(19)
(11) EP 0 010 122 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.04.1980  Patentblatt  1980/09

(21) Anmeldenummer: 79102339.3

(22) Anmeldetag:  09.07.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41F 7/22, B41F 27/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 27.09.1978 DE 2842000

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69019 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Jeschke, Willi
    D-6900 Heidelberg (DE)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo 
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Spannen des Gummituches auf dem Gummizylinder von Rotationsdruckmaschinen


    (57) Vorrichtung zum Spannen des Gummituches auf dem Gummizylinder von Rotationsdruckmaschinen, dessen Mantelfläche einen parallel zur Zylinderachse verlaufenden Schlitz aufweist, welcher sich nach innen erweitert und zwei drehbare Spannspindeln zum Spannen des Gummituches aufnimmt, die mit je einer Längsnut zum Einführen der Gummituchenden versehen sind, wobei die beiden Enden des Gummituches Armierungen aufweisen und sich an eine Stützspindel anlegen, die die an die Armierung angrenzenden Teile des Gummituches abwinkelt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen des Gummituches auf dem Gummizylinder von Rotationsdruckmaschinen, dessen Mantelfläche einen parallel zur Zylinderachse verlaufenden Schlitz aufweist, welcher sich nach innen erweitert und zwei drehbare Spannspindeln zum Spannen des Gummituches aufnimmt, die mit je einer Längsnut zum Einführen der Gummituchenden versehen sind, wobei die beiden Enden des Gummituches Armierungen aufweisen.

    [0002] Bei einer bekannten Ausführung dieser Art (DE-AS 1 124 051) sind die Gummituchenden mit Armierungen versehen, die beiderseits das Gummituch überragen. Die überstehenden Enden der Armierungen werden nach Einführung in die Schlitze der Spannspindel beiderseits von Büchsen gehalten. Erst danach kann das Verdrehen der Spannspindeln zum Spannen der Gummituchenden erfolgen. Die vorstehenden Armierungen haben den Nachteil, daß sie bei der Handhabung der Gummitücher außerhalb der Maschine stören können, daß sie beim Spannen der Gummituchenden zu hohen Belastungen ausgesetzt sind, so daß sich die Armierungen verbiegen und außerdem besteht die Gefahr, daß die Büchsen zum Festhalten der Armierungen sich verklemmen, so daß das Wechseln der Gummitücher erschwert wird.

    [0003] Eine andere bekannte Vorrichtung zum Spannen des Gummituches (DE-PS 1 239 706) verwendet keine Armierungen an den Gummituchenden und benötigt dafür Kippleisten in den Spannspindeln, die über Federn festgehalten werden. Neben der Gefahr, daß die Kippleisten beim Wechseln des Gummituches aus den Spannspindeln herausgleiten und diese verklemmen, weist die bekannte Ausführung den weiteren Nachteil auf, daß die Gummituchenden nur sehr schwer in die schmalen Schlitze zwischen Kippleiste und Spannspindel gleichmäßig eingeführt werden können. Bei einem ungleichmäßigen Einführen der Enden wird über die Länge des Gummituches eine unterschiedliche Spannung erzeugt, die sich im Druckbild negativ bemerkbar macht. Außerdem ist das Einführen der Gummituchenden durch den schmalen Schlitz im Zylindermantel sehr zeitaufwendig und behindert somit das schnelle Wechseln eines Gummituches.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Spannen des Gummituches zu schaffen, die unter Verwendung von einfachen Mitteln eine gleichmäßige und sichere Spannung beider Gummituchenden sowie ein einfaches und schnelles Wechseln des Gummituches ermöglicht.

    [0005] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß im erweiterten Raum des Schlitzes zwischen der Mantelfläche des Gummizylinders und den beiden Spannspindeln parallel und mit geringem Abstand zu den Spannspindeln eine Stützspindel angeordnet ist, die beim Spannvorgang den an die Armierung angrenzenden Teil des Gummituches abwinkelt und dabei die Armierung in die Längsnut zunächst voll eindrückt und sodann am Herausgleiten hindert.

    [0006] Die über den Spannspindeln angeordnete Stützspindel ist unkompliziert und ermöglicht ein einfaches und schnelles Einführen beider Gummituchenden. Die Stützspindel gewährleistet auch eine sichere und gleichmäßige Spannung des Gummituches, denn die beiden Enden können durch das Abwinkeln nicht aus den Schlitzen der Spannspindeln herausrutschen und sind auf ihrer ganzen Länge geführt. Die Stützspindel kann hierbei z. B. einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, der Querschnitt kann als Dreieck mit abgerundeten Ecken ausgebildet sein und er könnte auch die Form eines Winkels aufweisen mit nach außen zeigender Winkelspitze und abgerundeten Schenkelenden. Nachdem sich die beiden Enden des Gummituches im gespannten Zustand an der Stützspindel abstützen, kann für diese ein relativ geringer Querschnitt gewählt werden.

    [0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Stützspindel einen kreisförmigen Querschnitt auf mit geringerem Durchmesser als die Spannspindeln und ist frei drehbar in Lagerungen auf beiden Zylinderstirn- 'seiten in Brücken gelagert. Somit kann sich die Stützspindel beim Spannen der Gummituchenden drehen und ermöglicht ein einfaches und schnelles Wechseln des Gummituches. Auch kann sie relativ dünn ausgebildet sein, denn sie wird beiderseits von den gespannten Gummituchenden gestützt.

    [0008] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Stützspindel symmetrisch zu den Spannspindeln angeordnet und weist einen grösseren Durchmesser als der Zwischenraum zwischen den Spannspindeln auf. Hiermit wird eine optimale Spannung der beiden Gummituchenden erreicht.

    [0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Ansprüche 4 bis 6 gekennzeichnet.

    [0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Teilquerschnitt durch die Spannvorrichtung mit eingelegten Gummituchenden,

    Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch die Spannvorrichtung mit gespanntem Gummituch,

    Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Lagerung der Spannspindeln und der frei drehbaren Stützspindeln, .

    Fig. 4 einen Teilquerschnitt durch die Spannvorrichtung mit einer dreieckigen Stützspindel,

    Fig. 5 u. 6 Längsschnitte durch die Spannvorrichtung.



    [0011] Auf den Gummizylinder 1 wird in bekannter Weise ein Gummituch 2 aufgespannt, dessen Enden 3, 4 durch einen Schlitz 5 in der Mantelfläche des Gummizylinders eingeführt werden. Der Schlitz 5 erweitert sich nach innen und nimmt zwei Spannspindeln 6, 7 auf. Jede Spannspindel 6, 7 ist mit einer Längsnut 8 versehen, in die die Gummituchenden eingeführt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Enden 3, 4 des Gummituches 2 mit Armierungen 9 versehen. Durch Verdrehen der Spannspindeln 6, 7 kann jedes Ende 3, 4 des Gummituches 2 für sich separat gespannt werden.

    [0012] Wie im gezeigten Ausführungsbeispiel (Fig. 1 und 2) ersichtlich, ist im erweiterten Raum zwischen der Mantelfläche des Gummizylinders 1 und den beiden Spannspindeln 6, 7 parallel und mit geringem Abstand zu beiden eine Stützspindel 10 vorgesehen, die frei drehbar in Lagerungen 11 auf beiden Zylinderstirnseiten gelagert ist. Die Stützspindel 10 ist symmetrisch zu den Spannspindeln angeordnet und weist einen geringeren Durchmesser als diese auf. Der Durchmesser ist jedoch grösser als der Abstand zwischen den Spannspindeln.

    [0013] In Figur 1 ist das Ende 4 des Gummituches 2 bereits in die Längsnut 8 der Spannspindel 7 eingelegt und diese ist etwas entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht, so daß sich das überstehende Ende 4 an der Spannspindel 10 abstützt und abgewinkelt wird. Hierdurch wird die Armierung 9 in die Längsnut 8 eingedrückt und kann nicht herausgleiten. Das andere Ende 3 des Gummituches 2 ist in die Nut 8 der Spannspindel 6 eingeführt, wobei diese sich in der Ausgangsstellung zum Einführen des Gummituchendes befindet.

    [0014] Das in Figur 2 gezeigte Ausführungsbeispiel gibt den gespannten Zustand des Gummituches 2 wieder, bei dem beide Spannspindeln 6 und 7 mit den beiden Enden 3, 4 des Gummituches 2 soweit verdreht sind, daß das Gummituch 2 auf der Mantelfläche des Gummizylinders 1 fest aufgespannt ist. Die Stützspindel 10 kann sich beim Spannen des Gummituches drehen und verhindert ein Herausrutschen der Enden 3, 4.

    [0015] des Gummituches, so daß diese sicher auf ihrer ganzen Länge gespannt sind. Durch den geringen Durchmesser der Stützspindel 10 lassen sich die beiden Gummituchenden leicht einführen. Im gespannten Zustand des Gummituches 2 liegen die beiden Gummituchenden beiderseits an der Stützspindel 10 an, so daß sich diese nicht verbiegen kann.

    [0016] In Figur 3 ist dargestellt, daß die Stützspindel 10 mit ihrem Zapfen 12 in der Lagerung 11 drehbar gelagert ist. Auch die Spannspindeln 6, 7 sind mit ihren Zapfen 13, 14 drehbar gelagert, wobei die Lagerung in einer am Plattenzylinder 1 befestigten Brücke 18 erfolgt. Die Spannspindel 7 ist über eine Schnecke 15 und ein Schneckenrad 16 verdrehbar. Bei der Spannspindel 6 sind die Schnecke und das Schneckenrad auf der gegenüberliegenden nicht dargestellten Zylinderseite angeordnet.

    [0017] Die Ausführung gemäß Figur 4 unterscheidet sich von Figur 1 und 2 dadurch, daß anstelle einer Stützspindel 10 mit kreisförmigem Querschnitt eine Stützspindel 10' mit einem etwa dreieckigen Querschnitt gewählt wurde. Die Stützspindel 10' ist nicht drehbar in den Brücken 18 gelagert und ermöglicht ebenfalls ein gleichmäßiges und sicheres Spannen sowie ein einfaches Wechseln des Gummituches.

    [0018] Der Längsschnitt durch die Spannvorrichtung gemäß Figur 5 zeigt anstelle einer Stützspindel 10 auf der Innenseite der Brücken 18 im Bereich des Gummituches 2 angeordnete Stützbolzen 19, die in den Brükken 18 drehbar oder starr gelagert sind. Hiermit läßt sich insbesondere bei schmalen Maschinen eine sichere und gleichmäßige Spannung des Gummituches 2 erreichen.

    [0019] Gemäß Figur 6 ist die Stützspindel 17 konisch ausgebildet mit dem kleineren Durchmesser auf der Seite der Schneckenräder 16, wobei diese im gezeigten Ausführungsbeispiel beide auf der gleichen Seite vorgesehen sind. Insbesondere bei breiten Maschinen kann mit einer konischen Stützspindel eine Winkelverdrehung der Spannspindeln 6, 7 ausgeglichen werden, so daß eine gleichmäßige Spannung über die ganze Breite des Gummituches erreicht wird.

    TEILELISTE



    [0020] 

    1 Gummizylinder

    2 Gummituch

    3 Ende

    4 Ende

    5 Schlitz

    6 Spannspindel

    7 Spannspindel

    8 Längsnut

    9 Armierungen

    10 Stützspindel

    10' Stützspindel

    11 Lagerungen

    12 Zapfen

    13 Zapfen

    14 Zapfen

    15 Schnecke

    16 Schneckenrad

    17 Stützspindel

    18 Brücke

    19 Stützbolzen




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Spannen des Gummituches auf dem Gummizylinder von Rotationsdruckmaschinen, dessen Mantelfläche einen parallel zur Zylinderachse verlaufenden Schlitz aufweist, welcher sich nach innen erweitert und zwei drehbare Spannspindeln zum Spannen des Gummituches aufnimmt, die mit je einer Längsnut zum Einführen der Gummituchenden versehen sind, wobei die beiden Enden des Gummituches Armierungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet,

    - daß im erweiterten Raum des Schlitzes (5) zwischen der Mantelfläche des Gummizylinders (1) und den beiden Spannspindeln (6,7) parallel und mit geringem Abstand zu den Spannspindeln (6, 7) eine Stützspindel (10) angeordnet ist,

    - die beim Spannvorgang den an die Armierung (9) angrenzenden Teil des Gummituches (2) abwinkelt und dabei die Armierung (9) in die Längsnut (8) zunächst voll eindrückt und sodann am Herausgleiten hindert.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

    - daß die Stützspindel (10) einen kreisförmigen Querschnitt aufweist,

    - einen geringeren Durchmesser als die Spannspindeln (6,7) aufweist,

    - und frei drehbar in Lagerungen (11) auf beiden Zylinderstirnseiten in Brücken (18) gelagert ist.


     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,

    - daß die Stützspindel (10) symmetrisch zu den Spannspindeln (6, 7) angeordnet ist

    - und einen größeren Durchmesser als der Zwischenraum zwischen den Spannspindeln (6, 7) aufweist.


     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und. 2,
    dadurch gekennzeichnet,

    - daß die Stützspindel (10') über die Breite des Gummituches (2) eine Dreiecks- oder Winkelform aufweist und nicht drehbar in den Brücken (18) gelagert ist.


     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,

    - daß anstelle der Stützspindel (10) auf beiden Zylinderseiten im Bereich des Gummituches (2) Stützbolzen (19) angeordnet sind.


     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,

    - daß die Stützspindel (17) über die Breite des Gummituches (2) konisch ausgebildet ist mit dem kleineren Durchmesser auf der Seite der Schneckenräder (16).


     




    Zeichnung