[0001] Die Erfindung betrifft ein Aufrührorgan für mit Farben o.dgl. gefüllte zylindrische
Behälter, insbesondere für Lackstifte zur Ausbesserung von Lackschäden an Kraftfahrzeugen,
das als rohrförmiger Hohlkörper ausgebildet im Behälter in dessen Achsrichtung geführt
ist, einen an einer Kappe befestigten Pinsel umgibt und radial nach außen ragende
Stege besitzt.
[0002] Es sind Aufrührorgane bekannt (DE-PS 11 61 795), die als gewundenes Drahtstück in
der Art einer spiralförmigen Druckfeder ausgebildet sind. Solche Aufrührorgane weisen
den Nachteil auf, daß sie in der Regel aus Federstahl hergestellt werden müssen und
eine intensive Durchmischung aufgrund ihrer Formgebung nur bei mehrmaligem Schütteln
des Behälters zulassen. Die Auslegung muß auch stets so getroffen sein, daß eine gewisse
Taumelbewegung des Spiralfederstückes möglich ist, weil sonst in den Bereichen zwischen
Außenumfang und Innendurchmesser des Behälters bzw. im Inneren des Spiralfederstückes
keine nennenswerte Durchmischung eintreten kann. Es ist daher auch notwendig, auf
die Einhaltung von Toleranzen bezüglich des Außendurchmessers und der Länge des Drahtstückes
zu achten, wenn ein Verkanten des Aufrührorganes sicher vermieden werden soll.
[0003] Bekannt sind auch Aufrührorgane der eingangs genannten
Art (
DE-OS 21 27 748), bei denen gelochte Scheiben oder kreuzförmige Teile in Achsrichtung
versetzt zueinander einen rohrförmigen Innenteil umgeben. Dadurch wird zwar ein Organ
geschaffen, das bei der Schüttelbewegung in Achsrichtung große Bereiche des Querschnittes
des Behälters erfaßt. Nachteilig ist aber, daß dadurch auch der Widerstand des Aufschüttelorganes
gegen eine axiale Bewegung wächst und daß verhältnismäßig große Berührungsflächen
zwischen der untersten Scheibe und dem Behälterboden entstehen, an denen ein Verkleben
mit den Pigmenten des Lackes eintreten kann. Ein Lösen ist dann nur noch sehr schwer
oder gar nicht mehr möglich.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Aufrührorgan der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß in allen Bereichen des Behälters eine intensive Durchmischung
eintritt, auch wenn der Behälter zum Zweck der Bewegung des Aufrührorganes nur wenig
geschüttelt wird.
[0005] Die Erfindung besteht darin, daß die Stege in der Art von Schaufeln eines Gebläserades
ausgebildet und gleichmäßig auf dem Umfang des als zylindrisches Rohr ausgebildeten
Hohlkörpers verteilt sind, wobei die Außenkanten der Stege auf einem gedachten Zylinder
liegen, dessen Durchmesser kleiner als der Innendurchmesser des Behälters ist. Diese
Ausgestaltung erlaubt eine einfache Herstellung des Aufrührorganes, beispielsweise
als Spritzteil aus Kunststoff oder aus Metall. Sie gibt durch die propellerartig wirkenden
Stege die Gewähr für eine ausgezeichnete Durchmischung, auch bei geringfügigen Schüttelvorgängen.
Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn die Außenkanten der Stege auf einem gedachten
Zylinder liegen, dessen Durchmesser geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des
Behälters ist, weil dadurch auch die Randbereiche der im Behälter vorgesehenen Flüssigkeit
schon bei einem einma - ligen Auf- und Abbewegen des Aufrührorganes erfaßt werden
können und nicht erst durch mehrmalige Taumelbewe - gungen eines Aufrührorganes durchmischt
werden. Vorteilhaft ist auch, daß die mit dem Boden des den Lack enthaltenden Behälters
in Berührung kommende Fläche, die im wesentlichen nur den Stirnflächen der Stege entspricht,
sehr klein gehalten werden kann. Ein Ankleben des Aufrührorganes ist daher auch bei
längerem Nichtgebrauch nicht zu befürchten.
[0006] Diese vorteilhaften Eigenschaften können noch verbessert werden, wenn die axiale
Länge des Hüllzylinders für die Außenkanten der Schaufeln größer als die Länge des
Rohres gewählt ist und wenn die Stirnkanten der Schaufeln unter einem Winkel zur Längsachse
nach innen verlaufen. Durch diese Ausgestaltung ergeben sich nur punkförmige Auflagestellen
im äußersten Bereich der Schaufeln, so daß die Berührungsflächen mit dem Boden des
Behälters des Lackstiftes auf ein Minimum reduziert sind. Die neue Ausgestaltung sicher
daher in jedem Fall die freie Beweglichkeit des Aufrührorganes im Lackbehälter.
[0007] Vorteilhaft ist auch, wenn bei einer solchen Ausführungsform aus herstellungstechnischen
Gründen die Gebläseschaufeln selbst als gerade Schaufelblätter ausgebildet sind, die
lediglich unter einem Winkel zur Achsrichtung des Aufrührorganes angestellt sind.
Ein solches Aufrührorgan kann in sehr einfacher Weise, beispielsweise im Spritzgußverfahren,
aus Metall hergestellt werden.
[0008] Es hat sich als ausreichend und als vorteilhaft erwiesen, wenn vier schaufelförmige
Stege vorgesehen sind, deren beide Stirnseiten senkrecht zu der Rohrwandung stehen
und in Umfangsrichtung zueinander versetzt sind. Bei dieser Ausführung können sich
zwischen den schaufelartigen Stegen Durchströmungskanäle bilden, die dann, wenn die
Länge des Aufrührorganes etwa so ausgelegt ist, daß sie der Hälfte der im Behälter
für die Axialbewegung des Aufrührorganes zur Verfügung stehenden Länge entspricht,
bei einem einmaligen Schüttelvorgang schon eine ausreichende Drehung des Aufrührorganes
bewirken, die in die gewünschte Mischbewegung der Flüssigkeit umgesetzt wird. Diese
neue Ausführung des Aufrührorganes erlaubt daher eine sichere einwandfreie Führung
des Aufrührorganes im Behälter, eine einfache Herstellung und einen ausgezeichneten
Mischeffekt, ohne daß der im Behälter vorgesehene Pinsel von dem sich bewegenden Aufrührorgan
beschädigt oder berührt werden könnte.
[0009] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen dargestellt und
in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Längsschnitt durch einen Lackstift zur Ausbesserung von Lackschäden
an Kraftfahrzeugen, in dem ein erfindungsgemäßes Aufrührorgan eingesetzt ist, Figur
2 eine perspektivische Darstellung des in dem Lackstift der Figur 1 vorgesehenen Aufrührorganes,
Figur 3 eine perspektische Ansicht eines neuen Aufrührorganes, bei dem die Stirnkanten
der einzelnen Gebläseschaufeln schräg zum Zentrum hin verlaufen und Figur 4 eine Seitenansicht
eines Aufrührorganes, ähnlich Figur 1, bei dem jedoch die einzelnen Schaufeln nicht
in sich gewunden, sondern als gerade, lediglich zur Achse angestellte Schaufelblätter
ausgebildet sind.
[0010] In der Fig. 1 ist in einen zylindrischen Behälter 1 eines Lackstiftes zur Ausbesserung
von Lackschäden an Kraftfahrzeugen ein Verschlußstopfen 2 eingesetzt, der fest mit
dem oberen Rand des Behälters 1 verbunden ist. Der Verschlußstopfen 2 trägt ein Außengewinde
3, auf das eine Schraubkappe 4 aufgesetzt ist, die in bekannter Weise ausgebil - det
ist. Diese Schraubkappe 4 besitzt einen konischen Ansatz 5, in dem ein Pinsel 6 fest
eingeklemmt ist. Sie besitzt außerdem, ebenfalls in bekannter Weise, einen inneren
Hohlraum 7, der oben durch eine zusätzliche Kappe 8 abgedeckt ist. In diesem Hohlraum
kann beispielsweise Spachtelmaterial oder anderes für die Ausbesserungsarbeiten des
Lackschadens benötigtes Material eingesetzt sein.
[0011] In den Behälter 1 ist ein Aufrührorgan 9 eingesetzt, das dazu dient, die in dem Behälter
1 befindliche Lackfarbe aufzurühren, ehe mit der Ausbesserungsarbeit begonnen wird.
Das geschieht dadurch, daß der Behälter 1 im verschlossenen Zustand in Achsrichtung
hin und her geschüttelt wird, wodurch das Aufrührorgan 9 aufgrund seiner Trägheit
eine Axialbewegung innerhalb des Behälters 1 ausführt.
[0012] Das Aufrührorgan 9 besteht, wie insbesondere auch aus Fig. 2 hervorgeht, aus einem
zylindrischen Rohr 10, an dessen Umfang schraubenförmig zu der Längsachse 11 verlaufende
Stege 12 vorgesehen sind, die in der Art der Schaufeln eines Gebläserades ausgebildet
sind. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind vier Stege 12 vorgesehen, deren obere
Stirnseiten 13 jeweils um 90
0 versetzt zueinander am Umfang des Rohres 1 angeordnet sind, und zwar so, daß sie
mit der oberen Stirnseite 10a des Rohres 10 in einer Radialebene liegen, die senkrecht
zu der Längsachse 11 steht. Die unteren Stirnflächen 14, die ebenfalls mit der unteren
Stirnfläche des Rohres 10 fluchten, sind jeweils zu den zugeordneten oberen Stirnflächen
eines jeden Steges etwa um 90° in Umfangsrichtung versetzt, so daß sich die Eingangsquerschnitte
der zwischen den Stegen 12 gebildeten Strömungskanäle jeweils ebenfalls etwa um 90
0 versetzt gegenüberstehen. Die Gesamtlänge 1 des Rohres 10 und der Stege 12 ist so
gewählt, daß sie etwa einem Drittel bis der Hälfte der gesamten im Behälter 1 zur
Axialbewegung des Aufrührorganes 9 zur Verfügung stehenden Länge L entspricht. Durch
diese Ausgestaltung genügt unter Umständen schon ein einziger Aufschüttelvorgang,
um die im Behälter 1 befindliche Lackfarbe durch den vom Aufrührorgan ausgeübten Drall
ein - wandfrei zu durchmischen. Es ist natürlich auch möglich, die Stege 12 unter
einem geringeren Winkel zu Längsachse 11 anzustellen, so daß die Stirnseiten 13 und
14 eines jeden Steges beispielsweise nur etwa um 45
0 oder 60
0 zueinander versetzt sind. Maßgebend ist, daß die Stege in der Art von Gebläseschaufeln
auf die Lackfarbe einwirken sollen, wenn das Aufrührorgan 9 eine Axialbewegung - bedingt
durch das Schütteln des Behälters 1 - innerhalb des Behälters 1 ausführt.
[0013] Die Außenkanten 15 der Stege 12 liegen beim Ausführungsbeispiel auf einem gedachten
Zylinder, dessen Durchmesser geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des Behälters
1 ist. Dadurch kann das Aufrührorgan einwandfrei innerhalb des Behälters 1 geführt
werden, ohne daß eine Beschädigung des Pinsels 6 zu befürchten ist. Vorteilhaft ist
dann auch, daß der gesamte Innenbereich des Behälters 1 bei einem Aufschüttelvorgang
von der Drallwirkung des Aufrührorganes 9 erfaßt wird, wobei der Innenraum des Rohres
10 an dem Mischvorgang dadurch teilnimmt, daß im Innenraum des Rohres 10 das untere
Ende des Pinsels 6 sich relativ gegenüber dem Rohr 10 bewegt. Die neue Ausgestaltung
erlaubt daher eine ausgezeichnete Durchmischung der Farbe im Behälter 1 beim Aufschütteln.
[0014] Das Aufrührorgan 9 kann in sehr einfacher Weise als ein einziges Teil im Spritzgußverfahren
hergestellt werden. Schwierigkeiten bei der Formgebung treten nicht auf. Dabei kann
als Herstellungsmaterial Metall, beispielsweise Zinkguß, oder auch Kunststoff verwendet
werden.
[0015] Das in der Fig. 3 gezeigte Aufrührorgan 9 besteht aus einem inneren zylindrischen
Rohr 10, an dessen Umfang schraubenförmig zu dessen Längsachse 11 verlaufende Stege
12 vorgesehen sind, die wie bei den Fig. 1 und 2 in der Art der Schaufeln eines Gebläserades
ausgebildet und angeordnet sind. Die Stirnseiten 13' jedes der Stege 12 sind im Gegensatz
zu der Ausführung der Fig. 1 und 2 nicht in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, die
mit der Stirnseite des Rohres 11 fluchtet, sondern sie sind, wie insbesondere aus
Fig. 2 hervorgeht, unter einem Winkel aC zur Längsachse 11 geneigt angeordnet, und
zwar so, daß sie ausgehend von dem gedachten Hüllzylinder von der Länge L, der die
Außenkanten 15 der einz.elnen schaufelartigen Stege 12 aufnimmt, schräg nach innen
auf die Länge 1 des Rohres 10 zurückgeführt sind. An den beiden äußersten stirnseitigen
Begrenzungen des Aufrührorganes 9, die im Abstand L zueinander angeordnet sind, ergeben
sich daher bei den beiden gezeigten Ausführungsbeispielen auf jeder Seite nur vier
etwa punktförmige Stellen 20, welche beim Einsatz des Aufrührorganes 9 in zylindrischen
Lackbehältern nach den Fig. 1 und 2 zur Anlage mit dem Boden des Lackbehälters kommen
können. Die Berührungsflächen zwischen Lackbehälter und Aufrührorgan 9 sind daher
auf ein Minimum reduziert. Das neue Aufrührorgan kann daher nicht mit Pigmenten des
Lackes nach längerem Stehen am Boden des Lackbehälters verkleben.
[0016] Wie aus Fig. 4 hervorgeht, sind dort die als Gebläseschaufeln ausgebildeten Stege
12 lediglich unter einem Winkel zu der Längsachse 11 geneigt, in sich aber nicht noch
einmal verwunden. Es hat sich gezeigt, daß die beim Aufschüttelvorgang des Lackes
bewirkende Kraftkomponente groß genug ist, um eine ausreichende Vermischung zu erzielen.
Wenn das in der Fig. 4 gezeigte Aufrührorgan aber einstückig, beispielsweise aus Metallguß
hergestellt wird, kann die dafür benötigte Form wesentlich einfacher gestaltet werden.
1. Aufrührorgan für mit Farben o.dgl. gefüllte zylindrische Behälter, insbesondere
für Lackstifte zur Ausbesserung von Lackschäden an Kraftfahrzeugen, das als rohrförmiger
Hohlkörper ausgebildet und im Behälter in dessen Achsrichtung geführt ist, einen an
einer Kappe befestigten Pinsel umgibt und radial nach aussen ragende Stege besitzt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (12) in der Art von Schaufeln eines Gebläserades ausgebildet und gleichmäßig
auf dem Umfang des als zylindrisches Rohr (10) ausgebildeten Hohlkörpers verteilt
sind, wobei die Außenkanten (15) der Stege (12) auf einem gedachten Zylinder liegen,
dessen Durchmesser kleiner als der Innendurchmesser des Behälters (1) ist.
2. Aufrührorgan nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnete
daß die Stege (12) schraubenförmig zur Längsachse des Hohlkörpers gewunden sind.
3. Aufrührorgan nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vier Stege (12) vorgesehen sind, deren beiden Stirnseiten (13, 14) jeweils in
Umfangsrichtung zueinander versetzt sind, aber senkrecht zu einer an den Außendurchmesser
des Rohres (10) gelegten Tangente stehen.
4. Aufrührorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (l) der Stege (12) etwa einem Drittel bis zur Hälfte der im Behälter
(1) zur Axialbewegung des Aufrührorganes (9) zur Verfügung stehenden Länge (L) entspricht.
5. Aufrührorgan nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseiten (13 bzw. 14) jeweils mit den Stirnseiten (10a) des Rohres (10)
fluchten.
6. Aufrührorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (10) mit den Stegen (12) einteilig als Spritzteil hergestellt ist.
7. Aufrührorgan nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Länge (L) des Hüllzylinders größer als die Länge (l) des Rohres (10)
ist und die Stirnkanten (13') der Schaufeln (12) unter einem Winkel (α) zur Längsachse
(11) nach innen verlaufen.
8. Aufrührorgan nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaufeln (12) als gerade Schaufelblätter ausgebildet, aber unter einem Winkel
zur Längsachse (11) des Aufrührorganes (9) geneigt angeordnet sind.