[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Wärmepumpenheizungssystem mit einem mittels der
Energie eines Verbrennungsmotors über Kopplungsmittel antreibbaren Verdichter eines
Wärmepumpenkreislaufes.
[0002] Aus der deutschen Auslegeschrift 27 05 869 ist es bekannt, als Kopplungsmittel eine
Kupplung zwischen dem Verbrennungsmotor und dem Verdichter des Wärmepumpenkreislaufs
vorzusehen, welche nur oberhalb einer bestimmten Drehzahl des Verbrennungsmotors diesen
mit dem Verdichter kuppelt, welcher in niedrigen Drehzahlbereichen durch einen gesonderten
Elektromotor angetrieben werden kann. Bei diesem an sich sehr vorteilhaften Wärmepumpenheizungssystem
zeigt es sich, daß während der Betriebsphasen einer unmittelbaren Kopplung zwischen
Verbrennungsmotor und Verdichter die Gesamtanordnung zu Schwingungen neigt, so daß
die Geräuschdämpfung einen beträchtlichen technischen Aufwand erfordert. Auch treten
an den vergleichsweise langgestreckten Maschinensätzen mit durchgehender Welle mitunter
Pendelungen auf, die sich über die durchgehende Welle des Maschinensatzes übertragen.
Schließlich müssen besondere Vorkehrungen bei der Regel.ung getroffen werden, um die
Trägheit des gesamten Maschinensatzes gegenüber Regeleingriffen zu überwinden.
[0003] Durch die vorliegende Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein Wärmepumpenheizungssystem
der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß ein hohes Maß an Laufruhe erzielt
wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die erwähnten Kopplungsmittel
von einer mit dem Verbrennungsmotor gekuppelten, als Generator bzw. Pumpe betreibbaren
ersten elektrischen oder hydraulischen Maschine und einer mit dem Verdichter gekuppelten,
als Motor betriebenen, zweiten elektrischen oder hydraulischen Maschine gebildet sind,
welche mit der ersten Maschine nur elektrisch bzw. hydraulisch, nicht jedoch mechanisch
koppelbar ist.
[0005] Bevorzugtermaßen handelt es sich bei der ersten und der zweiten Maschine jeweils
um eine elektrische Maschine. Es zeigt sich, daß durch die Auftrennung der Welle zwischen
Verbrennungsmotor und Verdichter und Zwischenschaltung einer Generator- Motoreinheit
die in besonderem Maße Schwingungen erzeugenden Maschine voneinander entkoppelt werden.
Gleichzeitig ergeben sich für den Konstrukteur weitere Möglichkeiten für die gegenseitige
räumliche Anordnung der Verbrennungskraftmaschine und des Verdichters in einem Heizungssystem
dergestalt, daß beispielsweise' die Verbrennungskraftmaschine und die zugehörige elektrische
Maschine zum einen und der Verdichter des Wärmepumpenkreislaufs mit der zugehörigen
elektrischen Maschine zum anderen übereinander angeordnet werden können, was in vielen
Fällen eine-günstigere Raumausnutzung ergibt und auch die Ausnützung der Verlustwärmen
der genannten Maschinen durch darüber angeordnete Wärmetauscher, welche im Konvektionsluftstrom
liegen, erleichtert.
[0006] Während die Anordnung mit zwei die Kopplungsmittel bildenden, elektrisch zusammenschließbaren
elektrischen Maschinen zunächst aufwendig erscheint, ergibt sich, daß als elektrische
Maschinen beispielsweise handelsübliche, aufgrund der Serienfertigung preiswerte Asynchronmaschinen
verwendet werden können, deren Preis insgesamt mit demjenigen elektrischer Kupplungen
oder mechanischer Kupplungen oder Getriebe vergleichbar ist.
[0007] Sind die elektrischen Maschinen der Kopplungsmittel an eine Regel- und Steuereinheit,
welche auch entsprechende Schaltmittel enthält, angeschlossen, wobei die Regel- und
Steuereinheit außerdem Verbindung mit dem elektrischen Versorgungsnetz, mit elektrischen
Kondensatorbatterien und mit elektrischen Heizvorrichtungen, etwa in Gestalt großer
Tauchsieder hat, so ergibt sich eine bemerkenswerte Vielseitigkeit von Betriebsweisen,
die mit dem hier vorgeschlagenen Wärmepumpenheizungssystem verwirklicht werden können.
Hierzu sei ausdrücklich auf die anliegenden Ansprüche verwiesen, deren Inhalt hiermit
zum Bestandteil der Beschreibung gemacht wird, ohne ihren Wortlaut jedoch im einzelnen
zu wiederholen.
[0008] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung
näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Wärmepumpenheizungssystems,wobei zur Darstellung
bestimmter Anlageteile Block--symbole verwendet sind und
Fig. 2 eine Schnitt- Seitenansicht eines Wärmepumpenheizungssystems zur Verdeutlichung
der räumlichen gegenseitigen Zuordnung der Anlageteile.
[0009] Figur 1 zeigt einen Verbrennungsmotor 1, mit welchem eine elektrische Asynchronmaschine
2 gekuppelt ist. Die Asynchronmaschine besitzt einen Kurzschlußkäfigläufer und ist
mit ihrer Ständerwicklung über Leitungen 3 an eine Steuer-und Regeleinheit 4 angeschlossen.
Mit dieser Steuer- und Regeleinheit hat über Leitungen 5 die Ständerwicklung einer
weiteren elektrischen Maschine 6 Verbindung, deren Kurzschlußkäfigläufer mit dem Verdichter
7 eines Wärmepumpenkreislaufs 8 gekuppelt ist.
[0010] Aus Figur 1 ist zu erkennen, daß der Verbrennungsmotor 1 und die elektrische Maschine
2 einerseits und die elektrische Maschine 6 sowie der Verdichter 7 andererseits auf
jeweils gesonderten, nicht mechanisch verbundenen Fundamenten oder Gestellen 9 bzw.
10 montiert sind. Dies erleichtert die Montage der Maschinensätze, nachdem eine gegenseitige
Ausrichtung des Verbrennungsmotors 1 und des Verdichters 7 auf eine koaxiale Lage
ihrer Wellen nicht erforderlich ist, und die elektrischen Maschinen 2 und 6 praktisch
ohnedies an die jeweils zugehörige Antriebs- bzw. Abtriebsmaschine angeflanscht werden.
Die mechanische Entkopplung der Gestelle 9 und 10 bewirkt, daß sich die jeweiligen
schwingfähigen Systeme nicht beeinflussen und auch nicht gegenseitig in Resonanz treten,
so daß die gesamte Anlage sehr laufruhig arbeitet.
[0011] Die auf den Kühlwasserkreislauf 11 des Verbrennungsmotors 1 = übertragene Verlustwärme
wird mittels eines Wärmetauschers 12 dem Kühlwasserkreislauf entzogen und, wie durch
eine strichpunktierte Linie 13 angedeutet ist, mittelbar oder unmittelbar dem Wärmepumpenkreislauf
8 oder einem damit gekoppelten Sekundär- Wärmetauschmittelkreislauf zugeführt. Ähnliches
geschieht, wie aus Figur 1 ebenfalls ohne weiteres zu ersehen, mit der nutzbaren Rest-
Abwärme der Abgase des Verbrennungsmotors 1. Diese Restwärme wird den Abgasen mittels
eines Wärmetauschers 14 entzogen und gelangt über eine Übertragungsverbindung 15 zu
dem Wärmepumpenkreislauf oder einem damit gekoppelten Sekundärkreislauf. Schließlich
kann noch, was jedoch in Figur 1 nicht gezeigt ist, die abgestrahlte und durch Konvektion
abgegebene Wärme, die über die Oberfläche der Maschinell, 2, 6 und 7 austritt, mittels
eines Wärmetauschers aufgefangen und nutzbar gemacht werden.
[0012] Die Regel- und Steuereinheit 4 ist über einen Schalter 16 an das elektrische Versorgungsnetz
17 angeschlossen. Außerdem hat die Regel- und Steuereinheit 4 Verbindung zu einer
Kondensatorbatterie 18. In Figur 1 ist nur eine einzige Verbindungsleitung zwischen
der Einheit 4 und der Kondensatorbatterie 18 gezeigt. Praktisch besteht jedoch die
Verbindung in einer Vielzahl einzelner Leitungen derart, daß die wirksame Kapazität
durch Anwahl einer bestimmten Leitung vermittels der Regel- und Steuereinheit 4 stufenweise
vergrößert oder verkleinert werden kann.
[0013] Von der Regel- und Steuereinheit 4 führt schließlich noch eine Leitungsverbindung
zu einem elektrischen Tauchsieder 19, der in Figur 1 nur symbolisch angegeben ist
und praktisch drei Phasenstränge aufweisen kann.
[0014] Zur Inbetriebnahme der gesamten Anlage wird zunächst die elektrische Maschine 2 von
der Regel- und Steuereinheit 4 mit dem Versorgungsnetz 17 verbunden und als Anlaßmotor
für den Verbrennungsmotor 1 verwendet. In diesem Betriebszustand verwirklicht die
Re-gel- und Steuereinheit 4 eine solche Schaltungsverbindung, daß die Kondensatorbatterie
18 für den Motorbetrieb der elektrischen Maschine 2 die Blindleistung liefert, so
daß der Asynchronmotor in vorteilhafter Weise im Anlauf einen geringen Strom aufnimmt
und die Sicherung 20 vergleichsweise klein bemessen sein kann. Ist dann der aus den
Maschinen 1 und 2 gebildete Maschinensatz angelaufen, so verbindet die Regel- und
Steuereinheit 4 die Asynchronmaschinen 2 und 6 miteinander, wobei durch Zuschaltung
der Kondensatorbatterie 18 und drehzahlabhängige Wahl der jeweiligen Kapazitätsgröße
erreicht wird, daß unter Einhaltung bestimmter Ströme auf den Leitungen 3 und 5 während
des Anlaufes und des Dauerbetriebes der elektrischen Maschine 6 diese als Asynchronmotor
läuft, während die elektrische Maschine 2 als Asynchrongenerator betrieben und von
dem Verbrennungsmotor 1 angetrieben wird.
[0015] Die Regel- und Steuereinheit 4 bietet aufgrund der in ihr vorgesehenen Schaltmittel
ferner die Möglichkeit einer Speisung des Asynchronmotors 6 von dem Versorgungsnetz
17 her unter Verbesserung des Leistungsfaktors durch die Kondensatorbatterie 18. In
diesem Betriebszustand kann der Verbrennungsmotor 1 mit dem damit gekuppelten Generator
2 stillgesetzt werden.
[0016] Es ist jedoch auch möglich, in diesem Betriebszustand den Asynchrongenerator 2 mittels
des Verbrennungsmotors 1 anzutreiben und die Leistung des Generators in der Tauchsiederanordnung
in Wärme umzuwandeln, die zu Zeiten besonders hohen Wärmebedarf mittelbar oder unmittelbar
in den NutzHeizkreislauf eingespeist wird. Es steht also praktisch für , solche Zeiten
erhöhten Wärmebedarfes die doppelte Ausgangsleistung des Wärmepumpen-Heizungssystemes
zur Verfügung, ohne daß hierzu besonders hohe Anlagekosten investiert zu werden brauchen.
[0017] Während zur Verwirklichung des Generatorbetriebes des Asynchronmotors als die mit
2 bezeichnete elektrische Maschine und zur Verbesserung des Leistungsfaktors eine
verhältnismäßig große Kondensatorbatterie 18 erforderlich ist, kann diese Kondensatorbatterie
verkleinert werden oder ganz entfallen, wenn anstelle der Asynchronmotoren Reluktanzmotoren
verwendet werden, insbesondere solche mit Kobalt-Samarium-Magnetläufern.
[0018] Figur 2 zeigt unter Weglassung von Rohrleitungsverbindungen und elektrischer Leitungsverbindungen
die räumliche Zuordnung der Anlageteile eines Wärmepumpenheizungssystems der hier
vorgeschlagenen Art. Auf dem Fundament 21 ist unter Verwendung von Schwingmetallblöcken
22 der Verbrennungsmotor 1 aufgestellt, an welchen die elektrische Maschine 2 angeflanscht
ist. Außerdem ist auf- dem Fundament 21 ein Rahmengestell 23 ebenfalls unter Zwischenschaltung
von Schwingmetallblöcken montiert, das den Verdichter 7 und den zugehörigen Elektromotor
6 abstützt, wobei die Verdichter-Motoreinheit oberhalb des aus den Maschinen 1 und
2 gebildeten Maschinensatzes angeordnet ist.
[0019] Das Gestell 23 trägt weiter den Verdampfer 24 des Wärmepumpenkreislaufes, wobei durch
diesen Verdampfer ein Hilfs-Wärmetauschmittel geleitet wird, welches die Kopplung
zu dem ausgenützten Wärmereservoir herstellt. Schließlich befindet sich oberhalb des
Verdampfers 24 an dem Gestell 23 ein weiterer Wärmetauscher 25 zur Ausnützung der
Verlustwärmen, die über die Oberfläche der Maschinen 1, 2, 6 und 7 abgegeben wird.
[0020] Die gesamte Anordnung ist unter eine Isolations- und Schallschluckhaube 26 gesetzt,
welche in ihrer Gesamtheit von dem Fundament 21 abgezogen werden kann, falls Wartungs-oder
Reparaturarbeiten durchgeführt werden müssen. Die Schallschluckhaube 26 kann jedoch
auch mit entspr. Zugangsöffnungen versehen sein, welche durch isolierende Klappen
abgeschlossen werden.
1. Wärmepumpenheizungssystem mit einem mittels der Energie eines Verbrennungsmotors
über Kopplung<mittel antreibbaren Verdichter eines Wärmepumpenkreislaufs,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopplungsmittel von einer mit dem Verbrennungsmotor (1) gekuppelten, als Generator
bzw. Pumpe betreibbaren ersten hydraulischen bzw. elektrischen Maschine (2) und einer
mit dem Verdichter (7) gekuppelten, als Motor betriebenen zweiten elektrischen oder
hydraulischen Maschine (6) gebildet sind, welche mit der ersten elektrischen Maschine
bzw. ersten hydraulischen Maschine nur elektrisch bzw. hydraulisch, nicht jedoch mechanisch
kuppelbar ist.
2. Wärmepumpenheizungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite elektrische Maschine jeweils Asynchronmaschinen (2, 6),insbesondere
mit Kurzschlußläufer, sind und daß eine Kondensatorbatterie (18) vorzugsweise veränderbarer
Kapazität an mindestens eine der Asynchronmaschinen anschließbar ist.
3. Wärmepumpenheizungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite elektrische Maschine jeweils ein Reluktanzmotor, insbesondere
mit Kobalt-Samarium-Magnet läufer, ist.
4. Wärmepumpenheizungssystem nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrischen Maschinen mit einer Regel- und Steuereinheit (4) verbunden sind,
welche zur insbesondere drehzahlabhängigen Zuschaltung bzw. Abschaltung der Kondensatorbatterie
(18) oder von Teilen derselben dient.
5. Wärmepumpenheizungssystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Regel- und Steuereinheit (4) die Kopplung zwischen den elektrischen Maschinen
(2, 6) auftrennbar und die erste elektrische Maschine (2) zum Anlaßbetrieb an ein
elektrisches Netz (17) anschließbar ist.
6. Wärmepumpenheizungssystem nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Regel- und Steuereinheit (4) die zweite elektrische Maschine (6) an
ein bzw. das elektrische Versorgungsnetz (17) anschließbar ist, derart, daß der Antrieb
des Wärmepumpensystems vom Netz gespeist wird.
7. Wärmepumpenheizungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Abdeckung eines erhöhten Wärmebedarfs während der Speisung des Antriebs der
Wärmepumpe vom Netz die Regel- und Steuereinheit (4) die vom Verbrennungsmotor (1)
angetriebene elektrische Maschine (2) mit einer elektrischen Heizeinrichtung, insbesondere
einer Tauchsiederanordnung .(19) verbindet, welche ein Wärmetauschmittel, insbesondere
das im Nutzheizkreislauf umgewälzte Wärmetauschmittel zusätzlich erwärmt.
8. Wärmepumpenheizungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbrennungsmotor (1) und die erste elektrische Maschine (2) einerseits und
der Verdichter (7) und die zweite elektrische Maschine (6) andererseits übereinander
angeordnet und jeweils gesondert gegen ein Fundament (21) abgestützt sind.
9. Wärmepumpenheizungssystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich mindestens ein Wärmetauscher (24, 25) des Systems, wovon mindestens einer
ein Verdampfer sein kann, über dem Verbrennungsmotor und der ersten elektrischen Maschine
einerseits und dem Verdichter und der zweiten elektrischen Maschine andererseits befindet.