[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Sport- und Spielgerät mit einem Halter und einem
an diesem in Abstand beweglich befestigten, durch einen Schläger antreibbaren Ball.
[0002] Derartige Geräte sind in verschiedener Ausführung bekanntgeworden, wobei in der Regel
der Ball an einer elastischen oder unelastischen Schnur befestigt ist. Bei einem bekannten
Golf-Übungsgerät kann der Golfball jeweils nur in einer Richtung geschlagen werden.
Ebenso ist ein Gerät bekanntgeworden, bei dem ein mit einer Schnur verbundener Ball
über eine Wendel auf und ab läuft.
[0003] Nachteilig ist bei diesen bekannten Geräten die unkontrollierte und nicht kontrollierbare
Ball-und Schnurführung. So sind z.R. bei Gunmischnüre verwendenden Geräten mit den
den Ball treibenden Schlägen nur Zufallstreffer möglich, da die Flugbahn des Balles
nicht ausreichend abgeschätzt werden kann, insbesondere, wenn der Ball vorher auf
den Boden - Rasen, Sand, Hallenboden usw. - aufschlägt. Außerdem ist vor allem bei
nicht sehr Geübten stets die Gefahr vorhanden, daß die Schnüre sich ständig verwinden
und ineinander verschlingen, so daß kein kontinuierliches Spiel möglich ist.
[0004] Demnach lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sport- und Spielgerät mit einem
Halter und einem an diesem im Abstand beweglich befestigten, durch einen Schläger
antreibbaren Ball zu schaffen, bei dem die Flugbahn des Balles und seiner Führungsmittel
so vorhersehbar und kontrollierbar sind, daß der Spieler ohne lästige Unterbrechungen
Ballgefühl und Haltung des Schlägers entwickeln kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Halter eine senkrecht
aufstellbare Stange ist, die ein waagerecht frei drehbares Lager trägt, mit dem der
Ball über ein schnur- oder stabförmiges Verbindungsmittel verbunden ist.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Nachfolgend ist die Erfindung anhand einiger keinen Anspruch auf Vollständigkeit
erhebenden Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
die darstellen:
Fig. 1 das Gerät nach der Erfindung in stark verkleinertem Kaßstab schematisch in
der Benutzung;
Fig. 2 den oberen Teil einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes in einem
gegenüber Fig. 1 geringer verkleinerten Laßstab und in der Seitenansicht;
Fig.3a verschiedene Ausführungsformen des unbis 3c teren Teils eines Gerätes nach
der Erfindung;
Fig. 4 eine gegenüber der Darstellung nach Fig.2 erweiterte Ausführungsform mit Bremseinrichtung;
Fig. 5 eine weitere Möglichkeit, das waagerecht frei drehbewegliche Lager zu gestalten;
Fig. 6 eine erweiterte Ausführungsform eines Gerätes nach der Erfindung mit Zähleinrichtung.
[0008] In Fig. 1, des Gerät nach der Erfindung in der Benutzungsstellung schematisch darstellend,
ist 1 eine Stange, beispielsweise ein Standrohr, an dessen oberen, zweckmäßig gegenüber
dem unteren Teil in der Höhe einstellbaren Teil 1a ein waagerecht oder horizontal
drehbares Lager 2 befestigt ist, mit dem mit Hilfe einer Öse 3 der Spielball 4 über
ein hier schnurförmiges Verbindungsmittel 5 verbunden ist. Mit 6 und 6a sind schematisch
die Spieler und mit 7 die Schlaginstrumebte dargestellt, während 8 eine später im
einzelnen hinsichtlich ihrer Funktion erläuterte Schutzhaube ist.
[0009] Fig. 2 zeigt den oberen Teil des Gerätes nach Fig. 1 detaillierter. Hierzu ist in
dem Standrohr 1 höhenverschiebbar eine Stange oder ein Rohr 1a gelagert, die durch
eine Stellschraube 1b in verschiedenen, der Größe der Spieler anpaßbaren Höhenstellungen
fixierbar ist. Anstelle der gezeigten Stellschraube kann natürlich auch eine von z.B.
Sonnenschirmen her bekannte Hebelklemmung vorgesehen sein.
[0010] Auf der oberen Stirnfläche der Stange 1a ist ein Lager 2, z.B. ein Wälzlager, mit
einer Büchse 2a befestigt. An dem drehbaren Außenring 2b ist eine Öse 3 befestigt,
z.B. angeschweißt, an der als Verbindungsmittel mit dem Spielball 4 eine Schnur 5
befestigt ist. Dabei wird die Länge der Schnur 5 zweckmäßig so gewählt, daß auch bei
voll ausgezogenem teleskopartigen Standrohr 1,1a der Ball 4 noch vom Spielboden entfernt
bleibt, wenn die Schnur lotrecht herunterhängt. Mit einer Keilmutter 10 kann die Länge
der Schnur 5 beliebig eingestellt werden.
[0011] Die Fig. 3a bis 3c zeigen verschiedene Möglichkeiten, das Gerät nach der Erfindung
mit dem ausziebaren und zerlegbaren Standrohr 1,1a stabil und gegebenenfalls in einem
bekannten vorhandenen Sonnenschirnständer oder auffüllbaren Wasserhehälter-Ständer
3a, 3b zu montieren. Gleichzeitig kann der untere Stengen- oder Rohrteil mit einer
stabilen eingesetzten Spitze 15 versehen sein, um einerseits das Gerät auf glattem
Boden, z.B. Pflaster-, Farkett-Aspheltboden oder Rasen, Sand oder dgl. aufstellen
zu können. Zusätzlich können zwei klappbare Fußrasten 16 vorgesehen sein, um ein festes
Einrammen in den Boden 1c zu ermöglichen.
[0012] Bei der erweiterten Ausführungsform nach Fig. 4 kann die Rotations-schlagkraft am
Lager 2 über eine Bremsscheibe oder Ring 18 z.B. aus Filz beliebig eingestellt werden.
Hierzu wird die Bremsscheibe 18 so zwischen der Oberfläche des Lagers 2 und der Unterfläche
einer Druckplatte 18a eingespannt, daß sie nur auf dem drehbaren Außenring 2b des
Lagers einwirkt.
[0013] Die Einstellung geschieht mittels einer Schraube 17, die durch eine Konterschraube
18b arretierbar ist. ö ist eine die gesamte Dreh- und Bremseinrichtung abdeckende
Haube, z.B. Plastikhaube, die im Normalfall ein zu hohes Schlagen des Balles vermeidet
und gleichzeitig einen Wetterschutz bildet.
[0014] Der durch die Haube 3 geförderte waagerechte Spielverlauf kann auch, insbesondere
bei trainierten Spielern, dadurch erzielt werden, daß gemäß Fig. 2 mit der Öse 3 lose
oder fest ein das angrenzende Ende der Schnur 5 haltender Federstab 11, beispielsweise
ein Stahlfeder- oder Glasfiberstab, verbunden ist. Bei dem in Fig. 2 dargestellten
Beispiel ist der Federstab 11 um die Schnur 5 gewunden, aber er kann ebenso als dünnes
Rohr ausgebildet sein, durch das die Schnur gezogen ist.
[0015] Ein weiteres einfaches und praktisch bewährtes Ausführungsbeispiel, bei dem der Ball
zwar mehr Freiheiten als bei dem nach Fig. 4 besitzt, mit dem dafür aber eine den
z.B. beim Tennis- oder Federballspiel tatsächlich auftretenden Verhältnissen sehr
ähnliche Ballführung nachgeahmt werden kann, veranschaulicht Fig. 5. Bei diesem ist
in das obere Ende des oberen Teiles 1a des Standrohres ein Kugellager 2 eingesetzt,
wie man es z.B. aus der Möbelindustrie für sog. Sesselrollen kennt. Sein drehbarer
Ring trägt eine Schale 19, in der eine um eine Achse 20 drehbare Kugel 21 gelagert
ist. Durch diese ist die mit dem hier nicht dargestellten Ball verbundene Schnur 5
gezogen.
[0016] Um Vergleichsspiele oder -übungen durchführen zu können, d.h. wenn der schlechtere
Spieler nicht bei jeder Umrundung des Balles trifft oder der bessere Spieler zwei-
oder mehrmals schlagen kann, kann eine in Fig. 6 schematisch an einem Ausführungsbeispiel
dargestellte Zähleinrichtung vorgesehen sein. Hierzu ist der obere Bereich des oberen
Teiles 1a des Standrohres mit einem Außengewinde 12 versehen, auf dem sich eine Mutter,
z.B. eine Rändelmutter 13, mit Markierung 13a dreht, so daß die Fehler- oder Gewinnstellung
über die Anzahl der Gewindegänge,über die sich die Rändelmutter 13 als Ablesering
gedreht hat, abgelesen werden kann. Hierzu können die Gewindegänge beispielsweise
von einer Mittelebene aus nach oben und unten verschiedenfarbig ausgeführt sein, so
daß jeder Spieler seine Leistung bereits während des Spieles erkennen kann. Die Rändelmutter
13 wird über Mitnahmeelemente, z.B. Federstahlstäbchen 14, von dem drehbaren Außenring
des Lagers 2 mitgenommen. Die Federstahlstäbchen 14 können einsteckbar ausgebildet
sein, so daß nach Wunsch mit oder ohne Vergleichsmöglichkeit gespielt werden kann.
[0017] Mit dem Garät nach der Erfindung kann auf kleinstem Raum gespielt und die Ballbeherrschung
hervorragend geübt werden, und zwar für die verschiedensten, einen Ball mit Schlaginstrumenten
treibenden Spiele wie Tennis, Federball, Sgucsh und dgl., wobei selbstverständlich
auf einfache Weise, z.B. mittels einer Öse am Ball und eines Karabinerhakens am Ende
der Schnur, auswechselbare Bälle,auch in der Härte auswechselbare, verwendet werden
können, so daß Schnelligkeit und Technik in Anpassung an den Kenntnis- und Erfahrungsstand
des Spielers eingestellt werden können.
[0018] Im Normalfall und wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, stehen sich zwei Spieler
gegenüber, aber wegen des möglichen Rundlaufes des Balles kann das Gerät auch mit
einer oder mehr als zwei Personen gespielt werden. Bei zwei sich nach Fig. 1 gegenüberstehenden
Spielern 6 und 6a kann vor Spielbeginn jeweils Vor-oder Rückhandspiel vereinbart werden,
und der Ball 4 wird dann mit den Schlägern 7 in eine Richtung um die Achse des Lagers
2 geschlagen. Nach einem Umlauf hat der Gegenspieler nach genauer Ballbeobachtung
Zeit genug, sich auf den Ball 4 einzustellen und in der Gegenrichtung zurückzuschlagen.
1. Sport- und Spielgerät mit einem Halter und einem an diesem im Abstand beweglich
befestigten, durch einen Schläger antreibbaren Ball, dadurch gekennzeichnet, daß der
Halter eine senkrecht aufstellbare Stange (1,1a) ist, die ein waagerecht frei drehbares
Leger (2) trägt, mit dessen drehbarem Teil (2b) der Ball (4) über ein schnur- und/oder
stabförmiges Verbindungsmittel (5, 11) verbunden ist.
2. Gerät nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (2) ein Wälzlager
ist.
3. Gerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der drehbare Teil
(2b) des Lagers (2) eine um eine Achse (20) drehbare Kugel (21) trägt, an der die
Schnur (5) befestigt ist.
4. Gerät nach den Ansprüchen 1 und dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (2) mit einer
einstellbaren Bremse zusammenwirkt.
5. Gerät nach den Ansprüchen 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
drehbaren Lagerteil (2b) und einer auf der Achse des festen Lagerteils sitzenden,
axial verstellbaren Druckplatte (18a) eine Bremsscheibe, z.B. ein Bremsfilz 18 eingespannt
ist.
6. Gerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem drehbaren Lagerteil (2b) z.B. über Federstahlstäbchen (14) eine Anzeigescheibe
in Form einer Rändelmutter (13) verbunden ist, die sich auf einem im oberen Bereich
des Oberteils (1a) der Stange befindlichen Gewinde (12) dreht.
7. Gerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schnur (5) mindestens über einen Teil ihrer Länge durch einen Federstab (11),
z.B. einen Glasfiberstab, versteift ist.
8. Gerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Stange teleskopartig höheneinstellbar ist.