[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmetauscher für Gase von hoher Temperatur,
insbesondere für die Ubertragung der Wärme eines Hochtemperaturreaktors von einem
Primärgaskreislauf auf einen Sekundärgaskreislauf. Das Sekundärgas soll im Gegenstrom
zum Primärgas in zahlreichen, parallel geschalteten U-Rohren geführt werden.
[0002] Wärmetauscher, deren wärmeübertragende Flächen aus U-Rohren bestehen, haben insbesondere
als Dampferzeuger erhebliche Vorteile gegenüber Wärmetauschern mit geraden Rohren,
weil die U-Rohre zwar an ihren beiden Enden fest eingespannt sind, sich aber mit ihren
U-Bogen gegenüber dem Gehäuse oder gegenüber ihrer Aufhängung frei ausdehnen können.
Gegenüber den für Gase von hoher Temperatur vorgeschlagenen Wendetrohrwärmetauschern
haben die U-Rohrwärmetauscher einige wesentliche Vorteile. Einerseits sind sie einfacher
herzustellen und auch leichter zu montieren und sind daher im ganzen preisgünstiger;
andererseits sind U-Rohre nach der Montage und auch nach längerer Betriebszeit leichter
zu prüfen und auch zu reparieren, weil man die langen, geraden Schenkel dieser U-Rohre
schnell und zuverlässig von innen mit langen Sonden prüfen kann, was bei Wendelrohrwärmetauschern
wegen der komplizierten Form sehr schwierig ist. Außerdem hat ein im Gegenstrom betriebener
Gas-Wärmetauscher zwischen dem Primär- und dem Sekundärmedium nur eine geringe und
auch über die Länge der Rohre annähernd konstante Temperaturdifferenz, so daß weder
in den Rohren selbst noch in ihrer Aufhängung oder in den die Rohre umgebenden Kanalwandungen
wesentliche Temperaturdifferenzen auftreten können, die unzulässige Spannungen verursachen.
Ungeachtet dieser Vorteile hat aber ein U-RohrWärmetauscher für Gase von beispielsweise
950 C erhebliche Probleme, weil man die Zu- bzw. Ableitungen und die entsprechenden
Sammler für das kalte bzw. heiße Gas räumlich und konstruktiv voneinander trennen
muß, um einerseits Spannungen zwischen Bauteilen unterschiedlicher Temperatur und
andererseits unerwünschte Wärmeverluste zu vermeiden. Da die Zu- bzw. Ableitungen
und die entsprechenden Sammler für das kalte bzw. heiße Gas erhebliche Abmessungen
haben und dementsprechend bei verschiedenen Betriebszuständen insbesondere in Längsrichtung
sehr unterschiedliche Ausdehnungen zu erwarten sind, muß wenigstens ein Sammler elastisch
befestigt sein. Die U-Rohre selbst können diese Ausdehnungen nicht aufnehmen, weil
bei den hier vorgesehenen hohen Temperaturen die noch zulässigen Spannungen für die
verwendbaren Werkstoffe gering sind.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Wärmetauscher nach dem Oberbegriff des
ersten Anspruchs. Dieser Wärmetauscher soll für maximale Temperaturen von etwa 950°
C sowie für Temperaturdifferenzen von etwa 650° C zwischen Gaseintritt und Gasaustritt
geeignet sein und soll daher Spannungen aufgrund unterschiedlicher Temperaturen weitgehend
vermeiden. Außerdem soll dieser Wärmetauscher vollständig prüfbar sein und, soweit
er für Kernreaktoranlagen eingesetzt wird, fernbedient von der Sekundärgasseite aus
geprüft werden können, ohne daß der Primärgaskreislauf geöffnet werden muß.
[0004] Der im ersten Anspruch vorgeschlagene Wärmetauscher vermeidet Spannungen, weil sich
die U-Rohre selbst und der an ihnen befestigte Kaltgassammler gegenüber dem Heißgassammler
und gegenüber dem Gehäuse frei ausdehnen können. Da der Kaltgassammler bei einem im
Gegenstrom betriebenen Gas-Wärmetauscher weder auf der Primär- noch auf der Sekundärseite
durch hohe Temperaturen gefährdet ist, kann man diesen Kaltgassammler durchaus mit
konventionellen flexiblen Elementen, wie beispielsweise Wellrohren an das Gehäuse
anschließen. Durch räumliche Trennung und entsprechende Isolierung kann man die Bauteile
des Kaltgassammlers auch vor den hohen Temperaturen des Heißgassammlers schützen.
Die flexiblen Elemente werden nicht durch das Gewicht der U-Rohre belastet.
[0005] Die im zweiten Anspruch vorgeschlagene Trennwand hat bei einem im Gegenstrom betriebenen
Wärmetauscher örtlich jeweils eine Temperatur, die sich nur wenig von der Temperatur
des benachbarten Wärmetauscherrohres unterscheidet. Da diese Trennwand dünnwandig
und auf einer Seite isoliert ist und auf der anderen Seite von einem Gasstrom mit
hoher Geschwindigkeit angeströmt wird, hat diese Trennwand auch bei betriebsbedingten
Änderungen der Gastemperatur etwa die gleiche Temperatur wie das jeweils benachbarte
Wärmetauscherrohr und dehnt sich dementsprechend etwa im gleichen Maße wie dieses.Rohr
aus. Daher können zwischen Rohren und Trennwand keine sehr unterschiedlichen Ausdehnungen
auftreten, und man kann diese Trennwand nicht nur für die Gasführung sondern auch
als tragendes Bauteil zwischen dem Heißgassammler und dem Kaltgassammler benutzen.
[0006] Der im dritten Anspruch vorgeschlagene vom Primärgaskreislauf getrennte Raum ist
bei Wärmetauschern für Kernenergieanlagen,von wesentlicher Bedeutung, da ja der Primärgaskreislauf
unvermeidlich radioaktive Verunreinigungen enthält. Wenn man diesen Raum mit dem reinen
Primärmedium füllt und durch eine geeignete Regelung oder durch Druckausgleich über
einen Filter sicherstellt, daß in diesem Raum ständig der gleiche Druck herrscht wie
im Primärgaskreislauf, dann ist dieser Raum nicht durch den hohen Druck des Primärgaskreislaufs
gefährdet. Wenn man darüber hinaus in diesem Raum einen geringen Überdruck gegenüber
dem Primärgaskreislauf aufrecht erhält, dann ist sogar gewährleistet, daß in diesem
Raum auch bei kleinen Undichtigkeiten keine radioaktiven Verunreinigungen eindringen
können. Bei Prüfungen oder Reparaturen am Wärmetauscher wird aber der Druck im Primärgaskreislauf
herabgesetzt, so daß man diesen Raum unbesorgt von außen öffnen kann und von diesem
Raum aus Sammler, U-Rohre und die Wände dieses Raumes prüfen kann, ohne den Primärgaskreislauf
zu öffnen. Daher kann dieser Raum, der während des Betriebes nicht als Begrenzung
des Primärgaskreislaufs dient, aus flexiblen Elementen bestehen.
[0007] Die im 4. Anspruch vorgeschlagene Anordnung ist besonders zweckmäßig für Wärmetauscher,
die in einem zylindrischen Gehäuse untergebracht werden sollen. Der durch hohe Temperaturen
besonders beanspruchte Heißgassammler hat als gerades, zylindrisches Rohr eine geometrisch
einfache Form mit klaren, exakt berechenbaren Beanspruchungen. Auch die Isolierung
läßt sich an einem solchen geometrisch einfachen Bauteil einfach und zuverlässig anbringen.
Der durch die geringere Gastemperatur wesentlich weniger beanspruchte Kaltgassammler
dagegen umgibt den Heißgassammler ringförmig und konzentrisch und ist mit diesem bzw.
dem Gehäuse durch flexible Elemente verbunden. Diese flexiblen Elemente können entweder
zwei konzentrisch ineinander angeordnete Wellrohre sein, die einen Ringraum bilden
oder mehrere, über den Umfang verteilte Wellrohre von geringerem Durchmesser. Beide
Ausführungsformen können den in Anspruch 3 beschriebenen getrennten Raum bilden, wobei
die Zuleitungen von außen zum Kaltgassammler innerhalb oder außerhalb dieses Raumes
angeordnet sind.
[0008] Die im 5. Anspruch vorgeschlagene Halterung der U-Rohre überträgt das Gewicht der
U-Rohre und ihre Kräfte auf den zentralen Heißgassammler, so daß die von dieser Einspannung
bis zum Heißgassammler mit einem Bogen verlegten U-Rohre nur die an sich geringen
Kräfte aufnehmen müssen, die sich aus einer unterschiedlichen Ausdehnung von Heißgassammler
und Halterung ergeben können.
[0009] Die im 6. Anspruch vorgeschlagene konische Form des zentralen Heißgassammlers gestattet
es, die auf unterschiedlichen Abständen von Sammlermitte angeordneten senkrechten
U-Rohre alle mit dem gleichen Bogen an den zentralen Heißgassammler anzuschließen,
so daß die Spannungen in allen Rohrbögen gleich sind.
[0010] Die im 7. Anspruch vorgeschlagene isolierende Wand zwischen dem zentralen Heißgassammler
und dem Primärgaseintritt trennt diesen Sammler vom heißen Primärgaskreislauf. Daher
kann dieser Sammler nur die Temperatur des Sekundärgases haben, die etwa 50° unter
der des Primärgases liegt. Bei den hier vorgesehenen hohen Temperaturen sind 50 weniger
von wesentlicher Bedeutung für die Festigkeit des Sammlers.
[0011] und 9. Die im 8./Anspruch vorgeschlagenen Blechmäntel sollen einerseits verhindern,
daß das heiße Primärgas ohne Wärmeaustausch mit den U-Rohren an diesen vorbeifließt
und andererseits den Wärmeaustausch zwischen zwei Heißgasströmen von unterschiedlicher
Temperatur verringern. Daher ist zunächst in unmittelbarer Nähe des U-Rohr-Bündels
ein nicht isolierter Blechmantel vorgesehen, der ständig etwa die gleiche Temperatur
wie das Rohrbündel selbst aufweist und sich daher mit diesem im gleichen Sinne ausdehnt.
Ein weiterer isolierter Blechmantel ist am Gehäuse befestigt und kann sich daher völlig
unabhängig vom Rohrbündel ausdehnen. Der zwischen diesen beiden Blechmänteln vorhandene
Spalt ist nur an seinem kalten Ende durch ein dort durchaus zulässiges- flexibles
Element, beispielsweise ein Wellrohr, verschlossen, so daß durch diesen Spalt keine
Teilmengen des Primärgases ohne Wärmeaustausch mit den U-Rohren abfließen können.
Auch an dieser Stelle zeigen sich die Vorteile eines im Gegenstrom betriebenen Gas-Wärmetauschers,
bei dem am kalten Ende tatsächlich nur geringe Temperaturen auftreten können und die
dort zur einwandfreien Abdichtung notwendigen flexiblen Elemente sicher nicht gefährdet
sind. Der wellenförmige Querschnitt der Blechmäntel löst zwei unterschiedliche Probleme;
einerseits werden die Blechmäntel in Umfangsrichtung nachgiebig, so daß sie sich mit
dem Rohrbündel zusammen ausdehnen können; andererseits werden durch diese Wellen,
wenn ihre Teilung der benachbarten Rohrteilung entspricht, vermieden, daß zwischen
den U-Rohren und den Blechmänteln Kanäle entstehen, in denen das Gas einen geringeren
Strömungswiderstand findet, dementsprechend dort schneller strömt und weniger abgekühlt
wird, so daß am Ende über den Querschnitt unterschiedliche Gastemperaturen zu erwarten
sind.
[0012] Die im 10.Anspruch vorgeschlagene Abstützung soll bei Inspektionen und Reparaturen
den Kaltgassammler und die an ihm befestigten Bauteile tragen, damit der obere Teil
des Heißgassammlers entfernt werden und sein unterer Teil geprüft werden kann. Außerdem
kann diese Abstützung als Sicherung gegen Absturz des Wärmetauschers und als Begrenzung
der Schwingungen bei Erdbeben dienen.
[0013] Die Figuren 1 bis 5 zeigen mögliche Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung einen senkrechten Längsschnitt durch einen
erfindungsgemäßen Wärmetauscher für einen gasgekühlten Hochtemperaturreaktor.
Figur 2 zeigt in vergrößerter Darstellung einen waagerechten Teilschnitt A-A durch
Figur 1.
Figur 3 zeigt einen weiteren Teilschnitt B-B durch Fig.1.
Figur 4 zeigt eine Ansicht der Figur 3.
Figur 5 zeigt eine Alternative zu Figur 1.
[0014] In Figur 1 wird das ringsum geschlossene, zylindrische Wärmetauschergehäuse 1 an
seinem oberen Ende durch eine Tragplatte 2 begrenzt, an der ein obere zentrales Heißgasrohr
befestigt ist, das wiederum einen unteren zentralen Heißgassammler 4 trägt. Beide
Teile sind innen durch die Isolierung 5 geschützt. Im unteren konischen Teil des zentralen
Heißgassammlers 4 münden die heißen Enden der U-Rohre 6, die bei 7 eingespannt und
mit einer besonderen Halterung 8 vom zentralen Heißgassammler 4 getragen werden. Außerdem
trägt dieser Sammler 4 eine doppelwandige und im Längsschnitt ebenfalls U-förmige
Trennwand 9, die mit einer Isolierung 10 gefüllt ist. Die U-Rohre 6 bilden ein ringförmiges
Rohrbündel, das sowohl innen als auch außen zunächst durch einen konzentrischen, nicht
isolierten Blechmantel 11 von U-förmigem Längsschnitt und dann von zwei konzentrischen,
isolierten Blechmänteln 12 und 13 begrenzt ist. Zwischen diesen Blechmänteln ist ein
Spalt vorgesehen, der am kalten Ende durch ein Wellrohr 14 flexibel abgedichtet ist.
Die U-Rohre 6 und die doppelwandige Trennwand 9 tragen an ihrem kalten Ende eine ringförmige
Rohrplatte 15, an deren Oberseite ein ebenfalls ringförmiger Kaltgassammler 16 lösbar
befestigt ist. In diesen Sammler 16 münden mehrere, über den Umfang verteilte schraubenlinienartig
gewundene Kaltgasrohre 17, die das kalte Sekundärgas von außen zu den U-Rohren 6 leiten.
Die Rohrplatte 15 bildet zusammen mit dem oberen Ende des Gehäuses 1, mit der Tragplatte
2 und mit mindestens zwei konzentrischen Wellrohren 18 und 19 einen vom darunterliegenden
Primärgaskreislauf getrennten Raum 20, der in Figur 1 auch-die Rohre 17 umschließt.
Dieser Raum 20 ist bei Betrieb der Anlage mit dem reinen Medium des Primärgaskreislaufs
gefüllt und wird mittels einer nicht näher dargestellten Regelung oder über einen
Druckausgleich auf dem Druck des Primärgaskreislaufs gehalten. Auf diese Weise wird
dieser Raum 20 nicht durch Druckdifferenzen belastet und kann bei herabgesetztem Druck
im Primärgaskreislauf von außen geöffnet und zur Inspektion und Reparatur der Sammler
und der U-Rohre benutzt werden, ohne daß der Primärgaskreislauf selbst geöffnet werden
müßte. Unterhalb des Heißgassammlers 4 ist eine isolierende Wand 21 vorgesehen, die
an der Halterung 8 befestigt ist und den Heißgassammler 4 vom Primärgaskreislauf trennt.
[0015] Die Strömungsführung der beiden Wärmetauschermedien sind folgendermaßen:
Das heiße Primärgas tritt durch den waagerechten Rohrstutzen 22 in den zentralen,
isolierten Blechmantel 13 ein, wird unterhalb der isolierenden Wand 21 umgelenkt und
fließt zunächst abwärts und dann aufwärts an den U-Rohren 6 entlang durch einen Raum,
der einerseits durch den Blechmantel 11 und andererseits durch die Trennwand 10 gebildet
wird. Unterhalb der Rohrplatte 15 wird das inzwischen abgekühlte Primärgas nach unten
umgelenkt und fließt zwischen dem Blechmantel 12 und dem Gehäuse 1 abwärts. Das kalte
Sekundärgas fließt durch mehrere schraubenlinienartig ineinander gewendelte Rohre
17 in den ringförmigen Sammler 16 und von dort aus durch die in der Rohrplatte 15
befestigten U-Rohre 6 zum Heißgassammler 4 und tritt aus dem oberen Heißgasrohr 3
aus.
[0016] In Figur 2 wird mit denselben Bezeichnungen wie in Figur 1 dargestellt, wie die U-Rohre
6 und zwar mit ihrem kalten Schenkel 6b und dem warmen Schenkel 6a im Querschnitt
angeordnet sind. Bei den hier vorgeschlagenen Gas-Wärmetauschern soll die Primärgastemperatur
mit Rücksicht auf möglichst geringe Wärmespannungen im Querschnitt keine wesentlichen
Differenzen aufweisen. Daher müssen die Strömungswiderstände und damit auch die freien
Querschnitte außerhalb der U-Rohre im Querschnitt von außen nach innen gleichbleiben.
Daher hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die einzelnen U-Rohremit konstanter Teilung
in evolventenförmig gebogenen senkrechten Flächen anzuordnen. Diese, in Figur 2 aus
jeweils dreizehn U-Rohren 6 bestehenden gebogenen Flächen können in der Werkstatt
vormontiert und dann jeweils als ganze Fläche in den konzentrischen Blechmantel 11
montiert werden. Von innen nach außen betrachtet, wird die isolierte Blechwand 13,
die als Führung für das eintretende heiße Primärgas dient, mit Abstand von dem inneren
Blechmantel 11a umgeben, der zusammen mit der inneren Trennwand 9a die heißen Schenkel
6a der U-Rohre 6 begrenzt, während die äußere Trennwand 9b zusammen mit dem äußeren
Blechmantel 11b die kalten Schenkel 6b der U-Rohre 6 begrenzt. Außerhalb des Blechmantels
11b ist mit Abstand der isolierte Blechmantel 12 angeordnet, der widerum mit dem in
Figur 2 nicht dargestellten Gehäuse 1 einen Ringkanal für das abwärts strömende, abgekühlte
Primärgas darstellt. Die Trennwände 9 und Blechmäntel 11 sind in Figur 2 mit einem
gewellten Querschnitt dargestellt. Die Vorteile dieses wellenförmigen Querschnitts
wurden bei der Beschreibung des
9. Anspruchs dargestellt. Zwischen den bereits erwähnten evolventenförmig gebogenen
Flächen von U-Rohren 6 sind jeweils waagerechte Abstandshalter 24 vorgesehen, die
bei der Montage in entsprechende Schlitze in Trennwand 9 und Blechmantel 11 gesteckt
und dort gasdicht verschweißt werden.
[0017] In den Figuren 3 und 4 wird dargestellt, wie die heißen Enden der U-Rohre 6 zwischen
der Halterung 8 und der,Trennwand 9 befestigt sind. Auf den U-Rohren 6 sind mit kurzem
Abstand übereinander zwei zylindrische Hülsen 30 befestigt, beispielsweise durch Hochtemperatur-Löten.
Zwischen diese beiden Hülsen 30 werden bei der Montage entsprechende Blechstreifen
31 eingelegt, die evolventenförmig gebogen sind und an beiden Enden abgewinkelt, so
daß sie in eine entsprechende Ausdrehung der Halterung 8 bzw. an der Trennwand 9 passen.
[0018] Figur 5 zeigt als Alternative zu Figur.1 den oberen Teil des Wärmetauschergehäuses
1, das ebenfalls an seinem oberen Ende durch eine Tragplatte 2 begrenzt ist, an der
ein'oberes zentrales Heißgasrohr 3 befestigt ist, das wiederum einen unteren zentralen
Heißgassammler 4 trägt. Anstelle der in Figur 1 dargestellten ringförmigen Rohrplatte
15 mit dem darauf verschraubten ringförmigen Kaltgassammler 16 ist hier ein hohlringförmiger
Kaltgassammler 32 vorgesehen, der ähnlich wie in Figur 1 mit mehreren über den Umfang
verteilten Kaltgasrohren 33 von außen mit Kaltgas versorgt werden kann. Der Kaltgassammler
32 selbst ist während des normalen Betriebes mit einem oder mehreren Deckeln 34 verschlossen,
die innerhalb eines vom Primärgaskreislauf getrennten Raumes 20 angeordnet sind, der
dieselbe Funktion hat wie der entsprechende Raum 20 in Figur 1 aber wesentlich kleiner
ist und nur flexible Elemente 35 von wesentlich geringerem Durchmesser als Anschluß
an die Tragplatte 2 benötigt. Dieser Raum ist bei Betrieb wie in Figur 1 mit einem
Deckel 36 verschlossen und wird über eine nicht näher dargestellte Regelung oder einen
Druckausgleich auf dem Druck des Primärgaskreislaufs gehalten. Teil 37 ist die im
10. Anspruch vorgeschlagene Abstützung für den Kaltgassammler 32 bzw. die Rohrplatte
15 aus Figur 1.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmetauscher für Gase von hoher Temperatur,
insbesondere für die Übertragung der Wärme eines Hochtemperaturreaktors von einem
Primärgaskreislauf auf einen Sekundärgaskreislauf. Das Sekundärgas soll im Gegenstrom
zum Primärgas in zahlreichen, parallel geschalteten U-Rohren geführt werden.
Wärmetauscher, deren wärmeübertragende Flächen aus U-Rohren bestehen, haben insbesondere
als Dampferzeuger erhebliche Vorteile gegenüber Wärmetauschern mit geraden Rohren,
weil die U-Rohre zwar an ihren beiden Enden fest eingespannt sind, sich aber mit ihren
U-Bogen gegenüber dem Gehäuse oder gegenüber ihrer Aufhängung frei ausdehnen können.
Gegenüber den für Gase von hoher Temperatur vorgeschlagenen Wenderohrwärmetauschern
haben die U-Rohrwärmetauscher einige wesentliche Vorteile. Einerseits sind sie einfacher
herzustellen und auch leichter zu montieren und sind daher im ganzen preisgünstiger:
andererseits sind U-Rohre nach der Montage und auch nach längerer Betriebszeit leichter
zu prdfen und auch zu reparieren, weil man die langen, geraden Schenkel dieser U-Rohre
schnell und zuverlässig von innen mit langen Sonden prüfen kann, was bei Wendelrohrwärmetauschern
wegen der komplizierten Form sehr schwierig ist. Außerdem hat ein im Gegenstrom betriebener
Gas-Wärmetauscher zwischen dem Primär- und dem Sekundärmedium nur eine geringe und
auch über die Länge der Rohre annähernd konstante Temperaturdifferenz, so daß weder
in den Rohren selbst noch in ihrer Aufhängung oder in den die Rohre umgebenden Kanalwandungen
wesentliche Temperaturdifferenzen auftreten können, die unzulässige Spannungen verursachen.
Ungeachtet dieser Vorteile hat aber ein U-RohrWärmetauscher für Gase von beispielsweise
950 C erhebliche Probleme, weil man die Zu- bzw. Ableitungen und die entsprechenden
Sammler für das kalte bzw. heiße Gas räumlich und konstruktiv voneinander trennen
muß; um einerseits Spannungen zwischen Bauteilen unterschiedlicher Temperatur und
andererseits unerwünschte Wärmeverluste zu vermeiden. Da die Zu- bzw. Ableitungen
und die entsprechenden Sammler für das kalte bzw. heiße Gas erhebliche Abmessungen
haben und dementsprechend bei verschiedenen Betriebszuständen insbesondere in Längsrichtung
sehr unterschiedliche Ausdehnungen zu erwarten sind, muß wenigstens ein Sammler elastisch
befestigt sein. Die U-Rohre selbst können diese Ausdehnungen nicht aufnehmen, weil
bei den hier vorgesehenen hohen Temperaturen die noch zulässigen Spannungen für die
verwendbaren Werkstoffe gering sind. angeordneten Halterung eingespannt und führen
von dort jeweils mit einem elastischen Rohrbogen zum Heißgassammler.
6. Wärmetauscher nach Anspruch 5 mit folgendem Merkmal:
a) Der zentrale Heißgassammler ist im Bereich der Rohreinmündungen der U-Rohre konisch
gestaltet.
7. Wärmetauscher nach Anspruch 1 mit folgenden Merkmalen :
a) Zwischen dem zentralen Heißgassammler für das Sekundärgas und dem Primärgaskreislauf
ist eine isolierende Wand angeordnet.
8. Wärmetauscher nach Anspruch 4 mit folgenden Merkmalen :
a) Die U-Rohre sind sowohl nach außen als auch nach innen durch zwei konzentrische
Blechmäntel begrenzt,
b) zwischen diesen beiden Blechmänteln ist ein Spalt vorgesehen,
c) dieser Spalt ist am heißen Ende offen und am kalten Ende durch ein flexibles Element
verschlossen,
d) von diesen beiden Blechmänteln ist der nicht am Rohrbündel angrenzende Blechmantel
isoliert.
9. Wärmetauscher nach Anspruch 2 oder 4 mit folgendem Merkmal :
a) Die an das Bündel der U-Rohre angrenzenden Trennwände oder Blechmäntel haben einen
wellenförmigen Querschnitt.
10. Wärmetauscher nach Anspruch 1 in einem Gehäuse mit folgenden Merkmalen :
a) Unterhalb des Kaltgassammlers ist am Gehäuse eine Abstützung für diesen Sammler
vorgesehen;
b) der obere Teil des Heißgassammlers ist nach oben ausbaubar.