[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum kontinuierlichen Strangpressen elektrisch-leitfähiger,
granulierter, vorzugsweise pulvermetallurgischer Werkstoffe, bei dem der Werkstoff
in ein Gesenk eingebracht, mittels laufender Hübe eines Stempels in einen Gesenk-Durchlaufkanal
gegen einen durch einen Abschnitt des dort bereits verdichteten Stranges aufgebauten
Reibungswiderstand verdichtet, unter dem Druck des Verdichtungshubes im Gesenk-Durchlaufkanal
weitergeschoben, unter Erwärmung durch elektrische Ströme gesintert und über ein am
Ende des Durchlaufkanales angebrachtes Mundstück stranggepreßt wird. Die Erfindung
bezieht sich weiterhin auf eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum
kontinuierlichen Strangpressen elektrisch-leitfähiger, granulierter, vorzugsweise
pulvermetallurgischer Werkstoffe, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens der
eingangs genannten Art, mit einem Gesenk, das einen Gesenk-Durchlaufkanal zum Durchschieben
des Werkstoffes aufweist, mit einem Stempel zum Verdichten und Weiterschieben des
Werkstoffes im Durchlaufkanal und zum Auspressen des Werkstoffstranges über ein am
Ende des Gesenkes befestigtes Mundstück, und mit einer Einrichtung zum Erwärmen des
Werkstoffes im Durchlaufkanal durch elektrische Ströme.
[0002] Es ist ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt (deutsche
Auslegeschrift Nr. 27 33 009), bei dem der jeweils zu verarbeitende pulvermetallurgische
Werkstoff in einem Gesenk kontinuierlich stranggepreßt wird, wobei innerhalb eines
bestimmten Bereiches, in dem die Sinterung des verdichteten Werkstoffes stattfinden
soll, eine Aufheizung des Werkstoffes durch Induktion vorgenommen wird. Die dabei
erzeugten induktiven Wirbelströme zur Aufheizung des bereits verdichteten Werkstoffstranges
führen allerdings hauptsächlich zur Erwärmung der verwendeten metallischen Gesenke
und werden nur in geringem Maße selbst auf der Oberfläche des Leiterstranges erzeugt.
Die für die Sinterung erforderliche Aufwärmung des Gesamtstranges geschieht somit
im wesentlichen rein durch Wärmeleitung vom Gesenk bzw. von der Strangaußenfläche
her in das Stranginnere. Dabei können gewisse Schwierigkeiten derart auftreten, daß
nämlich die Innenquerschnitte des Stranges nicht immer zuverlässig erreicht werden
bzw. zumindest örtlich relativ stark unterschiedliche Temperaturfelder innerhalb des
Werkstoffstranges auftreten. Die Wirkung der Induktionsheizung ist dabei auch beschränkt
auf den Ort, wo das elektromagnetische Feld der induktiven Heizanlage am Strang angreift.
Weiterhin ist für die relativ aufwendigen Induktionsheizungen ein ziemlich großer
Platzbedarf vorgesehen. Zudem sind induktive Heizungen auch nicht für alle elektrisch-leitfähigen
Materialien einsetzbar, sondern nur für solche, die magnetisierbar sind. Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art so zu verbessern, daß bei seiner Anwendung eine Verarbeitung aller elektrisch-leitenden
Materialien ermöglicht wird, eine gegenüber der induktiven Heizung gleichmäßigere
Erwärmung des im Gesenk befindlichen Stranges über alle Leiterquerschnitte hinweg
durchführbar und überdies eine mit fallendem Verdichtungsgrad des Werkstoffstranges
zunehmende Erwärmung desselben erzielbar ist, wobei gleichzeitig der apparative Aufwand
besonders klein gehalten sein soll.
[0003] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, daß die Erwärmung zum Sintern längs des gesamten
jeweils zwischen Stempel und Mundstück im Gesenk-Durchlaufkanal befindlichen Werkstoffes
durch Erzeugung eines in diesem Werkstoffabschnitt fließenden, in Stranglängsrichtung
gerichteten Stromes vorgenommen wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit
innerhalb des im Gesenk befindlichen Werkstoffstranges anstelle der bekannten induktiven
Wirbelströme ein gerichteter Stromfluß erzeugt, der über alle Leiterquerschnitte hinweg
in Stranglängsrichtung fließt und dadurch auch innenliegende Leiterquerschnitte unschwer
erwärmt. Hierdurch läßt sich eine sehr gleichmäßige Erwärmung über alle Leiterquerschnitte
hinweg für jedes elektrisch-leitende Material erzielen. Bei der Erfindung wird die
Erkenntnis ausgenutzt, daß elektrisch-leitende Materialien, wie beispielsweise Metalle,
Metalloide oder sogenannte "Leiter zweiter Klasse" (z.B. Graphit) mit abnehmender
Dichte einen deutlich ansteigenden elektrischen Widerstand aufweisen. Dies beruht
darauf, daß bei abnehmender Dichte die Kontaktstellen benachbarter Teilchen geringer
werden und damit dem fließenden Strom zunehmend ein höherer Widerstand entgegengesetzt
wird. Die hierbei auftretenden Verluste werden nahezu ausnahmslos in Wärmeenergie
umgesetzt. Unter Ausnutzung dieser Erkenntnis wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Möglichkeit einer Verdichtung der eingesetzten pulvermetallurgischen Erzeugnisse
unter Druck und gleichzeitig einwirkender Temperatur derart ausgenutzt, daß sich höchste
Festigkeiten für den erzeugten Strang erzielen lassen. Da das Erreichen dieser Festigkeitseigenschaften
jedoch durch die Materialeigenschaften der werkzeugbildenden Teile begrenzt ist, ist
es wünschenswert, für die Herstellung von Sinterteilen (beispielsweise auf Eisenbasis)
bei den einzusetzenden Sintertemperaturen von ca. 1150°C gleichzeitig einen hohen
mechanischen Druck aufzubringen. Dies führt zuTeilen höchster Festigkeit und optimaler
Dichte, wobei bislang das Erreichen dieses Zieles an der Werkzeugfrage deshalb scheiterte,
da zum einen auch hochwarmfeste Stähle bei solchen Temperaturen keine-Eigenfestigkeit
mehr aufweisen, andererseits die einsetzbaren Keramikwerkstoffe, wie beispielsweise
Siliciumnitrid oder Aluminiumoxid, bei solchen Temperaturen zwar eine entsprechende
Temperaturbeständigkeit und Eigenfestigkeit aufweisen, jedoch nicht mehr in der Lage
sind, auch nur geringe Zugspannungen zu verkraften. Da solche Zugspannungen jedoch
innerhalb eines Gesenkes beim Verpressen eines Werkstoffes unvermeidbar eintreten,
war bislang die gleichzeitige Anwendung hoher Drücke bei solchen Sintertemperaturen
nicht möglich. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird hier eine Möglichkeit geschaffen,
die zu bislang ungekannt guten Eigenschaften des erzeugten Endstranges führt. Beim
Einsatz von Induktionsheizungen wurde bisher die Erwärmung elektrisch-leitender Werkstoffe
auch dadurch begrenzt, daß die ggf. verwendeten Stützwerkstoffe für die eingesetzte
keramische Matrize innerhalb der Gesenkbohrung ebenfalls induktiv erregt wurden und/oder
bei hohen Temperaturen (z.B. über 1000°C) keine für das Verpressen mehr ausreichende
Festigkeit aufweisen. Eine Widerstandsbeheizung von außen hat sich aus gleichen Gründen
bislang ebenfalls ausgeschlossen. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es demgegenüber,
unter Ausnutzung der hohen thermischen Druckfestigkeit von Keramik und deren elektrischen
Isolationseigenschaften den steigenden Eigenwiderstand elektrisch-leitender Materialien
mit abnehmender Dichte für die Eigenerwärmung der Materialien auszunutzen. Dabei nimmt
die Temperatur innerhalb des verdichteten Stranges vom Druckstempel her zum Mundstück
stark ab, weil im Bereich des Mundstückes bereits die höchste Verdichtung vorliegt
und gleichzeitig dort auch ein ausgezeichneter Kontaktschluß gegeben ist. Andererseits
wird wegen des auftretenden hohen Eigenwiderstandes des am oberen Strangende zu verdichtenden,
nachgefüllten Materiales während des Preßvorganges eine sehr starke Eigenerwärmung
gerade innerhalb dieses zu verdichtenden Materiales erzeugt und damit eine Sinterung
unter Druck ermöglicht, die zu den bemerkenswerten Festigkeitseigenschaften des unter
Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugten Stranges führt.
[0004] Eine besonders einfache Möglichkeit zur Erzeugung des gewünschten gerichteten Stromflusses
innerhalb des Werkzeugstranges im Gesenk wird dadurch erreicht, daß der Stromfluß
im Werkstoff durch Anlegen einer Spannung zwischen Mundstück und Stempel erzeugt wird.
Hierdurch kann bei nur geringem apparativem Aufwand beim Auf-und Abwärtsbewegen des
Stempels gleichzeitig das Einleiten und Abbrechen des Stromflusses bei Beginn bzw.
Ende des Verdichtungshubes selbsttätig durchgeführt werden. Vorteilhafterweise wird
der Stromfluß jedoch nicht gleichzeitig mit der ersten Berührung des Druckstempels
mit dem zu verdichtenden, oben im Gesenk befindlichen Werkstoff ausgelöst, sondern
erst dann, wenn der Stempel bei jedem Verdichtungshub bereits etwa die Hälfte seines
maximalen Verdichtungsweges zurückgelegt hat. Hierdurch läßt sich vermeiden, daß z.B.
durch Funkenüberschlag ein Anbrennen des Pulvers an den Kontakten (Stempel, Mundstück)
eintritt. Weiterhin ist vorteilhaft, wenn der Stromfluß entweder am Ende jedes Verdichtungshubes
oder, manchmal besonders vorzugsweise, erst um eine einstellbare Zeitspanne nach Beendingung
des Verdichtungshubes unterbrochen wird. Hierdurch läßt sich erreichen, daß im bereits
verdichteten Material auch nach Beendigung des Verdichtungshubes immer noch für einen
gewissen Zeitraum Strom fließt und dadurch eine entsprechende Erwärmung stattfindet.
Vorteilhafterweise wird als Spannung für den Erwärmungsstrom eine solche von 2 bis
5 Volt eingesetzt, die sich aus der üblichen Netzspannung ohne Schwierigkeiten bei
gleichzeitiger Erhöhung des Stromflusses herabtransformieren läßt.
[0005] Um das erfindungsgemäße Verfahren in ganz besonderem Maße speziellen Bedingungen
des Einzelfalls anpassen zu können,kann es empfehlenswert sein, daß der Strcmfluß
erst nach Beginn des Verdichtungshubes eingeschaltet und erst nach Beendigung desselben
abgeschaltet wird. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Dauer der Zeitspannen zwischen
Einschalten des Stromflusses und Beginn des Verdichtungshubes und/oder Ausschalten
des Stromflusses und Ende des Verdichtungshubes einstellbar sind. In manchen Fällen
ist es sogar besonders vorteilhaft, wenn der Zeitpunkt des Einschaltens des Stromflusses
in Abhängigkeit von einem repräsentativen Wert für den Verdichtungsgrad des Werkstoffes
unterhalb des Stempels, d.h. des Werkstoffes zwischen Stempel und oberem Ende des
bereits verdichteten, sich in dem Gesenk-Durchgang befindlichen Stranges,eingestellt
wird: bei Verwendung des Oberstempels als Gegenkontakt empfiehlt es sich beispielweise,
den elektrischen Strom erst einzuschalten, wenn das zu verdichtende Material ca. 50
% der erzielbaren Dichte erreicht hat.
[0006] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit zur Anpassung des erfindungsgemäßen Verfahrens
an die speziellen Gegebenheiten des Einzelfalles besteht auch darin, daß die Geschwindigkeit
des Stempels oder die Stärke des Stromflusses durch den Werkstoff während des Verdichtungshubes
gesteuert verändert wird. Verändert man die Stärke des Stromflusses, dann wird vorzugsweise
der Stromfluß mit zunehmendem Hubweg des Stempels vergrößert.
[0007] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es somit möglich, elektrisch-leitende
Materialien herzustellen, deren Sintertemperaturen weit über den bisher erreichbaren
Temperaturen liegen: so lassen sich z.B. auch Eisenwerkstoffe mit Sintertemperaturen
im Bereich von ca. 1150°C aus pulvermetallurgischen Werkstoffen durch das erfindungsgemäße
Verfahren in einem kontinuierlichen Strangpreßverfahren herstellen.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung geht aus von einer Vorrichtung zum kontinuierlichen
Strangpressen elektrisch-leitfähiger, granulierter, vorzugsweise pulvermetallurgischer
Werkstoffe, mit einem Gesenk, das einen Gesenk-Durchlaufkanal zum Durchschieben des
Werkstoffes aufweist, weiterhin mit einem Stempel zum Verdichten und Weiterschieben
des Werkstoffes im Durchlaufkanal und zum Auspressen des Werkstoffstranges über ein
am Ende des Gesenkes befestigtes Mundstück, und mit einer Einrichtung zum Erwärmen
des Werkstoffes im Durchlaufkanal durch elektrische Ströme. Erfindungsgemäß sind dabei
zum Erwärmen des Werkstoffes im Durchlaufkanal der Stempel und das Mundstück mit den
Polen einer Spannungsquelle verbunden und es besteht die Wand des Durchlaufkanales
aus einem elektrisch nicht-leitenden Material. Vorzugsweise ist dabei eine Schalteinrichtung
vorgesehen, mittels derer die elektrische Spannung erst nach Beginn des Verdichtungshubes
an den Stempel und an das Mundstück anlegbar ist. Weiterhin empfiehlt es sich, daß
das Material der Wandung des Durchlaufkanales aus einem keramischen Werkstoff, vorzugsweise
Siliciumnitrid oder Aluminiumoxid, besteht. Diese vorzugsweisen Ausgestaltungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglichen eine besonders einfache Ausführung derselben
und schaffen dadurch eine Vorrichtung, die mit geringem Aufwand und damit besonders
wirtschaftlich eine Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zuläßt. Für die
Erzeugung von Hohlsträngen wird die erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise mit
einem Stempel aus einem zentral angeordneten Mitteldorn und einem relativ zu diesem
bewegbaren und um ihn herum angeordneten, zur Verdichtung des Werkstoffes im Gesenk
vorgesehenen Oberstempel versehen, wobei der Oberstempel aus elektrisch leitendem
Material besteht und mit dem einen Pol einer Spannungsquelle verbunden ist, während
der Mitteldorn längs des Bereiches, der mit dem Werkstoffstrang im Durchlaufkanal
in Berührung kommt, eine Wandung aus elektrisch nicht-leitendem Material aufweist.
Hierdurch wird eine elektrische Isolation des Mitteldornes bei gleichzeitig hoher
Eigenfestigkeit unter Temperatur erreicht. Der Rest des Mitteldornes besteht vorzugsweise
aus Stahl, wobei dieser Stahlkern zur Erhaltung der Eigenfestigkeit des Mitteldornes
etwa radial innerhalb der Keramikhülse mit einer zusätzlichen Kühlung ausgerüstet
sein soll. Der Oberstempel stellt hier den für den Stromfluß erforderlichen Gegenkontakt
dar. Vorzugsweise wird der Oberstempel an einer Zwischenplatte befestigt, die sich
ihrerseits unter isolierender Zwischenschaltung einer Elastizität an einer mit dem
Mitteldorn verbundenen Kopfplatte abstützt. Vorteilhafterweise weist dabei die Elastizität
zwischen Kopfplatte und Zwischenplatte angeordnete Tellerfedern auf, deren Auflageflächen
auf der Zwischenplatte aus dünnwandigen, elektrisch nicht- leitenden Hülsen bestehen.
Wesentlich ist dabei, daß eine elektrisch Isolation zwischen Kopfplatte und Zwischenplatte
stets aufrechterhalten ist. Durch die Elastizität werden Kopfplatte und Zwischenplatte
in entspanntem Zustand auf einem bestimmten Hubabstand gehalten, wobei die Federkraft
vorzugsweise so ausgelegt wird, daß nach ca. 30 % des maximalen Hubweges die erforderliche
Preßkraft für den ringförmigen Querschnitt erreicht ist und dann bis zu maximal dem
1,5-fachen des errechneten Verdichtungsdruckes ansteigen kann. In weiterer, vorteilhafter
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die nicht-leitende Wandung des
Mitteldornes kürzer als die Länge des Bereiches des Kontaktes zwischen Mitteldorn
und Werkstoff ausgeführt und der Mitteldorn nach Abschalten der Stromführung durch
den Oberstempel seinerseits an den entsprechenden Pol der Spannungsquelle anschließbar.
Bei der Herstellung solcher rohrförmiger Querschnitte ist es denkbar, Mitteldorn und
Oberstempel abwechselnd stromführend zu halten. Durch entsprechende Verkürzung der
Keramikhülse im Gesenk kann der Mitteldorn nach dem Abschalten der Stromführung des
Oberstempels als stromführender Pol geschaltet werden. Hierdurch wird der Vorteil
erreicht, daß im bereits verdichteten Material nach wie vor ein Strom fließt und eine
entsprechende Erwärmung stattfindet. Dabei wird auch gleichzeitig die Amplitude des
wahrscheinlich sinusförmigen Temperaturverlaufes während des Preßvorganges etwas abgeschwächt.
Weiterhin vorzugsweise werden bei einer solchen erfindungsgemäßen Vorrichtung zwischen
Kopf-und Zwischenplatte Führungen für die Relativbewegung beider Platten zueinander
vorgesehen. Diese Führungen bestehen vorzugsweise aus an der Kopfplatte befestigten
(gehärteten) Stahlbolzen, die sich durch die in der Zwischenplatte angebrachten dünnwandigen
Hülsen hindurch erstrecken. Wesentlich ist auch hier wieder, daß die elektrische Isolation
zwischen Kopfplatte und Zwischenplatte trotz der Führungen und der zwischengeschalteten
Elastizität stets aufrechterhalten wird.
[0009] Eine andere erfindungsgemäße Vorrichtung geht aus von einer Vorrichtung zur Durchführung
eines Verfahrens zum kontinuierlichen Strangpressen elektrisch-leitfähiger, granulierter,
vorzugsweise pulvermetallurgischer Werkstoffe, mit einem Gesenk, das einen Durchlaufkanal
zum Durchschieben des Werkstoffes aufweist, mit einem Stempel zum Verdichten und Weiterschieben
des Werkstoffes im Durchlaufkanal und zum Auspressen des Werkstoffstranges über ein
am Ende des Gesenkes angeordnetes Mundstück, und mit einer Einrichtung zum Erwärmen
des Werkstoffes in dem Durchlaufkanal durch elektrische Ströme. Erfindungsgemäß besteht
die Wand des Durchlaufkanales wiederum aus einem elektrisch-leitenden Material, bei
dem im mittleren Bereich der Wandlänge ein aus elektrisch-leitendem Material bestehender
Ring eingelassen ist, dessen innere Ringfläche mit der Innenfläche des Gesenk-Durchlaufkanales
bündig abschließt, wobei dieser Ring mit dem einen und das Mundstück mit dem anderen
Pol einer Spannungsquelle verbunden sind. Durch geeignete Wahl der Höhenlage dieses
Ringes innerhalb der Matrize können auch besondere Erwärmungsverhältnisse in dem verdichteten
Metallpulver erzielt werden, falls dies gewünscht wird.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielshalber im Prinzip noch
näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Prinzipquerschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung
eines kontinuierlichen Vollstranges,und
Figur 2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung eines Hohlstranges.
[0011] Bei der Vorrichtung nach Figur 1 ist eine Füllplatte 1 erkennbar, die oberhalb eines
Gesenkes mit einem Gesenk-Durchlaufkanal 2 angeordnet ist. Dieser Durchlaufkanal 2
wird von einer Wandung 3 (Matrize) aus einem elektrisch nicht-leitenden, vorzugsweise
keramischen Material umgeben, das radial von außen durch eine Stützwand 6 gehalten
und abgestützt ist. Am unteren Ende der öffnung des Durchlaufkanales 2 ist ein Mundstück
4 (Kalibriermundstück) eingesetzt, das eine sich radial nach innen hin etwas verjüngende
Kalibrieröffnung aufweist. Ein Stützring 5 dient zur Aufnahme der auf das Mundstück
4 wirkenden Kräfte während des Auspreßvorganges.
[0012] Weiterhin ist ein Stempel 8 vorgesehen, der zur Verdichtung des Materiales 7 in dem
Gesenk-Durchlaufkanal 2 von oben her dient. Der Stempel 8 und das Mundstück 4 sind
(in Figur 1 nicht gezeigt) mit den Polen einer Stromquelle (ebenfalls nicht gezeigt)
verbunden. Bei der Herstellung eines Vollmateriales wird der Oberstempel somit als
Gegenkontakt verwendet, wobei der elektrische Strom erst in dem Augenblick eingeschaltet
wird, wenn das zu verdichtende Material etwa 50 % der erzielbaren Dichte erreicht
hat. Sobald der Stempel 8 den maximalen Verdichtungshub ausgeführt hat, wird er wieder
nach oben abgezogen, dadurch der Stromfluß im innerhalb des Gesenk-Durchlaufkanales
2 befindlichen Material 7 unterbrochen, von oben über die Füllplatte neues Granulat
in das Gesenk eingefüllt und anschließend der Stempel 8 wieder zur Durchführung eines
neuen Verdichtungshubes nach unten bewegt. Hierdurch ist die Herstellung eines kontinuierlichen
Stranges möglich, bei dem eine Sinterung bei hohen Temperaturen und gleichzeitig hohem
Druck stattfinden kann, wobei durch den Stromfluß vom Mundstück 4 zum Stempel 8 und
die dadurch bedingte Aufheizung des gesamten innerhalb des Gesenkes befindlichen Strangabschnittes
auch noch ein geringes Nachsintern selbst bereits verdichteter und gesinterter Strangabschnitte
bis zum Erreichen des Mundstückes 4 erfolgen kann. Aus dem Mundstück 4 tritt der fertiggepreßte
und gesinterte Werkstoffstrang 18 aus.
[0013] In Figur 2 ist eine Vorrichtung gezeigt, mit der die kontinuierliche Herstellung
rohrförmiger Körper möglich ist. Dabei ist wiederum eine Füllplatte 1 vorgesehen,
an die sich ein Gesenk mit einem Gesenk-Durchlaufkanal 2 anschließt, der wiederum
von einer elektrisch nicht-leitenden Matrize 3 umgeben ist, die sich ihrerseits radial
außen über eine Stützwand 6 abstützt. Am unteren Ende der Matrize 3 ist, wie bei der
Vorrichtung nach Figur 1, ein Mundstück 4 aus elektrisch-leitendem Material vorgesehen,
das mit einem Pol einer Spannungsquelle (nicht gezeigt) verbunden ist. Ein Stützring
5 stützt das Mundstück 4 axial nach außen ab.
[0014] Anstelle des in Figur 1 verwendeten einzigen Druckstempels 8 ist bei der hier gezeigten
Ausführung eine Stempelanordnung vorgesehen, die aus einem Mitteldorn 8a und einem
diesen radial umgebenden, relativ zum Mitteldorn 8a verschiebbaren Oberstempel 8b
besteht. Dabei ist der Oberstempel 8b an einer Zwischenplatte 10 befestigt, während
der Mitteldorn 8a durch die Zwischenplatte 10 nach oben hindurchreicht und weiter
oben an einer Kopfplatte 9 befestigt ist. An der Kopfplatte 9 sind gleichzeitig aus
gehärtetem Stahl bestehende Führungsbolzen 13 über Gewinde 14 eingeschraubt. Diese
Führungsbolzen 13 dienen zur Führung der Zwischenplatte bei einer Relativbewegung
zur Kopfplatte, wobei weiterhin Tellerfedern 11 um die Führungsbolzen 13 herum angeordnet
sind, durch die Kopfplatte 9 und Zwischenplatte 10 in einem bestimmten Hubabstand
voneinander gehalten werden. Dabei ist die Federkraft so ausgelegt, daß nach etwa
30 % des zwischen Zwischenplatte 10 und Kopfplatte 9 möglichen Hubweges die erforderliche
Preßkraft für den ringförmigen Querschnitt erreicht ist und bei voller Eindrückung
des möglichen Hubweges bis zu maximal dem 1,5-fachen des errechneten Verdichtungsdruckes
ansteigen kann. Die als Führungen ausgebildeten Stahlbolzen 13 (von denen in Figur
2 nur einer beispielshalber gezeigt ist) ragen zu einer präzisen Führung in als Führungshülsen
ausgebildete, sogenannte "Kugelhülsen" 20 hinein, die in der Zwischenplatte 10 eingepreßt
werden. Die zwischen Kopfplatte 9 und Zwischenplatte 10 erforderliche elektrische
Trennung wird dadurch erreicht, daß zwischen den Führungshülsen 20 und der Zwischenplatte
10 jeweils eine elektrisch nicht-leitende, dünnwandige Auflagehülse 12 eingepreßt
wird. Bei einer Relativbewegung der Kopfplatte 9 zur Zwischenplatte 10 kann dabei
jeder Führungsbolzen 13 innerhalb der Kugelhülsen 20 gleiten, wodurch eine genaue
Führung der beiden Platten zueinander gewährleistet ist.
[0015] Der Mitteldorn 8a besteht aus Stahl, ist jedoch innerhalb des Sinterungs- und Verdichtungsbereiches
des im Gesenk befindlichen Werkstoffes mit einer Keramikhülse 15 umgeben. Damit wird
eine elektrische Isolation bei gleichzeitig hoher Eigenfestigkeit unter Temperatur
erreicht. Der Stahlkern 16 innerhalb der Keramikhülse 15 kann zur Erhaltung seiner
Eigenfestigkeit mit einer zusätzlichen Kühlung ausgerüstet werden, wozu sich jede
übliche, geeignete Kühlung eignet. Den Gegenkontakt für den Stromfluß stellt bei dieser
Vorrichtung der Oberstempel 8b dar, der auf der beweglich angeordneten Zwischenplatte
befestigt und mit einem Pol einer Spannungsquelle verbindbar ist.
[0016] Die in Figur 2 gezeigte Vorrichtung arbeitet wie folgt (was gleichzeitig analog für
die Arbeit der Vorrichtung nach Figur 1 gilt):
In den Gesenkaufbau wird zunächst ein ringförmiges Teil entsprechend dem Auslaßquerschnitt
zwischen Mundstück 4 und Mitteldorn 8a lose eingeführt, nachfolgend über die Füllplatte
1 granulierter Werkstoff zugeführt und diskontinuierlich solange nachverdichtet, bis
der ursprünglich eingebrachte Ring als sogenannter "verlorener Kopf" ausgestoßen wird.
Hiernach wird das Mundstück 4 einerseits und der Oberstempel 8b andererseits an die
beiden Pole einer Stromquelle angeschlossen, wobei folgender Vorgang abläuft:
In dem zunächst kaltverdichteten Material mit relativ geringem Eigenwiderstand fließt
der Strom vom Mundstück 4 bis in den oberen Teil des im Gesenk befindlichen Werkstoffstranges,
wo nur eine geringfügige Aufschüttung des Pulvers vorliegt. Beim Abwärtshub entlastet
der an seinem Ende konisch ausgebildete, mit einer Mutter 17 verschlossene Mitteldorn
8a, der zuerst nach unten geführt wird, wonach dann eine Verdichtung des Werkstoffes
über den Oberstempel 8b erfolgt, während gleichzeitig der Oberstempel 8b stromführend
wird. Während dieses Verdichtungsvorganges ist im langsam verdichteten Pulver der
ursprünglich hohe elektrische Widerstand abgebaut, wobei gleichzeitig eine entsprechende
Umsetzung des Stromes in Wärme erfolgt. Weiterhin kann jedoch noch ein Temperaturgefälle
nachgewiesen werden, da die Verdichtung des stranggepreßten Rohres zum Mundstück 4
hin zunimmt. Während der Oberstempel 8b nun gleichzeitig mit dem Mitteldorn 8a eine
parallel laufende Bewegung zur weiteren Verdichtung des Werkstoffes 7 bzw. zum Ausschieben
des Werkstoffstranges im Gesenk 2 ausführt, findet über das Mundstück 4 eine Nachverdichtung
von außen her statt. Hierbei baut sich gleichzeitig der Druck der Federn 11 auf, bis
der maximale Hubweg erreicht ist. Beim nachfolgenden Entlastungsvorgang baut sich
zunächst der Druck der Federn 11 ab, wodurch gewährleistet ist, daß eine Kalibrierung
des Rohres im Gesenk von innen her erfolgen kann. Zur gleichen Zeit ruht aber noch
der Druck des Oberstempels 8b auf dem Strang. Werden die beiden Stempel langsam wieder
aufwärts bewegt, dann findet nur auf dem letzten Bewegungsabschnitt vor der kompletten
Entlastung der Federn 11 noch eine Bewegung des Mitteldorns 8a allein statt, während
der Oberstempel 8b keine Berührung mehr zum gepreßten Strang aufweist. In diesem Aufgenblick
setzt der Nachfüllvorgang ein.
[0017] Auf diese Art und Weise ist gewährleistet, daß ein Auseinanderreißen des Stranges
während der unterschiedlichen Relativbewegungen von Oberstempel 8b und Mitteldorn
8a zueinander sicher vermieden ist.
[0018] Bei diesem Verfahren wird die übliche Netzspannung von 220 Volt auf einen Wert zwischen
2 und 5 Volt bei gleichzeitigem Fließen eines hohen Stroms herabtransformiert (Prinzip
eines Schweißtransformators). Nach etwa 50 % des Verdichtungsweges wird dabei jeweils
der Stromdurchfluß freigegeben, wodurch vermieden wird, daß durch Funkenüberschlag
ein Anbrennen des Pulvers an den Kontakten eintreten kann. Es können aber auch Mitteldorn
8a und Oberstempel 8b abwechselnd stromführend gehalten werden, was aber eine entsprechende
Verkürzung der Keramikhülse 15 des Mitteldornes 8a voraussetzt, damit nach dem Abschalten
der Stromführung des Oberstempels 8b der Mitteldorn 8a auch tatsächlich als stromführender
Pol geschaltet werden kann. Hierbei kann erreicht werden, daß im bereits verdichteten
Material nach wie vor ein Strom fließt und eine entsprechende Erwärmung stattfindet.
Da selbst Graphit als "Leiter zweiter Klasse" den aufgezeigten physikalischen Gesetzmäßigkeiten
der Abhängigkeit des Eigenwiderstandes vom Verdichtungsgrad unterliegt, ist es durchaus
möglich, selbst Graphitrohre nach dem aufgezeigten Verfahren herzustellen.
[0019] Bei einer anderen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird anstelle
eines stromführenden Oberstempels 8 bzw. 8b ein in die Matrize eingelassener Ring
21 verwendet, wie dies in Figur 2 in gestrichelter Darstellung wiedergegeben ist.
Dieser Ring 21 ist dann über eine geeignete Verbindung 22 mit dem einen Pol einer
Spannungsquelle verbunden, mit deren anderem Pol das Mundstück 4 in Verbindung steht.
Hierdurch kann ein andauernder Stromfluß in dem Abschnitt des Werkstoffstranges im
Gesenk 2, der sich zwischen dem Ring 22 und dem Mundstück 4 befindet, sichergestellt
werden. Der Ring 21 wird dabei vorzugsweise etwa in der Hälfte der Höhe der Matrize
3 angebracht, um auch bei aus dem Gesenk herausfahrendem Oberstempel 8b bzw. 8 einen
kontinuierlichen Stromfluß innerhalb des dann noch im Gesenk verbleibenden Werkstoffstrang-Abschnittes
sicherzustellen, d.h. die Höhenlage des Ringes 21 innerhalb der Matrize 3 sollte so
gewählt sein, daß stets - auch bei ausgefahrenem Oberstempel 8b - leitender Kontakt
mit dem im Gesenk verbliebenen Teil des Werkstoffstranges vorliegt.
1. Verfahren zum kontinuierlichen Strangpressen elektrisch-leitfähiger, granulierter,
vorzugsweise pulvermetallurgischer Werkstoffe, bei dem der Werkstoff (7) in ein Gesenk
eingebracht, mittels laufender Hübe eines Stempels (8) in einen Gesenk-Durchlaufkanal
(2) gegen einen durch einen Abschnitt des dort bereits verdichteten Stranges (18)
aufgebauten Reibungswiderstand verdichtet, unter dem Druck des Verdichtungshubes im
Gesenk-Durchlaufkanal (2) weitergeschoben, unter Erwärmung durch elektrische Ströme
gesintert und über ein am Ende des Durchlaufkanales (2) angebrachtes Mundstück (4)
stranggepreßt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erwärmung zum Sintern längs des gesamten jeweils zwischen Stempel (8; 8b)
und Mundstück (4) im Gesenk-Durchlaufkanal (2) befindlichen Werkstoffes (7) durch
Erzeugung eines in diesem Werkstoffabschnitt fließenden, in Stranglängsrichtung gerichteten
Stromes vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromfluß im Werkstoff
(7) durch Anlegen einer Spannung zwischen Mundstück (4) und Stempel (8; 8b) erzeugt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromfluß bei
jedem Verdichtungshub erst ausgelöst wird, wenn der Stempel (8; 8b) bereits die Hälfte
seines Verdichtungshubes zurückgelegt hat.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromfluß am Ende jedes
Verdichtungshubes unterbrochen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromfluß erst um eine
einstellbare Zeitspanne nach Beendigung des Verdichtungshubes unterbrochen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Spannung
für den Erwärmungsstrom 2 bis 5 Volt eingesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromfluß
erst nach Beginn des Verdichtungshubes eingeschaltet und erst nach Beendigung desselben
abgeschaltet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer der Zeitspannen
zwischen Einschalten des Stromflusses und Beginn des Verdichtungshubes und/oder Ausschalten
des Stromflusses und Ende des Verdichtungshubes einstellbar sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt des Einschaltens
des Stromflusses in Abhängigkeit vom Verdichtungsgrad des Werkstoffes (7), der sich
unterhalb des Stempels (8; 8b) befindet, eingestellt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit
des Stempels (8; 8b) während des Verdichtungshubes gesteuert verändert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke
des Stromflusses durch den Werkstoff (7) während des Verdichtungshubes gesteuert verändert
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromfluß mit wachsendem
Hubweg des Stempels (8; 8b) vergrößert wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum kontinuierlichen Strangpressen
elektrisch-leitfähiger, granulierter, vorzugsweise pulvermetallurgischer Werkstoffe,
insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Gesenk,
das einen Gesenk-Durchlaufkanal (2) zum Durchschieben des Werkstoffes (7) aufweist,
mit einem Stempel (8) zum Verdichten und Weiterschieben des Werkstoffes (7) im Durchlaufkanal
(2) und zum Auspressen des Werkstoffstranges (18) über ein am Ende des Gesenkes befestigtes
Mundstück (4), und mit einer Einrichtung zum Erwärmen (8; 8b) des Werkstoffes (7)
im Durchlaufkanal (2) durch elektrische Ströme, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erwärmen
des Werkstoffes (7) im Durchlaufkanal (2) der Stempel (8; 8b) und das Mundstück (4)
mit den Polen einer Spannungsquelle verbunden sind und die Wand (3) des Durchlaufkanales
(2) aus einem elektrisch nicht-leitenden Material besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schalteinrichtung
vorgesehen ist, mittels derer die elektrische Spannung erst nach Beginn des Verdichtungshubes
an den Stempel (8; 8b) und an das Mundstück (4) anlegbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Material
der Wandung (3) des Durchlaufkanales (2) aus einem keramischen Werkstoff, vorzugsweise
Siliciumnitrid oder Aluminiumoxid, besteht.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei der zur Erzeugung von Hohlsträngen
der Stempel aus einem zentral angeordneten Mitteldorn (8a) und einem relativ zu diesem
bewegbaren und um ihn herum angeordneten, zur Verdichtung des Werkstoffes (7) im Gesenk
vorgesehenen Oberstempel (8b) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberstempel
(8b) aus elektrisch leitendem Material besteht und mit dem einen Pol einer Spannungsquelle
verbunden ist, während der Mitteldorn (8a) längs des Bereiches, der mit dem Werkstoffstrang
im Durchlaufkanal (2) in Berührung kommt,eine Wandung (15) aus elektrisch nicht-leitendem
Material aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberstempel (8b)
an einer Zwischenplatte (10) befestigt ist, die sich ihrerseits unter isolierender
Zwischenschaltung einer Elastizität (11 bis 14) an einer mit dem Mitteldorn (8a) verbundenen
Kopfplatte (9) abstützt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Elastizität zwischen
Kopfplatte (9) und Zwischenplatte (10) angeordnete Tellerfedern (11) aufweist, deren
Auflageflächen auf der Zwischenplatte (10) aus dünnwandigen, elektrisch nicht- leitenden
Hülsen (12) bestehen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
nicht-leitende Wandung (15) des Mitteldornes (15b) kürzer als die Länge des Bereiches
des Kontaktes zwischen Mitteldorn (15b) und Werkstoff (7) ausgeführt und der Mitteldorn (15) nach Abschalten der Stromführung durch den Oberstempel (8b) seinerseits
an den entsprechenden Pol der Spannungsquelle anschließbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß Führungen
(13) für die Relativbewegung zwischen Kopf- (9) und Zwischenplatte (10) vorgesehen
sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen aus an
der Kopfplatte (9) befestigten Stahlbolzen (13) bestehen, die sich durch die in der
Zwischenplatte (10) angebrachten dünnwandigen Hülsen (12) erstrecken.
22. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum kontinuierlichen Strangpressen
elektrisch-leitfähiger, granulierter, vorzugsweise pulvermetallurgischer Werkstoffe,
insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Gesenk,
das einen Durchlaufkanal (2) zum Durchschieben des Werkstoffes (7) aufweist, mit einem
Stempel (8a, 8b) zum Verdichten und Weiterschieben des Werkstoffes (7) im Durchlaufkanal
(2) und zum Auspressen des Werkstoffstranges (18) über ein am Ende des Gesenkes angeordnetes
Mundstück (4), und mit einer Einrichtung zum Erwärmen des Werkstoffes (7) in den Durchlaufkanal
(2) durch elektrische Ströme, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (3) des Durchlaufkanales
(2) aus einem elektrisch nicht-leitende Material besteht, in das im mittleren Bereich
der Wand (3) ein aus elekrtisch-leitendem Material bestehender Ring (21) eingelassen
ist, dessen innere Ringfläche mit der Innenfläche des Gesenk-Durchlaufkanales (2)
bündig abschließt, und daß dieser Ring (21) mit dem einen und das Mundstück (4) mit
dem anderen Pol einer Spannungsquelle verbunden sind.