[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerschneiden oder Zerkleinern von Papier,
Karton, Mikrofilmen od.dgl. mit einer Schneidvorrichtung und einem Antrieb für die
Schneidvorrichtung.
[0002] Zerschneide- oder Zerkleinerungsvorrichtungen für Mikrofilme, Papier, Karton und
ähnlichem sind in verschiedenen Ausführungen als sogenannte Aktenvernichter bekannt.
Aus Gründen der Geheimhaltung müssen in der Büro- und Datentechnik zu gegebener Zeit
Informationsträger zerschnitten bzw. zerkleinert werden. Dazu werden individuell dem
Bedürfnis entsprechend diese Vorrichtungen in verschiedenen Größen hinsichtlich der
gewünschten Streifenbreite oder der Schnitzelgröße angeboten. Bisher mußte jedoch
für jeden Zerkleinerungsvorgang eine eigene Gesamtvorrichtung bereitgehalten werden,
was zu Platzproblemen und zu hohen Anschaffungskosten führt.
[0003] Die bekannten Aktenvernichter sind durchweg als komplette Einheit auf eine einmal
festgelegte Schnittbreite, die sich aus den Abständen von Schneidmesser zu Schneidmesser
ergibt, begrenzt.
[0004] Wenn für einen bestimmten Zweck eine andere Schnittbreite erforderlich wird, muß
eine weitere komplette Vorrichtung beschafft werden. Auch wenn einmal ein Schneidwerk
beschädigt wird, muß die komplette Vorrichtung zur Instandsetzung gegeben bzw. eine
Vorrichtung gekauft werden.
[0005] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Zerschneiden
oder Zerkleinern der eingangs erläuterten Art zu schaffen, die in einfacher, kostensparender
Weise, eine Anpassung an die jeweils benötigte Schnittbreite ermöglicht, einfach aufgebaut
ist und einfach zu warten und gegebenenfalls einfach zu reparieren ist.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs erläuterten
Art im wesentlichen dadurch gelöst, daß das Antriebselement als mit einem Traggestell
mit Abfallbehälter verbindbare selbständige Einheit mit Antriebsmotor, Schaltelement
und vom Antriebsmotor angetriebenem Antriebsritzel ausgebildet ist, daß mindestens
ein Schneidwerk mit bestimmter Schnittbreite bestehend aus Messerwalzen, Antriebszahnrad
und Abstreifereinrichtung als mit dem Antriebselement wahlweise freischwebend verbind-
und austauschbare selbständige Einheit vorgesehen ist, daß Leitmittel und Arretiermittel
zur genau festgelegten Verbindung zwischen Antriebselement und Schneidwerk vorgesehen
sind, wobei im eingesetzten Zustand des Schneidwerkes das Antriebsritzel des Antriebselements
mit dem Antriebszahnrad des Schneidwerks in kraftschlüssiger Wirkverbindung steht.
[0007] Da nach der Erfindung der Antrieb der Vorrichtung sowie das Schneidwerk als komplette,
getrennte Einheiten ausgebildet sind, wobei das Schneidwerk in Art einer Kassette
gestaltet ist, ist die Möglichkeit gegeben, Schneidwerke mit verschiedenen Schnittbreiten
mit einem Handgriff auszutauschen und dadurch die Vorrichtung auf eine andere Schnittbreite
schnell umzurüsten.
[0008] Das Antriebselement als Grundelement ist wegen des wesentlich geringeren Fertigungsaufwandes
eine äußerst preisgünstige und einmalige Anschaffung. Auf die jeweiligen Bedürfnisse
abgestellt, können Schneidwerke mit unterschiedlichen Schnittbreiten sofort oder später
bereitgestellt werden.
[0009] Durch die Austauschbarkeit der verschiedenen Schneidwerke können mit einer Vorrichtung
praktisch alle in einem Büro vorkommenden Arbeiten bzw. Zerkleinerung eines geheimen
Materials vorgenommen werden.
[0010] Zu dem vorgenannten Zweck ist es vorteilhaft, wenn wahlweise mit der Antriebseinheit
verbindbare Schneidwerke mit unterschiedlicher Schnittbreite vorgesehen sind.
[0011] Zu dem sicheren Zusammenwirken zwischen Antriebseinheit und Schneidwerk ist es vorteilhaft,
wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Antriebseinheit oder das Schneidwerk
Stifte aufweist, die in zugeordnete Führungs- und Zentrier-öffnungen des jeweiligen
anderen Elements formschlüssig eingreifen.
[0012] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Arretiermittel als selbsttätig einrastende,
von Hand lösbare Sperrklinken ausgebildet sind.
[0013] Eine weitere Verbesserung, insbesondere Geräuschdämmung, ergibt sich dann, wenn nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Antriebselement mit dem Traggestell
über Gummilager verbunden und durch Löcher im Traggestell lageorientiert gehalten
ist.
[0014] Eine Senkung der Transportkosten für eine derartige Vorrichtung und eine Erleichterung
der Montage ergibt sich dann, wenn nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung das Traggestell und der selbständige Abfallbehälter je aus Einzelteilen
zusammensteckbar ausgebildet sind.
[0015] Dabei ist es zweckmäßig, das Traggestell als doppelt-U-förmigen Rahmen auszubilden,
dessen obere Rahmenöffnung zur Aufnahme des Antriebselements und eines Schneidwerks
dient und in dessen unterer Rahmenöffnung der Abfallbehälter formschlüssig einsetzbar
ist.
[0016] In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, in der oberen Rahmenöffnung
des Traggestells eine nach dem Einlegen des Antriebselementes und Einsetzen eines
Schneidwerks verbleibende Öffnung durch eine verschiebbare und/oder um ein Scharnier
klappbare Ablegeplatte abzudecken.
[0017] Um auch die Verarbeitung von Endlosformularen aus Datenverarbeitungsgeräten zu ermöglichen,
ist es ferner zweckmäßig, eine an der Rückseite des Traggestells klapp-und / oder
versenkbare, mit einem Stützbügel abstützbare Ablagefläche zur Aufnahme endlos gefalteten
Papiers vorzusehen und einen Zuleitbügel zur Zufuhr des Papiers in das Schneidwerk
anzubringen.
[0018] In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist in vorteilhafter Weise die Abstreifereinrichtung
des Schneidwerks aus vier gleichartigen Kammelementen gebildet, von denen je zwei
den Kern einer Messerwalze völlig umschließen, derart, daß beidseitig gleich große
Segmente einzelner Messer an der Messerwalze frei herausragen und daß die Kammelemente
stirnseitig mit je einem Ansatz in eine zugeordnete Öffnung einer Lagerplatte für
die Messerwalze formschlüssig eingreifen und daß ferner die Enden der Kammelemente
derart ausgebildet sind, daß jeweilige in der Lagerplatte angeordnete Lagerbüchsen
der Messerwalzen verdrehsicher gehalten sind.
[0019] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ergibt sich eine gleichbleibende Präzision
und kostengünstige Fertigung, sowie einfache und schnelle Montage.
[0020] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher
erläutert, die schematisch Ausführungsbeispiele und erfindungsgemäße Konstruktionseinzelheiten
darstellen. Dabei zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht eine vollständige Vorrichtung nach der Erfindung,
ohne Schneidwerk,
Fig. 2 eine Vorrichtung nach Fig. 1 mit eingesetztem Schneidwerk,
Fig. 3 im Detail, teilweise geschnitten, die Verbindung zwischen Schneidwerk und Antriebseinheit,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel einer Verriegelung zwischen Schneidwerk und Antriebselement,
Fig. 5 in vergrößertem Maßstab ein Antriebselement,
Fig. 6 ein Schneidwerk in perspektivischer Darstellung,
Fig. 7 das Schneidwerk nach Fig. 6 um 180° verdreht,
Fig. 8 eine Draufsicht auf ein Antriebselement,
Fig. 9 eine Draufsicht auf ein Schneidwerk,
Fig.1o eine Verriegelungsvorrichtung zwischen Antriebselement und Schneidwerk,
Fig.11 ein Detail aus Fig. 10,
Fig.12 in perspektivischer Ansicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Abdeckung,
Fig.13 im Schnitt eine Abdeckvorrichtung,
Fig.14 die Vorrichtung nach Fig. 13 in geöffnetem Zustand,
Fig.15 die Lagerung eines Antriebselementes in einem Gehäuse,
Fig.16 die Verbindung eines Antriebselementes mit Schneidwerk und Traggestell,
Fig.17 ein Traggestell in Explosivdarstellung,
Fig.18 das Traggestell nach Fig. 17 in zusammengebautem Zustand,
Fig.19 den Abfallbehälter in Explosivdarstellung,
Fig.20 den Abfallbehälter nach Fig. 19 in zusammengebautem Zustand,
Fig.21 ein mit Abfallbehälter versehenes Traggestell in Seitenansicht,
Fig.22 ein Detail der Verbindung zwischen Traggestell und Abfallbehälter,
Fig.23 einen Querschnitt durch ein Schneidwerk mit Abstreifvorrichtung,
Fig.24 ein Detail einer Abstreifvorrichtung,
Fig.25 eine Stirnansicht der Vorrichtung nach Fig. 23,
Fig.26 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 24,
Fig.27 eine Vorrichtung nach der Erfindung mit Zusatzvorrichtung für Endlosformulare,
Fig.28 eine Vorrichtung nach Fig. 27 in Bereitschaftsstellung, und
Fig.29 eine Teildraufsicht auf die Vorrichtung nach Fig.28.
[0021] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung vollständig
zusammengebaut, jedoch ohne Schneidwerk,dargestellt. Eine Antriebseinheit 1, die beispielsweise
ein Kunststoffgehäuse aufweist enthält (Fig. 8) einen elektrischen Antriebsmotor,
ein Getriebe, Kondensatoren, Schalter, Gerätesteckdose und die dazugehörige elektrische
Verdrahtung.
[0022] Eine Aufnahmeöffnung 2 dient zur Aufnahme des Schneidwerks.
[0023] Die Antriebseinheit 1 hat ihren konstanten Platz auf einem Traggestell 3, welches,
wie später näher erläutert wird, aus einzelnen Teilen mit wenigen Handgriffen zusammensteckbar
ist.
[0024] Die Antriebseinheit 1 ist mit dem Traggestell 3 über Gummilager 4 verbunden, wodurch
eine Übertragung von Geräuschen weitgehend vermindert wird.
[0025] Das Traggestell 3 ist mit Gelenkrollen 5 versehen. Ein Abfallbehälter 6 besteht,
wie ebenfalls später erläutert wird, aus einfach und leicht zusammensteckbaren Einzelteilen.
Der Abfallbehälter 6 wird in das Traggestell 3 hineingestellt und durch entsprechende
Ausbildung seines Bodens fixiert.
[0026] Durch eine verbleibende Abfallöffnung 7 ist der Abfallbehälter 6 für das Hineinwerfen
von Papierabfällen od. dgl. jederzeit zugänglich.
[0027] In Fig. 2 ist eine Vorrichtung nach Fig. 1 dargestellt, wobei in der Aufnahmeöffnung
2 ein Schneidwerk 8 eingesetzt ist.
[0028] In den Fig. 3 und 4 ist schematisch eine Verbindung zwi= schen Antriebseinheit 1
und Schneidwerk 8 gezeigt. Dabei weist, bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel,
sowohl die Antriebseinheit 1 als auch das Schneidwerk 8 Aufnahmestifte 9 auf, die
in entsprechende Führungsöffnungen 9' des jeweils anderen Teils einrasten und dadurch
die relative Lage genau fixieren.
[0029] In Fig. 4 ist das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 mit teilweise weggebrochenem Gehäuse
gezeigt. Dabei ist ersichtlich, daß die Antriebseinheit 1 ein Antriebsritzel 12 aufweist,
welches mit einem Zahnrad 11 des Schneidwerks 8 in Wirkverbindung steht. Durch die
genau fixierte relative Lage wird ein geräuscharmer Lauf des Getriebes bewirkt.
[0030] Zur Verriegelung des Schneidwerkes 8 sind beidseits Sperrklinken 13 angebracht, die
selbsttätig, beim dargestellten Ausführungsbeispiel entgegen der Wirkung einer Feder,
am Sperrzapfen 1o einrasten. Dadurch wird das Schneidwerk 8 gegen ein ungewolltes
Herausgleiten gesichert. Die Sperrklinken 13 müssen beim Herausnehmen des Schneidwerkes
8 durch Fingerdruck gelöst werden.
[0031] In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Antriebseinheit 1 in perspektivischer
Ansicht dargestellt. Dabei sind Tastenschalter 14 ersichtlich. In Abwandlung gegenüber
dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 weist hier das Antriebselement 1 vier
Zentrierstifte 15 auf, die in Zentrieröffnungen 24 eines in den Fig. 6 und 7 dargestellten
Schneidwerkes 8 einrasten. Der Antriebsmechanismus der Antriebseinheit 1 ist bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 mit einem Zwischentriebritzel 16 und einem Zwischentriebrad
17 versehen. Das Gehäuse der Antriebseinheit 1 weist zweckmäßig beidseitig Tragleisten
19 auf.
[0032] Aus den Fig. 6 und 7 ist das Schneidwerk 8 ersichtlich, wobei die Darstellung in
Fig. 7 gegenüber der Darstellung in Fig. 6 um 18
0° gedreht ist.Das Schneidwerk 8, als selbständige Einheit ausgebildet, weist in seinem
Inneren Schneidmesserwalzen auf, die später noch näher erläutert werden. Zum Antrieb
der Schneidmesserwalzen dient ein Kupplungszahnrad 2o, welches mit dem Zwischentriebritzel
16 der Antriebseinheit 1 im zusammengebauten Zustand zusammenwirkt. Das Gehäuse des
Schneidwerkes 8 ist mit Auflageleisten 21 versehen, die beim Zusammenbau mit den Tragleisten
19 der Antriebseinheit 1 fluchten. Zur Zufuhr des zu zerkleinernden Materials zu den
Schneidmesserwalzen ist eine Zufuhröffnung 18 vorgesehen.
[0033] Das Schneidwerk 8 weist Sperrklinken 22 auf, die über Spannhebel 23 ausrastbar sind,
wie später näher erläutert wird. In Fig. 8 ist in Draufsicht das Chassis der Antriebseinheit
1, ohne Gehäuse, dargestellt. Als Stanzteile ausgebildete Lagerplatten 31, 32 und
33 sind mit vier vierkantigen Distanzstäben 34 fest verschraubt, wobei die Distanz
im Getrieberaum zwischen den Lagerplatten 32 und 33 durch Distanzrohre 35 bestimmt
wird. An die Lagerplatte 32 ist ein elektrischer Antriebsmotor 36 angeschraubt, dessen
Rotorende 37 verzahnt ist und das Antriebsritzel für ein Zwischentriebrad 17 bildet,
welches seinerseits mit dem Zwischentriebritzel 16 fest verbunden ist. Zwischentriebritzel
16 und Zwischentriebrad 17 sind in wartungsfreien Sinterbuchsen gelagert. Im Raum
zwischen dem elektrischen Antriebsmotor 36 und der Lagerplatte 31 sind elektrische
Zubehörteile, wie Antriebskondensatoren 3
0, Drucktastenschalter 14 und Gerätesteckdose befestigt.
[0034] An den Distanzstäben 35 sind auf der Getriebeseite vier Zentrierstitte 15 angebracht,
welche das Schneidwerk 8 beim Ansetzen genau fixieren.
[0035] In Fig. 12 ist in Draufsicht ein komplettes Schneidwerkchassis, ohne Gehäuse dargestellt.
Auch hier besteht der Grundaufbau aus drei gleichförmigen Lagerplatten 4
0, 41, 42, welche im Abstand zueinander deckungsgleich gegenüber dem Antriebschassis,
ebenfalls mit vier Distanzstäben 43 und der zugehörigen Distanzrohren 44 fest verschraubt
sind. Schneidmesserwalzen 45 sind in wartungsfreien Sinterbuchsen gelagert.
[0036] Zwischen den ineinandergreifenden Schneidmesserwalzen 45 befindet sich eine Abstreifervorrichtung
46, die kammartig ausgebildet ist und verhindert, daß geschnittenes Material sich
um die Messerwalzen wickelt. Auf einer verlängerten Achse der dem Antriebselement
1 zugekehrten Messerwalze befindet sich ein Kupplungszahnrad 39, welches durch Stiftanschlag
um 18
00 verdrehbar gelagert ist. Auf entgegengesetzten Achsenden der Messerwalzen 45 befinden
sich zwei gegenläufige Zahnräder 38, die einen synchronen Lauf der Messerwalzen 45
zueinander gewährleisten.
[0037] Beim Ansetzen eines Schneidwerks 8 an das Antriebselement 1 wird das Schneidwerk
durch Aufnahme der Fixierstifte 15 in Zentrieröffnungen 24, wie erläutert, genau festgelegt.
Hierbei schiebt sich dann das Kupplungszahnrad 39 kraftschlüssig in das Zwischentriebritzel
16, wodurch ein direkter Kontakt zum Antrieb hergestellt ist.
[0038] In Fig. 13 sind an den Schneidwerklagerplatten 41, 42 drehbar gelagerte Sperrklinken
22 dargestellt, die spiegelgleich zueinander ausgebildet sind. Die Sperrklinken 22
rasten in Sperröffnungen 25, mit Sperrnasen 26 der Lagerplatten 32 und 31 ein und
werden mittels Spannhebel 23 wie ein Exzenter fest angespannt.
[0039] Während in Fig. 1o die Sperrklinke 22 im eingerasteten Zustand dargestellt ist, ist
in Fig. 11 die Sperrklinke 22 und der Spannhebel 23 in geöffneter Lage dargestellt.
Das exzentrische Zusammenwirken der beiden Teile 22 und 23 entsteht durch die besonders
aufeinander abgestimmte Anordnung der Raststifte 28 und Gelenkbolzen 29, die als Drehpunkte
wirken. In gespannter Position ist der Spannhebel 23, einmal durch die Klemmwirkung
der exzenterartigen Spannkraft und zweitens durch den axialen Verlauf der Punkte 28,
29 (vgl. Fig. 1
0) in der Spannpositon, absolut stellungsfest und kann nur durch Druckeinwirkung wieder
geöffnet werden. Dadurch wird mit Sicherheit verhindert, daß sich Schneidwerk 8 vom
Antriebselement 1 ungewollt trennen kann. In Fig. 12 ist eine Vorrichtung entsprechend
den Fig. 1 und 2 dargestellt, bei der eine Ablage vorgesehen ist, die die Abfallöffnung
7 wahlweise verschließt. In Fig. 13 ist die Abdeckvorrichtung im Querschnitt gezeigt.
Sie besteht vorzugsweise aus einer unteren Abdeckplatte 58 und einer oberen Abdeckplatte
59, die untereinander über ein Scharnier 6o verbunden sind. Zusätzlich ist ein Abdeckrahmen
61 vorgesehen, der auf das Traggestell 3 aufgesetzt werden kann. Die beiden Abdeckplatten
58 und 59 sind vorzugsweise gleich groß ausgebildet. Die obere Abdeckplatte 59 kann
nach außen geklappt sein, wie strichliert dargestellt, so daß beide Abdeckplatten
zusammen eine ausreichende Ablagefläche ergeben. Die untere Abdeckplatte 58 ist relativ
zum Rahmen 61 verschiebbar ausgebildet. Dazu dienen Ansatzschrauben 62, die in Langlächern
oder Rillen 63 des Abdeckrahmens 61 angeordnet sind.
[0040] Fig. 15 zeigt teilweise geschnitten die Befestigung des Chassis des Antriebselementes
1 in dessen Gehäuse. Zwischen den beiden unteren Distanzstäben 34 des Chassis und
dem Gehäuseboden befinden sich Gummitüllen 47, die wie beispielsweise die Teilvergrößerung
in Fig. 15 deutlich zeigt, beim Verschrauben beider Teile zueinander, einen direkten
Kontakt zwischen Chassis und Gehäuse verhindern. Dadurch wird jegliche Geräuschübertragung
auf ein Minimum verringert. Das am Antriebschassis freischwebend befestigte Schneidwerk
8 kann somit ebenfalls keine Geräusche unmittelbar auf das Gehäuse der Antriebseinheit
1 übertragen.
[0041] In Fig. 16 ist eine weitere Maßnahme zur Geräuschabsorbierung dargestellt, wobei
zwischen Antriebselement 1 mit Schneidelement 8 und dem Traggestell 3 Gummitüllen
49 vorgesehen sind, die in Löcher 5o im Traggestell 3 eingreifen. Auch die im rechten
Teil dargestellte Abdeckung bzw. Ablagevorrichtung 58 bis 61 weist Gummitüllen 49
auf. Dabei können am Gehäuse der Antriebseinheit 1 und dem Abdeckrahmen 61 Zapfen
vorgesehen sein, die in die Gummitüllen 49 hineinragen. Durch diese Verbindung werden
die Elemente gegeneinander fixiert und ein direkter Kontakt und somit eine Geräuschübertragung
auf das Traggestell 3 verhindert, so daß das Betriebsgeräusch der Vorrichtung auf
ein Minimum beschränkt bleibt.
[0042] In Fig. 17 ist das Traggestell 3 in auseinandergezogener Darstellung gezeigt. Das
Traggestell 3 besteht dabei aus zwei gleichförmigen Stahlrohrteilen 52, die U-förmig
zusammengeschweißt sein können und aus vier gleichen Steckelementen 51. Diese Elemente
ergeben zusammengefügt ein äußerst stabiles Traggestell, das auf den vier Laufrollen
5 steht. Das Zusammenstecken der Einzelteile kann ohne Schwierigkeiten vorgenommen
werden. Das vollständig zusammengebaute Traggestell 3 ist in Fig. 18 dargestellt.
[0043] In ähnlicher Weise wie Fig. 17 zeigt Fig. 19 den Abfallbehälter-6 in auseinandergezogener
Darstellung. Dabei werden vier Wandplatten 54 in einen Bodenteil 57 eingesetzt und
die Kanten mittels Eckleisten 55 verbunden. Ein oberer Rahmen 56 dient zum formschlüssigen
Zusammenhalten der Wandplatten 54 und der Eckleisten 55. Durch festes Aufeinanderdrücken
der Einzelteile auf den Boden 57 und Aufdrücken des oberen Rahmens 56 wird der Abfallbehälter
6 fest zusammengefügt. Auch hier ist das Zusammenfügen der Einzelteile in einfacher
Weise durchführbar.
[0044] In Fig. 2o ist der fertig zusammengefügte Abfallbehälter 6 dargestellt und in Fig.
21 im eingebauten Zustand im Traggestell 3 mit den Stahlrohrteilen 52 und den Steckelementen
51.
[0045] Aus Fig. 22 ist ersichtlich, daß der Boden 57 in vorteilhafterweise umlaufende Wandvertiefungen
57' aufweist, die formschlüssig mit den Stahlrohrteilen 52 zusammenwirken, da die
über die Ablagefläche nach innen tiefer verlegten Wandvertiefungen 57' eine seitliche
Begrenzung ergeben.
[0046] In den Fig. 23 bis 26 ist teilweise geschnitten und teilweise in Seiten- oder Stirnansicht
eine Abstreifervorrichtung 46 dargestellt. Dabei zeigt Fig. 23, daß die Abstreifervorrichtung
aus vier Abstreiferelementen 68 besteht, die im montierten Zustand achsmittig schlüssig
aneinanderpassend paarweise Kerne 7o' bzw. 7
0" der Messerwalze umschließen. Die Abstreiferelemente 68 sind derart ausgebildet,
daß sie in einer einzigen Ausführungsform durch entsprechendes Wenden und Drehen,
d. h. durch viermalige Anordnung, die Abstreifervorrichtung insgesamt ergeben.
[0047] Fig. 24 zeigt im Seiten-Teilschnitt nochmals, wie eine Messerwalze 72 über ihre ganze
Länge umschlossen wird. Enden des Abstreiferelementes 68 tragen einenAnsatz 74, bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Form eines querverlaufenden flachkeilförmigen
Ansatzes, wobei der Ansatz bei der Montage in eine Ausstanzung einer Lagerplatte 73
eingefügt wird. Hierdurch wird erreicht, daß eine immer gleichbleibende Distanz zwischen
Messerwalze 72 und dem Abstreiferelement gewährleistet ist, so daß es zu keiner ungewollten
Reibung kommt. Der Abstand der beiden Messerwalzen ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
derart gewählt, daß zwischen den Abstreiferelementen 68 noch eine Zufuhröffnung 18
für das Einbringen des zu zerkleinernden Materials verbleibt. Die Ausbildung der Abstreiferelemente
68 ist dabei derart getroffen, daß, wie aus den Fig. 23 und 25 ersichtlich, auf beiden
Seiten gleichgroße Segmente 71', 71" der einzelnen Messer frei herausragen.
[0048] Durch die zweckmäßige Ausgestaltung des Abstreiferelementes 68 ist es möglich, ein
Verdrehen von Lagerbüchsen 76, in denen Achsen 78 der Messerwalzen gelagert sind,
zu verhindern. Dies erfolgt dadurch, daß die Lagerbüchse 76 zwei parallel verlaufende
Seitenflächen aufweist, die mit entsprechend ausgebildeten Teilen der
Abstreiferenden 75 zusammenwirken.
[0049] Aus Fig. 26 ist nochmal ersichtlich, daß die Messer 77 teilweise aus den Abstreiferelementen
68 herausragen. Ein Vorteil dieses Abstreiferelementes 68 liegt darin, daß es für
einen kompletten Satz viermal in gleicher Ausführung verwendet werden kann. Zum Schutz
gegen Verschleiß können die Einlaufkanten der Abstreiferelemente 68 im Bereich der
Zufuhröffnung 18 mit einem rechtwinkligen Blechprofil 69 versehen sein.
[0050] In den Fig. 27 bis 29 ist eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Verwendung bei der Verarbeitung von Endlospapier 65 dargestellt. Dabei zeigt Fig.
27 in Seitenansicht eine ausgeklappte Ablagefläche 64 mit einer darin eingerasteten
Stütze 67. Ein Zuleitbügel 66 ist derart an der Vorrichtung angebracht, daß er bei
Nichtgebrauch versenkt bzw. eingeklappt werden kann. Das Endlospapier 65 wird durch
den Zug der Messerwalzen über den Zuleitbügel 66 gezogen, wobei er sich mühelos entfaltet.
[0051] Aus Fig. 28 ist ersichtlich, daß die Ablagefläche 64 bei Nichtgebrauch ebenso wie
die Stütze 67 im Traggestell 3 einklappbar sind, so daß die Außenkontur der Vorrichtung
glattflächig verbleibt.
[0052] Die Fig. 29 zeigt in analoger Weise eine Draufsicht und läßt erkennen, wie die Ablagefläche
64 beim Zusammenbau des Traggestells 3, mittels beidseitig angebrachter Zapfen 79,
welche in Löcher der Stahlrohrteile 52 hineinragen, mühelos befestigt werden kann.
Die Ablagefläche 64 sowie der Zuleitbügel 66 sind direkt am Gerät angebracht und können
bei Bedarf mühelos in Arbeitsstellung gebracht werden.
Bezugszeichenliste
[0053]
1 Antriebseinheit 41 Lagerplatte
2 Aufnahmeöffnung für Schneidwerk 42 Lagerplatte
3 Traggestell 43 Distanzstab
4 Gummilager 44 Distanzrohr
5 Gelenkrollen 45 Schneidmesserwalze
6 Abfallbehälter 46 Abstreifervorrichtung
7 Abfallöffnung 47 Gummitülle
8 Schneidwerk 4 8 Tragzapfen
9 Aufnahmestift/9' Führungsöffnung 49 Gummitülle
10 Sperrzapfen 5o Löcher im Traggestell
11 Zahnrad von 8 51 Steckelement
12 Antriebsritzel 52 Stahlrohrteil
13 Sperrklinke 53 Schraube
14 Drucktastenschalter 54 Wandplatte
15 Zentrierstift 55 Eckleisten
16 Zwischentriebritzel 56 oberer Rahmen
17 Zwischentriebrad 57 Bodenteil / 57' Wandvertiefung
18 Zufuhröffnung 58 (untere) Abdeckplatte
19 Tragleiste 59 (obere) Abdeckplatte
20 Kupplungszahnrad 60 Scharnier
21 Auflageleiste 61 Abdeckrahmen
22 Sperrklinke 62 Ansatzschrauben
23 Spannhebel 63 Langlöcher (Rillen)
24 Zentrieröffnung 64 4 Ablagefläche
25 Sperröffnung 65 Endlospapier
2 6 Spermase 66 Zuleitbügel
27 Langloch 67 Stütze (einrastbar)
28 Raststift 68 Abstreiferelement (Kammelement)
2 9 Gelenkbolzen 6 9 Blechprofil
30 Antriebskondensator 70 Kern der Messerwalze
31 Lagerplatte 71 Messer der Messerwalze
32 Lagerplatte 72 Messerwalze
33 Lagerplatte 73 Lagerplatte
34 vierkantiger Distanzstab 74 Ansatz von 68
35 Distanzrohr 75 Abstreiferende
36 elektrischer Antriebsmotor 76 Lagerbüchse
37 7 Rotorende 77 7 Messer
3 8 Verbindungszahnräder 78 Achse der Messerwalze
3 9 Kupplungszahnrad 7 9 Zapfen
40 Lagerplatte 80
1. Vorrichtung zum Zerschneiden oder Zerkleinern von Papier, Karton, Mikrofilmen od.
dgl. mit einer Schneidvorrichtung und einem Antrieb für die Schneidvorrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß das Antriebselement als mit einem Traggestell (3) mit Abfallbehälter
(6) verbindbare selbständige Einheit (1) mit Antriebsmotor (36), Schaltelementen (14,
30) vom Antriebsmotor (36) angetriebenem Antriebsritzel (12) ausgebildet ist, daß mindestens
ein Schneidwerk (8) mit bestimmter Schnittbreite bestehend aus Messerwalzen (45),
Antriebszahnrad (11, 39) und Abstreifereinrichtung (46) als mit dem Antriebselement
(1) wahlweise freischwebend verbind- und austauschbare selbständige Einheit vorgesehen
ist, daß Leitmittel (9, 15) und Arretiermittel (13, 22) zur genau festgelegten Verbindung
zwischen Antriebselement (1) und Schneidwerk (8) vorgesehen sind, wobei im eingesetzten
Zustand des Schneidwerkes (8) das Antriebsritzel (12) des Antriebselements (1) mit
dem Antriebszahnrad (11) des Schneidwerkes (8) in kraftschlüssiger Wirkverbindung
steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wahlweise mit der Antriebseinheit
(1) verbindbare Schneidwerke (8) mit unterschiedlicher Schnittbreite.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit
(1) oder das Schneidwerk (8) Stifte (9, 15) aufweist, die in zugeordnete Führungs-
und Zentrier-Öffnungen (9', 24) des jeweiligen anderen Elements formschlüssig eingreifen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiermittel
als selbsttätig einrastende, von Hand lösbare Sperrklinken (13, 22) ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement
(1) mit dem Traggestell (3) über Gummilager (4) verbunden und durch Löcher (50) im Traggestell (3) lageorientiert gehalten ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell
(3) und der selbständige Abfallbehälter (6) je aus Einzelteilen (51 bis 57) zusammensteckbar
ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (3) als
doppelt-U-förmiger Rahmen (51, 52) ausgebildet ist, dessen obere Rahmenöffnung zur
Aufnahme des Antriebselementes (1) und eines Schneidwerks (8) dient und in dessen
unterer Rahmenöffnung der Abfallbehälter (6) formschlüssig (57') einsetzbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine in der oberen Rahmenöffnung
des Traggestells (3) nach dem Einlegen des Antriebselementes (1) und Ansetzen eines
Schneidwerks (8) verbleibende Öffnung (7) durch eine verschiebbare und/oder um ein
Scharnier (60) klappbare Ablegeplatte (58, 59) abdeckbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, gekennzeichnet durch eine an der Rückseite
des Traggestells (3) klapp- und/oder versenkbare, mit einem Stützbügel (67) abstützbare
Ablagefläche (64) zur Aufnahme endlos gefaltetem Papier (65) vorgesehen ist und ein
Zuleitbügel (66) zur Zufuhr des Papiers (65) in das Schneidwerk (8) dient.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifereinrichtung
(46) des Schneidwerks (8) aus vier gleichartigen Kammelementen (68) besteht, von denen
je zwei den Kern (7o', 7o") einer Messerwalze (72) völlig umschließen, derart, daß
beidseitig gleich große Segmente (71', 71") einzelner Messer (77) der Messerwalze
(72) frei herausragen, daß die Kammelemente (68) sitrnseitig mit je einem Ansatz (74)
in eine zugeordnete Öffnung einer Lagerplatte (73) für die Messerwalze (72) formschlüssig
eingreifen und daß die Enden (75) der Kammelemente (68) derart ausgebildet sind, daß
jeweilige in der Lagerplatte (73) angeordnete Lagerbüchsen (76) der Messerwalzen (72)
verdrehsicher gehalten sind.