[0001] Originalverschlüsse für Behälter bestehen aus einer Schraubkappe und einem während
des ersten Abschraubvorganges zerstörbaren Sicherungsring aus Kunststoff, wobei Schraubkappe
und Sicherungsring aus getrennten Einheiten bestehen.
[0002] Aufgabe derartiger Sicherungsringe ist es, das unberechtigte öffnen der Schraubkappe
zwecks Entnahme des Behälterinhaltes kenntlich zu machen. Zu diesem Zweck sind über
den Umfang des Sicherungsringes gleichmäßig verteilte Sollbruchstellen angeordnet,
die beim Aufschrauben der Schraubkappe zu gleicher Zeit aufgebrochen werden. Beim
gleichzeitigen Aufbrechen mehrerer über den Sicherungsring verteilter Sollbruchstellen
entsteht jedoch so viel Spiel, daß sich der Sicherungsring genügend aufweiten kann,
ohne daß die einzelnen Ringteile wirklich abspringen.. Der Verband des Sicherungsringes
bleibt erhalten, so daß die zusammenhängenden Ringteile nach dem Wiederverschluß zusammengedrückt
werden können. Eine sichere Kenntlichmachung einer unberechtigten Behälteröffnung
ist hierdurch weitgehend verwischt.
[0003] Deswegen ist man gemäß Offenlegungsschrift 26 07 991 dazu übergegangen, einen Originalverschluß
zu schaffen, mit dem ein Absprengen nur eines Ringteiles beim Abschrauben der Schraubkappe
mit Sicherheit eintritt, ohne daß die Möglichkeit besteht, durch Zusammendrücken der
aufgebrochenen Ringteile einen Originalverschluß vorzutäuschen.
[0004] Da nur eine einzige Absprengsektion vorgesehen ist und der übrige Ringteil in sich
geschlossen bleibt, wird die Absprengkraft nur auf zwei Sollbruchstellen konzentriert.
Der Ring hat keine anderen Ausweichmöglichkeiten. Da das Öffnen der Sollbruchstellen
nacheinander erfolgt, löst sich die Absprengsektion aus dem Ringverband und wird als
Ganzes ausgeworfen. Ein Zusammenfügen der einzelnen Ringteile ist nicht mehr möglich.
[0005] Nachteilig hierbei ist jedoch der verwickelte Aufbau des sehr flach gehaltenen Sicherungsringes,
der beim rauhen Abfüllbetrieb bei nicht sorgfältigem Aufsetzen auf den Kanisterstutzen
und nachfolgendem Aufschrauben der Schraubkappe ungewollt brechen kann. Schon beim
Ergreifen des Ringes mit behandschuhten und damit vergleichsweise gefühllosen Händen
des Bedienungsmannes sind Ringbrüche nicht auszuschließen. Da weiterhin der Sicherungsring
über die Schraubkappe beim Zudrehen in die Rastlage transportiert wird und über besondere,
in Zudrehrichtung nachgiebige, jedoch in Aufdrehrichtung feststehende und gegen Anschlagnocken
anliegende Zungen verdrehfest gehalten wird, können die empfindlichen Zungen beim
Zuschrauben der Schraubkappe und bei nicht genau justierter Ringlage abgerissen werden,
ohne daß dies von außen sichtbar wird. Damit hat der Sicherungsring seine Funktion
verloren.
[0006] Die Erfindung geht ebenfalls aus von einem Originalverschluß für Behälter, bestehend
aus einer Schraubkappe und einem bei unberechtigtem Öffnen zestörbaren Sicherungsring
aus Kunststoff, wobei Schraubkappe und Sicherungsring aus getrennten Einheiten bestehen,
und der Sicherungsring eine einzige Absprengsektion aufweist.
[0007] Es handelt sich um die Aufgabe, einen solchen Originalverschluß so zu gestalten,
daß der Sicherungsring nicht mehr über die Schraubkappenverdrehung in seine Arbeitsstellung
transportiert wird. Der Ringaufbau soll wesentlich vereinfacht und robuster gestaltet
werden und auch die Justierung und Handhabung des Ringes soll weitgehend verbessert
werden.
[0008] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sicherungsring und
die von diesem durch Einschnittsausnehmungen getrennte Absprengsektion am unteren
Teil des Außenmantels einer im aufgeschraubten Zustand der Schraubkappe auf diese
aufgesetzten und mittels am unteren Innenrand angeformten Rastlippen den Schraubkappenunterrand
untergreifenden Siegelkappe einstückig angeformt sind, wobei die Absprengsektion über
Abreißstege mit dem Kappenaußenmantel verbunden ist und mit einer der Einschnittsausnehmungen
zwischen feststehendem Ringteil und Absprengsektion im aufgesetzten Zustand der Siegelkappe
einen am Kanister vorgesehenen Steg verdrehfest übergreift, und daß an der dieser
Einschnittsausnehmung gegenüberliegenden Kappenseite eine durch Schwächungskerben
begrenzte Aufreißlasche angeordnet ist.
[0009] Dadurch, daß der Sicherungsring zu einer Siegelkappe erweitert ist, erleichtert sich
wesentlich die Handhabung. Die Funktion des Sicherungsringes liegt außerhalb der Schraubkappe,
die ihrerseits von der Siegelkappe umgeben wird.
[0010] Nach dem Füllvorgang wird die Schraubkappe geschlossen und sodann die Siegelkappe
mit dem Sicherungsring auf die Schraubkappe aufgeklemmt und mit den Rastlippen in
senkrechter Richtung unverrückbar auf dieser gehalten. Dabei übergreift die der Aufreißlasche
gegenüberstehende Einschnittsausnehmung den Kanistersteg. Die Einschnittsausnehmung
ist vergleichsweise breit. gehalten, so daß ein besonderer Justierungsaufwand entfällt.
Um die Siegelkappe zu entfernen, wird die Aufreißlasche abgezogen und damit eine Aufspaltung
der Siegelkappe herbeigeführt.
[0011] Versucht ein Unbefugter mittels einer an die Siegelkappe angesetzten Rohrzange die
Schraubkappe zu öffnen, schlägt die Absprengsektion gegen den Kanistersteg und reißt
ab, wodurch die unbefugte Öffnung kenntlich gemacht wird.
[0012] Um zu verhindern, daß ein Hebelwerkzeug zwischen den feststehenden Teil des Sicherungsringes
und der Kanisterwand eingesetzt wird, um die Siegelkappe in senkrechter Richtung aus
seiner Rastlage abzuhebeln, ist nach einem weiteren Gedanken der Erfindung die Außenwand
des Sicherungsringes und der Absprengsektion über den inneren Rastrand der Siegelkappe
vorgezogen und im aufgesetzten Kappenzustand bis an die Kanisterwand herangeführt.
[0013] Zur weiteren Sicherung gegen Aufhebeln sind im Außenmantel des feststehenden Teils
des Sicherungsringes senkrechte Schwächungskerben angeordnet, die bei Gewaltanwendung
aufreißen.
[0014] In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt.
[0015] Es zeigen
Figur 1 einen Kanisterausschnitt mit aufgesetztem Originalverschluß in Seitenansicht
und
Figur 2 die Draufsicht auf Figur 1,
Figur 3 die Unteransicht der Siegelkappe mit Sicherungsring und
Figur 4 den Kanisterausschnitt nach Figur 1 mit längsgeschnittener Siegelkappe.
[0016] In den Figuren sind der am unteren Teil der Siegelkappe 1 einstückig angeformte feststehende
Teil des Sicherungsringes mit 2 und die Absprengsektion mit 5 bezeichnet. Die Absprengsektion
5 ist durch die Einschnittsausnehmungen 3 und 4 vom feststehenden Teil 2 getrennt,
wobei Abreißstege 8 die Verbindung zum Außenmantel der Kappe 1 bilden. Wie am besten
aus Fig. 2 hervorgeht, ist am Kanister ein Steg 9 •vorgesehen, der bei aufgesetzter
Siegelkappe 1 auf die Schraubkappe 6 in den Raum der Einschnittsausnehmung 3 hineinragt
und hiermit einen Verdrehanschlag bildet.
[0017] Auf der der Einschnittsausnehmung 3 gegenüberliegenden Seite des Sicherungsringes
ist eine durch Schwächungskerben 13 begrenzte Aufreißlasche 10 angeordnet. Die Schwächungskerben
13 laufen zur Erleichterung des Abreißvorganges in den Kreisausschnitt 11 der Kopffläche
der Siegelkappe 1 ein. Weiterhin sind im Außenmantel des feststehenden Teils 2 des
Sicherungsringes senkrechte Schwächungskerben 12 vorgesehen.
[0018] Wie in Fig. 4 dargestellt, rastet die Siegelkappe 1 mittels an ihrem Unterrand angeformten
Rastlippen 7 hinter den Unterrand der Schraubkappe 6 ein.
[0019] Die Außenwand des Sicherungsringes 2 und der Absprengsektion 5 ist über den inneren
Rastrand 7 der Siegelkappe 1 vorgezogen und reicht im aufgesetzten Kappenzustand bis
an die Kanisterwand heran.
1. Originalverschluß für Behälter, bestehend aus einer Schraubkappe und einem bei
unberechtigtem öffnen zerstörbaren Sicherungsring aus Kunststoff, wobei Schraubkappe
und Sicherungsring aus getrennten Einheiten bestehen, und der Sicherungsring eine
einzige Absprengsektion aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sicherungsring (2) und die von diesem durch Einschnittsausnehmungen (3, 4)
getrennte Absprengsektion (5) am unteren Teil des Außenmantels einer im aufgeschraubten
Zustand der Schraubkappe (6) auf diese aufgesetzten und mittels am unteren Innenrand
angeformten Rastlippen (7) den Schraubkappenunterrand hintergreifenden Siegelkappe
(1) einstückig angeformt sind, wobei die Absprengsektion (5) über Abreißstege (8)
mit dem Kappenaußenmantel verbunden ist und mit einer der Einschnittsausnehmungen
(3) zwischen feststehendem Ringteil (2) und Absprengsektion (5) im aufgesetzten Zustand
der Siegelkappe (1) einen am Kanister vorgesehenen Steg (9) verdrehfest übergreift,
und daß an der dieser Einschnittsausnehmung (3) gegenüberliegenden Kappenseite eine
durch Schwächungskerben (13) begrenzte Aufreißlasche (10) angeordnet ist.
2. Originalverschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenwand des Sicherungsringes (2) und der Absprengsektion (5) über den inneren
Rastrand (7) der Siegelkappe (1) vorgezogen ist und im aufgesetzten Kappenzustand
bis an die Kanisterwand heranreicht.
3. Originalverschluß nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Kopffläche der Siegelkappe (1) eine kreisrunde Öffnung (11) vorgesehen
ist.
4. Originalverschluß nach den Ansprüchen 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Außenmantel des feststehenden Teils (2) des Sicherungsringes senkrechte Schwächungskerben
(12) angeordnet sind.