[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verhinderung einer
zur Verschmutzung führenden Wirbelbildung bei der Belüftung von Isolatoren in Elektrofiltern,
bestehend aus einem über oder in einer Öffnung der Filterwandung angeordnetem Isolierkörper,
einer auf dem Isolierkörper abgestützten Kappe, an der die Trageinrichtung für die
spannungsführenden Teile des Elektrofilters befestigt ist, um den Isolierkörper herum
in der Filterwandung mit den Austrittsöffnungen nach unten gerichtet angeordneten
Düsen für die Einleitung von Belüftungsgasen, einem um die Austrittsöffnungen der
Düsen herum unter der Filterwandung angeordnetem und mit der Filterwandung gasdicht
verbundenem Spülrohr mit verengtem Austrittsquerschnitt, dessen Austrittsöffnung in
den Gasraum des Elektrofilters oder in Verbindungsstücke zum Gasraum mündet, und einem
über den Düsen angeordneten Druckraum für die Zufuhr der Belüftungsgase.
[0002] In Elektrofiltern zur Reinigung von trockenen oder feuchten Gasen sind die mit Hochspannung
beaufschlagten Teile des Filters an Isolatoren befestigt und durch diese gegenüber
den geerdeten Teilen der Filterwandung isoliert. Da die Isolatoren mindestens teilweise
mit dem Gasraum des Filters in Verbindung stehen, besteht die Gefahr der Verschmutzung
der Oberflächen der Isolatoren. Der Schmutz hat in der Regel eine geringere Isolierfähigkeit
und nimmt zudem gerne Feuchtigkeit auf, die den Isolator mehr oder weniger leitend
macht. In vielen Fällen ist der Schmutz oder auch der Staub von Natur aus elektrisch
leitend. Es muß deshalb verhindert werden, daß sich Staub auf der Oberfläche der Isolatoren
absetzt.
[0003] Es sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, bei denen der Isolierkörper in einem
Spülrohr angeordnet ist, in das Belüftungsgase geleitet werden, die aus der Austrittsöffnung
des Spülrohres in den Gasraum des Filters strömen. Durch den Gasstrom soll ein Eindringen
von Staub in das Spülrohr vermieden werden. Gemäß der DE-PS 4 63 528 werden die Belüftungsgase
aus einer Ringleitung mittels Rohren senkrecht nach unten in ein konisch zulaufendes
Spülrohr geleitet. Gemäß der DE-OS 25 23 495 werden die Belüftungsgase durch einen
Ringspalt horizontal in das Spülrohr eingesaugt. Gemäß der SW-PS 147 942 werden die
Belüftungsgase durch eine Zuleitung in ein zylindrisches Spülrohr eingeleitet und
strömen nach Verlassen des Spülrohres auf einen unter der Austrittsöffnung angeordneten
Prallteller. Mit diesen Vorrichtungen kann jedoch nicht verhindert werden, daß im
Spülrohr Wirbelbildungen auftreten, wodurch staubhaltiges Gas in das Spülrohr eindringt
und zu Verschmutzungen der Isolatorfläche führt. Gemäß der DE-PS 10 93 447 erfolgt
die Zuführung der Belüftungsgase aus einem Druckraum über Düsen in das venturiartig
ausgebildete Spülrohr. Dadurch wird die Wirbelbildung zwar verringert aber nicht vollständig
verhindert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wirbelbildung und die dadurch verursachte
Verschmutzung der Isolatoren bei allen Betriebsbedingungen mit Sicherheit zu verhindern.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß in dem Spülrohr senkrecht
zur Strahlachse und symmetrisch zur Strahlachse der Düsen Prallteller unterhalb der
Öffnungen der Düsen angeordnet sind. Durch eine ringförmige Anordnung der Düsen und
einen runden Querschnitt des Spülrohres werden besonders günstige Strömungsverhältnisse
erzielt. Der Austrittsquerschnitt des Spülrohres wird zweckmäßigerweise gerade etwas
oberhalb der zur Vermeidung von Überschlägen notwendigen Größe gehalten. Bei glockenförmigen
Isolatoren, die oberhalb des Spülrohres angeordnet sind, wird der Druckraum für die
Zuführung der Belüftungsgase kreisringförmig ausgebildet. Die Abdichtung des Isolierkörpers
gegenüber dem Filter kann dann in der Weise erfolgen, daß zwischen Kappe und Isolierkörper
und Isolierkörper und Filterwandung Dichtungen gelegt werden, die unter der Belastung
durch die an der Kappe befestigte Trageinrichtung einen gasdichten Abschluß ergeben.
Eine Überdeckung des glockenförmigen Isolators mit einem Druckraum, die zwar auch
möglich ist, ist aufwendiger. Bei schaftförmigen Isolatoren, die zum Teil oberhalb
und zum Teil innerhalb des Spülrohres angeordnet sind, wird der obere Teil von dem
Druckraum umschlossen. Als Belüftungsgas kann neben Luft auch im Filter gereinigtes
Gas zurückgeführt werden. Die Prallteller können auch zu einer kreisringförmigen Scheibe
zusammengefaßt werden. Die Düsen sollten möglichst präzise gefertigt sein.
[0006] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die Oberflächen der Prallteller
konkav ausgebildet sind. Dadurch werden besonders günstige Strömungsverhältnisse erzielt.
Die Ränder der Prallteller können mit Schlitzen ausgestaltet werden.
[0007] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die Prallteller in einem Abstand
von 10 bis 80 mm von den Austrittsöffnungen der Düsen angeordnet sind. Dadurch werden
ebenfalls besonders gute Strömungsverhältnisse erzielt.
[0008] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß der untere Teil des Spülrohres
zylindrisch ausgebildet ist. Dadurch wird eine parallele Strömung zu der Trageinrichtung
und eine günstige Ausströmung erzielt.
[0009] Ein bevorzugtes Verfahren zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
darin, daß die Belüftungsgase aus dem Druckraum durch die Düsen in solcher Verteilung
und Menge in das Spülrohr eingeblasen werden, daß die kinetische Energie der aus den
Düsen austretenden Gasströme durch Ablenkung, Umlenkung und Verteilung auf den Pralltellern
soweit umgewandelt und vernichtet wird, daß über die gesamte Querschnittsfläche der
Austrittsöffnung des Spülrohres eine gleichmäßige Strömung aufrechterhalten wird.
Mit diesen Maßnahmen werden günstige Strömungsverhältnisse im Hinblick auf die Verhinderung
von Wirbelbildungen erzielt.
[0010] Ein bevorzugtes Verfahren besteht darin, daß in dem Druckraum ständig ein Gasdruck
aufrechtgehalten wird, der eine Druckdifferenz gegenüber dem im Gasraum des Elektrofilters
herrschenden Druck von 0,1 bis 0,2 bar ergibt. Durch den bedingten hohen Drosselgrad
werden durch alle Düsenbohrungen gleiche Gasmengen zugeführt und dadurch günstige
Strömungsverhältnisse im Spülrohr erzielt.
[0011] Ein bevorzugtes Verfahren besteht darin, daß das Belüftungsgas vor der Zufuhr in
den Druckraum auf 0,08 bis 0,1 bar komprimiert und gleichzeitig erwärmt wird. Dadurch
wird neben der Erzeugung guter Strömungsverhältnisse eine separate Erwärmung der Gase
überflüssig.
[0012] Die Erfindung wird an Hand der Figuren näher und beispielsweise erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen glockenförmigen Isolator, der
auf der Filterdecke angeordnet ist, und bei dem das Spülrohr direkt im Filterraum
angeordnet ist.
Fig. 2 zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen schaftförmigen Isolator, der
neben dem eigentlichen Filter angeordnet ist, wobei die Verbindung durch ein Verbindungsstück
hergestellt wird.
[0013] In der Filterwandung 1 (in Fig. 1 die Decke des Filters; in Fig. 2 ein Verbindungsstück
zum eigentlichen Filtergehäuse) ist eine kreisförmige Öffnung 2 angeordnet. In Fig.
1 ist über der Öffnung 2 ein glockenförmiger Isolator 3 angeordnet. In Fig. 2 ist
in der Öffnung 2 ein schaftförmiger Isolator 3 angeordnet. Die Trageinrichtung 4 ist
an einer Kappe 5 befestigt. Um den Isolierkörper 3 herum sind in der Filterwandung
1 kreisförmig Düsen 6 angeordnet, deren Austrittsöffnungen senkrecht nach unten gerichtet
sind. Um die Düsen 6 herum ist das Spülrohr 7 unter der Filterwandung 1 gasdicht angeordnet.
Sein Austrittsquerschnitt wird mit Hilfe eines konischen Zwischenstückes verringert.
Der untere Teil ist zylindrisch ausgebildete In Fig. 1 mündet die Austrittsöffnung
des Spülrohres 7 direkt in den Gasraum 8 des Filters; in Fig. 2 in den Gasraum des
Verbindungsstückes 8a, der mit dem Gasraum 8 des Filters in Verbindung steht. Über
den Düsen 6 der Fig. 1 ist ein kreisringförmiger Druckraum 9 mit Zuleitungsvorrichtung
10 für die Belüftungsgase angeordnet. In Fig. 2 ist der gesamte obere Teil des Isolators
3 von einem Druckraum 9 umschlossen. In dem Spülrohr 7 sind unter den Austrittsöffnungen
der Düsen 6 senkrecht zur und symmetrisch zur Stahlachse der Düsen 6 Prallteller 11
angeordnet, deren Oberflächen konkav ausgebildet sind.
[0014] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß bei allen Betriebsbedingungen, auch
bei Schwankungen des Elektrofilters, im Spülrohr mit Sicherheit eine gleichmäßige
Strömung der Belüftungsgase mit Strömungsverhältnissen erzielt wird, die Wirbelbildungen
im Spülrohr vermeidet, und daß deshalb mit Sicherheit kein Staub in das Spülrohr gelangt
und zu Verschmutzungen der Isolatorfläche führt.
1. Vorrichtung zur Verhinderung einer zur Verschmutzung führenden Wirbelbildung bei
der Belüftung von Isolatoren in Elektrofiltern, bestehend aus einem über oder in einer
Öffnung der Filterwandung angeordnetem Isolierkörper, einer auf dem Isolierkörper
abgestützten Kappe, an der die Trageinrichtung für die spannungsführenden Teile des
Elektrofilters befestigt ist, um den Isolierkörper herum in der Filterwandung mit
den Austrittsöffnungen nach unten gerichtet angeordneten Düsen für die Einleitung
von Belüftungsgasen, einem um die Austrittsöffnungen der Düsen herum unter der Filterwandung
angeordnetem und mit der Filterwandung gasdicht verbundenem Spülrohr mit verengtem
Austrittsquerschnitt, dessen Austrittsöffnung in den Gasraum des Elektrofilters oder
in Verbindungsstücke zum Gasraum mündet, und einem über den Düsen angeordneten Druckraum
für die Zufuhr der Belüftungsgase, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Spülrohr (7)
senkrecht zur und symmetrisch zur Strahlachse der Düsen (6) Prallteller (11) unterhalb
der Öffnungen der Düsen (6) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen der Prallteller
(11) konkav ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallteller
(11) in einem Abstand von 10 bis 80 mm von den Austrittsöffnungen der Düsen angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Teil des Spülrohres (7) zylindrisch ausgebildet ist.
5. Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Belüftungsgase aus dem Druckraum durch die Düsen in solcher
Verteilung und Menge in das Spülrohr eingeblasen werden, daß die kinetische Energie
der aus den Düsen austretenden Gasströme durch Ablenkung, Umlenkung und Verteilung
auf den Pralltellern soweit umgewandelt und vernichtet wird, daß über die gesamte
Querschnittsfläche der Austrittsöffnung des Spülrohres eine gleichmäßige Strömung
aufrechterhalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Druckraum ständig
ein Gasdruck aufrechtgehalten wird, der eine Druckdifferenz gegenüber dem im Gasraum
des Elektrofilters herrschenden Druck von 0,1 bis 0,2 bar ergibt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Belüftungsgas
vor der Zufuhr in den Druckraum auf 0,08 bis 0,1 bar komprimiert und gleichzeitig
erwärmt wird.