[0001] Immer wieder wird aus der Praxis der Lederfabrikaticn schnelle Anpassungsmöglichkeit
der Bügelmaschinen an die verschiedenen Bügelfaktoren verlangt. Was den Bügeldruck
und die Temperatur anlangt, können moderne Durchlaufmaschinen diese Wünsche erfüllen.
Was aber die Qualität oder Art der Bügelfläche selbst betrifft (und diese hat auf
die Art der Bügelqualität einen entscheidenden Einfluß), ist dieses Problem bei Durchlaufmaschinen
in der Praxis noch nicht gelöst. In der Patentliteratur sind Lösungen angeboten. Z.B.
in der deutschen PA 26 53 682.3 wird eine Konstruktion dargestellt, bei welcher die
einzelnen Bügelwalzen in der Form von Bügelrohren ohne Schenkel seitlich aus der Maschine
herausgeschoben werden. Die Heizung und auch die Lagerung dieser Bügelrohre bleibt
in der Maschine.
[0002] Der Lösung der Aufgabe nach dieser Erfindung liegen ganz andere Kinematik und Konstruktionsmerkmale
zugrunde als in o.a. PA. Hier sind mindestens 2 oder mehrere Bügelwalzen in den Rahmen
der Bügelmaschine drehbar um eine Achse, die parallel zur Rotationsachse der einzelnen
Bügelwalzen verläuft, angeordnet wobei diese Bügelwalzen mittels einer Rotationsbewegung
um diese Achse in ihre Arbeitsstellungen wahlweise eingestellt werden.
[0003] Diese Anordnung hat den Vorteil, daß man in einer Durchlaufbügelmaschine sehr schnell
die Bügeloberfläche zur Verfugung hat, aic für die jeweilige Bügeloperation gebraucht
wird. Das Einstellen der gewählten Oberfläche kann ohne Fachpersonal und großen Platzbedarf
geschehen.
[0004] Da die Bügelwalzen vorteilhaft mit separat gesteuerten Heizungen vorgesehen sind,
ist es auch möglich, für schnelles mechanisches Einstellen in die Arbeitsstellung
verschiedene vorgewählte Bügeltemperaturen schnell zu bestimmen.
[0005] Die Anordnung der Bügelmaschine nach der Erfindung kann man in Varianten auf den
Figuren 1 und 2 verfolgen. Die Bezugsnummern bedeuten:
[0006] Die Funktion hat folgenden Ablauf:
Das Leder 19 (Figur 1), zugeführt mit Band 17, wird mittels Gegenwalze 9 mit Filzbelag
1o an die Bügelwalze 1, die sich in Arbeitsstellung 8 befindet, angedrückt und zwischen
beiden Walzen transportiert. Für entsprechenden Bügeldruck sorgen hydraulische Mittel
18. Die Walzen werden mit Antrieb 14 angetrieben.
Wird eine andere Bügelwalze gebraucht, oder schnell eine andere Temperatur, so wird
die Gegenwalze 9 angehoben und mit Antrieb 15 eine andere Bügelwalze in Arbeitsstellung
8 eingestellt. Bei der Rotationsbewegung der Walzen 1 bis 4 um die mittlere Achse
6 werden die Strahlungsheizungen 12 an flexible Zuleitungen 13 angeschlossen.
Die Strahlungsheizungen 12 haben entweder 2 längliche Befestigungsteile 21, die durch
die hohlen Lagerzapfen 23 durchgeführt werden, oder es ist der eine Befestigungsteil
21 in dem Innenraum der Bügelwalze in einem Lager 22 drehbar gelagert.
[0007] Auf der Figur 2 wirken die Bügelwalzen 1 bis 4 von oben auf das Leder 19. Das Leder
19 wird in die Bügelzone mittels des Transportbandes 11 eingeführt.
1. Bügel- und Prägemaschine für Leder, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei
oder mehrere Bügelwalzen oder Prägewalzen z.B. (1) bis (4) in den Rahmen (5) der Maschine
drehbar um eine Achse (6), die parallel zur Rotationsachse (7) der einzelnen Bügelwalzen
(1) bis (4) verläuft, angeordnet sind, wobei diese Bügelwalzen (1) bis (4) mittels
einer Rotationsbewegung um die Achse (6) in ihre Arbeitsstellungen (8) wahlweise eingestellt
werden. Figur 1 und 2.
2. Bügel- und Prägemaschine für Leder nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügelwalzen (1) bis (4) in der Arbeitsstellung (8) von oben auf das Leder (19)
einwirken. Figur 2.
3. Bügel- und Prägemaschine für Leder nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügelwalzen (1) bis (4) in der Arbeitsstellung (8) von unten auf das Leder
(19) einwirken. Figur 1.
4. Bügel- und Prägemaschine für Leder nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügelwalzen (1) bis (4) in der Arbeitsstellung (8) auf das Leder gegen eine
Gegenwalze (9), die mit elastischem Belag (lo) vorgesehen ist, oder gegen ein elastisches
Transportband (11) (Figur 2) einwirken.
5. Bügel- und Prägemaschine für Leder nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügelwalzen (1) bis (4) mit separat steuerbaren Heizungen (12) ausgestattet
sind.
6. Bügel- und Prägemaschine für Leder nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizungen (12) der Bügelwalzen (1) bis (4), die nicht in Arbeitsstellung (8)
eingestellt sind, dann an das elektrische Stromnetz angeschlossen werden, wenn die
in Arbeitsstellung (8) sich befindende Bügelwalze nicht an das Stromnetz angeschlossen
ist.
7. Bügel- und Prägemaschine fär Leder nach Anspruch 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizungen (12) als Strahlungsheizungen ausgebildet sind.
8. Bägel- und Prägenmaschine für Leder nach Anspruch 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlungsheizungen (12) mittels länglichen ßefestigungsteilen (21), die durch
Öffnungen in den Lagerzapfen (23) der Bügelwalzen (1) bis (4) durchgeführt werden,
an den Rahmen (5) der Maschine resp. den Lagergehäusen der bügelwalzen befestigt werden.
9. Bügel- und Prägemaschine für Leder nach Anspruch - 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet,
daß eines der Befestigungsmittel 21 in den Innenräumen der bügelwalzen im Lager 22
gelagert ist.
1o. Bügel- und Prägemaschine für Leder nach Anspruch 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizungen (12) eine oder mehrere flexible elektrische Zuleitungen (13) ausweisen,
die mindestens 18o° Drehbewegung der Bügelwalzen (1) bis (4) um die Achse (6) ermöglichen.