[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konservieren von Werkstücken durch Auftragen
einer Beschichtung im Rotationstauchverfahren, bei dem das Werkstück höchstens bis
zu seiner Rotationsachse in das Beschichtungsmittel eingetaucht wird. Die Erfindung
betrifft auch wenigstens eine Vorrichtung zur Durchführung des Rotationstauchverfahrens,
wobei das Werkstück während des Beschichtungsvorganges von Organen der Vorrichtung
unmittelbar gehalten wird.
[0002] In der GB-PS 644 16Q ist ein Verfahren und eine Vorrichtung offenbart, das bzw. die
ein Rotationstauchverfahren zum Inhalt hat. Ein größerer Gegenstand in Form einer
Fahrzeugkarosserie wird teilweise eingetaucht durch ein Beschichtungsmittelbad bewegt
und dabei um eine horizontale Achse gedreht. Dadurch wird die Karosserie insbesondere
außen mit Beschichtungsmittel überzogen. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß der aufgebrachte
Beschichtungsmittelüberzug ungleichmäßig ist und demgemäß zu dünne Stellen aufweist,
die vorzeitige Korrosion oder dergleichen bewirken, und andererseits zu dicke Stellen
aufweist, die einen unwirtschaftlichen Verbrauch an Beschichtungsmittel zur Folge
haben, abgesehen davon, daß der unregelmäßige Strukturen aufweisende Beschichtungsauftrag
unschön aussieht. Da die Umdrehungsgeschwindigkeit des zu beschichtenden Werkstückes
so eingestellt sein muß, daß alle Bereiche des Werkstückes beschichtet werden, wird
die Geschwindigkeit so gewählt, daß sie kleiner ist als diejenige, mit der das Beschichtungsmittel
am Werkstück herunterläuft. Dabei muß aber eine entsprechend lange Beschichtungszeit
neben dem schon erwähnten, entsprechend hohen Beschichtungsmittelverbrauch in Kauf
genommen werden.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Verfahrens zum Konservieren
von Werkstücken durch Auftragen einer Beschichtung im Rotationstauchverfahren, mit
dem auf einfache Weise ein gleichmäßiger Beschichtungsauftrag bei gleichzeitig reduziertem
Verbrauch an Beschichtungsmittel erreicht wird. Die Aufgabe besteht auch in der Schaffung
einer Vorrichtung, mit der ein solches Verfahren ausgeführt werden kann.
[0004] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß bei dem einleitend angedeuteten Verfahren
die Winkelgeschwindigkeit der Rotationsbewegung des Werkstückes in Abhängigkeit vom
Austauchwinkel gesteuert wird, wobei der Austauchwinkel zwischen der Pegelfläche des
im Tauchbad befindlichen Beschichtungsmittelsund der austauchenden Seitonfläche des
zu beschichtenden Werkstückes gebildet wird.
[0005] Eine Vorrichtung zur Durchführung des verbesserten Verfahrens besteht darin, daß
die einleitend erwähnte Vorrichtung erfindungsgemäß mit einer Steuereinheit versehen
ist, die mit den für den Beschichtungsvorgang relevanten Betriebsparametern, wie zum
Beispiel Winkelbeschleunigung der Rotations- und ggf. der Translationsbewegung des
Werkstückes, Art und Temperatur des Beschichtungsmittels usw., programmierbar ist,
so daß der Antriebsmotor für das Werkstück bzw. für den das Werkstück durch das Tauchbad
bewegenden Förderteil der Vorrichtung entsprechend gesteuert wird.
[0006] Das Werkstück kann mittels der erfindungsgemäßen Lösung und der Erzielung eines gleichmäßig
dicken Beschichtungsauftrages beträchtlich wirtschaftlicher beschichtet werden, da
der Beschichtungsvorgang optimal abläuft. Letzteres bedeutet insbesondere, daß der
Beschichtungsmittelverbrauch
'erheblich reduziert ist, da eine bereichweise zu dicke Beschichtung nun vermieden
ist und da die Dauer des Beschichtungsvorganges ebenfalls verringert ist, weil die
Rotationsgeschwindigkeit des zu beschichtenden Werkstückes zeitweise höher. ist als
die kleinste erforderliche Geschwindigkeit. Das erstere ist vorteilhaft dann der Fall,
wenn ein Bereich einer Werkstückseite gerade aus dem Bad austaucht, um die an sich
gegebene Abtropfneigung des gerade aufgetragenen Beschichtungsmittels nicht zum Erfolg
kommen zu lassen, um die auch dadurch bedingte ungleichmäßig dicke Beschichtung zu
vermeiden. Insgesamt kann der Beschichtungsvorgang also mit erheblich geringeren Kosten
als bisher durchgeführt werden, da insbesondere der Beschichtungsmittelverbrauch stark
gesenkt ist.
[0007] In Weiterbildung des angegebenen Verfahrensvorschlages kann auch so vorgegangen werden,
daß das Werkstück um eine weitere Achse verstellt wird, die horizontal und zur Rotationsachse
quer verläuft. Dadurch wird erreicht, daß nicht oder nur schwer zugängliche Stellen
innerhalb aber auch außerhalb des Werkstückes, wie z.B. Nischen, Hinterschneidungen,
Ecken usw., auf einfache Weise beschichtet werden, wobei vermieden ist, daß an diesen
Stellen nicht mehr benötigtes Beschichtungsmittel zurückbleibt, weil es davon leichter
abfließen kann. Dies senkt ebenfalls den Beschichtungsmittelverbrauch.
[0008] Für diesen Zweck ist die Vorrichtung z.B. so weitergebildet, daß ihre das Werkstück
haltenden Greifeinrichtungen kardanisch an Halterungen der Vorrichtung angelenkt sind.
Damit ist es möglich, das Werkstück um eine zur Rotationsachse horizontale Querachse
zu verstellen, j
Mas entweder einseitig oder gegensinnig geschehen kann und während der Rotation des
Werkstückes des öfteren durchgeführt wird. Die Ecken, Hinterschneidungen usw. werden
auf diese Weise besser mit Beschichtungsmittel erreicht und von überschüssigem Mittel
wieder befreit.
[0009] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der in den anliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Beschichtungsanlage in Stirnansicht bei drei verschiedenen Positionen
eines zu beschichtenden Containers,
Figur 2 eine weitere Stirnansicht der Anlage,
Figur 3 eine Seitenansicht der Anlage,
Figur 4 eine andere Ausführungsform für eine Anlage nach der Erfindung, bei der ein
zu beschichtender Container in drei verschiedenen Positionen gezeigt ist
Figur 5 eine weitere Ausführungsform in Seitenansicht, bei der ein Container nur an
einem Ende gehalten und geführt wird.
[0010] Bei der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Anlage besteht der Hängeförderer für
den Container 1 aus zwei parallelen und horizontalen Tragschienen 2, 3, die auf einer
nicht gezeigten Abstützung stehen und auf denen ein Wagen 4 über die gezeigten vier
Rollen 5 bzw. 6 verfahrbar ist, und zwar angetrieben durch die Elektromotoren 7, 8.
Mit dem Wagen 4 stehen zwei vertikale Halterungen 9, 10 mit kardanischen Gelenken
11, 12 in Verbindung, deren Drehachsen eine gemeinsame Rotationsachse der beiden Greifeinrichtungen
13, 14 bilden.
[0011] Mit Hilfe eines vereinfacht dargestellten Antriebs 15 können die Halterungen 9, 10
je nach Antriebsrichtung nach oben oder unten verstellt werden, um so den Container
1 relativ zu den ortsfesten Teilen der Anlage anheben und absenken zu können. Dabei
werden die Halterungen durch senkrechte Teile 16 geführt, die wiederum mit dem Wagen
4 verbunden sind.
[0012] Mit der Achse der Greifeinrichtung 14 steht ein Elektromotor 17 über ein Getriebe
in Verbindung, während die Drehachse der anderen Greifeinrichtung 13 frei im dortigen
Drehlager 11 verdrehbar ist. Im Betrieb wird dieser Motor 17 die Einrichtung 14 und
damit auch den Container 1 während des Beschichtens und ggf. auch noch nachher in
Umdrehung um die Rotationsachse 18 versetzen, die gleichzeitig die Längsachse des
Containers ist, so daß dieser mit seinem jeweils unteren Bereich durch das Beschichtungsmittel
19 im Tauchbecken 20 bewegt wird.
[0013] Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Anlage arbeitet taktweise. Zunächst wird der
Container 1 in der nach Figur 1 linken Position am Förderer befestigt, indem die beiden
doppelarmigen Einrichtungen 13, 14 diagonal an den Stirnseiten des Containers angesetzt
und die abgewinkelten Greifelemente 13a, 14a über die entsprechenden Ecken des Containers
fassen. Zu diesem Zweck sollten-die Greifelemente 13a, 14a radial zur Achse 18 beispielsweise
teleskopisch verstellbar und schließlich auch in der Arbeitsstellung feststellbar
sein. Die Greifelemente weisen eine ausreichende axiale Länge auf, um insbesondere
beim Schrägstellen des Containers nicht von diesem abzugleiten, wie noch klar wird.
[0014] Durch Betätigung des Antriebs 15 wird der Container um ein gewisses Maß angehoben,
worauf die Motore 7, 8 eingestellt werden, um den Wagen 4 mittig über das Tauchbecken
20 in die mittlere Position nach Figur 1 zu fahren. Durch entsprechend entgegengesetzten
Betrieb des Antriebs 15 wird der Container 1 so weit abgesenkt, daß er der Darstellung
gemäß mit seiner unteren horizontalen Seite gerade in das Beschichtungsmittel 19 eintaucht.
Sodann wird der Motor 17 eingestellt, um den Container 1 zur Durchführung der Beschichtung
in Rotation um seine Längsachse 18 zu versetzen. Bei der Konzeption der Anlage ist
natürlich darauf zu achten, daß der Abstand der mittig und längs über das Bekken 20
verlaufenden Achse 18 zum Beckenboden geringfügig größer sein muß als die längstmögliche
radiale Erstreckung des jeweils zu beschichtenden Werkstückes bzw. Containers 1. Im
übrigen kann, wenn mit der Anlage der Beschreibung gemäß taktweise gearbeitet'wird,
der Boden des Tauchbeckens 20 im Querschnitt teilkreisförmig ausgebildet werden, wodurch
erreicht wird, daß im Vergleich zu einem Becken mit rechteckigem Querschnitt entsprechend
weniger Beschichtungsmittel eingefüllt zu werden braucht.
[0015] Normalerweise wird eine vollständige Umdrehung des Containers ausreichen, obwohl
natürlich auch mehrere Umdrehungen möglich sind. Bei der Drehung wird kontinuierlich
und nacheinander die gesamte Außenfläche des Containers gleichmäßig beschichtet. Da
meist auch eine Beschichtung der Innenflächen gewünscht ist, wird man, falls die Stirnseiten
des Behälters nicht offen sind, gesonderte Eintrittsöffnungen für das Beschichtungsmittel
vorsehen oder den Innenraum auf andere Weise fluten.
[0016] Aus dem Verfahrensablauf ergibt sich, daß der jeweils aus dem Beschichtungsmittel
austauchende Bereich des Containers 1 mit der Oberfläche bzw. dem Spiegel des Beschichtungsmittels
19 einen Winkel α einschließt, der sich im Verlauf der Rotationsbewegung periodisch
ändert. Bei einem Container mit rechteckigem Querschnitt liegt dieser Winkel je nach
fortgeschrittener Rotation zwischen 0° und 90°. Durch diese unterschiedlichen Austauchwinkel
läuft das Beschichtungsmittel auch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten von den
Containerwänden in das Tauchbecken 20 zurück, was evtl. Anlaß.zu ungleichmäßigen Schichtdicken
geben könnte, falls das Beschichtungsmittel insoweit eine ungünstige Viskosität hat.
Um dies zu vermeiden, kann die Winkelge- ' schwindigkeit der Rotationsbewegung in
Abhängigkeit vom Winkel α derart gesteuert werden, daß kleineren Winkeln eine größere
Winkelgeschwindigkeit und größeren Winkeln eine geringere Winkelgeschwindigkeit zugeordnet
wird.
[0017] Auf diese Weise erreicht man unabhängig von verschiedenen Austauchwinkeln oe eine
über den Umfang des Containers oder sonstigen zu beschichtenden Werkstückes gleichmäßige
Beschichtung, da durch die Änderung der Winkelgeschwindigkeit bewirkt wird, daß an
der Trennlinie zwischen dem Beschichtungsmittel und der Containerwand bei großen Winkeln
cC eine längere Antrockenzeit zur Verfügung steht als bei kleineren Austauchwinkeln.
[0018] Nach so erfolgter Beschichtung wird der Container über den Antrieb 15 wieder angehoben,
und zwar zweckmäßigerweise so, daß ein ggf. noch auftretendes Abtropfen des Beschichtungsmittels
über eine Kante erfolgt, die später am fertigen Produkt nicht sichtbar ist. Bei Containers
der gezeigten Art wird dies eine der unteren Kanten der Standfläche sein.
[0019] Nach dem Anheben wird dann der Container 1 mit dem Förderer weiter verfahren, also
etwa in die..rechts in Figur 1 gezeigte Position, und dort schließlich abgesetzt.
Nach Lösen der Greifelemente 13., 14 kann der Förderer in seine Ausgangsposition oder
auch eine andere Position zurückkehren und dort einen neuen Container aufnehmen.
[0020] Um auch zu gewährleisten, daß der Überschuß an Beschichtungsmittel, welches insbesondere
im Innern des Containers in Nischen, taschenartigen Hohlräumen, Ecken und dergleichen
gelangt ist, sich aber auch allgemein im Innern des Containers befindet, sicher wieder
entfernt wird, wird der Container auf jeden Fall nach dem Austauchen aus dem Beschichtungsmittelbad
um seine horizontale Querachse, also in vertikaler Ebene schräggestellt. Dabei.rotiert
der Container kontinuierlich oder intermittierend weiter, wobei die Rotationsrichtung
auch gewechselt werden kann. Sollten die Halterungen oder deren Teilbereiche, welche
die Greifeinrichtungen aufweisen, nicht axial nachgiebig ausgebildet sein, ist durch
die axiale Länge der Greifelemente 13a, 14a genug Spielraum gegeben, um die Schrägstellung
des Containers zu ermöglichen. Die Schrägstellung wird durch die Betätigung eines
der Antriebe 15 bewirkt. Im Bedarfsfalle kann auch eine gegensinnige Schrägstellung
erfolgen. Dazu wird dann beispielsweise das zuerst angehobene Containerende wieder
abgesenkt, ohne dabei in das Bad zu gelangen, und dann das andere angehoben.
[0021] Um beim Schrägstellen des Werkstückes oder Containers eine axiale Nachgiebigkeit
in Richtung der Rotationsachse zu erhalten, kann die Vorrichtung auch so ausgebildet
sein, daß wenigstens eine der Halterungen 9, 10 am Wagen 4 um eine horizontale Querachse
schwenkbar ausgebildet ist; oder derjenige Teilbereich derselben, der die Greifeinrichtung
trägt. Zusätzlich oder alternativ kann auch wenigstens eine der beiden Greifeinrichtungen
axial nachgiebig in der zugehörigen Halterung gelagert sein. Diese Ausführungsmöglichkeiten
bieten für den Fachmann keine unzumutbaren Anforderungen, so daß hier auf eine genauere
Erläuterung und Darstellung derselben verzichtet werden kann.
[0022] Nach dem vollständigen Auslaufen des überschüssigen Beschichtungsmaterials aus dem
Container 1 wird dieser mit der Fördereinheit abtransportiert und schließlich abgesetzt.
Nach Lösen der Greifeinrichtungen 13, 14 kann die Fördereinheit in ihre Ausgangsposition
zurückkehen oder auch eine andere Position einnehmen und dort einen neuen Container
aufnehmen.
[0023] Für die Steuerung der Winkelgeschwindigkeit der Rotations
- bewegung in Abhängigkeit vom Austauchwinkel α wird eine programmierte Steuereinheit
21 vorgesehen, die den Motor 17 in bezug auf seine Laufdauer und Drehzahl regelt,
und zwar insbesondere in Abhängigkeit von folgenden vorprogrammierbaren oder auch
während des Beschichtens gewonnenen Daten, nämlich Dauer und Winkelgeschwindigkeit
bzw. Winkelbeschleunigung der Rotationsbewegung, Form und augenblickliche Stellung
des zu beschichtenden Teiles sowie Art und Temperatur des Beschichtungsmittels. Diese
auf den Beschichtungsvorgang Einfluß nehmenden Faktoren und auch die Daten, die für
einen vollautomatischen Ablauf des Verfahrens erforderlich sind, könnten auf einem
Datenträger gespeichert werden. Durch einfaches Austauschen dieses Datenträgers ist
es ohne lange Einstell- und Rüstzeiten möglich, auf ein anderes und vorgespeichertes
Programm umzustellen.
[0024] In diesem Zusammenhang wäre noch darauf hinzuweisen, daB die Daten für die jeweilige
Rotationsstellung des Containers 1 über eine mit ihm drehbare Kurvenscheibe 22 abgetastet
werden kann, wobei die so gewonnenen Abtastdaten in der Steuereinheit 21 zur Einleitung
der Regelvorgänge auszuwerten sind.
[0025] Wie schon einleitend erwähnt wurde, kann der rotatorischen Bewegung des Containers
1 eine translatorische Bewegung in Richtung der Rotationsachse 18 oder auch quer dazu
überlagert werden. Eine quer zur Rotationsachse erfolgende Translationsbewegung würde
beim Ausführungsbeispiel nach Figur 3 senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufen. Voraussetzung
für die Durchführung einer solchen Längsbewegung wäre es natürlich, daß das Tauchbecken
20 eine andere und angepaßte Form erhält.
[0026] Die Figur 4, bei der zur Vereinfachung und auch der besseren Übersicht wegen gleiche
Bezugszeichen für einander entsprechende Teile verwendet wurden, zeigt dagegen eine
Möglichkeit für eine translatorische Bewegung in Richtung der Rotationsachse 18. über
Kurvenbahn bildende Tragschienen 2, 3 fährt der Container 1 mit der Stirnseite zuerst
in das Beschichtungsbad ein. Die Containerlängsachse und die Badoberfläche bilden
dabei einen Winkel β . Sobald die vordere untere Kante des Containers 1 den Badspiegel
berührt hat, setzt der vorher im Zusammenhang mit dem anderen Ausführungsbeispiel
beschriebene Rotationsvorgang ein. Dabei verlaufen die Fahrbewegung und die Rotationsbewegung
jetzt gleichzeitig ab, so daß der Container 1 das Beschichtungsbad drehend durchläuft,
wobei einzeln betrachtete Containerteile eine schraubenförmige Bewegung durchführen.
Durch den später wieder ansteigenden Verlauf der Tragschienen 2, 3 wird der Container
1 unter dem Winkel γ aus dem Bad herausgefahren. Sobald das Bad bzw. Beschichtungsmittel
und der Container nicht mehr miteinander in Berührung stehen, wird die Rotationsbewegung
eingestellt. Durch diese einander überlagernden Bewegungsabläufe beginnt das Abtropfen
des. Beschichtungsmaterials bereits dann, wenn der Beschichtungsvorgang noch nicht
abgeschlossen ist.
[0027] Die im Zusammenhang mit der Anlage nach den Figuren 1 bis 3 gezeigten Teile für das
Befördern des Containers und . dessen Rotation im Bereich des Tauchbeckens, für die
Steuerung der Bewegungsabläufe sowie Formen des Tauchbeckens sind sinngemäß auch bei
der Anlage nach Figur 4 anzuwenden, so daß auf eine nochmalige Beschreibung und Erläuterung
hier verzichtet wird.
[0028] Für Werkstücke bzw. Container mit kürzerer Länge kann so vorgegangen werden,daß eine
Halterung, z.B. die Halterung 9, längs des Trägers des Wagens 4 verfahrbar ausgebildet
ist, so daß diese Halterung die in Figur 3 gestrichelte Stellung einnehmen kann.
[0029] Für derartige Werkstücke ist es aber auch möglich, die in Figur 5 gezeigte Ausführungsform
zu verwenden. Bei dieser gelten für gleiche Teile auch gleiche Bezugsziffern. Hierbei
ist nur eine Halterung 10 vorgesehen, deren Aufbau im wesentlichen wie vorstehend
beschrieben ist. Um aber eine Schrägstellung des Werkstückes um eine horizontale Querachse
vornehmen zu können, ist die Kardangelenkachse 12 der Greifeinrichtung 14 derart ausgebildet,
daß letztere auch in der gewünschten Schrägstellung festgehalten werden, kann. Dies
ist z.B. möglich mit einem den Achskörper 12 umfassenden Halteglied 23, das von der
Kolbenstange 24 eines Zylinders 25 gehalten wird. Der Zylinder 25 ist an der Halterung
10, die durch eine zusätzliche Verstärkungsrippe 26 stabilisiert ist, vertikal verfahrbar
angeordnet. Bei Betätigung dieses Zylinders wird die Drehachse 18'der Greifeinrichtung
14 schräggestellt.
[0030] Die erwähnte Schrägstellung des Werkstückes kann auch schon dann vorgenommen werden,
wenn der Beschichtungsvorgang voll im Gange ist oder wenn der Austauchvorgang des
Werkstückes beginnt. Hierdurch wird neben einer guten Innenbeschichtung die Gesamtdauer
des Beschichtungsvorganges verkürzt.
[0031] Ferner ist es auch möglich, das Werkstück während seiner Rotationsbewegung im Tauchbecken
20 um seine Hochachse, also in der horizontalen Ebene, hin und her zu schwenken. Dadurch
wird eine Entmischung des Beschichtungsmittels im Becken vermieden. Diese horizontale
Schrägstellung des Werkstückes könnte beispielsweise durch eine entsprechende Ausbildung
der Fördereinheit oder der Greifeinrichtung 14 in Verbindung mit der Halterung 10
bewirkt werden.
[0032] Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß anstelle von Containern natürlich alle
möglichen anderen Werkstücke mit dem beschriebenen Verfahren beschichtet werden können.
Falls es sich hierbei um relativ kleine und leichte Werkstücke handeln sollte, bietet
sich die zuletzt beschriebene Vorrichtung an. Im übrigen kommen als Beschichtungsmittel
Konservierungsmittel und insbesondere Lackfarben, jedoch auch pulverförmige Mittel
zum Beschichten von Werkstücken im Wirbelsinterverfahren zur Anwendung. Ferner sind
das beschriebene Verfahren und die Vorrichtung auch zum Verzinken und Galvanisieren
verwendbar. Schließlich sei noch erwähnt, daß das im Normal- oder Elektrotauchverfahren
aufzubringende Beschichtungsmittel,. welches flüssig sein oder aus einem fluidisierten
Beschichtungswerkstoff bestehen kann, im Tauchbecken umgewälzt werden kann, um eine
gleichmäßige Dichte des jeweiligen Beschichtungsmittels zu erzielen.
1. Verfahren zum Konservieren von..Werkstücken durch Auftragen einer Beschichtung
im Tauchverfahren, bei dem das jeweilige Werkstück zu einem das Beschichtungsmittel
aufnehmenden Tauchbecken gefördert, in dieses abgesenkt und während des Beschichtungsvorganges
um eine seiner Achsen in rotatorische Bewegung versetzt und höchstens bis zu dieser
Rotationsachse in das Beschichtungsmittel eingetaucht wird, wobei der rotatorischen
Bewegung eine translatorische Bewegung in Richtung der Rotationsachse oder quer dazu
überlagert werden kann, und bei dem der jeweils aus dem Beschichtungsmittel austretende
Werkstückbereich mit der Oberfläche des Beschichtungsmittels einen Winkel alpha einschließt,
der sich mit der Rotationsbewegung ändert, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelgeschwindigkeit
der Rotationsbewegung in Abhängigkeit vom Winkel alpha verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß kleinen Winkeln alpha eine
größere Winkelgeschwindigkeit und größeren Winkeln alpha eine geringere Winkelgeschwindigkeit
zugeordnet wird.
3. Verfahren zum Konservieren von Werkstücken durch Auftragen einer Beschichtung im
Tauchverfahren, bei dem das Werkstück zu einem das Beschichtungsmittel enthaltenden
Tauchbecken gefördert, in dieses teilweise abgesenkt und um eine horizontale Achse
in Rotation versetzt wird, insbesondere nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkstück spätestens nach seinem Austauchen aus dem Tauchbecken um eine quer
und horizontal zur Rotationsachse verlaufende Achse verstellt wird und daß es in dieser
Stellung kontinuierlich oder intermittierend rotiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daB die Verstellung des Werkstückes
um die horizontale Querachse, bezogen auf die beiden Endbereiche des Werkstükkes,
gegensinnig durchgeführt wird.
5. Vorrichtung zum Konservieren von Werkstücken durch Auftragen einer Beschichtung
im Tauchverfahren mit einem Förderer, mit dem das jeweilige Werkstück zu einem das
Beschichtungsmittel aufnehmenden Tauchbecken gefördert und in dieses teilweise abgesenkt
sowie gewünschtenfalls im eingetauchten Zustand im Becken translatorisch bewegt wird,
und mit wenigstens einem zum Förderer gehörenden Halter für das Werkstück, wobei ein
Halter mit einem Motor versehen ist, um das Werkstück beim Beschichtungsvorgang in
Rotation zu versetzen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine programmierte Steuereinheit-(21) vorgesehen ist, die den Motor (17) in bezug auf seine Laufdauer und Drehzahl
regelt, und zwar insbesondere in Abhängigkeit von folgenden vorprogrammierbaren oder
während des Beschichtens gewonnenen Daten: Dauer und Winkelgeschwindigkeit bzw. Winkelbeschleunigung
der Rotationsbewegung und ggf. der Translationsbewegung des Werkstückes (1), augenblickliche
Stellung und Form des zu beschichtenden Teiles sowie Art und Temperatur des Beschichtungsmittels
(19).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Rotationsstellung
des zu beschichtenden Werkstückes (1) über eine mit ihm drehenden Kurvenscheibe (22)
abgetastet wird und daß die so gewonnenen Abtastdaten in der Steuereinheit (21) zur
Einleitung von Regelvorgängen ausgewertet werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich= net, daß der Boden des Tauchbeckens (20) im Querschnitt teilkreisförmig ist und daß
der Abstand der mittig und längs über das Becken verlaufenden Rotationsachse (18)
zum Beckenboden geringfügig größer ist als die längstmögliche radiale Erstreckung
des zu beschichtenden Werkstückes (1).
8. Vorrichtung zum Konservieren von Werkstücken nach wenigstens einem der Ansprüche
5 bis 7, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Halterung (9,10) mit einer kardanisch an ihr angelenkten
Greifeinrichtung (13, 14) für das Werkstück zu dessen Erfassung und Haltung an seinen
sich gegenüberliegenden Enden versehen ist, daß wenigstens eine Greifeinrichtung gegenüber
der anderen in der Höhe verstellbar ist und daß jede Greifeinrichtung mit Greifelementen
(13a, 14a) solcher Länge versehen ist, daß ein Herausfallen des Werkstückes aus den
Elementen beim Schrägstellen desselben verhindert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Halterung
(9, 10) und/oder ein Teilbereich derselben und/oder wenigstens eine Greifeinrichtung
in Richtung der durch die Drehung der beiden Greifeinrichtungen (13, 14) bestimmte
Rotationsachse (18)axial nachgiebig gelagert ist bzw. sind.
10. Vorrichtung mit einer Halterung für das Werkstück, nach mindestens einem der Ansprüche
5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (10) mit einer um eine horizontale
oder im wesentlichen horizontale Rotationsachse (18) antreibbaren Greifeinrichtung
(14) für das Werkstück (1) versehen ist und daß die Halterung selbst und/oder ein
Teilbereich derselben und/oder die Greifeinrichtung um eine zu der erwähnten Rotationsachse
querverlaufende horizontale Achse verschwenkbar und arretierbar ausgebildet ist.