(19)
(11) EP 0 011 697 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.06.1980  Patentblatt  1980/12

(21) Anmeldenummer: 79103818.5

(22) Anmeldetag:  05.10.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65H 29/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 06.11.1978 DE 2848010

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69019 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Hans
    D-6906 Leimen (DE)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo 
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Aussondern von gefalzten Makulaturexemplaren bei Rollenrotationsdruckmaschinen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aussondern von gefalzten Makulaturexemplaren bei Rollenrotationsdruckmaschinen an der Auslage eines Falzapparates, bei der die schuppenförmig auf einem Transportband (3,4) geförderten Exemplare (2) fächerförmig abgelenkt werden, so daß beim Aussondern von Makulaturexemplaren (18) eine Trennwalze (17) in die Auffächerung eingeschwenkt werden kann, die den Exemplarstrom umlenkt, wodurch die Makulaturexemplare (18) einer eigenen Banleitung (14) zugeführt und somit ausgesondert werden. Nach dem Aussondern der Makulaturexemplare (18) werden die gefalzten Druckexemplare wieder schuppenförmig auf der Auslegerbandleitung (8) gefördert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aussondern von gefalzten Makulaturexemplaren bei Rollenrotationsdruckmaschinen an einer Auslage eines Falzapparates, bei der die gefalzten Druckexemplare schuppenförmig auf einem Transportband gefördert werden, mit einem abgestuften Walzenpaar zum fächerförmigen Ablenken des Exemplarstromes, wobei beim Aussondern der Makulaturexemplare eine Trennwalze in die Ausfächerung eingeschwenkt wird, die den Exemplarstrom umlenkt.

    [0002] Um die z. B. beim Rollenwechsel im Bereich der Klebung anfallenden Makulaturexemplare auszusondern, ist eine Ausführung bekannt (DE-PS 25 13 774), bei der der Exemplarstrom durch eine Trennwalze umgelenkt wird. Die umgelenkten Makulaturexemplare werden von einer mit Bändern umschlungenen Trommel erfaßt und mit der höheren Fördergeschwindigkeit der Trommel weitertransportiert. Diese Beschleunigung der einzelnen Exemplare ist erforderlich, um eine Trennung des Exemplarstroms zu erreichen und um diesen nach Abtransport der vorgesehenen Makulaturexemplare wieder in der vorgesehenen Transportrichtung der Auslage zuzuleiten.

    [0003] Ein Nachteil der bekannten Ausführung ist, daß durch das Beschleunigen der Makulaturexemplare der normale schuppenförmige Exemplarstrom gestört wird, denn jedes zu beschleunigende Makulaturexemplar wird unter den nachfolgenden schuppenförmig aufliegenden Exemplaren vollständig herausgezogen, wodurch diese auf dem Transportband verschoben werden. Bei der nachfolgenden Weiterbehandlung des Exemplarstromes können hierdurch Störungen auftreten.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Aussondern von Makulaturexemplaren zu schaffen, die in ihrem Aufbau einfach ist und ohne Störung des schuppenförmigen Exemplarstroms ein Aussondern ermöglicht, wobei die auszuscheidenden Makulaturexemplare nicht beschleunigt werden sollen.

    [0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in Transportrichtung der Druckexemplare vor dem Walzenpaar etwa horizontal zu diesen eine Umlenkwalze vorgesehen ist, die das Transportband mit dem Exemplar strom nach unten ablenkt, so daß zwischen der Umlenkwalze und der ersten Walze des Walzenpaares die Auffächerung erfolgt und daß die Umlenkwalze eine zusätzliche kurze Bandleitung antreibt, die um die Umlenkwalze schwenkbar ist, derart, daß sie in der Arbeitsstellung die Druckexemplare zur Auslage leitet und in der zurückgeschwenkten Stellung die Makulaturexemplare auf eine Ablegebandleitung leitet, wobei die der Bandleitung zugehörige schwenkbare Spannwalze über eine Koppelstange mit einem weiteren Schwenkhebel gekoppelt ist, der an seinem äußeren Ende die Trennwalze trägt, die beim Zurückschwenken der Bandleitung zwischen die aufgefächerten Exemplare einschwenkt und die nachfolgenden Makulaturexemplare über die zurückgeschwenkte Bandleitung der Ablegebandleitung geschuppt zuführt. Neben dem einfachen Aufbau gewährleistet die beschriebene Lösung ein sicheres Aussondern der Exemplare auch bei geringer Seitenzahl, ohne daß eine Beschleunigung der ausgesonderten Makulaturexemplare erforderlich ist, so daß ein Verschieben der Druckexemplare auf den Bändern verhindert wird und keine Störung des Exemplar Stromes erfolgt.

    [0006] Um die Vorrichtung auf die jeweils gegebene Beschaffenheit der Exemplare einzustellen, ist die erste Walze des Walzenpaares über Hebel auf der Achse der Umlenkwalze gelagert und um diese schwenkbar. Hiermit läßt sich die Auffächerung der Exemplare optimal einstellen.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit Exemplarstrom zur Auslage,

    Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung beim Aussondern von Makulaturexemplaren,

    Fig. 3 ein vergrößerter Ausschnitt aus Figur 1,

    Figur 4 das Zurückschwenken der Bandleitung und das Einschwenken der Trennwalze,

    Fig. 5 der Transport der Makulaturexemplare auf die Ablegebandleitung.



    [0008] Von dem Schaufelrad 1 werden die gefalzten Druckexemplare 2 schuppenförmig auf ein Transportband 3 abgelegt und von diesem über das Transportband 4 der Auslage 5 zugeführt. Das Transportband 4 umschlingt hierbei die erste Walze 6 eines Walzenpaares, während die zweite Walze 7 des Walzenpaares die Bandleitung 8 der Auslage trägt. Bei normaler Produktion der Maschine bewegen sich die Druckexemplare schuppenförmig auf den Transportbändern und werden am Ende der Auslage entweder manuell abgenommen oder weiteren Verarbeitungsstationen zugeleitet.

    [0009] In Transportrichtung der Druckexemplare 2 vor dem Walzenpaar 6, 7 etwa horizontal zu diesem ist eine Umlenkwalze 9 vorgesehen, die das Transportband 4 mit dem Exemplarstrom nach unten ablenkt, so daß zwischen der Umlenkwalze 9 und der ersten Walze 6 die Auffächerung der Druckexemplare 2 erfolgt. Die Umlenkwalze 9 treibt mit der Geschwindigkeit des Transportbandes 4 eine kurze Bandleitung 10 an, die über eine um die Umlenkwalze 9 schwenkbare Spannwalze 11 geführt ist. In der Arbeitsstellung der Bandleitung 10 werden die Druckexemplare 2 so abgelenkt, daß sie in einem ungestörten schuppenförmigen Strom der Auslage 5 zugeführt werden (Fig. 1).

    [0010] Über einen Pneumatikzylinder 12 oder dergl. läßt sich die Bandleitung 10 mit der Spannwalze 11 über einen Hebel 13 zurückschwenken, so daß die Makulaturexemplare auf eine Ablegebandleitung 14 geleitet werden. Die Spannwalze 11 ist über eine Koppelstange 15 mit einem weiteren Schwenkhebel 16 gekoppelt, der an seinem äußeren Ende die Trennwalze 17 trägt. Beim Zurückschwenken der Bandleitung 10 wird über die Koppelstange 15 und den Schwenkhebel 16 die Trennwalze 17 zwischen die aufgefächerten Druckexemplare 2 eingeschwenkt, wodurch die Trennung des Exemplarstromes erfolgt. Die schuppenförmig geförderten Druckexemplare bewegen sich nun in einem stetigen Fluß, bedingt durch die umgekehrte günstige Verkettung der Schuppe, über die zurückgeschwenkte Bandleitung 10 der Ablegebandleitung 14 zu, von wo sie durch eine Bedienungsperson entfernt werden (Fig. 2). Anstelle von Makulaturexemplaren kann während der Produktion der Maschine auch eine bestimmte Anzahl Probeexemplare entnommen werden.

    [0011] In Figur 3 befindet sich die Bandleitung 10 in der normalen Arbeitsstellung, bei der die gefalzten Druckexemplare 2 der Auslage 5 zugeleitet werden. Figur 4 zeigt den Moment des Zurückschwenkens der Bandleitung 10, wobei die Trennwalze in der Ausfächerung der Druckexemplare zwischen zwei aufeinanderfolgende Exemplare einschwenkt und das nachfolgende auf die Bandleitung 10 bewegt, so daß es über diese der Ablegebandleitung zugeführt wird. Bei diesem nachfolgenden Druckexemplar handelt es sich bereits um ein Makulaturexemplar 18. Um die Ausfächerung auf die Beschaffenheit der jeweils zu verarbeitenden Druckexemplare einzustellen, läßt sich die Walze 6 über den Hebel 19 um die Umlenkwalze 9 verschwenken.

    [0012] In Figur 5 ist gezeigt, wie die Makulaturexemplare 18 auf die Ablegebandleitung 14 in umgekehrter, an allen Stellen sich selbst haltender schuppenförmiger Verkettung geleitet werden und somit aus dem Schuppenstrom ausgesondert sind. Nach Aussonderung der vorgesehenen Anzahl Makulaturexemplare wird die Bandleitung 10 wieder in die in Figur 3 gezeigte Arbeitsstellung geschwenkt, so daß sich der Exemplarstrom von den Makulaturexemplaren trennt und die nachfolgenden Druckexemplare wieder der Auslage 5 zugeführt werden. Die Schwenkbewegung der Bandleitung 10 kann hierbei manuell oder automatisch gesteuert werden, wobei die automatische Steuerung in Abhängigkeit zu den schuppenförmig geförderten Druckexemplaren erfolgen kann.

    TEILELISTE



    [0013] 

    1 Schaufelrad

    2 Druckexemplare

    3 Transportband

    4 "

    5 Auslage

    6 Walze

    7 "

    8 Bandleitung

    9 Umlenkwalze

    10 Bandleitung

    11 Spannwalze

    12 Pneumatikzylinder

    13 Hebel

    14 Ablegebandleitung

    15 Koppelstange

    16 Schwenkhebel

    17 Trennwalze

    18 Makulaturexemplar

    19 Hebel




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Aussondern von gefalzten Makulaturexemplaren bei Rollenrotationsdruckmaschinen an einer Auslage eines Falzapparates,

    a) bei der die gefalzten Druckexemplare schuppenförmig auf einem Transportband gefördert werden,

    b) mit einem abgestuften Walzenpaar zum fächerförmigen Ablenken des s Exemplar strome s,

    c) wobei beim Aussondern der Makulaturexemplare eine Trennwalze in die Ausfächerung eingeschwenkt wird, die den Exemplarstrom umlenkt,
    dadurch gekennzeichnet,

    d) daß in Transportrichtung der Druckexemplare (2) vor dem Walzenpaar (6, 7) etwa horizontal zu diesem eine Umlenkwalze (9) vorgesehen ist,

    e) die das Transportband (4) mit dem Exemplarstrom nach unten ablenkt,

    f) so daß zwischen der Umlenkwalze (9) und der ersten Walze (6) des Walzenpaares (6, 7) die Auffächerung erfolgt

    g) und daß die Umlenkwalze (9) eine zusätzliche kurze Bandleitung (10) antreibt,

    h) die um die Umlenkwalze (9) schwenkbar ist, derart, daß sie in der Arbeitsstellung die Druckexemplare (2) zur Auslage (5) leitet

    i) und in der zurückgeschwenkten Stellung die Makulaturexemplare (18) auf eine Ablegebandleitung (14) leitet,

    j) wobei die der Bandleitung (10) zugehörige schwenkbare Spannwalze (11) über eine Koppelstange (15) mit einem weiteren Schwenkhebel (16) gekoppelt ist,

    k) der an seinem äußeren Ende die Trennwalze (17) trägt,

    1) die beim Zurückschwenken der Bandleitung (10) zwischen die aufgefächerten Druckexemplare (2) einschwenkt

    m)und die nachfolgenden Makulaturexemplare (18) über die zurückgeschwenkte Bandleitung (10) der Ablegebandleitung (14) geschuppt zuführt.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

    a) daß die erste Walze (6) des Walzenpaares (6, 7) über Hebel (19) auf der Achse der Umlenkwalze (9) gelagert,

    b) um diese schwenkbar

    c) und im Durchmesser gleich oder größer als die Umlenkwalze (9) ist.


     




    Zeichnung










    Recherchenbericht