[0001] Die Erfindung betrifft eine Papiertransportvorrichtung für eine Registrierkasse,
Datenverarbeitungsmaschine oder dergleichen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Papiertransportvorrichtung dieser Art ist beispielsweise aus der CH-PS 589 327
bekannt. Ihre Kurvenscheibe weist eine Einsenkung auf. Wenn beim Drehen der Kurvenscheibe
die Rolle diese Einsenkung hinabläuft, wird wegen des im Antriebsmechanismus zur Papiertransportwalze
vorgesehenen Freilaufs keine Bewegung dieser Walze hervorgerufen. Wenn jedoch am Ende
der Einsenkung auf der Kurvenscheibe die Rolle wieder hochläuft, so kommt es zu einem
Papiertransport, da der Freilauf in dieser Richtung sperrt. Bei einer Vorrichtung
dieser Art ist es wichtig, daß verschieden lange Papiervorschübe ausgeführt werden
können. So ist beispielsweise bei einer Registrierkasse zwischen zwei aufzudruckenden
Posten nur ein Vorschub von einer Zeile erforderlich, während nach beendeter Addition
ein größerer Vorschub von beispielsweise zwei Zeilen erwünscht ist; um die Summe von
den Posten abzuheben. Zum Ausschieben eines Kassenbons nach dem Aufdruck der Summe
ist ein Vorschub von bis zu 10 Zeilen erwünscht. Um solche unterschiedliche Vorschübe
zu ermöglichen, ist bei der Vorrichtung der CH-PS 589 327 ein Mechanismus vorgesehen,
der die Bewegung des Zahnsegmenthebels, wenn die Rolle in die Einsenkung der Kurvenscheibe
hineinläuft, beschränkt. Läuft dann im Verlaufe der weiteren Drehung der Kurvenscheibe
die Rolle wieder aus der Einsenkung heraus, kommt es zu einer entsprechenden beschränkten
Rückbewegung des Zahnsegmenthebels und damit auch zu einem beschränkten Papiertransport.
[0003] Ein wesentlicher Nachteil einer solchen bekannten Papiertransportvorrichtung besteht
darin, daß sie verhältnismäßig langsam arbeitet. Es ist pro Umdrehung der Kurvenscheibe
stets nur ein einziger - längerer oder kürzerer - Vorschub des Papiers möglich. Dies
hat sich besonders bei Registrierkassen als nachteilig erwiesen, weil nach dem Eintippen
des letzten Posten bis zur Bonausgabe mindestens zwei Umdrehungen der Kurvenscheibe
erforderlich sind. Wenn nämlich nach dem Eintippen des letzten Posten die Taste "Summe"
gedrückt wird, dann muß die Kurvenscheibe zunächst einmal eine Umdrehung ausführen,
damit es zu einem Papiertransport kommt, um die Summe vom letzten Posten abzusetzen.
Nach dem Ausdrucken der Summe muß dann bei einer weiteren Umdrehung der Kurvenscheibe
das Papier erst noch eine längere Strecke vorgeschoben werden, um den Bon auszugeben.
Die Trägheit der aus der erwähnten CH-PS bekannten Vorrichtung und auch ähnlicher
anderer Vorrichtungen hat sich insbesondere seit der Einführung elektronischer Rechner
als nachteilig erwiesen, weil eine solche Papiertransportvorrichtung nicht in der
Lage ist, die durch elektronische Rechner möglichen Geschwindigkeiten auszunutzen.
[0004] Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Transportvorrichtung der eingangs
beschriebenen Art so weiterzubilden, daß mit ihr verschiedene Papiervorschübe in einer
wesentlich kürzeren Zeit ausgeführt werden können.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung bei einer Papiertransportvorrichtung
der eingangs bezeichneten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1.
[0006] Dadurch daß auf der Kurvenscheibe mindestens zwei Einsenkungen unterschiedlicher
Tiefe vorgesehen sind, ist es möglich, bei einer einzigen Umdrehung der Kurvenscheibe
mehrere unterschiedlich lange Papiervorschübe auszuführen.
[0007] Durch eine geeignete Freigabe des Zahnsegmenthebels in bezug auf die Phasenlage der
Kurvenscheibe durch die Sperreinrichtung kann die auf der Kurve laufende Rolle daran
gehindert werden, einer Einsenkung zu folgen, so daß es trotz des Vorbeilaufs einer
Einsenkung nicht zu einem Papiervorschub kommt. Durch den Kurvenhebel wird es ermöglicht,
auf der Kurvenscheibe mindestens eine besonders tiefe Einsenkung vorzusehen und trotzdem
mehrere Einsenkungen verschiedener Tiefe während eines Umlaufs der Kurvenscheibe zur
Verfügung zu haben.
[0008] Es wird bevorzugt, daß die Kurvenscheibe und der Kurvenhebel an einer seitlich von
diesen angeordneten Trägerscheibe befestigt sind.
[0009] Eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nun anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert.
[0010] In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Papiertransportvorrichtung;
Fig. 2 die Kurvenscheibe der Vorrichtung von Fig. 1 in Einzeldarstellung; und
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung von Fig. 1.
[0011] Gemäß den Fig. 1 und 3 ist auf einer festen Achse 1 ein erster Zahnsegmenthebel 2
gelagert, an dem eine Rolle 3 befestigt ist, die durch eine (nicht dargestellte) Feder
gegen eine Kurvenscheibe 4 gedrückt wird, welche mit einem Kurvenscheibenträger 4a
verbunden ist. Auf diesem ist mittels eines Achsstummels 22 ein Kurvenhebel 5 schwenkbar
befestigt (Fig. 2 und 3). Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Rolle 3 je nach der
Freigabe verschiedenen Einsenkungen folgen kann, so daß Abläufe A, B, C und D ermöglicht
werden.
[0012] Die Verzahnung 6 des Zahnsegmenthebels 2 steht mit einem Zahnrad 7 in Eingriff. Dieses
steht wiederum über eine Freilaufkupplung 8 mit einem Zahnrad 9 in Verbindung, welches
eine Papierförderwalze 10.antreibt, vor der ein Farbband 10a und ein Druckstößel 10b
zum Drucken von Zeichen geführt ist. Eine Gegenwalze 11 drückt eine Papierbahn 12
an die Papierförderwalze 10 an.
[0013] Erfolgt nun eine Schwenkbewegung des Zahnsegmenthebels 2 in Gegenuhrzeigersinn, so
bewegt sich das Zahnrad 7 im Uhrzeigersinn. Die bei dieser Drehrichtung des Zahnrads
7 wirksame Freilaufkupplung 8 (Fig. 3) treibt das Zahnrad 9 nicht an, weshalb eine
Drehbewegung der Papierförderwalze 10 unterbleibt. Erst beim Anheben des Zahnsegmenthebels
2 kommt es zu einer Drehbewegung des Zahnrads 7 im Gegenuhrzeigersinn, wobei die Freilaufkupplung
gesperrt ist und das Zahnrad 9 mitgenommen und die Papierbahn 12 transportiert wird.
Wenn kein Transport erfolgen soll, wird der Zahnsegmenthebel 2 durch eine Halteklinke
13 in seiner Bewegung gehindert. Durch Bestromen eines Elektromagneten 14 wird dessen
Anker 15 angezogen und über eine Zugstange 16 die Halteklinke 13 im Uhrzeigersinn
geschwenkt, so daß der Zahnsegmenthebel 2 freigegeben wird und ein Papiertransport
erfolgen kann, wenn die Rolle 3 der Einsenkung auf der Kurvenscheibe bzw. dem Kurvenhebel
folgen kann. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, können wegen der unterschiedlichen Tiefen
der Einsenkungen auf der Kurvenscheibe 4 und dem Kurvenhebel 5 und durch eine Bestromung
des Magneten 14 im richtigen Zeitpunkt, bei einem Umlauf der Kurvenscheibe, verschieden
lange Papiertransporte erreicht werden.
Ablauf A
[0014] In der Ausgangsstellung der Antriebsachse 17 liegt die Rolle 3 des Zahnsegmenthebels
2, der von der Halteklinke 13 in seiner Ausgangslage gehalten wird, über der Einsenkung
A der Kurvenscheibe 4 (Fig. 2). Durch kurzes Bestromen des Magneten 14 wird der Zahnsegmenthebel
2 freigegeben und bewegt sich, gezogen durch Federkraft, im Gegenuhrzeigersinn, bis
seine Rolle 3 auf der Kurvenbahn 18 der Kurvenscheibe 4 aufliegt. Durch den jetzt
beginnenden Umlauf der Kurvenscheibe wird durch die Kurvenbahn 19 die Rolle 3 in ihre
Ausgangslage gedrückt und das Papier eine Zeile transportiert. Gleichzeitig wird der
Zahnsegmenthebel 2 wieder durch die Klinke 13 gesperrt.
Ablauf B
[0015] Die Freigabe des Zahnsegmenthebels 2 erfolgt am Anfang der Einsenkung B, so daß die
Rolle 3 der Kurvenbahn 20 folgen kann. Beim Zurückdrücken der Rolle 3 durch die Kurvenbahnen
20 und 21 erfolgt der Papiertransport. Der zurückgelegte Weg des Zahnsegmenthebels
entspricht einem Papiertransport von 9 Zeilen. Der auf dem Achsstummel 22 schwenkbar
gelagerte Kurvenhebel 5 wird von der Rolle 3 während ihres Aufstiegs über die Kurvenbahn
21 nach außen gedrückt und anschließend durch eine Feder 23 wieder in Anlage mit der
Kurvenscheibe 4 gebracht.
Ablauf C
[0016] Die Freigabe des Zahnsegmenthebels 2 zu Beginn der Einsenkung C hat zur Folge, daß
die Rolle 3 der Kurvenbahn 24 folgt. Der Weg des Zahnsegmenthebels beim Zurückdrücken
der Rolle 3 durch die Kurvenbahn 25 ergibt einen Papiertransport von 2 Zeilen.
Ablauf D
[0017] Wenn der Zahnsegmenthebel 2 zu Beginn der Einsenkung D freigegeben wird, dann folgt
die Rolle 3 der Kurvenbahn 21. Der W
eg des Zahnsegmenthebels beim Zurückdrücken der Rolle 3 durch die Kurvenbahn 21 ergibt
einen Papiertransport von einer Zeile.
[0018] In Fig. 2 ist mit dem Wort "Druckzeit" ein Zeitabschnitt während des Umlaufs der
Kurvenscheibe 4 und des Kurvenhebels 5 eingezeichnet, während dessen ein Papiertransport
nicht stattfindet, gleichgültig, zu welchem Zeitpunkt der Zahnsegmenthebel 2 freigegeben
wird. In diesem Abschnitt liegen nur abfallende Kurvenbahnen, die wegen der Freilaufkupplung
8 keine Bewegung der Papierbahn 12 zur Folge haben. Es ist also eine verhältnismäßig
lange Zeit während eines Umlaufs der Kurvenscheibe verfügbar, während der der Druck
vonstatten gehen kann, wobei es zu Beginn eines einzigen Umlaufs oder auch gegen Ende
eines einzigen Umlaufs möglich ist, vor dem Drucken einen Papiervorschub von einer
Zeile und nach dem Drucken einen Papiervorschub von einer Zeile, von zwei Zeilen oder'von
neun Zeilen durchzuführen.
[0019] Folgende Kombinationen der Abläufe sind während eines Kurvenscheibenumlaufs möglich:
A + B, A + C, A + D, A + C + D, C + D.
wobei hervorzuheben ist, daß in jeder solchen Kombination noch eine ausreichende Stillstandzeit
der Papierbahn zum Drucken eingeschlossen ist.
[0020] Besondere Bedeutung kommt der Kombination A + B zu, wenn bei einer Registrierkasse
nach beendeter Addition die Summe ausgedruckt und der Bon nach diesem Ausdruck um
neun Zeilen transportiert werden soll. Wird in diesem Fall auf einer Registrierkasse
auf die Taste "Summe" gedrückt, so erfolgt eine sofortige Freigabe des Zahnsegmenthebels
2 durch den Elektromagneten 14, so daß bereits beim Anlaufen der Kurvenscheibe 4 die
Rolle 3 des Zahnsegmenthebels, deren Ausgangsstellung in Fig. 2 gezeigt ist, sich
auf die Kurvenbahn 18 absenkt. Beim Auflaufen der Rolle 3 auf die Kurvenbahn 19 kommt
es zu einem Papiertransport um eine Zeile, was zur Folge hat, daß die im Anschluß
daran ausgedruckte Summe von den Additionsposten noch um eine zusätzliche Zeile abgehoben
wird. Unmittelbar darauf setzt der Druckvorgang ein, worauf der Ablauf B beginnt,
durch welchen der neunzeilige Transport des Papiers erfolgt.
[0021] Die erfindungsgemäße Papiertransportvorrichtung erlaubt es durch entsprechende Freigabe
der auf den ersten Zahnsegmenthebel einwirkenden Sperreinrichtung, in kurzer Zeit
und in kurzer Folge Papiervorschübe verschiedener Länge auszuführen. So kann beispielsweise
die Kombination der Abläufe A und B, die vorstehend näher erläutert wurde, während
eines einzigen Kurvenscheibenumlaufs, der etwa 0,5 sek. dauert, erfolgen. Während
dieser Zeit kann aber auch noch eine Zeile ausgedruckt werden. Die Geschwindigkeit,
mit der die erfindungsgemäße Vorrichtung zu arbeiten vermag, geht aus diesem Beispiel
eindeutig hervor.
[0022] Zwar wurde die erfindungsgemäße Papiertransportvorrichtung speziell anhand einer
Registrierkasse beschrieben, es ist jedoch klar, daß sie überall dort eingesetzt werden
kann, wo Papiervorschübe unterschiedlicher Länge innerhalb kurzer Zeit erfolgen sollen,
wie dies beispielsweise bei Datenverarbeitungsmaschinen der verschiedensten Art erforderlich
ist.
1. Papiertransportvorrichtung für eine Registrierkasse, Datenverarbeitungsmaschine
oder dergleichen mit einer durch einen Motor antreibbaren Kurvenscheibe, mit einem
um eine feste Achse schwenkbar gelagerten Zahnsegmenthebel, der über eine Rolle an
die Kurvenscheibe anlegbar ist und dessen Verzahnung mit einem Zahnrad kämmt, das
über einen Freilauf eine Papiertransportwalze antreibt und mit einer Sperreinrichtung,
mit der der Zahnsegmenthebel in seiner Ruheendlage festhaltbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß am Umfang der Kurvenscheibe (4) mehrere Einsenkungen (A,B,C,D,) unterschiedlicher
Tiefe verteilt sind, daß ein in einer der Einsenkungen (B) der Kurvenscheibe (4) angeordneter,
mit dieser umlaufender schwenkbarer Kurvenhebel (5) vorgesehen ist, dessen freies,
bezogen auf den Umlaufsinn nachlaufendes Ende federnd gegen die Kurve der Kurvenscheibe
(4) gedrückt ist, während das angelenkte Ende zwischen einer Einsenkung (C,B) der
Kurvenscheibe und der inneren Kontur des Kurvenhebels (5) die Rolle(3) eintreten läßt,
und daß der Zahnsegmenthebel (2) abhängig von der Phasenlage der Kurvenscheibe (4)
an vorgegebenen Stellen aus seiner Ruhelage in seine Arbeitslage freigebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheibe (4)
und der Kurvenhebel (5) an einer seitlich von diesen angeordneten Trägerscheibe (4a)
be-, festigt sind.