[0001] Nach der DE-OS 26 39 712 ist eine Einrichtung zum Verschließen des Stichloches eines
metallurgischen Gefäßes vorgesehen, bei der ein in das Stichloch einsetzbarer, gegenüber
der Stichlochwandung einen Ringspalt freilassender und eine Druckgasleitung enthaltender
Verschlußkörper vorgesehen ist, der einen sich zur Mündung der Druckgasleitung verjüngenden
Außenmantel aufweist.
[0002] Eine solche Einrichtung dient dazu, eine Trennung von Metall und Schlacke beim Abstich
vornehmen zu können, wobei die bekannte Einrichtung besonders einfach handzuhaben
ist und wiederholt Verwendung finden kann, u. zw. auch dann, wenn die Ausmauerung
des Stichloches bereits einem Ver- .schleiß unterlegen ist. Bei der bekannten Einrichtung
ist der Verschlußkörper als Kegelstumpf ausgebildet, an dem mündungsseitig ein zylindrischer
Fortsatz vorgesehen ist. Diese Einrichtung ist bei Kleinkonvertern seit längerer Zeit
zufriedenstellend im Einsatz. Schwierigkeiten traten auf, als man versuchte, diese
Einrichtung auch für Großkonverter zu verwenden, wobei ein,rascher Verschleiß, verursacht
durch die wesentlich höhere Wärmeeinwirkung eines Großkonverters, auftrat.
[0003] Die Erfindung bezweckt die Verbesserung der bekannten Einrichtung, u. zw. in der
Hinsicht, daß ein Einsatz auch bei Großkonvertern mit langer Haltbarkeit gewährleistet
ist, wobei weiters ein besserer Schlackenrückhalteeffekt - entsprechend der höheren
Schlackenbadhöhe eines Großkonverters - erreicht'werden soll. Es sollen auch die Herstellungskosten
des einen Verschleißteil darstellenden Verschlußkörpers so niedrig wie nur möglich
gehalten werden.
[0004] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Außenmantel des Verschlußkörpers
von einer kugelkalottenförmigen Fläche, die in eine kegelstumpfförmige Fläche mündungsseitig
übergeht, gebildet wird, wobei die Höhe des Kegelstumpfes mindestens das 1-fache und
höchstens das 2,5-fache des Durchmessers der mündungsseitigen Austrittsöffnung der
Druckgasleitung beträgt und der. öffnungswinkel des Kegelstumpfes mindestens 15 und
höchstens 70
0 beträgt.
[0005] Eine besonders große Haltbarkeit ergibt sich dann, wenn der Verschlußkörper aus Grauguß
besteht.
[0006] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1 einen schematisch
dargestellten Schnitt durch den Konverter während des Abgießens einer Stahlschmelze
zeigt. Fig. 2 stellt einen Schnitt durch den Verschlußkörper entlang seiner Achse
in vergrößertem Maßstab dar.
[0007] Im mit 1 bezeichneten Konvertergefäß befindet sich die Stahlschmelze 2 mit der auf
ihr schwimmenden Schlackenschicht 3. Der Stahl fließt durch das Stichloch 4 in die
darunter befindliche Gießpfanne 5. Zum Abschließen des Stichloches dient ein an einem
Schwenkarm 6 befestigter Verschlußkörper 7, an den die Druckgasleitung 8 angeschlossen
ist. Der Schwenkarm 6 ist am Außenmantel 9 des Frischgefäßes 1 angelenkt und ist mittels
eines in beide Richtungen betätigbaren Druckmittelzylinders 10 mit Zahnstange, der
am Außenmantel des Gefäßes befestigt ist, über
[0008] ein Ritzel 11 schwenkbar. Am Schwenkarm 6 vorgesehene Anschläge 12 verhindern, daß
der Verschlußkörper das Stichloch zur Gänze abschließt; es bleibt dadurch ein ringförmiger
Spalt 13 frei.
[0009] Das Verschließen des Stichloches geht folgendermaßen vor sich: Sobald der Stahl in
die Gießpfanne 5 abgeflossen ist, fließt die Schlacke 3 durch das Stichloch 4 aus.
Durch ein Verhältnispyrometer 14, durch das der ausfließende Strahl 15 beobachtet
wird, erhält man beim Wechsel von Stahl zu Schlacke einen Impuls, der über einen Verstärker
16 ein Relais 17 betätigt, das daraufhin ein elektrisches Signal zu den in den Versorgungsleitungen
18, 19, 8 des Druckmittelzylinders 10 und des Verschlußkörpers 7 eingebauten Magnetventilen
20, 21, 22 sendet. Das Magnetventil 21 wird geöffnet, wodurch der Druckmittelzylinder
10 den Schwenkarm 6 in die in Fig. 1 strichliert dargestellte Schließposition bringt.
Gleichzeitig wird das Magnetventil 22 der Versorgungsleitung des Verschlußkörpers
betätigt, wodurch der Verschlußkörper, der in der in Fig. 1 dargestellten, zurückgeschwenkten
Lage zum Zweck der Kühlung mit einem Teildruck des Druckgases beaufschlagt ist, mit
dem vollen Druck des Druckgases beaufschlagt wird. Nach Erreichen der Schließstellung
bewirkt das ausströmende Druckgas ein durch Pfeile angedeutetes Ansaugen von Luft
durch den Ringspalt 13 nach dem Injektorprinzip. Die Schlacke wird durch den Druckgas-Luftstrom
in das Frischgefäß zurückgedrängt und kann anschließend in ein eigenes Schlackengefäß
abgegossen werden. Als Druckgas kann z.B. Preßluft, Argon oder Stickstoff Verwendung
finden.
[0010] Der Verschlußkörper 7, der aus Grauguß gefertigt ist, weist einen Außenmantel auf,
der von einer kugelförmigen (kalottenförmigen) Fläche 23, die in eine kegelstumpfförmige
Fläche 24 mündungsseitig übergeht, gebildet ist. Die Höhe 25 der kegelstumpfförmigen
Fläche beträgt das etwa 1,4-fache des Durchmessers 26 der mündungsseitigen Austrittsöffnung
der Druckgasleitung, und der öffnungswinkel 27 des Kegelstumpfes beträgt etwa 47°.
[0011] Der Durchmesser 26 beträgt etwa ein Drittel des Durchmessers 31 des Stichloches 4;
die kugelförmige Fläche 23 des Verschlußkörpers 7 weist etwa einen Durchmesser 32
auf, der etwa das 1,5-fache des Stichlochdurchmessers 31 beträgt.
[0012] Durch die besonders gestaltete Form des Verschlußkörpers 7 wird eine besonders hohe
Haltbarkeit auch bei höchster Wärmebelastung erreicht. Weiters wird durch diese Form
der Schlackenrückhalteeffekt verbessert, d.h. zum Zurückhalten der Schlacke wird mit
dem erfindungsgemäßen Verschlußkörper nur mehr weniger Druckluft benötigt. Der Verschlußkörper
ist auch preisgünstig in der Herstellung, soferne er im Graugußverfahren hergestellt
wird, wobei auf eine Nachbearbeitung verzichtet werden kann. Die Befestigung des Ver
- schlußkörpers erfolgt mittels Wurmschrauben 28 an der am Arm 6 verstellbar montierten
Halterung 29, so daß eine rasche Austauschbarkeit gesichert ist. Zur genauen Justierung
des Verschlußkörpers 7 gegenüber dem Stichloch 4 dient ein Richtgelenk 30.
[0013] Zum Schutz des Druckmittelzylinders ist dieser in einem Wärmeschutzkasten 33 eingebaut,
der mit einer nicht dargestellten Luftbrause zur Kühlung versehen ist. Die Zuführung
der Druckluftleitungen erfolgt zweckmäßig über die nicht dargestellten Tragzapfen
des Konvertergefäßes.
1. Einrichtung zum Verschließen des Stichloches'eines metallurgischen Gefäßes zwecks
Trennung von Metall und Schlacke, mit einem in das Stichloch einsetzbaren, gegenüber
der Stichlochwandung einen Ringspalt freilassenden, eine Druckgasleitung enthaltenden
Verschlußkörper', der einen sich zur Mündung der Druckgasleitung verjüngenden Außenmantel
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel des Verschlußkörpers (7) von
einer kugelkalottenförmigen Fläche (23), die in eine kegelstumpfförmige Fläche (24)
mündungsseitig übergeht, gebildet wird, wobei die Höhe (25) des Kegelstumpfes mindestens
das 1-fache und höchstens das.2,5-fache des Durchmessers (26) der mündungsseitigen
Austrittsöffnung der Druckgasleitung (8) beträgt und der Öffnungswinkel (27) des Kegelstumpfes
mindestens 15 und höchstens 70° beträgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser (26) der
mündungsseitigen Austrittsöffnung des Verschlußkörpers etwa ein Drittel des Durchmessers
(31) des Stichloches (4) beträgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
(32) der kugelförmigen Fläche (23) des Verschlußkörpers (7) etwa das 1,5-fache des
Stichlochdurchmessers (31) beträgt.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper
(7) aus Grauguß besteht.