[0001] Die Erfindung betrifft eine Wehneltkathode gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
[0002] In einer derartigen Wehneltkathode wird die die Kathode haltende Isolierscheibe normalerweise
durch Sicken im Wehneltzylinder befestigt. Diese Sicken werden durch mehrere von außen
auf den Wehneltzylinder schlagende Körner angebracht, nachdem die Isolierscheibe in
den Wehneltzylinder eingelegt wurde. Eine andere übliche Befestigungsart ist die,
daß über einen Hilfszylinder die Isolierscheibe mit dem Wehneltzylinder verbunden
wird.
[0003] Bei diesen Befestigungsarten treten hohe mechanische Beanspruchungen der Isolierscheibe
auf, weswegen in dem DE-GM 19 22 619 angegeben wurde, die Isolierscheibe federnd mit
dem Wehneltzylinder zu verbinden. Die dortige Lösung schlägt vor, die Isolierscheibe
mit einem an den Anglasstiften der Elektronenkanone befestigten Haltering über eine
Schraubenfeder an den Wehneltzylinder zu drücken.
[0004] Diese Befestigungsart setzt die auf die Isolierscheibe wirkenden mechanischen Spannungen
erheblich herab und durch die wegen der Feder gewährleistete gleichmäßige Andruckkraft
wird eine reproduzierbare Kathodentemperatur wegen immer gleichartigen Wärmeleitungseigenschaften
zwischen der die Kathode haltenden Isolierscheibe und dem Wehneltzylinder ermöglicht.
[0005] Eine derartige Befestigungsmöglichkeit ist bei hochpräzisen Kathodenaufbauten nicht
mehr möglich, da die Kathode mit dem Wehneltzylinder verbunden sein muß, bevor der
Zusammenbau zum fertigen Elektronenkanonensystem erfolgt, welches bei Farbbildröhren
z.B. aus drei Elektronenkanonen besteht. Dies ist notwending, da der Abstand der emittierenden
Fläche vom Wehneltzylinderboden sehr genau eingemessen werden muß, und die Meßmittel
am fertigen System nicht mehr in Einsatz gebracht werden können.
[0006] Es bestand somit die Aufgabe, eine federnde Befestigung der Isolierscheibe im Wehneltzylinder
anzugeben, die nicht den schon erfolgten Zusammenbau des Elektronenkanonensystems
voraussetzt.
[0007] Die Lösung der Aufgabe ist den Ansprüchen entnehmbar. Da die Andruckfeder durch das
zweite Federelement am Wehneltzylinder selbst befestigt wird, ist der fertige Zusammenbau
des Systems nicht mehr Voraussetzung, um die Isolierscheibe federnd befestigen zu
können. Infolgedessen kann aber, wie oben beschrieben, die Kathode sehr fein eingemessen
werden.
[0008] Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Kathode sehr einfach austauschbar
ist. Es sind nur die Nasen des Federelements aus den Löchern im Wehneltzylinder auszuklinken,
um die Kathode zusammen mit der Isolierscheibe wechseln zu können. Somit geht nicht
bei jedem Kathodendefekt das gesamte Elektronenkanonensystem verloren.
[0009] Bei Verwendung eines integrierten Federsystems ist nur ein einziges Bauteil zur Befestigung
notwendig. Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Wehneltzylinder und Kathode gemäß bekannter Befestigungsart
Fig. 2: Wehneltzylinder und Kathode nach erfindungsgemäßer Befestigungsart.
Fig. 3: Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Federsystem
Fig. 4: Perspektivische Sicht eines weiteren erfindungsgemäßen Federsystems.
[0010] In Figur 1 ist 1 die Kathode, 2 die sie tragende Isolierscheibe und 3 der Wehneltzylinder
mit seinem Boden 4. Die Isolierscheibe wird durch Sicken 5 im Wehneltzylinder gehalten.
Beim Anbringen der Sicken wird die Isolierscheibe mechanisch stark beansprucht, was
häufig zu Absplitterungen führt. Der feste Sitz der Isolierscheibe ist besonders bei
den erhöhten Betriebstemperaturen nicht sicher gewährleistet, da sich das Metall des
Wehneltzylinders stärker ausdehnt als die Isolierscheibe. Durch nicht reproduzierbaren
Anpressdurck der Isolierscheibe an den Boden ist der Wärmeübergang von der Isolierscheibe
auf den Wehneltzylinder und damit die Kathodentemperatur ebenfalls nicht reproduzierbar.
[0011] Die Ausführung nach Figur 2 ist ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen Aufbau.
Das Federsystem 6 ist in Figur 3 in Aufsicht dargestellt. An freigestanzten Federzungen
7 sind Nasen 8 angebracht, welche in aus dem Wehneltzylinder 3 gestanzte Durchbrüche
9 rastend eingreifen. Der Andruck der Isolierscheibe an den Boden des Wehneltzylinders
wird über Andruckfedern 10 bewerkstelligt.
[0012] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform des Federsystems wie es bei Elektronenkanonensystemen
mit drei auf einer länglichen Isolierscheibe in einer Reihe nebeneinander befestigten
Kathoden verwendet wird. Die Bezeichnungen sind die gleichen wie in Figur 2.
[0013] Durch Eindrücken der wegen der Zungen 7 federnden Nasen 8 ist die Befestigung des
Federelements mit dem Wehneltzylinder leicht lösbar, wenn die Isolierscheibe samt
Kathode ausgetauscht werden soll. Die Anpresskraft, mit der die Isolierscheibe gegen
den Boden des Wehneltzylinders gedrückt werden soll, ist durch die Länge der Andruckfedern
10 und durch das Material der Federn beeinflußbar. Wenn das Federsystem, wie in den
Ausführungsbeispielen gezeichnet, aus einem Stück gefertigt ist, so ist das Material
üblicherweise Cr Ni oder Invar, wie es auch für andere Gitterteile bekannter Elektronenkanonen
verwendet wird. Wenn die Andruckfedern 10, die Federzungen 7 und die übrigen Teile
einzeln gefertigt sind und erst zum Federsystem in geeigneter Weise zusammengesetzt
sind, so bestehen die federnden Teile vorzugsweise aus federhartem Material und der
nicht federnde Teil aus besonders gut ziehfähigem Material. Es ist dann z.B. auch
möglich, die Andruckfeder 10, die die Isolierscheibe gegen den Boden des Wehneltzylinders
3 drückt, als Spiralfeder auszubilden und diese durch das zweite Federelement, dessen
Federzungen mit ihren Nasen 8 in Durchbrüche 9 der Zylinderwandung angreifen, zu fixieren.
[0014] Die Kräfte, die auf die Isolierscheibewirken, sollen über die gesamte Auflagefläche
der Isolierscheibe gleichmäßig verteilt sein. Dies wird bei den im Ausführungsbeispiel
angeführten Anordnungen am besten dadurch erreicht, daß die Federzungen 10 der Andruckfeder
um jeweils gleiche Winkel, bei drei Federn also 120°, in Bezug auf die Längsachse
des Wehneltzylinders gegeneinander versetzt sind. Um die von . den Federzungen 7 des
zweiten Federelements auf die Wehneltzylinderwandung ausgeübten Kräfte gleichmäßig
zu verteilen, ist es ebenfalls empfehlenswert, diese Federzungen unter gleichen gegenseitigen
Winkeln anzubringen.
1) Wehneltkathode mit einer in einem Wehneltzylinder angeordneten Kathode, bei der
die Kathode an einer Isolierscheibe befestigt ist und diese mittels einer Andruckfeder
gegen eine Auflage im Wehneltzylinderboden gedrückt wird, dadurch gegennzeichnet,
daß die Andruckfeder Bestandteil eines zweiteiligen Federsystems ist, dessen zweites
Federelement Federzungen (7) mit Nasen (8) aufweist, die in Durchbrüche (9) der Zylinderwandung
eingreifen und die Lage der Andruckfeder und damit der Isolierscheibe (2) fixieren.
2) Wehneltkathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckfeder und
das weitere Federelement zu einem ein Werkstück bildenden Federsystem (6) integriert
sind.
3) Wehneltkathode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federzungen
(7) mit den Nasen (8) lösbar in die Durchbrüche (9) der Zylinderwandung einrasten.
4) Wehneltkathode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckfeder
Federzungen (10) aufweist, die gegen die Isolierscheibe (2) drücken.
5) Wehneltkathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckfeder eine
Spiralfeder ist.
6) Wehneltkathode nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federzungen (10)
der Andruckfeder und/oder die Federzungen (7) des zweiten Federelements um jeweils
gleiche Winkel in Bezug auf die Längsachse des Wehneltzylinders versetzt sind.
7) Wehneltkathode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel um den die
Federzungen gegeneinander versetzt sind, 120° beträgt.