(19)
(11) EP 0 009 737 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.04.1980  Patentblatt  1980/08

(21) Anmeldenummer: 79103580.1

(22) Anmeldetag:  24.09.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B61F 1/10, B61D 17/00, B61G 7/10, B61G 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT NL SE

(30) Priorität: 07.10.1978 DE 2843841

(71) Anmelder: Waggon Union GmbH
D-5900 Siegen (DE)

(72) Erfinder:
  • Ahlborn, Günther
    D-5900 Siegen 21 (DE)
  • Werthenbach, Paul
    D-5902 Netphen 1 (DE)
  • Zimmermann, Klaus
    D-5900 Siegen 1 (DE)

(74) Vertreter: Eberhard, Friedrich, Dr. et al
Am Thyssenhaus 1
D-45128 Essen
D-45128 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anordnung eines abnehmbaren Kopfstückes an Eisenbahngüterwagen


    (57) Dieses Kopfstück (1) nimmt die Stoß- (4) und die Zugeinrichtung (5) - also die Puffer und den Zughaken mit den Kupplungsteilen - auf und enthält lösbare Verriegelungen, die die feste Verbindung mit dem Eisenbahnwagen (2) herstellen. Zu diesem Zweck ist der letztere in den Endbereichen beidseitig mit je einem längsgerichteten Steg (6) versehen, dessen vertikale Stirn pufferseitig mit einer Ausrundung (7) versehen ist. In der Ausrundung (7) sitzt ein Druckstück (9) des Kopfstückes (1), dem die Stoßkräfte in den Wagen (2) zu leiten. Das andere Ende des Steges (6) weist eine nach unten zum Puffer hin geneigte Schräge (8) auf, die mit der gleichsinnig verlaufenden Schräge (11) eines pendelnd in dem Kopfstück (1) aufgehängten Spannstückes (10) zusammenarbeitet. Dieses hat in der Wagenlängsrichtung eine weitere Schräge, die zu der Schräge (11) gegensinnig geneigt ist und mit einem vertikal in Kopfstück (1) geführten und von der Hand verstellbaren Keilstück (15) zusammenarbeitet. Beim Heruntertreiben des Keilstückes (15) - bis das Druckstück (19) satt anliegt-verspannt sich allmählich das Kopfstück (1) gegen den Steg (6), so daß auch Zugkraftübertragung möglich ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein abnehmbares Kopfstück für Eisenbahngüterwagen mit kleinen Laufrädern und tiefliegendem Wagenboden, das die Zug- und Stoßeinrichtung trägt.

    [0002] Es ist bekannt, bei Eisenbahngüterwagen mit tiefliegender Ladefläche zum Transport von insbesondere Straßenfahrzeugen zur Be- und Entladung dieser Fahrzeuge über die Kopfstücke hinweg diese Kopfstücke absenkbar oder abnehmbar auszubilden, da die Ladefläche unterhalb der Ebene der Zug- und Stoßeinrichtung liegt. Durch die absenkbare oder abnehmbare Ausbildung der Kopfstücke kann auf Brücken zum Überfahren dieser Kopfstücke verzichtet werden.

    [0003] Die absenkbaren Kopfstücke sind jedoch durch die Vielzahl der bewegbaren Bauelemente,über die zum Teil auch die Stoß- und Zugkräfte des Eisenbahnwagens übertragen werden, sehr aufwendig und teuer. Ein weiterer Nachteil dieser absenkbaren Kopfstücke besteht darin, daß die mit absenkbaren Kopfstücken ausgerüsteten Eisenbahngüterwagen nicht in einem festen Zugverband kurzgekuppelt werden können und somit Ladefläche verloren geht. Nachteilig ist ebenfalls das hohe Gewicht der absenkbaren Kopfstücke, daß das Verhältnis von Wageneigengewicht zu Zuladung ungünstig beeinflußt.

    [0004] Die Eisenbahngüterwagen mit abnehmbaren Kopfstücken können dagegen im festen Zugverband kurzgekuppelt werden, wodurch ein günstiges verhälthis zwischen Wageneigengewicht und Zuladung besteht. Bei den bisher bekannten abnehmbaren Kopfstücken erfolgte deren Befestigung am Wagen mittels Zapfen und Bolzen. Diese Ausführung hat jedoch den Nachteil, daß einmal lose Teile mitgeführt werden müssen, die sehr leicht verloren gehen und zum anderen müssen die Verzapfungen und Bolzensteckverbindungen sehr genau gefertigt sein, damit ein leichtes Befestigen bzw. Lösen der Kopfstücke erfolgen kann. Bei den heute im Eisenbahngüterwagenbau zur Verwendung gelangenden relativ dünnen Blechen kommen jedoch sehr leicht Maßverschiebungen vor, die die Montage des Kopfstücks erschweren oder sogar in Extremfällen verhindern. ,

    [0005] Die Aufgabe vorliegender Erfindung liegt nun darin, ein Kopfstück der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Befestigung des Kopfstücks auf dem Eisenbahngüterwagen mit einfachen Mitteln sicher erfolgen kann, wobei auf eine wirtschaftliche Gestaltung der Verriegelungseinrichtung und der Befestigungselemente besonderer Wert gelegt wird.

    [0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei dem eingangs genannten Kopfstück dadurch, daß rechts und links der Wagenlängsmitte nahe dem Wagenende mindestens je ein vertikaler Steg auf dem Wagen parallel zur Wagenlängsachse befestigt ist, dessen beide Stirnenden profiliert sind, daß an dem Kopfstück für jeden Steg ein sich gegen dessen dem Wagenende zugewandte Stirnfläche formschlüssig anlegendes festes Druckstück und ein sich gegen dessen der Wagenmitte zugewandte Stirnfläche formschlüssig anlegendes Spannstück lösbar angeordnet ist. Hierbei ist das dem Wagenende zugewandte Stirnende des Steges ausgerundet und das Druckstück als horizontal in Wagenquerrichtung angeordnetes Rundstück ausgebildet. An seinem der Wagenmitte zugewandten Stirnende ist der Steg mit einer nach unten gegen das Wagenende weisenden Schräge versehen, wobei das Spannstück als in Wagenlängsrichtung gelenkig angeordnetes hängendes Pendel ausgebildet ist, das mittels eines durch eine am Kopfstück drehbar gelagerte vertikale Spindel und ein mittels dieser vertikal verschieblichen Keilstücks gegen die Schräge des Steges anpreßbar ist. Die korrespondierenden Flächen des Spannstücks und des Keilstücks sind vertikal prismenförmig ausgebildet und mit einer nach unten gegen die Wagenquermitte weisenden Neigung versehen. Die dem Spannstück abgewandte Fläche des Keilstücks ist vertikal und eben ausgebildet und liegt gegen eine vertikale Führung des Kopfstücks an.

    [0007] Durch die vorstehend genannte Lösung der Erfindung wird mit einfachen Mitteln eine lösbare Befestigung für ein abnehmbares Kopfstück geschaffen. Es ist nicht erforderlich, lose und damit leicht verlierbare Teile am Wagen mitzuführen. Das Lösen bzw. Befestigen des Kopfstücks erfolgt durch einfache Drehung von Spindeln, die das auf das Wagenende abgesetzte Kopfstück in seine Betriebslage einjustieren und dort formschlüssig verriegeln. Am Wagen selbst sind lediglich schmale, aus dem Wagenboden herausragende Stege angeordnet, die bei abgesetztem Kopfstück und kurzgekuppeltem Wagen außerhalb der Fahrspuren der zu verladenden Straßenfahrzeuge liegen und somit das Be- und Entladen nicht behindern. Die Überleitung der Zug- und Stoßkräfte von dem Kopfstück auf den Eisenbahngüterwagen erforgt mit einfachen Mitteln.

    [0008] Einzelheiten der Erfindung sind anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung erläutert.

    [0009] Es zeigen:

    Fig. 1 die Seitenansicht eines Kopfendes eines Eisenbahngüterwagens mit einem Kopfstück gemäß der Erfindung,

    Fig. 2 die Draufsicht auf den Eisenbahngüterwagen und das Kopfstück nach Fig. 1,

    Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. l.



    [0010] In Fig. 1 ist außer dem abnehmbaren Kopfstück 1 das vordere Ende des Eisenbahngüterwagens 2 schematisch dargestellt. Die Ladefläche 3 liegt hierbei unterhalb der Ebene der Stoßeinrichtung 4 und Zugeinrichtung 5 des abnehmbaren Kopfstücks 1. Nahe den Längsseiten des Eisenbahngüterwagens 2 sind oben auf dessen Ladefläche 3 nahe dem Wagenende je ein vertikaler Steg 6 in Wagenlängsrichtung angeordnet. Das dem Wagenende zugewandte Stirnende jedes Steges 6 ist mit einer Ausrundung 7 versehen. Das der Wagenquermitte zugewandte Stirnende jedes Steges 6 weist eine schräg nach unten zum Wagenende hin gerichtete Schräge 8 auf. An dem Kopfstück 1 ist für jeden Steg 6 ein horizontales, in Wagenquerrichtung angeordnetes Druckstück 9 angeordnet. Das Druckstück 9 ist dabei in dem Ausführungsbeispiel als Rohr ausgebildet. Es kann jedoch auch ein volles Rundstück Verwendung finden. Das Druckstück 9 liegt bei montiertem Kopfstück 1 formschlüssig in der Ausrundung 7 des Steges 6 an.

    [0011] An dem Kopfstück 1 ist weiter für jeden Steg 6 ein Spannstück 10 vorgesehen. Das Spannstück 10 ist als hängendes, in Wagenlängsrichtung gelenkiges Pendel ausgebildet und auf seiner zum Wagenende hinweisenden Seite mit einer Schräge 11 versehen, die sich bei montiertem Kopfstück flächig gegen die Schräge 8 des Steges 6 anlegt. Auf seiner dem Steg 6 abge- - wandten Seite ist das Spannstück 10 vertikal prismenförmig ausgebildet, wobei das Prisma 12 des Spannstücks 10 schräg nach unten zur Wagenquermitte hin weisend ausgebildet ist.

    [0012] Hinter jedem Spannstück 10 mit gleichem Abstand zur Wagenlängsachse ist an dem Kopfstück 1 vertikal und drehbar eine Spindel 13 angeordnet, die mittels eines Knebels oder Handrads 14 drehbar ist. Die Spindel 13 trägt ein Keilstück 15, dessen zum Wagenende hinweisende Seite ebenfalls mit einem Prisma 16 versehen ist, das deckungsgleich zu dem Prisma 12 des Spannstücks 10 ausgebildet ist. Die dem Spannstück 10 abgewandte Seite des Keilstücks 15 ist vertikal und eben ausgebildet und an einer vertikalen Führung 17 des Kopfstücks 1 geführt.

    [0013] Zur Montage des Kopfstücks 1 wird das Keilstück 15 über Handrad 14 und Spindel 13 gelöst, wodurch das Spannstück 10 frei in Längsrichtung pendeln kann. Das Kopfstück 1 wird darauf auf aie Ladefläche 3 des Eisenbahngüterwagens 2 so abgesetzt, daß jedes Druckstück 9 vor der Ausrundung 7 des Steges 6 liegt. Hierbei pendelt das Spannstück 10.mit seiner Schrägen 11 hinter die Schräge 8 des Stegs 6. Anschließend wird das Keilstück 15 mittels der Spindel 13 und des Handrads 14 vertikal nach unten bewegt. Über die korrespondierenden prissmenförmigen Flächen 12 und 16 des Pendels bzw. des Keffstucks 15 wird das Rundstück 9 und mit diesem das Kopfstück 1 in die Ausrundung 7 des Stegs 7 bewegt. Bei fest verklemmtem Spannstück 10 ist jetzt das Kopfstück 1 über das Druckstück 9 und die Ausrundung 7 bzw. über die Schrägen 8 und 11 und Prismen 12 und 16 des Stegs bzw. des Spannstücks 10 und des Keilstücks 15 und die Führung 17 fest auf dem Eisenbahngüterwagen 2 verspannt.

    [0014] Die beim Pufferstoß auftretenden vertikalen Komponenten werden über geeignete Anlageflächen des Kopfstücks 1 auf die Ladefläche 3 des Eisenbahngüterwagens 2 und in diesen übergeleitet. Die vertikalen Komponenten bei Zugbeanspruchung des Kopfstücks 1 sowie die Horizontalkräfte bei Zug und Drucke werden sämtlich über den Steg 6 in den Eisenbahngüterwagen abgeleitet.


    Ansprüche

    1. Abnehmbares Kopfstück für Eisenbahnguterwagen mit kleinen Laufrädern und tiefliegendem Wagenboden, das die Zug- und Stoßeinrichtung trägt, dadurch gekennzeichnet, daß rechts und links der Wagenlängsmitte nahe dem Wagenende mindestens je ein vertikaler Steg (6) auf dem Wagen (2) parallel zur Wagenlängsachse befestigt ist, dessen beide Stirnenden profiliert sind, daß an dem Kopfstück (1) für jeden Steg 6 ein sich gegen dessen den Wagenenden zugewandte Stirnfläche formschlüssig anlegendes festes Druckstück (9) und ein sich gegen dessen der Wagenmitte zugewandte Stirnfläche formschlüssig anlegendes Spannstück (10) lösbar angeordnet ist.
     
    2. Abnehmbares Kopfstück nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Wagenende zugewandte Stirnende des Steges (6) ausgerundet ist und das Druckstück (9) als horizontal in Wagenquerrichtung angeordnetes Rundstück ausgebildet ist.
     
    3. Abnehmbares Kopfstück nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (6) an seinem der Wagenmitte zugewandten Stirnende mit einer nach unten gegen das Wagenende weisenden Schräge (8) versehen ist, daß das Spannstück (10) als in Wagenlängsrichtung gelenkig angeordnetes hängendes Pendel ausgebildet ist, das mittels eines durch eine am Kopfstück (1) drehbar gelagerte vertikale Spindel (13) und ein mittels dieser vertikal verschiebliches Keilstück (15) gegen die Schräge (8) des Steges (6) anpreßbar ist.
     
    4. Abnehmbares Kopfstück nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die korrespondierenden Flächen des Spannstücks (10) und des Keilstücks (15) vertikal prismenförmig ausgebildet und mit einer nach unten gegen die Wagenquermitte weisenden Neigung versehen sind.
     
    5. Abnehmbares Kopfstück nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Spannstück (10) abgewandte Fläche des Keilstücks (15) vertikal und eben ausgebildet ist und gegen eine vertikale Führung (17) des Kopfstücks (1) anliegt.
     




    Zeichnung