[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Emmittlung und Ortung von Fehlern
in einem zwei Übertragungsrichtungen aufweisendem Übertragungssystem für pulscidemodulierte
Signale mit zu prüfenden Zwischenstellen, die für jede Ubertragungsrichtung jeweils
einen automatischen aktiven Dämpfungsentzerrer und eine diesem im Signalweg vorgeschaltete
Vorentzerrerstufe enthalten.
[0002] Durch die Pulscodemodulation ist es möglich, Nachrichten- übertragungssysteme mit
einer sehr großen Geräuschunempfindlichkeit aufzubauen, da sich das ausgesendete Signal
bis zu einem bestimmten Signalgeräuschabstand des Übertragungsweges beliebig oft in
Zwischenstellen nahezu hundertprozentig regenerieren läßt. Diese Zwischenstellen sowie
die Endämter enthalten in den Regeneratoren beispielsweise aktive Entzerrer, die die
Dämpfung der Übertragungsstrecke ausgleichen. Diese Entzerrer setzen sich aus einem
eingangsseitigen Festwertentzerrer und einem darauffolgenden automatischen Entzerrer
zusammen und sind im Stande, große Regeneratorfeldlängen zu entzerren.
[0003] Um die Betriebsbereitschaft eines derartigen Nachrichten- übertragungssystems jederzeit
sicherzustellen, ist es erforderlich, Fehler in den Zwischenstellen oder Endämtern
mit Regeneratoren von wenigstens einer Endstelle aus zu orten. Dies ist insbesondere
bei Zwischenstellen notwendig, die im allgemeinen schwer zugänglich im Boden untergebracht
sind.
[0004] Zur Fehlerortung in PCM-Leitungssystemen wird entsprechend der DE-PS 23 58 272 das
empfangene Impulsmuster des Fehlerortungssignales vom Ausgang des Regenerators der
einen Richtung in den Eingang eines beispielsweise aus der DE-PS 23 18 246 hervorgehenden
automatischen Dämpfungsentzerrers der Gegenrichtung eingeblendet und gleichzeitig
das am Eingang der Gegenrichtung anliegende Empfangssignal abgetrennt (Schleifenschlußbetrieb).
Dabei sollen alle aktiven Bauelemente in den Schleifenschlußweg einbezogen sein. Außerdem
muß das Fehlerortungssignal durch Leitungsnachbildungen so geformt werden, daß der
automatische Dämpfungsentzerrer bei Schleifenschlußbetrieb sich in etwa in Mitte seines
Regelbereiches einstellt, was insbesondere bei modernen Systemen mit grossen Leitungslängen
einen erheblichen Aufwand an Leitungsnachbildung mit sich bringt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung der eingangs erwähnten Art
derart weiterzubilden, daß der Aufwand für die erforderliche Leitungsnachbildung im
Fehlerortungssignalweg verringert werden kann.
[0006] Ausgehend von einer Schaltungsanordnung der einleitend geschilderten Art, wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorentzerrerstufe als Hochpaß ausgebildet
ist, daß dem Dämpfungsentzerrer im Signalweg ein aktiver Kompensationstiefpaß nachgeschaltet
ist, der so bemessen ist, daß das Produkt der Übertragungsfunktionen der Vorentzerrerstufe
und des Kompensationstiefpasses eine Konstante darstellt, und daß dem Dämpfungsentzerrer
im Ortungssignalweg ein Ergänzungstiefpaß vorgeschaltet ist, der so bemessen ist,
daß sich zusammen mit dem Kompensationstiefpaß eine Leitungsnachbildung entsprechend
einer mittleren Kabellänge ergibt.
[0007] Besonders vorteilhaft ist hierbei, daß gemäß der Erfindung die dem Dämpfungsentzerrer
im Signalweg nachgeschaltete Tiefpaßstufe derart bemessen ist, daß diese bei Schleifenschlußbetrieb
bereits einen erheblichen Teil der Leitungsnachbildung übernimmt und im Leitungsentzerrer-Normalbetrieb
das dem Dämpfungsentzerrer im Signalweg vorgeschaltete Hochpaßfilter bezüglich Dämpfung
und Phase kompensieren kann. Das passive Hochpaßfilter verhindert weiterhin in vorteilhafter
Weise,insbesondere bei kurzen Leitungslängen eine Übersteuerung der Eingangsstufe
des Dämpfungsentzerrers an der unteren Regelgrenze des Entzerrers, so daß die durch
den zur Wurzel aus der Frequenz proportionalen Dämpfungsgang des Übertragungsweges
weniger gedämpften niederfrequenten und damit zu erheblichen Signalamplituden führenden
Signalanteile keine Verzerrungen in der Eingangs-Verstärkerstufe verursachen. Durch
die Doppelausnutzung der erwähnten Verstärkerstufe läßt sich so der Aufwand für die
Fehlerortungssignalverarbeitung klein halten.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung nachstehend noch näher erläutert.
[0010] Es zeigen in der Zeichnung:
Fig. 1 eine Blockschaltung des Dämpfungsentzerrers
Fig. 2 Bode-Diagramme des Hochpasses F1, des Kompensationstiefpasses F2, des Ergänzungstiefpasses
F3 und der resultierenden Leitungsnachbildung durch den Kompensationstiefpaß und den
Ergänzungstiefpaß
Fig. 3 eine Darstellung der Leitungsnachbildung im Ortungssignalweg
Fig. 4 eine Schaltungsanordnung für ein Ausführungsbeispiel
Fig. 5 weitere Realisierungsmöglichkeiten für den. Kompensationstiefpaß.
[0011] In Fig. 1 ist ein Prinzipschaltbild einer in den Zwischenstellen enthaltenen erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung dargestellt. Dem automatischen Dämpfungsentzerrer D ist hierbei
ein in den Signalweg eingefügter passiver Hochpaß F1 vorgeschaltet und ein Kompensationstiefpaß
F2 im Signalweg nachgeschaltet, dessen Ausgang über einen Amplitudenregler AR mit
einer Stufe des Dämpfungsentzerrers verbunden ist. Der automatische Dämpfungsentzerrer
ist weiterhin eingangsseitig über eine in der Figur schematisch dargestellte Schalteranordnung
S mit einem vom Ausgang des automatischen Dämpfungsentzerrers der Gegenrichtung kommenden
Ortungssignalweg verbunden, in den ein Ergänzungstiefpaß F3 eingeschaltet ist.
[0012] Das passive Hochpaßfilter F1 verhindert hierbei eine Übersteuerung der Eingangsstufe
an der unteren Regelgrenze des Entzerrers insbesondere bei kurzen Leitungslängen,
so daß die wegen des zur Wurzel aus der Frequenz proportionalen Dämpfungsganges des
Übertragungsweges weniger gedämpften niederfrequenten Signalanteile mit ihren erheblichen
Signalamplituden keine Verzerrungen in der ersten Verstärkerstufe des Dämpfungsentzerrers
verursachen. Weiterhin wird durch die passive Vorentzerrung der Feinblitzschutz der
Einrichtung verbessert.
[0013] Um das Signal-Geräuschverhältnis des Dämpfungsentzerrers nicht zu verschlechtern,
ist es erforderlich, daß der Vorentzerrer bei der Ny
quistfrequenz eine möglichst geringe Dämpfung aufweist. Das Übertragungsverhalten des
als Hochpaß F1 ausgeführten Vorentzerrers wird durch den als aktive Schaltung ausgeführten
KompensationstiefpaB F2 wieder rückgängig gemacht. Hierzu ist es erforderlich, daß
das Produkt der Übertragungsfunktionen des Hochpasses F1 und des aktiven Kompensationstiefpasses
F2 eine Konstante ergibt.
[0014] Im Normalbetrieb gelangt das Eingangssignal über den Hochpaß F1 zum automatischen
Dämpfungsentzerrer D, der sich mit Hilfe des Amplitudenregelkreises AR an die vorgeschaltete
Leitungslänge anpaßt. Im Fehlerortungsbetrieb, bei dem ein zweiter Eingang des Dämpfungsentzerrers
über eine Schaltervorrichtung S mit dem Ergänzungstiefpaß F3 und damit mit dem Ortungssignalweg
verbunden ist, wird der Kompensationstiefpaß F2 durch den Ergänzungstiefpaß F3 zu
einer Leitungsnachbildung entsprechend einer mittleren Kabellänge ergänzt.
[0015] Beim Ausführungsbeispiel ist der Hochpaß F1 als in der Fig. 4 im einzelnen angegebenes
überbrücktes T-Glied realisiert, das die in Fig. 2 in einem Bodediagramm dargestellte
Übertragungsfunktion

aufweist. Die obere Eckfrequenz f
2 liegt beim Ausführungsbeispiel bei 4,5MHz. Die Dämpfung a
0 bei der Nyquistfrequenz von 12,88MHz ist dann mit einem Wert von 0,5dB praktisch
vernachlässigbar. Die untere .Eckfrequenz f
1 ist mit 0,45MHz so gewählt, daß bei einer Leitungslänge entsprechend einer Dämpfung
von a
0=54dB die Signalamplitude am Eingang des Entzerrers um etwa den Faktor 4 verringert
wird, und dieselbe Eckfrequenz als Teil einer Leitungsnachbildung geeignet ist.
[0016] Zur Kompensation der Vorentzerrung durch den Hochpaß F1 ist der Kompensationstiefpaß
F2 als aktiver Tiefpaß ausgeführt, dessen frequenzunabhängige-Verstärkung ein Teil
der Gesamtverstärkung des Dämpfungsentzerrers darstellt. Seine in der Fig. 2 im Bodediagramm
dargestellte Übertragungsfunktion ist

[0017] Das Produkt der Übertragungsfunktion des Hochpasses F1 und des Kompensationstiefpasses
F2 stellt damit also eine Konstante K dar.
[0018] Um im Fehlerortungsbetrieb den Kompensationstiefpaß F2 durch den Ergänzungstiefpaß
F3 zu einer Leitungsnachbildung ergänzen zu können, muß die hierfür nicht benötigte
Eckfrequenz f
2 kompensiert werden. Dies ergibt sich durch eine entsprechende Bemessung des Ergänzungstiefpasses,
bei der dieser die folgende Übertragungsfunktion

aufweist, wobei V
3 eine konstante Verstärkung,

den Dämp- fungsgrad eines Verzögerungsgliedes zweiter Ordnung und f
3 und f
4 weitere Eckfrequenzen bedeuten, von denen die Eckfrequenz f
3 zwischen den Eckfrequenzen f
1 und f
2 und f
4 oberhalb der Eckfrequenz f
2 gelegen ist. Das Bodediagramm eines derartigen Ergänzungstiefpasses F3 ist in Fig.
2 dargestellt.
[0019] Die erzielte Leitungsnachbildung F
N ergibt sich nunmehr aus dem Produkt der Übertragungsfunktionen des Kompensationstiefpasses
F2 und des Ergänzungstiefpasses F3 zu F
N=F
2·F
3 mit

[0020] Das Bodediagramm einer solchen Leitungsnachbildung durch den Kompensations- und den
Ergänzungstiefpaß ist in Fig. 2 dargestellt.
[0021] Fig. 3 zeigt die Dämpfungskurve der Leitungsnachbildung eines Ausführungsbeispiels
mit den Eckfrequenzen f
1=0,45MHz, f
3=3,3MHz und f
4=6 MHz. Gleichzeitig ist in Fig. 3 die Dämpfung einer Leitung mit einer der Leitungsnachbildung
entsprechenden Länge dargestellt.
[0022] Fig. 4 zeigt im einzelnen die Schaltungsanordnung eines realisierten Ausführungsbeispiels,
wobei der automatische Dämpfungsentzerrer D als Block und die weiteren Schaltungseinheiten
im Detail dargestellt sind.
[0023] Der Hochpaß F1 ist hierbei als überbrückte T-Schaltung aufgebaut, deren Längszweige
die Widerstände Z enthalten, und deren Überbrückungszweig als Parallelschaltung eines
Widerstandes R
1 und einer Kapazität C
1 aufgebaut ist. Der zum Überbrückungszweig duale Querzweig des T-Gliedes enthält die
Serienschaltung aus einem Widerstand Z
2 und
[0024] einer Induktivität Z
2·C
1. Damit hat der Hochpaß F1 die folgende Übertragungsfunktion


[0025] Der aktive Kompensationstiefpaß F2 enthält einen Transistor T1 mit einem Kollektorwiderstand
R
2 und einem Emitterzweig, der als Serienschaltung aus einem unmittelbar mit dem Emitteranschluß
verbundenen Widerstand R
3 und einer Parallelschaltung aus einem Widerstand R
4 und einer Induktivität L
2 aufgebaut ist. Der Kollektoranschluß des Transistors T1 kann unmittelbar über den
Amplitudenregler AR mit dem Dämpfungsentzerrer D verbunden sein. Beim Ausführungsbeispiel
ist zwischen dem Transistor T1 und dem Amplitudenregler AR noch eine weitere Transistorstufe
in Emitterschaltung eingefügt. Es ergibt sich hiermit für den aktiven Kompensationstiefpaß
F2 die folgende Übertragungsfunktion

mit

und R
3' = R
3 + Re; Re ist hierbei der innere Emitterwiderstand des Transistors

Weitere mögliche Schaltungen für den aktiven Kompensationstiefpaß und deren Übertragungsfunktionen
sind in der Fig. 5 dargestellt.
[0026] Der Ergänzungstiefpaß F3 enthält nach Fig. 4 zwei Transistorstufen mit den Transistoren
T2 und T3. Hierbei ist der Eingang des Ergänzungstiefpasses über eine Serienschaltung
aus den beiden Widerständen R
5 mit dem gleichzeitig über eine Kapazität C
3 zur Masse führenden Basisanschluß des Transistors T2 verbunden. Eine weitere Kapazität
C
2 ist zwischen dem Verbir.dungspunkt der beiden Widerstände R
5 und dem Masseans:hluß angeordnet. Im Emitterzweig des Transistors T2 befindet sich
eine Serienschaltung aus einem Widerstand R
7 und einer Induktivität L
3, während der Kollektorzweig die Parallelschaltung aus einem Widerstand R
6 und einer Kapazität C
4 enthält. Der Kollektoranschluß des Transistors T2 ist weiterhin mit dem Basisanschluß
des Transistors T3 verbunden, dessen Kollektoranschluß auf Masse gelegt ist, und dessen
Emitteranschluß unmittelbar mit dem für den Ortungssignalweg vorgesehenen Anschluß
des Dämpfungsentzerrers D verbunden ist.
[0027] Es ergibt sich für den Ergänzungstiefpaß F3 hiermit.die folgende Übertragungsfunktion:

mit

mit

Weitere Realisierungsmöglichkeiten für den aktiven Kompensationstiefpaß zeigt Fig.
5. Die erste dort angegebene Schaltung ist dual zur Schaltungsanordnung nach Fig.
4 und als Transistorstufe aufgebaut, in derem Kollektorzweig die Parallelschaltung
aus einem Widerstand R
P und einer Serienschaltung aus einem Widerstand R
S und einr Kapazität C enthalten ist. Die zweite Realisierungsmöglichkeit nach Fig.
5 ergibt sich durch die Verwendung eines Operationsverstärkers OP, dessen invertierendem
Eingang eine Serienschaltung aus einem Widerstand R
s und einer Parallelschaltung einer Induktivität L und eines Widerstandes Rp vorgeschaltet
ist. Zwischen dem Ausgang und dem invertierenden Eingang des Operationsverstärkers
ist weiterhin ein Widerstand R
L geschaltet. Eine hierzu duale Realisierungsmöglichkeit zeigt die dritte Anordnung
nach Fig. 5, bei der dem invertierenden Eingang des Operationsverstärkers der Widerstand
R
E vorgeschaltet ist, und bei der in dem zwischen dem invertierenden Eingang und dem
Ausgang des Operationsverstärkers liegenden Zweig eine Serienschaltung aus einer Kapazität
C und einem Widerstand R
S eingefügt ist, zu der parallel ein Widerstand Rp geschaltet ist.
1. Schaltungsanordnung zur Ermittlung und Ortung von Fehlern in einem zwei Übertragungsrichtungen
aufweisenden Übertragungssystem für pulscodemodulierte Signale mit zu prüfenden Zwischenstellen,
die für jede Übertragungsrichtung jeweils einen automatischen aktiven Dämpfungsentzerrer
und eine diesem im Signalweg vorgeschaltete Vorentzerrerstufe enthalten, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorentzerrerstufe als Hochpaß (F1) ausgebildet ist, daß dem Dämpfungsnetzerrer
(D) im Signalweg ein aktiver Kompensationstiefpaß (F2) nachgeschaltet ist, der so
bemessen ist, daß das Produkt der Übertragungsfunktionen der Vorentzerrerstufe (F1)
und des Kompensationstiefpasses (F2) eine Konstante darstellt, und daß dem Dämpfungsentzerrer
(D) im Ortungssignalweg ein Ergänzungstiefpaß (F3) vorgeschaltet ist, der so bemessen
ist, daß sich zusammen mit dem Kompensationstiefpaß .(F2) eine Leitungsnachbildung
entsprechend einer mittleren Kabellänge ergibt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Hochpaß (F1)
als passives, überbrücktes T-Glied ausgebildet ist, das die Übertragungsfunktion

aufweist, wobei f
1 die untere Eckfrequenz und f
2 die obere Eckfrequenz im Bode-Diagramm bedeutet.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Kompensationstiefpaß
(F2) die Übertragungsfunktion

aufweist, wobei V
2 eine konstante Verstärkung und K eine Konstante ist, und daß der Ergänzungstiefpaß
(F3) die Übertragungsfunktion

aufweist, wobei V
3 eine konstante Verstärkung,

den Dämpfungsgrad eines Verzögerungsgliedes zweiter Ordnung und f
3 und f
4 weitere Eckfrequenzen im Bode-Diagramm bedeuten.