[0001] Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Ansteuern von
Schreibdüsen in Tintenmosaikschreibeinrichtungen unter Verwendung von röhrenförmigen,
Schreibflüssigkeit enthaltenden Antriebselementen aus elektromechanischen, insbesondere
aus piezoelektrischen Wandlern, deren Durchmesser sich beim Anlegen unterschiedlicher
elektrischer Spannungspotentiale auf unterschiedliche Werte einstellt.
[0002] Es ist bekannt (DE-OS 21 44 892), zum Aufzeichnen von Informationen auf Aufzeichnungsträger
eine gepulste Vorrichtung zum Ausstoßen von Tintentropfen zu verwenden, welche eine
röhrenförmige, durch einen piezoelektrischen Wandler umgebene Schreibkammer enthält.
Bei dieser Schreibkammer wird das innere Volumen als Antwort auf ein elektrisches
Signal geändert und zwar derart, daß durch Kontraktion des piezoelektrischen Wandlers
die Verdrängung des umschlossenen Tintenvolumens zu einem Ausstoß eines Tintentröpfchens
aus einer Schreibdüse führt Zum Ausstoßen eines Tintentröpfchens wird über eine elektronische
Schaltungsanordnung, nämlich einen Schalttransistor die angelegte Spannung kurzgeschlossen,
worauf der piezoelektrische Wandler durch plötzliche Kontraktion reagiert und ein
Tintentröpfchen ausstößt. Nach dem Ausstoßen eines Tropfens wird über diese elektronische
Schalteranordnung der Kurzschluß für die am piezoelektrischen Wandler angelegte Spannung
wieder aufgehoben, so daß dieser piezoelektrische Wandler wieder mit der ursprünglichen
Spannung beaufschlagt wird und in seinen expandierten Status zurückkehrt.
[0003] Darüber hinaus ist eine weitere Schaltungsanordnung zum Ansteuern eines piezoelektrischen
Wandlers bekannt (DE-OS 25 48 691), bei der ein elektronischer Schalter, nämlich eine
Transistor-Darlington-Schaltung, in Verbindung mit einem Übertrager die Ansteuerung
des piezoelektrischen Wandlers übernimmt. Dabei wird zur Einleitung des Ausstoßvorganges
der Tintentröpfchen durch entsprechende Ansteuerung der Schaltungsanordnung die im
Ruhestand befindlichen Antriebselemente durch Anlegen eines entsprechenden Spannungspotentials
an die piezoelektrischen Wandler erweitert. Zum Ausstoßen der Tintentröpfchen werden
die Antriebselemente über diese Schaltungsanordnung aus dem erweiterten in einen verengten
Zustand durch Polarisationswechsel der Steuerspannung gebracht. Dabei werden aus den
Düsen der Schreibkammern die Tintentröpfchen ausgestoßen.
[0004] Bei Verwendung der bekannten Schaltungsanordnungen ist es erforderlich, daß je zu
beaufschlagenden piezoelektrischen Wandler die gesamte Schaltungsanordnung einzusetzen
ist. Beide Spannungspotentiale für den piezoelektrischen Wandler werden durch das
gleiche elektronische Schaltelement geschaltet. Besonders beachtenswert ist die Po-.
tentialänderung, die für die Kontraktion des piezoelektrischen Wandlers durchgeführt
werden muß. Wie dem bekannten Stand der Technik zu entnehmen ist, muß diese Potentialänderung
gegenüber der den piezoelektrischen Wandler erweiternden Potentialänderung bedeutend
rascher erfolgen. Bei einer Mehrzahl von piezoelektrischen Wandlern sind bei den auftretenden
hohen Spannungen und Strömen Beeinflussungen der daneben liegenden Leitungen zu befürchten.
[0005] Es ist nunmehr Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schaltungsanordnung zum Ansteuern
von elektromechanischen Wandlern, insbesondere von piezoelektrischen Wandlern, bereitzustellen,
die insbesondere in einer Mehrzahl nebeneinander angeordnet sind. Die Schaltungsanordnung
soll eine gegenseitige Beeinflussung der Ansteuerkreise verhindern und in der Lage
sein, individuelle Ansteuerbedingungen für die einzelnen Schreibsysteme sowohl in
der Expansionsphase als auch in der Kontraktionsphase zu bieten.
[0006] Eine Schaltungsanordnung, die dieser Aufgabe gerecht wird, ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß jedem der elektromechanischen Wandler ein an diese ein erstes
Spannungspotential zuführender elektronischer Schalter und den elektronischen Wandlern
gemeinsam ein diesen ein zweites Spannungspotential zuführender elektronischer Schalter
zugeordnet sind.
[0007] Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die beiden unterschiedlichen Spannungspotentiale
unabhängig voneinander mit unterschiedlichen eindeutig realisierbaren Schaltcharakteristiken
geschaltet werden können. Bevorzugterweise ist die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
gekennzeichnet durch ein erstes die Durchmesser der elektronischen Wandler erweiterndes
Spannungspotential und ein zweites die Durchmesser der elektronischen Wandler verengendes
Spannungspotential.
[0008] Bevorzugterweise ist das zweite Spannungspotential ein Nullpotential und auf Masse
gelegt.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung wird also erreicht, daß in die Schreibkammern,
aus denen jeweils ein Tröpfchen ausgestoßen werden soll, durch Erweiterung der elektromechanischen
Wandler Tintenflüssigkeit individuell angesaugt wird, während in die Schreibkammern,
aus denen unmittelbar kein Tintentröpfchenausstoß beabsichtigt ist, keine Erweiterung
des elektromechanischen Wandlers und damit kein Ansaugen von Tintenflüssigkeit durchgeführt
wird. Eine dabei auftretende Störbeeinflussung benachbarter Leitungen ist nicht zu
erwarten, zumindest aber unschädlich. Zum Ausstoßen der Tintentröpfchen aus den einzelnen
Schreibkammern werden die elektromechanischen Wandler alle gemeinsam auf Nullpotential
geschaltet, d.h. kurzgeschlossen. Ist der elektronische Schalter zum Kurzschließen
der Elektroden der elektromechanischen Wandler in unmittelbarer Nähe dieser Wandler
angeordnet, so sind für die Kurzschlußströme nur sehr kurze Wege zurückzulegen. Es
ist selbstverständlich, daß zur Strombegrenzung auf dem elektrotechnischen Gebiet
hinlänglich bekannte Schaltungsmaßnahmen Anwendung finden können. Da bei dieser erfindungsgemäß
ausgestalteten Anordnung lediglich die elektromechanischen Wandler kontraktieren können,
die in der ersten Ansteuerphase eine Erweiterung erfahren hatten, werden nur aus den
diesen zugeordneten Schreibkammern Tintentröpfchen ausgestoßen, so daß.die gewünschte
Schriftbildung erzielbar ist.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgamäße Schaltungsanordnung
dadurch gekennzeichnet, daß der jeweils über den elektronischen Schalter zum Zufüh-
cen des ersten Spannungspotentials an den elektromechanischan Wandler geleitete Strom
regelbar begrenzt ist, nach einer anderen hevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemaße
Schaltungsanordnung dadurch gekennzeichnet, daß zum elektromechanischen Wandler ein
regelbarer Widerstand parallol geschaltet ist, welcher zusammen mit einem das Zuführen
des ersten Spannungspotentials strom- begrenzenden Widerstand einen Spannungsteiler
bildet. Durch eine dieser beiden Maßnahmen können Unterschiede in der Schaltcharakteristik
der Gesamtanordnung insbesondere aber Unterschiede in der Schaltcharakteristik des
elektromechanischen Wandlers abgeglichen werden
[0011] Insbesondere bei Verwendung eines vor dem Aufzeichnungsträger längs der Schreibzeile
wandernden Schreibkopfes mit einer Vielzahl von einzelnen Schreibkammern tritt das
Problem auf, daß eine entsprechende Vielzahl von Steuerleitungen vom ortsfesten Teil
der Schreibeinheit zum bewegten Schreibkopf geleitet werden müssen. Sowohl der mechanische
Aufwand als auch die Tatsache, daß Störbeeinflussungen benachbarter Stromführungen
zu befürchten sind, wirken sich ungünstig auf das Gesamtkonzept aus. Aus diesem Grunde
ist die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung bevorzugterweise dahingehend weitergebildet,
daß im räumlich unmittelbaren nahen Bereich der das erste Spannungspotential zuführenden
elektronischen Schalter ein durch Datenimpulse und durch Steuertakte beaufschlagte
Schieberegister angeordnet ist, dessen einzelne Stufen je einem elektronischen Schalter
zugeordnet sind, welche ebenfalls nahe der elektromechanischen Wandler angeordnet
sind.
[0012] In diesem Zusammenhang ist es unter bestimmten Voraussetzungen zweckmaßig, die erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung derart zu gestalten, daß mit den das erste Spannungspotential
zuführenden elektronischen Schaltern für die einzelnen elektromechanischen Wandler
ein gemeinsamer elektronischer Schalter in Serie geschaltet ist. Über diesen ist eine
Übernahme des Schieberegisterinhalts zur Ansteuerung der einzelnen elektronischen
Schalter durchführbar.
[0013] Nach den Merkmalen ausgestaltete Ausführungsbeispiele sind anhand der Zeichnung im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild zur Ansteuerung von piezoelektrischen Wandlern,
Fig. 2 ein Steuerdiagramm dieser Schaltungsanordnung,
Fig. 3 ein Prinzipschaltbild einer weiteren Ansteuerschaltung für piezoelektrische
Wandler,
Fig. 4 ein Steuerdiagramm für diese Ansteuerschaltung,
Fig. 5 ein Prinzipschaltbild einer Ansteuerschaltung für piezoelektrische Wandler
unter Verwendung eines vorgeschalteten Schieberegisters,
Fig. 6 eine davon abgewandelte Steuerschaltung für piezoelektrische Wandler und
Fig. 7 ein Steuerdiagramm für diese Schaltungsanordnungen.
[0014] Als elektromechanische Wandler eingesetzte piezokeramische Wandler P1 bis Pn sind
die Antriebsorgane von Schreibkammern eines Mosaiktintenschreibkopfes,mittels dem
Zeichen durch gezielten Ausstoß von Tintentröpfchen auf einen Aufzeichnungsträger
aufgezeichnet werden.
[0015] Bei einer Schaltungsanordnung gemäß Fig. 1 wird für den Fall, daß ein Tröpfchenausstoß
durch den piezoelektrischen Wandler P1 erfolgen soll, ein Steuersignal jeweils an
den betreffenden Eingang SU1 bis SUn zugeführt. Über den Transistor T1 wird der Transistor
T2 durchlässig gesteuert. Je nach Einstellung eines regelbaren Widerstandes R2 wird
in Verbindung mit einem weiteren Widerstand R1 durch Brückenschaltung die Basis des
Transistors T2 angesteuert, so daß der Transistor T2 strombegrenzend durchlässig wird.
Damit wird die Kapazität des piezoelektrischen Wandlers P entsprechend der angelegten
Versorgungsspannung +UB1, die bei ca. 300 V liegt, dem Widerstandswert des Widerstandes
R3 und des Transistors T2 und der Öffnungszeit des Transistors T2 auf ein.Ansteuer-
potential eingestellt. Dabei expandiert der piezoelektrische Wandler P, wodurch Tintenflüssigkeit
in die zugeordnete Schreibkammer nachgesaugt wird. Zum Ausstoß der Tintentröpfchen
aus den Kammern, in die Tinte nachgesaugt wurde, wird ein Steuerimpuls an den Eingang
SU angelegt, welcher den Transistor TUO durchlässig schaltet. Damit werden über die
zur Entkopplung dienenden Dioden D sämtliche aufgeladenen piezoelektrischen Wandler
P1 bis Pn durch Kurzschluß ihrer beiden Elektroden entladen. Durch die dabei auftretende
Kontraktion der betreffenden piezoelektrischen Wandler P1 bis Pn erfolgt der Tröpfchenausstoß.
[0016] Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Schaltungsanordnung gegenüber der Anordnung gemäß
Fig. 1 insoweit, daß nunmehr nicht der Brückenwiderstand R2 an der Basis des Transistors
T2 verstellbar ist,sondern daß dieser als Festwiderstand ausgebildet ist, so daß der
Transistor T2 als reiner Schalter wirkt. Die Regelung für das einzustellende Spannungspotential
am piezoelektrischen Wandler P erfolgt durch einen mit diesem piezoelektrischen Wandler
zusätzlich geschalteten verstellbaren Widerstand R5 in Verbindung mit dem Widerstand
R3. Durch Vergleich der Fig. 2 und 4 sind die durch die beiden Schaltungsanordnungen
unterschiedlichen Aufladecharakteristiken UB für die piezoelektrischen Wandler P.ersichtlich.
[0017] Aus der Fig. 7 sind die Ansteuerbedingungen für die Schaltungsanordnung zum Ansteuern
von piezoelektrischen Wandlern unter Verwendung eines Schieberegisters erläutert.
Es ist ersichtlich, daß bei den Schaltungsanordnungen gemäß Fig. 1 und Fig. 3 soviele
Steuerleitungen vorhanden sein müssen, wie Steuereingänge SU1 bis SUn vorhanden sind.
Die Schaltungsanordnungen gemäß Fig. 5 und Fig. 6 ermöglichen eine wesentliche Reduzierung
des Leitungsaufwandes. Zu diesem Zwecke sind die Schieberegister SR angeordnet. Die
Ansteuerkriterien werden seriell über Datenimpulse SD den Schieberegistern durch Datensignale
SD an den Eingängen D in Verbindung mit Taktsignalen SC, welche an die Takteingänge
geführt sind, zugeführt. Nach vollständiger Ladung des Schieberegisters SR wird durch
Anlegen eines Steuerimpulses SE am Enableeingang E des Schieberegisters RSR bei der
Schaltungsanordnung gemäß Fig. 5 dieses Schieberegister abgerufen und entsprechend
der Einstellung der einzelnen Schieberegisterstufen Q1 bis Qn die zugeordneten Transistoren
T1 und darüber die Transistoren T2 angesteuert. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
6 erfolgt die Informationsübernahme aus dem Schieberegister SR durch Anlegen eines
Steuerimpulses am Eingang UE des Transistors TE, welcher die Versorgungsspannung UB1
über den Transistor TUB1 an die Transistoren T anlegt.
1. Schaltungsanordnung zum Ansteuern von Schreibdüsen in Tintenmosaikschreibeinrichtungen
unter Verwendung von röhrenförmigen, Schreibflüssigkeit enthaltenden Antriebselementen
aus elektromechanischen, insbesondereaus piezoelektrischen Wandlern, deren Durchmesser
sich beim Anlegen unterschiedlicher elektrischer Spannungspotentiale auf unterschiedliche
Werte einstellt, adurch gekennzeichnet , daß jedem der elektromechanischen Wandler
(P1 bis Pn) ein an diese ein erstes Spannungspotential zuführender elektronischer
Schalter (T2) und den elektronischen Wandlern (P1 bis Pn) gemeinsam ein diesen ein
zweites Spannungspotential zuführender elektronischer Schalter (TUO bzw. Th) zugeordnet
sind.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein erstes die Durchmesser
der elektromechanischen Wandler (P1 bis Pn) erweiterndes Spannungspotential und ein
zweites, die Durchmesser der elektromechanischen Wandler (P1 bis PO) verengendes Spannungspotential.
3. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet ,
daß das zweite Spannungspotential Nullpotential ist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet ,
daß das zweite Spannungspotential Massepotential ist.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet ,
daß der jeweils über den elektronischen Schalter (T2) zum Zuführen des ersten Spannungspotentials
an den elektromechanischen Wandler (P1 bis Pn) geleitete Strom regelbar begrenzt ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zum elektromechanischen Wandler (P1 bis Pn) ein regelbare Widerstand (R5) parallel
geschaltet ist, welcher zusammen mit einem das Zuführen des ersten Spannungspotentials
strombegrenzenden Widerstand (R3) einen Spannungsteiler bildet.
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet ,
daß die elektronischen Schalter (T2, TUO, Th) in räumlich unmittelbarer Nähe der elektromechanischen
Wandler (P1 bis Pn) angeordnet sind.
8. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, insbesondere bei Verwendung
eines vor dem Aufzeichnungsträger längs der Schreibzeile wandernden Schreibkopfes,
dadurch gekennzeichnet , daß im räumlich unmittelban nahen Bereich der das erste Spannungspotential
an die elektromechanischen Wandler (P1 bis Pn) zuführenden elektronischen Schalter
(T2) ein durch Datenimpulse (SD) und durch Steuertakte (SC) beaufschlagbare Schieberegister
(SR) angeordnet ist, dessen einzelne Stufen mit ihren Ausgängen (Q1 bis Qn) je einem
der Schalter (T2) zugeordnet sind.
9. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet ,
daß mit dem das erste Spannungspotential an den elektromechanischen Wandler (P1 bis
Pn) zuführenden elektronischen Schaltern (T2) ein gemeinsamer elektronischer Schalter
(TUB1)in Serie geschaltet ist.