[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lautsprechergehäuse nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Bekannte Lautsprechergehäuse bestehen vorwiegend aus folierten Spanplatten, die nach
dem Foldingverfahren zusammengesetzt sind.
[0003] Es ist auch bekannt, kleinere Lautsprechergehäuse in einem Stück aus verschiedenen
Kunststoffen oder Metallen zu fertigen. Diese Technik der Herstellung hat sich jedoch
im Zusammenhang mit der Herstellung größerer Lautsprechergehäuse infolge der hohen
Form-und Materialkosten nicht bewährt.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein neu- artiges Lautsprechergehäuse
anzugeben, das wesentlich billiger und haltbarer ist als die bisher bekannten Lautsprechergehäuse.
i
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein wie eingangs bereits erwähntes Lautsprechergehäuse gelöst,
das durch die in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale
gekennzeichnet ist.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß erfindungsgemäße Lautsprechergehäuse
aller Größen wesentlich billiger sind als vergleichbare Lautsprechergehäuse, die aus
folierten Spanplatten nach dem Foldingverfahren hergestellt sind oder aus einem Stück
bestehen.
[0007] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung wird durch das über das Gehäuse gezogene
Textilschlauchgewebe erreicht. Dieses Textilschlauchgewebe verdeckt nämlich etwa in
der Oberfläche des Gehäuses entstehende Kratzer und Eindrücke dadurch, daß es sich
immer plan über das Lautsprechergehäuse spannt und die Kratzer bzw. Eindrücke verdeckt
und unsichtbar macht.
[0008] Vorteilhafterweise verdeckt das Textilschlauchgewebe aber nicht nur zumeist beim
Gebrauch entstehende Buschädigungen der vorgenannten Art, sondern auch durch das Herstellungsverfahren
bedingte Unregelmäßigkeiten der Oberfläche des Gehäuses. Bei diesen Unregelmäßigkeiten
handelt es sieh beispielswiese um Luftdüsen-, Einschuß- und Auswerfermarkierungen.
[0009] Vorteilhafterweise ist im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Lautsprechergehäuse
keine eigene die Schallwand bedeckende Verkleidung erforderlich, da die Schallwand
ebenfalls von dem Textilschlauchgewebe bedeckt wird. Dies führt zu einer weiteren
Verbilligung erfindungsgemäßer Lautsprechergehäuse, da einerseits zusätzliches Material
und andererseits aufwendige zusätzliche Arbeitsschritte eingespart werden können.
[0010] Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den
Figuren erläutert.
[0011] Es zeigt:
Fig. 1 ein Textilschlauchgewebe;
Fig. 2 ein Lautsprechergehäuse; und
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Schallwand, die zusammen mit den Lautsprecherkörben
aus einem Stück hergestellt ist und bei der die Membran und die Magnete nach der Herstellung
der Schallwand montiert sind.
[0012] Zu der Erfindung führten die folgenden Überlegungen. Die Herstellung von Lautsprechergehäusun
aus einem aufschäumbaren Material war bisher nicht möglich, weil die Oberflächen derartiger
Gehäuse infolge ihrer Weichheit leicht beschädigbar sind. So entstehen beispielsweise
durch Stöße oder sonstige Einwirkungen auf die Oberfläche Einkerbungen,Dallen oder
Kratzer, die dann die ästhetische Wirkung solcher Gehäuse bzw. Boxen beeinträchtigen.
Zum anderen weisen die Oberflächen auch, durch das Herstellungsverfahren bedingte
Unregelmäßigkeiten auf, die die ästhetische Wirkung ebenfalls beeinträchtigen. Diese
Unregelmäßigkeiten ergeben sich, wie dies zuvor schon erwähnt wurde, durch herstellungsbedingte
Luftdüsen-, Einschuß- und Auswerfermarkierungen. Bei einem aus Siyropor bestehenden
Lautsprechergehäuse ist es nicht möglich, diese herstellungsbedingten Unregelmäßigkeiten
dadurch zu beseitigen, daß die Oberfläche des Gehäuses gubchliffen und anschließend
lackiert oder furniert wird, weil Styropor von den meisten Lösungsmitteln, die sich
in Farben und Klebern befinden, angegriffen bzw. zersetzt wird.
[0013] Die Erfindung geht davon aus, daß ein durch eine harte Aufschäumung aus Styropor
hergestelltes Lautsprechergchäuse mit einem Textilschlauchgewebe, das wie ein Strumpf
über das Gehäuse gezogen wird, verkleidet wird. Das sich straff und plan über alle
vier Seitenwände des Lautsprechergehäuse spannende Gewebe, das aus einem schalldurchlässigen
Material besteht, verdeckt die durch die Herstellung des Gehäuses bedingten Unregelmäßigkeiten,
und auch später in die Oberfläche des Gehäuses eingebrachten Eindrücke.
[0014] In der Fig. 1 ist ein aus Styropor bestehendes, fünf Außenwände aufweisendes Gehäuse
mit 1 bezeichnet. Dabei weist dieses Gehäuse beispielsweise an der vorderen Seite
Aussparungen 3 bis 5 auf, in die später die einzelnen Lautsprecher eingesetzt werden.
Am Boden des Gehäuses 1 ist vorzugsweise eine Nut.6 zur späteren Auf- nahme des elektrischen
Verbindungskabels vorgesehen. Hinter den Aussparungen 3 bis 5 sind Versteifungen bzw.
Verstrebungen 7 sichtbar. Das Gehäuse 1 ist beispielsweise an der Rückseite offen.
Diese Rückseite wird später vorzugsweise durch eine bündig eingelegte und befestigte
Spanplatte verschlossen. Es ist auch denkbar, das Gehäuse 1 so herzustellen, daß es
an der Rückseite verschlossen und an der Vorderseite geöffnet ist. In diesem Fall
wird in der öffnung der Vorderseite später eine die einzelnen Lautsprecher aufweisende
Schallwand eingesetzt.
[0015] Zur Herstellung eines Lautsprechergehäuses, das in der zuvor beschriebenen Weise
aufgebaut ist, wird Styropor mit einer Mindestdichte von etwa 100 bis 12o g/Itr. aufgeschäumt.
Dabei werden dichtere Styroporperlen nicht so stark aufgeschäumt, wie üblich. Als
Ergebnis wird der Herstellungsform ein Lautsprechergehäuse entnommen, das so fest
ist, daß dessen Oberfläche beispielsweise mit dem Fingernagel kaum 1 mm tief eingedrückt
werden kann. Das so gewonnene Styroporgehäuse ist äußerst stabil und belastbar. Vorteilhafterweise
ist die bei der Herstellung verwendete Form billiger als Formen, die im Zusammenhang
mit der Verarbeitung von anderen schäumbaren Materialien bisher verwendet werden.
[0016] Um die schon erwähnten, durch die Herstellung bedingten Unregelmäßigkeiten zu verdecken,
wird nach dem Einsetzen der Lautsprecher und/oder der Rückwand bzw. nach dem Einsetzen
der die Lautsprecher aufweisenden Schallwand ein in der Fig. 2 mit 8 bezeichnetes
schlauchförmiges Textilgewebe über die Seitenwände des Gehäuses 1 gezogen. Vorzugsweise
besteht dieses Textilschlauchgewebe aus einem extrem schalldurchlässigen Material,
beispielsweise aus glatten Kunstfasern. Vorzugsweise wird die bei der Herstellung
bzw. bei der Aufschäumung verwendete Form so gestaltet, daß das Lautsprechcrgehäuse
keine scharfen sondern nur abgerundete Kanten aufweist. Vor dem Aufbringen des Textilschlauchguwebes
werden die Seitenwände vorzugsweise mit einer Farbe, die der Farbe des Textilschlauchgewebes
entspricht und das Styropor nicht angreift, gefärbt. Bei der Verwendung eines schwarzen
Textilschlauchgewebes 8 werden die Seitenwände des Gehäuses 1 beispielsweise mit einer
schwarzen Binderfarbe qestrichen. Nachdem das Textilschlauchgewebe stramm über die
Seitenwände gezogen wurde, wird das Gewebe in einer geeigneten Weise an der oberen
Seite und an der unteren Seite des Gehäuses befestigt, beispielsweise angeklammert.
Die obere Seite und untere Seite können dann mit billig herzustellenden Kunststoffdeckeln
mit einer zu dem Textilschlauchgewebe passenden Farbe und Oberflachennarbung abgedeckt
werden.
[0017] Die vorliegende Erfindung sieht vor, daß in ein in der oben beschriebenen Weise hergestelltes
Gehäuse mit einer offenen Vorderseite eine einzelne Lautsprecher aufweisende Schallwand
in die geöffnete Vorderseite eingesetzt wird. Bislang bestehen Schallwände zum Teil
aus Span-, Metall- oder Kunststoffplatten. Diese bekannten Schallwändceweisen Aussparungen
auf, in die die Lautsprecherchassis mit Blech- oder Gußkörben eingesetzt werden. Gemäß
der vorliegenden Erfindung wird vorgesehen, Schallwände dahingehend zu verbessern,
daß, wie dies aus der Fig.3 ersichtlich ist, die Schallwände und die Lautsprucherkörbe
aus einem Stück und aus einem Material gefertigt sind. In der Fig. 3 ist die Schallwand
mit 9 bezeichnet. Diese Schallwand weist an vorgegebenen Stellen Vertiefungen 1
0, 11, 12 auf, die den Körben der einzelnen Lautsprecher entsprechen. An dem unteren
Ende jeder Vertiefung ist eine Öffnung vorgesehen. In der aus der Fig. 3 ersichtlichen
Weise werden nach der Herstellung der Schallwand aus einem Stück die Magnete 13, 14,
15 und Membranen 16, 17, 18 montiert. Gegenüber der bisher üblichen Montage von Einzellautsprecherchassis
in in Schallwänden vorgesehenen Aussparungen weist die erfindungsgemäße aus einem
Stück gestaltete Schallwand folgende Vorteile auf. Während zur Herstellung der bekannten
Schallwände mehrere Formen, nämlich eine Form für die Schallwand und weitere Formen
für die einzelnen Lautsprecherkörbe erforderlich sind, braucht bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen Schallwand nur eine einzige Form verwendet zu werden. Bei der
erfindungsgemäßen Schallwand werden vorteilhafterweise sämtliche Lautsprecher in einem
Herstellungsschritt montiert, während bei den bekannten Schallwänden zunächst die
Lautsprecher für sich zusammengebaut und anschließend in die Schallwand eingesetzt
werden müssen. Der eingesparte Herstellungsschritt führt zu einer Senkung der Herstellungskosten.
Schließlich ist bei einer erfindungsgemäßen Schallwand die Verbindung zwischen dem
Lautsprecherchassis und der Schallwand besonders haltbar und geschlossen, weil diese
aus einem Stück besteht.
[0018] Der Anwendung des eriindungsgemäßen Text ilschlauchgewebes kommt auch dann Bedeutung
zu, wenn das Lautsprechergehäuse nicht aus Styropor, sondern aus frgendeinem anderen,
weichen oder harten Material besteht. Durch das Überzichen mit dem Textilschlauchgewebe
können auf jeden Fall, unabhängig von der Art des Materials, vorteilhafterweise Derstellungsschritte
zur Oberflächenbehandlung eingespart werden. Außerdem erübrigt sich in jedem Fall
vorteilhafterweise eine eigene Verkleidung der Schallwand.
1. Lautsprechergehäuse, bei dem in einer Seitenwand zur Aufnahme eines Lautsprechers
wenigstens eine Aussparung vorgesehen ist, wobei der in der Aussparung befindliche
Lautsprecher verkleidet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein schlauchförmiges Textilgewebe
(8) über die Seitenwände des Gehäuses (1) gezogen ist.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Styropor besteht und
durch eine harte Aufschäumung mit einer Mindestdichte von loo bis 12o g/ltr. hergestellt
ist.
3. Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgewebe (8)
aus schalldurchlässigen glatten Kunstfasern besteht.
4. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgewebe
(8) an seinem oberen bzw. an seinem unteren Ende an der oberen bzw. an der unteren
Wand des Gehäuses (1) befestigt ist und daß auf die oberen bzw. auf die untere Wand
des Gehäuses (1) Deckel aufgesetzt sind.
5. Gehäuse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckel aus Kunststoff
bestehen.
6. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es an der
Vorderseite eine Öffnung aufweist, in die eine Schallwand (9) eingesetzt ist, daß
diese Schallwand (9) Lautsprecherkörbe bildende Vertiefungen (10, 11, 12) aufweist, und daß die Schallwand (9) und die Vertiefungen aus einem Stück
und aus einem Material gefertigt sind.
7. Gehäuse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallwand (9) aus Metall
oder Kunststoff besteht und durch ein Druckguß- oder Spritzgußverfahren hergestellt
ist.