(19)
(11) EP 0 008 772 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.03.1980  Patentblatt  1980/06

(21) Anmeldenummer: 79103197.4

(22) Anmeldetag:  29.08.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H04R 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 30.08.1978 DE 2837734
27.11.1978 DE 2851286

(71) Anmelder: PROFI HIFI Vertriebsgesellschaft mbH
D-2000 Hamburg 60 (DE)

(72) Erfinder:
  • Reck, Klaus
    D-2000 Hamburg 74 (DE)
  • Gottsphennig, Peter-Ludwig
    D-2081 Bönningstedt (DE)

(74) Vertreter: Ruschke, Hans Edvard et al
Patentanwälte Ruschke, Lewald, Hartmann & Partner Pienzenauerstrasse 2
81679 München
81679 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Lautsprechergehäuse


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Lautsprechergehäuse, bei dem in einer Seitenwand zur Aufnahme eines Lautsprechers wenigstens eine Aussparung vorgesehen ist, wobei der in der Aussparung befindliche Lautsprecher verkleidet ist. Es wird angestrebt ein derartiges Lautsprechergehäuse wesentlich billiger und haltbarer zu machen als die bisher bekannten Lautsprechergehäuse. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein schlauchförmiges Textilgewebe über die Seitenwände des Gehäuses gezogen wird. Der Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung umfaßt allgemein Lautsprechergehäuse bzw. Lautsprecherboxen (Fig. 1,2).




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lautsprechergehäuse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bekannte Lautsprechergehäuse bestehen vorwiegend aus folierten Spanplatten, die nach dem Foldingverfahren zusammengesetzt sind.

    [0003] Es ist auch bekannt, kleinere Lautsprechergehäuse in einem Stück aus verschiedenen Kunststoffen oder Metallen zu fertigen. Diese Technik der Herstellung hat sich jedoch im Zusammenhang mit der Herstellung größerer Lautsprechergehäuse infolge der hohen Form-und Materialkosten nicht bewährt.

    [0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein neu- artiges Lautsprechergehäuse anzugeben, das wesentlich billiger und haltbarer ist als die bisher bekannten Lautsprechergehäuse. i

    [0005] Diese Aufgabe wird durch ein wie eingangs bereits erwähntes Lautsprechergehäuse gelöst, das durch die in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gekennzeichnet ist.

    [0006] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß erfindungsgemäße Lautsprechergehäuse aller Größen wesentlich billiger sind als vergleichbare Lautsprechergehäuse, die aus folierten Spanplatten nach dem Foldingverfahren hergestellt sind oder aus einem Stück bestehen.

    [0007] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung wird durch das über das Gehäuse gezogene Textilschlauchgewebe erreicht. Dieses Textilschlauchgewebe verdeckt nämlich etwa in der Oberfläche des Gehäuses entstehende Kratzer und Eindrücke dadurch, daß es sich immer plan über das Lautsprechergehäuse spannt und die Kratzer bzw. Eindrücke verdeckt und unsichtbar macht.

    [0008] Vorteilhafterweise verdeckt das Textilschlauchgewebe aber nicht nur zumeist beim Gebrauch entstehende Buschädigungen der vorgenannten Art, sondern auch durch das Herstellungsverfahren bedingte Unregelmäßigkeiten der Oberfläche des Gehäuses. Bei diesen Unregelmäßigkeiten handelt es sieh beispielswiese um Luftdüsen-, Einschuß- und Auswerfermarkierungen.

    [0009] Vorteilhafterweise ist im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Lautsprechergehäuse keine eigene die Schallwand bedeckende Verkleidung erforderlich, da die Schallwand ebenfalls von dem Textilschlauchgewebe bedeckt wird. Dies führt zu einer weiteren Verbilligung erfindungsgemäßer Lautsprechergehäuse, da einerseits zusätzliches Material und andererseits aufwendige zusätzliche Arbeitsschritte eingespart werden können.

    [0010] Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den Figuren erläutert.

    [0011] Es zeigt:

    Fig. 1 ein Textilschlauchgewebe;

    Fig. 2 ein Lautsprechergehäuse; und

    Fig. 3 einen Schnitt durch eine Schallwand, die zusammen mit den Lautsprecherkörben aus einem Stück hergestellt ist und bei der die Membran und die Magnete nach der Herstellung der Schallwand montiert sind.



    [0012] Zu der Erfindung führten die folgenden Überlegungen. Die Herstellung von Lautsprechergehäusun aus einem aufschäumbaren Material war bisher nicht möglich, weil die Oberflächen derartiger Gehäuse infolge ihrer Weichheit leicht beschädigbar sind. So entstehen beispielsweise durch Stöße oder sonstige Einwirkungen auf die Oberfläche Einkerbungen,Dallen oder Kratzer, die dann die ästhetische Wirkung solcher Gehäuse bzw. Boxen beeinträchtigen. Zum anderen weisen die Oberflächen auch, durch das Herstellungsverfahren bedingte Unregelmäßigkeiten auf, die die ästhetische Wirkung ebenfalls beeinträchtigen. Diese Unregelmäßigkeiten ergeben sich, wie dies zuvor schon erwähnt wurde, durch herstellungsbedingte Luftdüsen-, Einschuß- und Auswerfermarkierungen. Bei einem aus Siyropor bestehenden Lautsprechergehäuse ist es nicht möglich, diese herstellungsbedingten Unregelmäßigkeiten dadurch zu beseitigen, daß die Oberfläche des Gehäuses gubchliffen und anschließend lackiert oder furniert wird, weil Styropor von den meisten Lösungsmitteln, die sich in Farben und Klebern befinden, angegriffen bzw. zersetzt wird.

    [0013] Die Erfindung geht davon aus, daß ein durch eine harte Aufschäumung aus Styropor hergestelltes Lautsprechergchäuse mit einem Textilschlauchgewebe, das wie ein Strumpf über das Gehäuse gezogen wird, verkleidet wird. Das sich straff und plan über alle vier Seitenwände des Lautsprechergehäuse spannende Gewebe, das aus einem schalldurchlässigen Material besteht, verdeckt die durch die Herstellung des Gehäuses bedingten Unregelmäßigkeiten, und auch später in die Oberfläche des Gehäuses eingebrachten Eindrücke.

    [0014] In der Fig. 1 ist ein aus Styropor bestehendes, fünf Außenwände aufweisendes Gehäuse mit 1 bezeichnet. Dabei weist dieses Gehäuse beispielsweise an der vorderen Seite Aussparungen 3 bis 5 auf, in die später die einzelnen Lautsprecher eingesetzt werden. Am Boden des Gehäuses 1 ist vorzugsweise eine Nut.6 zur späteren Auf- nahme des elektrischen Verbindungskabels vorgesehen. Hinter den Aussparungen 3 bis 5 sind Versteifungen bzw. Verstrebungen 7 sichtbar. Das Gehäuse 1 ist beispielsweise an der Rückseite offen. Diese Rückseite wird später vorzugsweise durch eine bündig eingelegte und befestigte Spanplatte verschlossen. Es ist auch denkbar, das Gehäuse 1 so herzustellen, daß es an der Rückseite verschlossen und an der Vorderseite geöffnet ist. In diesem Fall wird in der öffnung der Vorderseite später eine die einzelnen Lautsprecher aufweisende Schallwand eingesetzt.

    [0015] Zur Herstellung eines Lautsprechergehäuses, das in der zuvor beschriebenen Weise aufgebaut ist, wird Styropor mit einer Mindestdichte von etwa 100 bis 12o g/Itr. aufgeschäumt. Dabei werden dichtere Styroporperlen nicht so stark aufgeschäumt, wie üblich. Als Ergebnis wird der Herstellungsform ein Lautsprechergehäuse entnommen, das so fest ist, daß dessen Oberfläche beispielsweise mit dem Fingernagel kaum 1 mm tief eingedrückt werden kann. Das so gewonnene Styroporgehäuse ist äußerst stabil und belastbar. Vorteilhafterweise ist die bei der Herstellung verwendete Form billiger als Formen, die im Zusammenhang mit der Verarbeitung von anderen schäumbaren Materialien bisher verwendet werden.

    [0016] Um die schon erwähnten, durch die Herstellung bedingten Unregelmäßigkeiten zu verdecken, wird nach dem Einsetzen der Lautsprecher und/oder der Rückwand bzw. nach dem Einsetzen der die Lautsprecher aufweisenden Schallwand ein in der Fig. 2 mit 8 bezeichnetes schlauchförmiges Textilgewebe über die Seitenwände des Gehäuses 1 gezogen. Vorzugsweise besteht dieses Textilschlauchgewebe aus einem extrem schalldurchlässigen Material, beispielsweise aus glatten Kunstfasern. Vorzugsweise wird die bei der Herstellung bzw. bei der Aufschäumung verwendete Form so gestaltet, daß das Lautsprechcrgehäuse keine scharfen sondern nur abgerundete Kanten aufweist. Vor dem Aufbringen des Textilschlauchguwebes werden die Seitenwände vorzugsweise mit einer Farbe, die der Farbe des Textilschlauchgewebes entspricht und das Styropor nicht angreift, gefärbt. Bei der Verwendung eines schwarzen Textilschlauchgewebes 8 werden die Seitenwände des Gehäuses 1 beispielsweise mit einer schwarzen Binderfarbe qestrichen. Nachdem das Textilschlauchgewebe stramm über die Seitenwände gezogen wurde, wird das Gewebe in einer geeigneten Weise an der oberen Seite und an der unteren Seite des Gehäuses befestigt, beispielsweise angeklammert. Die obere Seite und untere Seite können dann mit billig herzustellenden Kunststoffdeckeln mit einer zu dem Textilschlauchgewebe passenden Farbe und Oberflachennarbung abgedeckt werden.

    [0017] Die vorliegende Erfindung sieht vor, daß in ein in der oben beschriebenen Weise hergestelltes Gehäuse mit einer offenen Vorderseite eine einzelne Lautsprecher aufweisende Schallwand in die geöffnete Vorderseite eingesetzt wird. Bislang bestehen Schallwände zum Teil aus Span-, Metall- oder Kunststoffplatten. Diese bekannten Schallwändceweisen Aussparungen auf, in die die Lautsprecherchassis mit Blech- oder Gußkörben eingesetzt werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird vorgesehen, Schallwände dahingehend zu verbessern, daß, wie dies aus der Fig.3 ersichtlich ist, die Schallwände und die Lautsprucherkörbe aus einem Stück und aus einem Material gefertigt sind. In der Fig. 3 ist die Schallwand mit 9 bezeichnet. Diese Schallwand weist an vorgegebenen Stellen Vertiefungen 10, 11, 12 auf, die den Körben der einzelnen Lautsprecher entsprechen. An dem unteren Ende jeder Vertiefung ist eine Öffnung vorgesehen. In der aus der Fig. 3 ersichtlichen Weise werden nach der Herstellung der Schallwand aus einem Stück die Magnete 13, 14, 15 und Membranen 16, 17, 18 montiert. Gegenüber der bisher üblichen Montage von Einzellautsprecherchassis in in Schallwänden vorgesehenen Aussparungen weist die erfindungsgemäße aus einem Stück gestaltete Schallwand folgende Vorteile auf. Während zur Herstellung der bekannten Schallwände mehrere Formen, nämlich eine Form für die Schallwand und weitere Formen für die einzelnen Lautsprecherkörbe erforderlich sind, braucht bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Schallwand nur eine einzige Form verwendet zu werden. Bei der erfindungsgemäßen Schallwand werden vorteilhafterweise sämtliche Lautsprecher in einem Herstellungsschritt montiert, während bei den bekannten Schallwänden zunächst die Lautsprecher für sich zusammengebaut und anschließend in die Schallwand eingesetzt werden müssen. Der eingesparte Herstellungsschritt führt zu einer Senkung der Herstellungskosten. Schließlich ist bei einer erfindungsgemäßen Schallwand die Verbindung zwischen dem Lautsprecherchassis und der Schallwand besonders haltbar und geschlossen, weil diese aus einem Stück besteht.

    [0018] Der Anwendung des eriindungsgemäßen Text ilschlauchgewebes kommt auch dann Bedeutung zu, wenn das Lautsprechergehäuse nicht aus Styropor, sondern aus frgendeinem anderen, weichen oder harten Material besteht. Durch das Überzichen mit dem Textilschlauchgewebe können auf jeden Fall, unabhängig von der Art des Materials, vorteilhafterweise Derstellungsschritte zur Oberflächenbehandlung eingespart werden. Außerdem erübrigt sich in jedem Fall vorteilhafterweise eine eigene Verkleidung der Schallwand.


    Ansprüche

    1. Lautsprechergehäuse, bei dem in einer Seitenwand zur Aufnahme eines Lautsprechers wenigstens eine Aussparung vorgesehen ist, wobei der in der Aussparung befindliche Lautsprecher verkleidet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein schlauchförmiges Textilgewebe (8) über die Seitenwände des Gehäuses (1) gezogen ist.
     
    2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Styropor besteht und durch eine harte Aufschäumung mit einer Mindestdichte von loo bis 12o g/ltr. hergestellt ist.
     
    3. Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgewebe (8) aus schalldurchlässigen glatten Kunstfasern besteht.
     
    4. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgewebe (8) an seinem oberen bzw. an seinem unteren Ende an der oberen bzw. an der unteren Wand des Gehäuses (1) befestigt ist und daß auf die oberen bzw. auf die untere Wand des Gehäuses (1) Deckel aufgesetzt sind.
     
    5. Gehäuse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckel aus Kunststoff bestehen.
     
    6. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es an der Vorderseite eine Öffnung aufweist, in die eine Schallwand (9) eingesetzt ist, daß diese Schallwand (9) Lautsprecherkörbe bildende Vertiefungen (10, 11, 12) aufweist, und daß die Schallwand (9) und die Vertiefungen aus einem Stück und aus einem Material gefertigt sind.
     
    7. Gehäuse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallwand (9) aus Metall oder Kunststoff besteht und durch ein Druckguß- oder Spritzgußverfahren hergestellt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht