[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entschwefeln
von Eisensehmelzen.
[0002] Es ist seit Jahrzehnten bekannt Eisensehmelzen dadureh zu entsehwefeln, dass man
mit Hilfe geeigneler Vorrichlungen Substanzen zusetzt, die in der Lage sind, bei hohen
Temperaturen und unler reduzierenden Bedingungeu mit, dem in den Schmelzen enthaltenen
Schwefel Verbindungen einzuteilen, welche sich in der über den Schmelzen anwesenden
Schlachen-schicht absetzen. Solche Substanzen sind bspw CaSi, CaC
2 . oder demische aus CaO und CaF
2.
[0003] Es hat sich herausgestellt, dass es die bekannten Ent-schwefelungsverfahren erlauben
eine etwa 0, 023% S enthal-tende Eisenschmelze bis au etwa 0,012% S zu entsechwefeln,
d.h. den Schwefelgehalt auf die Hülfte zu verringern. Diese Halbierung -des Schwefelgchaltes
mittels konventionelier Verfahren ist jedoch nicht. mehr erreichbar, wenn der ursprüngliche
Schwefelgehalt schon bei etwa 0,015% liegt.
[0004] Es verhält sich demnach so, dass der Entschwefelungsquo-lient (50 S Anfang/50 s Ende)
mit sinkendem Anfangsschwefei-gehalt fällt und dass man, liber die bekannten Verfahren
einen Anfangsschwefelgalt von etwa 0,015% S nur auf etwa 0,010% S reduzieren kann.
Hierbei muss bemerkt werden, dass dies auch hinsichilich der Entschwefelnungswirkung
(% S ent-fernt/kg Entsehwefelungsmittel) nicht als befriedigendes Resultat angesehen
werden kann.
[0005] Gleichzeitig ist hervorzuheben, dass Entsechwefelungsgelalte von 0,010 % S die man
mittels konventioneller Verfahren ausgehend von etwa 0,015% S erhalten kann, den Metallurgen
angesichts der Forderungen nach immer geringeren Schwefelge-halten im Stahl nicht,
befriedigen.
[0006] Das ziel der Erfindung bestand somit darin ein Verfahren und eine Vorrichlung zur
Entschwefelung von Einsenselmelzen vorzuschlagen die es insbesondere im Falle von
relativ niedrigen Ausgangssehwefelgehalten erlanben eine höhere Entschwefelungswirkung
zu erreichen als die konventioneller Verfahren.
[0007] Erfindungsgemäss wird dieses Ziel bei einem Verfahren das vorsicht eine Eisensehmelze
in einem metal lurgisehen Gefäss mit einem in Bodennähe mittels eines Treibgases durch
eine Lanze eingeblasenen Entschwefelungsmitte zu behandeln, dadurch erreicht, dass
man in der Lanze einen genügend hohen konstanten Treibgasdruck aufrechterhäl und den
Trueubgasstrom kontinuicrlich Mittels einer mechanisehen Zugabeeinrichtung mit einer
stufenlos regelbaren Durch-satzmenge an Entschwefelungsmittel speist, und dass man
im Verlauf der Behandlung einen zusätzliehen Gasstrom durch den Gefässboden in die
Schmelze leitet.
[0008] Die dem erfindungsgemässen Verfahren zugrundeliegende Idee geht von der Tatsache
aus, dass bei relativ niedrigen Aus-gangskonzentralionen an Schwfel und erst. recht
nach fort-geschriltener Entschwefelung die Wahrscheinlichkeit, dass noch Schwefel
mit Entschwefelungsmitte zu Umsetzung kommt, immer geringer wird. Dem wird erfubdybgsgemäss
dadurch ent-gegengewirkt, dass das Entschwefelungsmittel in konstanten Mengen und
über eine längere Zeit während welcher eine Reaktionsmöglichkeit gegeben ist, zugesetzt
wird und dass gleichzeitig eine bestmögliche Verleilung des Entseirwefe-lungsmittels
innerhalb der in Bewegung versetzten schmelze erzielt wird.
[0009] Für das Gelingen des erfindungsgemässen Verfahrens sind desweiteren verschiedene,
an und für sich bekannte Vor-bedingungen zu erfüllen. So ist es beispielsweise erfor-derlich,
das metallurgische Getäss ei einer basisehen Auskleidung zu versehen, vor Beginn der
Behandlung abzu-schlacken, sowie dafür zu sorgen, dass die Eisenschmelze weitgehend
desoxydiert, ist.
[0010] Wesentlich ist es, dass das Entschwefelungsmittel, das vorzugsweise in Ecinörniger
Form vorliegt, luttels einer Lanze in das metallurgische Gefäss in Bodennähe problemlos
eingeführt werden kann.
[0011] Es ist, bekannt, zum Zweck des Einbringens von Feststoffen in einen Gasstrom eine
sogenannte Zellensehleuse zu ver-wenden, die zwischen dem das Zasatzmittel enlhaltenden
Vorratsbehälter und die zum Einblasen verwebdete Lanze geschaltet wird.
[0012] Achnlieche Schleusen, in denen das Zusatzmittel zur Er-leichterung des Eintritts
in die Lanze fluidisiert wird, werden z.B. in der DAS 1.292.693 und in der DT-PS 2.303.978
beschrieben.
[0013] Der Nachteil der Vorrichlungen, bei denen eine Fluidi-sicrung des festen Zusatzmittels
zu dessen Auflockerung und zur Erleichterung des Einbringens in die Lanze statt-findet,
besteht, in der Hauptsache darin, dass Fluidisie-rungsanlagen kompliziert, störanfällieg
und damit auch leuer sind, dass die gesamte Menge des einzusetzenden Zusatzmittels
während der gesamten Dauer der Behandlung fluidisiert werden muss und dass die Wechselwirkung
zwi-schen Fluidisierkammers und Zu- bzw. Abfuhrleitungen kom-pansicrt werden muss,
was die Steuerung des Burchsat an Zusatzmittel erschwert.
[0014] Die zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens erforderliche Vorrichtung
begreift im wesentlichen einen das Entschwefelungsmittel enthaltenenden und unter
Argon-Druck stehenden Vorratsbehälter, der über eine Zellen ad Durchblasschleise mit
einer unter Druck slehenden Arger-Zufuhrleilung und einer Argon-Feststoff-Abfuhrlei
verbunden ist, welche in eine bewegliche Lanze mündet
[0015] Die Idee, anstelle einer komplizierten Fluidisieranlage eine an und für sich bekannte
Zellenrad-Durchblassecheuse zum Einbringen des Entschwefelungsmittels in den in die
Lanze führenden Gasstrom zu verwenden, führt nicht, nur zu einer verbesserten metallurgischen
Ausnutzung des Zusatzmittels, sondern erlaubt zusätzlich eine erheb-liche Verringerung
der Anschaffungs- und Betrichskosten von Einblasvorrichtungen.
[0016] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zeichnel sich zusätzlich durch ihren einfachen
Aufban und ihre verminderte Slöran fälligkeit nus.
[0017] Erfindungsgemäss weist die Zellenrad-burehblassehleuse einen stugenlos regelbaren
Antrieb auf. Letzterer ermög-licht eine nahezu ideale Steucrung des Durchsatzes an
Entschwefelungsmittel, was einfach durch Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit des
Zellesnrades bewerkstelligt wird, ohne dass hierbei irgendeine Veränderung der Druck-verhältnisse
eintritt.
[0018] Weiter wird hierdurch eine Behandlung der Eisensehmelze durch Einblasen unter konstantem
Druck ermöglicht, was bei dieser Art von Behandlung angestrebt wird.
[0019] Zur Erläuterung der erfindungsgemässen Vorrichtung und ihrer Betriebsweise wird anf
die Zeichnungen und deren Beschreibung verwiesen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Vorder- und Draufsicht einer bevorzugten Ausführung der Vorrichtung,
und Fig. 2 zwei um 90 Grad verdrehte Schnitte durch die Zellenrad-Durch-blasschleuse.
[0020] In Fig. 1 erkennt man den Vorratsbehälter (I) mit dem Ein-fülltrichter (2) für das
Entschwefelungsmittel und der oberen Argonzufuhr (3). Der Vorralsbehälter (1) steht
über die Zellenrad-Durchblasschleuse (4) in welche die Argon-Zufuhrleitung (5) mündel
, in Verbindung mit der Argon-Fests toff-Abfuhrleitung ((b), die zu der nicht gezeigten
lanze führt. Ein stufenl os regelbarer Motor (8) dient zum Antreiben des Zellenrades
der Durehblassebleuse (4).
[0021] Die in Figur 2 gezeigte Zellenrad-Durehblassehleuse (4) begreift das eigentliche
Zellenrad (Z). Das in dem Vorratsbehälter (1) unter Argon gelagerte Entschwefelungsmiltel
füllt in die Zellenradschleudse. Nach Drehung des Zellenrades 4) um 180° gelangt das
Material in den Durchgangskanal (von wo es durch das über die Druckleitung (5) zugeführis
Argon in die Leitung (6) mitgerissen und der Lanze zugaführt wird.
1) Verfahren zum Entschwefeln von Eisenschmelzen, bei dem eine Eisensehmelze in einem
metallurgischen Gefäss mit einem in Bodennähe mittels eines Treibgases durch eine
Lanze eingeblasenen Entsehwefelungsmittel behandelt wird, dadurch gekennzeichnel,
dass man in der banze einen genügend hohen, konstanten Treibgasdruel. aufrechterhält
und den Treibgasstrom kontinuierlich mittels einer mechanischen Zugabeeinrichtung
mit einer stufenlos regelbaren Durchsetzungsmenge an Entschwefelungsmittel speist,
und dass man im Verlauf der Behandlung einer Gasstrom durch den Gefässboden in die
zeimetze leitei.
2) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass sie im wescutlichen den das Entschwefelungsmittel enthat Lenden und unter einem
Argon-Druck stehenden Vorratshehälier begreiff, der über eine Zellenrad-Durehblassehleuse
mil einer unter Druck stehenden Argon-Zufurleitung und einer Argon-Feststoff-Abfuhrleitung
verbunden ist, weiche in eine bewegliche Lanze mündet.
5) Vorrichtung nach dem Anspruch 2, dadurch gekennzeiemet, dass die Zellenrad-Durehblassehleuse
einen stufenlos r:-gelbaren Antrich aufweist.