[0001] Die Erfindung betrifft einen einstückigen Zuschnitt aus faltbarem Material für eine
im Grundriß rechteckige oder quadratische Steige, bestehend aus einem Boden, an den
sich jeweils gegenüberliegende Stirn- und Seitenwandungen gleicher Höhe angelenkt
sind, von denen die Seitenwandungen an ihrem oberen Längsrand je eine mit Ausnehmungen
zur lagesicheren Aufnahme von Behältern o.dgl. versehene Lochplatte tragen, deren
Breite der halben Bodenbreite entspricht, und an deren äußeren Längsrand je ein Stützsteg
angelenkt ist, während die Seitenwandungen in ihrem stirnseitigen Bereich Stapelstützen
bilden, deren einer Schenkel sich bis in die benachbarte Lochplatte erstreckt, während
der zweite Schenkel an den stirnseitigen Rand der Seitenwandung bzw. des ersten Schenkels
angelenkt ist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine aus einem derartigen Zuschnitt hergestellte Steige.
[0003] Der vorstehend beschriebene Zuschnitt läßt sich dem DE-GM 71 34 029 entnehmen. Dieser
bekannte Zuschnitt dient zur Herstellung einer Steige aus Vollpappe, wobei die Steige
als Aufrichteschachtel mit Vier-Ecken-Klebung ausgebildet ist. Bei aufgerichteter
Steige liegen die Lochplatten stirnseitig lose auf den Stirnwandungen auf. Die an
den Lochplatten angelenkten Stützstege haben die gleiche Höhe wie die Seitenwandungen,
so daß sich bei aufgerichteter Steige die Lochplatten über diese-Stützstege auf dem
Boden der Steige abstützen. An den Stirnkanten der Stützstege sind Verriegelungsnasen
vorgesehen, die bei aufgerichteter Steige in entsprechende Ausschnitte der Stirnwandungen
eingreifen.
[0004] Diese vorbekannte Steige wird an den Verbraucher in vorgeklebtem und flachgelegtem
Zustand angeliefert, um dann wie eine übliche Aufrichteschachtel aufgerichtet zu werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zuschnitt für eine Steige zu entwickeln,
der im flachliegenden Zustand bei den Kunden angeliefert und dort mit sogenannten
Aufrichtemaschinen in einem Arbeitsgang aufgerichtet und verklebt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch folgende Merkmale gelöst:
a) An jedem stirnseitigen Rand der beiden Lochplatten ist eine Klebelasche angelenkt;
b) der zweite Schenkel jeder Stapelstütze weist ein Arretierungsteil auf, dessen unterer
Stützrand mit dem unteren Längsrand und dessen oberer Auflagerrand mit dem oberen
Längsrand der benachbarten Seitenwandung angenähert fluchten; /
c) die Lochplatten weisen im Bereich der Stapelstützen einen Ausschnitt auf, dessen
Maß am stirnseitigen Rand, ausgehend von dem oberen Längsrand der Seitenwandung, der
Breite des zweiten Schenkels der Stapelstütze ohne Arretierungsteil entspricht.
[0007] Dabei kann vorzugsweise zumindest eine aus dem Boden ausgestanzte Bodenlasche vorgesehen
sein, deren Höhe etwa der der Stirn- bzw. Seitenwandung entspricht und die eine parallel
zur Stirnwandung verlaufende Biegelinie sowie an ihrem gegenüberliegenden Ende einen
keilförmigen Einschnitt aufweist, der mit der Längsmittellinie des Bodens fluchtet
und in einen Schlitz mündet, dessen Tiefe zusammen mit der des Einschnitts zumindest
der Höhe der an den Lochplatten hängenden Stützstege entspricht.
[0008] Zur Erleichterung des Aufrichtevorganges ist es vorteilhaft, wenn die Außenkontur
des zweiten Schenkels der Stapelstütze vom stirnseitigen Rand des ersten Schenkels
bis zum oberen Auflagerrand des Arretierungsteils kreisbogenförmig verläuft.
[0009] Eine aus dem neuen Zuschnitt hergestellte Steige weist erfindungsgemäß folgende Merkmale
auf:
a) Die zweiten Schenkel der Stapelstützen liegen zusammen mit ihrem Arretierungsteil
gegen die Innenseite der benachbarten Stirnwandung an;
b) die an den Lochplatten hängenden Klebelaschen übergreifen die Stirnwandungen und
sind mit deren Außenseite verklebt;
c) die Lochplatten liegen stirnseitig auf dem oberen Auflagerrand der sich auf dem
Boden abstützenden Arretierungsteile sowie auf den Stirnwandungen auf;
d) die Stirnkanten der Stützstege liegen gegen die Innenseite der Stirnwandungen an.
[0010] Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Klebverbindungen zwischen Klebelaschen und Stirnwandungen
die einzigen Klebestellen sind.
[0011] Eine weitere Erhöhung der Stabilität der Steige wird dann erreicht, wenn die beiden
Stützstege in den Schlitz der lotrecht hochgebogenen Bodenlaschen eingedrückt sind.
[0012] Der wesentliche Vorteil wird darin gesehen, daß sich mit dem neuen Zuschnitt eine
Steige herstellen läßt, die eine im Vergleich zu den bisher bekanntgewordenen Steigen
erheblich höhere Stabilität, insbesondere Verwindungssteifigkeit aufweist und daher
aus dünnerem Kartonmaterial bestehen kann. Diese hohe Stabilität ergibt sich einmal
aus den die Stirnwandungen übergreifenden Klebelaschen der Lochplatten, sowie durch
die beiden in der Längsmittelebene gegeneinander anliegenden Stützstege, die ein Durchbiegen
der Lochplatten verhindern. Da die Stützstege stirnseitig gegen die Innenseiten der
Stirnwandungen anliegen, können auf die Stirnwandungen wirkende Druckkräfte besser
aufgenommen und abgeleitet werden. Vor allem aber bilden die Stirnkanten der Stützstege
ein Widerlager, wenn die Klebelaschen von außen gegen die Stirnwandungen gedrückt
werden, um mit diesen verklebt zu werden.
[0013] Durch die erläuterte Bodenlasche bzw. Bodenlaschen läßt sich die Stabilität der Steige
enorm steigern, da dann beide Stützstege in die Schlitze der nach oben hochgebogenen
Bodenlaschen eingedrückt und dadurch arretiert werden können. Einmal werden dadurch
die beiden Lochplatten fest gegeneinander gehalten, zum anderen können sich die Lochplatten
auf den Bodenlaschen abstützen. Von oben auf die Lochplatten wirkende Druckkräfte
werden außerdem über die Stützstege und den Grund des Schlitzes der Bodenlasche in
letztere abgeleitet.
[0014] Da bei aufgerichteter Steige der zweite Schenkel jeder Stapelstütze genau in einen
entsprechenden Ausschnitt der Lochplatten eingreift, die ihrerseits stirnseitig auf
dem oberen Auflagerrand der sich auf dem Boden abstützenden Arretierungsteile aufliegen,
ist eine sehr exakte und stabile Ausrichtung der Stapelstützen gewährleistet.
[0015] Für die Herstellung ist es besonders vorteilhaft, daß die einzigen Klebestellen zwischen
den Klebelaschen und den Stirnwandungen liegen. Die zweiten Schenkel der Stapelstützen
können also zusammen mit ihren Arretierungsteilen lose gegen die Innenseite der Stirnwandungen
anliegen. Auch eine Verklebung zwischen den beiden Stützstegen ist nicht erforderlich.
Da die einzigen Klebstellen auf der Außenseite der Stirnwandungen und nicht am Boden
der Steige liegen, kann bei Nässeeinwirkung oder beim Auslaufen von abgepackten Produkten
keine Zerstörung der Klebung eintreten.
[0016] Je nach Größe der Steige können eine oder mehrere Bodenlaschen vorgesehen werden.
Der keilförmige Einschnitt in der Bodenlasche dient beim Aufrichten der Steige zum
leichteren Einführen der Stützstege in den Schlitz der Bodenlasche. Um auch noch die
exakte Stellung der hochgebogenen Bodenlasche zu arretieren, kann an der entsprechenden
Stelle in den Stützstegen eine Arretierungskerbe vorgesehen werden.
[0017] Da die neue Steige nicht vorgeklebt wird, kann der Zuschnitt flach bevorratet bzw.
versandt werden und benötigt somit erheblich weniger Lager- und Transportraum als
die eingangs erläuterten vorgeklebten Steigen.
[0018] Die hohe Stabilität der neuen Steige wird mit einem sehr geringen Materialaufwand
erreicht. Dies wird u.a. dadurch erreicht, daß die Stützstege nicht mehr so hoch ausgebildet
zu sein brauchen wie die Seitenwandungeh. Durch die aus dem Boden der Steige ausgestanzten
Bodenlaschen wird die "fehlende"Höhe ersetzt.
[0019] In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Figur 1 einen Zuschnitt in Draufsicht,
Figur 2 die aus dem Zuschnitt gemäß Figur 1 hergestellte Steige in Stirnansicht (linke
Hälfte der Darstellung) sowie im Querschnitt (rechte Hälfte der Darstellung). und
Figur 3 die aufgerichtete Steige in perspektivischer Darstellung.
[0020] Gemäß Figur 1 umfaßt der dargestellte Zuschnitt einen rechteckigen Boden 1, an den
sich jeweils gegenüberliegende Stirnwandungen 2 sowie Seitenwandungen 3 mit jeweils
gleicher Höhe h angelenkt sind. An den oberen Längsrand 4 der Seitenwandungen 3 ist
jeweils eine Lochplatte 5 angelenkt, deren Breite der halben Bodenbreite entspricht,
und die mit Ausnehmungen 6 zur lagesicheren Aufnahme von Behältern o.dgl. versehen
sind. An den beim flachliegenden Zuschnitt außen liegenden Längsrand 7 jeder Lochplatte
5 ist jeweils ein Stützsteg 8 angelenkt, der genau die gleiche Länge hat wie die Lochplatten
5.
[0021] Die Seitenwandungen 3 bilden in ihrem stirnseitigen Bereich Stapelstützen, deren
einer Schenkel 9 sich bis in die benachbarte Lochplatte 5 erstreckt, während der zweite
Schenkel 10 an den stirnseitigen Rand 11 der Seitenwandung 3 bzw. des ersten Schenkels
9 angelenkt ist. Die zweiten Schenkel 10 weisen jeweils ein Arretierungsteil 12 auf,
dessen unterer Stützrand mit dem unteren Längsrand 14 und dessen oberer Auflagerrand
15 mit dem oberen Längsrand 4 der benachbarten Seitenwandung 3 angenähert fluchten.
Die Lochplatten 5 weisen im Bereich der Stapelecken einen Ausschnitt 16 auf, dessen
Maß m am stirnseitigen Rand 11, ausgehend von dem oberen Längsrand 4 der Seitenwandung
3, der Breite b des zweiten Schenkels 10 der Stapelstütze ohne Arretierungsteil 12
entspricht.
[0022] An dem verbleibenden stirnseitigen Rand 11a der beiden Lochplatten 5 ist jeweils
eine Klebelasche 18 angelenkt. Aus dem Boden 1 sind zwei Bodenlaschen 19 ausgestanzt,
die eine parallel zur Stirnwandung 2 verlaufende Biegelinie 20 sowie an ihrem gegenüberliegenden
Ende einen keilförmigen Einschnitt 21 aufweisen, der mit der Längsmittellinie 22 des
Bodens 1 fluchtet und in einen Schlitz 23 mündet, dessen Tiefe t zusammen mit der
des Einschnitts 21 zumindest der Höhe a der an den Lochplatten 5 hängenden Stützstege
8 entspricht.
[0023] Die Stirnkanten 24 der Stirnwandungen 2 sind kreisbogenförmig ausgebildet. Auch die
Außenkontur 25 der zweiten Schenkel 10 der Stapelstützen verläuft vom stirnseitigen
Rand 11 des ersten Schenkels 9 bis zum oberen Auflagerrand 15 des Arretierungsteils
12 kreisbogenförmig.
[0024] Figur 2 zeigt die aus dem Zuschnitt gemäß Figur 1 bestehende aufgerichtete und verklebte
Steige. Die linke Hälfte der Darstellung, die eine Stirnansicht der Steige zeigt,
läßt erkennen, daß die an den Lochplatten 5 hängenden Klebelaschen 18 die Stirnwandungen
2 übergreifen. Die Schraffur 26 soll die Klebestelle zwischen Klebelasche 18 und Außenseite
Stirnwandung 2 symbolisieren.
[0025] Die rechte Hälfte der Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch die Steige, so daß man
gegen die Innenseite des hinteren Stirnendes der Steige blickt. Dadurch wird erkennbar,
daß der zweite Schenkel 10 der Stapelstütze zusammen mit seinem Arretierungsteil 12
lose gegen die Innenseite der benachbarten Stirnwandung 2 anliegt. Ferner ist erkennbar,
daß die Lochplatten 5 stirnseitig auf dem oberen Auflagerrand 15 der sich auf dem
Boden 1 abstützenden Arretierungsteile 12 sowie auf den Stirnwandungen 2 aufliegen.
Dabei ist der Ausschnitt 16 in den Lochplatten 5 so bemessen, daß der zweite Schenkel
10 jeder Stapelstütze an der Übergangsstelle zum oberen Auflagerrand 15 des Arretierungsteils
12 gegen die Lochplatte 5 anliegt.
[0026] Schließlich zeigt die rechte Darstellung der Figur 2, daß jeweils der an einer Lochplatte
5 angelenkte Stützsteg 8 von oben durch den keilförmigen Einschnitt 21 hindurch in
den Schlitz 23 der nach oben hochgebogenen Bodenlaschen 19 eingedrückt ist.
1. Einstückiger Zuschnitt aus faltbarem Material für eine im Grundriß rechteckige
oder quadratische Steige, bestehend aus einem Boden, an den sich jeweils gegenüberliegende
Stirn- und Seitenwandungen gleicher Höhe angelenkt sind, von denen die Seitenwandungen
an ihrem oberen Längsrand je eine mit Ausnehmungen zur lagesicheren Aufnahme von Behältern
o.dgl. versehene Lochplatte tragen, deren Breite der halben Bodenbreite entspricht,
und an deren äußeren Längsrand je ein Stützsteg angelenkt ist, während die Seitenwandungen
in ihrem stirnseitigen Bereich Stapelstützen bilden, deren einer Schenkel sich bis
in die benachbarte Lochplatte erstreckt, während der zweite Schenkel an den stirnseitigen
Rand der Seitenwandung bzw. des ersten Schenkels angelenkt ist, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
a) An jedem stirnseitigen Rand (11a) der beiden Lochplatten (5) ist eine Klebelasche
(18) angelenkt;
b) der zweite Schenkel (10) jeder Stapelstütze weist ein Arretierungsteil (12) auf,
dessen unterer Stützrand (13) mit dem unteren Längsrand (14) und dessen oberer Auflagerrand
(15) mit dem oberen Längsrand (4) der benachbarten Seitenwandung (3) angenähert fluchten;
c) die Lochplatten (5) weisen im Bereich der Stapelstützen einen Ausschnitt (16) auf,
dessen Maß (m) am stirnseitigen Rand (11), ausgehend von dem oberen Längsrand (4)
der Seitenwandung (3), der Breite (b) des zweiten Schenkels (10) der Stapelstütze
ohne Arretierungsteil (12) entspricht.
2. Zuschnitt nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zumindest eine aus dem Boden (1)
ausgestanzte Bodenlasche (19), deren Höhe (h) etwa der der Stirn- bzw. Seitenwandung
(2,3) entspricht und die eine parallel zur Stirnwandung (2) verlaufende Biegelinie
(20) sowie an ihrem gegenüberliegenden Ende einen keilförmigen Einschnitt (21) aufweist,
der mit der Längsmittellinie (22) des Bodens (1) fluchtet und in einen Schlitz (23)
mündet, dessen Tiefe (t) zusammen mit der des Einschnitts (21) zumindest der Höhe
(a) der an den Lochplatten (5) hängenden Stützstege (8) entspricht.
3. Zuschnitt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnkanten (24)
der Stirnwandungen (2) kreisbogenförmig ausgebildet sind.
4. Zuschnitt nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur
(25) des zweiten Schenkels (10) der Stapelstütze vom stirnseitigen Rand (11) des ersten
Schenkels (9) bis zum oberen Auflagerrand (15) des-Arretierungsteils (12) kreisbogenförmig
verläuft.
5. Steige, hergestellt aus einem Zuschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
a) Die zweiten Schenkel (10) der Stapelstützen liegen zusammen mit ihrem Arretierungsteil
(12) gegen die Innenseite der benachbarten Stirnwandung (2) an;
b) die an den Lochplatten (5) hängenden Klebelaschen (18) übergreifen die Stirnwandungen
(2) und sind mit deren Außenseite verklebt (26);
c) die Lochplatten (5) liegen stirnseitig auf dem oberen Auflagerrand (15) der sich
auf dem Boden (1) abstützenden Arretierungsteile (12) sowie auf den Stirnwandungen
(2) auf;
d) die Stirnkanten (17) der Stützstege (8) liegen gegen die Innenseite der Stirnwandungen
(2) an;
6. Steige nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebverbindungen zwischen
Klebelaschen (18) und Stirnwandungen (2) die einzigen Klebestellen sind.
7. Steige nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, da die beiden Stützstege
(8) in den Schlitz (23) der lotrecht hochgebogenen Bodenlaschen (19) eingedrückt sind.