[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Leuchtschirmen, für Farbbildröhren,
bei dem eine lichtempfindliche Schicht durch die Schattenmaske der Röhre hindurch
belichtet wird.
[0002] Bei einem solchen Verfahren, wie es z.B. in der DE-OS 24 40 575 beschrieben ist,
sollen Leuchtstoffstreifen mit nur innerhalb geringer Grenzen schwankender Streifenbreite
erzielt werden. Eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens ist in
Figur 1 in ihren wesentlichen Bauteilen dargestellt. Auf dem Frontglas 1 befindet
sich eine lichtempfindliche Leuchtstoffschicht 2, welche durch die Schattenmaske 3
von der Lichtquelle 4 beleuchtet wird. Die Lichtstrahlen sind mit 5 bezeichnet. Durch
eine Linse 6 wird der Strahlengang des Lichts so nachgebildet, daß der dem Weg der
Elektronenstrahlen in der fertigen Röhre entspricht. Auf dem Schirm sollen Leuchtstoffstreifen
im wesentlichen konstanter Breite erzielt werden. Die Transparenz der Maske ändert
sich jedoch erheblich z.B. von ihrer Mitte zum Rand hin. Außerdem sind die Dicke und
Temperatur der im Beschirmverfahren aufgegossenen lichtempfindlichen Leuchtstoffschicht
abhängig vom Schirmort. Dies alles führt dazu, daß noch ein Filter 7 verwendet wird,
welches auf der Linse 6 oder direkt unter ihr, oder wie in Figur 1 gezeichnet direkt
über ihr angeordnet ist.Dieses Filter beeinflußt die Intensität der Lichtstrahlen
so, daß im Endeffekt Leuchtstoffstreifen nur wenig schwankender Breite erzielt werden.
In der Regel ist die Transparenz des Filters am Rande erheblich höher als in der Mitte.
[0003] Das Filter besteht üblicherweise aus einer Gelatine-Ruß-Schicht auf Glas. Die Herstellung
einer solchen Schicht ist ausführlich in der DE-OS 20 36 684 beschrieben.
[0004] Bei Belichtung durch ein derartiges Filter werden Leuchtstoffstreifen enthalten,
deren Breiteneinhaltung völlig zufriedenstellend ist, jedoch sind die Ränder der Streifen
ziemlich zerrissen, was in ungünstigen Fällen im Betrieb der Röhre zu erheblichen
Farbortschwankungen z.B. in einem einheitlich weißen Bild Anlaß gibt.
[0005] Es bestand daher die Aufgabe, ein Belichtungsverfahren anzugeben, mit dem scharf
berandete Leuchtstoffstreifen mit nur geringen Breiteschwankungen erzielbar sind.
[0006] Die Lösung der Aufgabe ist dem ersten Anspruch entnehmbar. Nach einer Belichtung
völlig ohne Filter wie im ersten Verfahrensschritt werden Streifen erhalten, die sehr
scharf berandet sind, die jedoch keine konstante Breite aufweisen. Durch den die Breite
korrigierenden zweiten Verfahrensschritt mit Filter wird die Streifenberandung nur
unwesentlich verschlechtert und ist erheblich besser als beim bisherigen Verfahren,
wo die Gesamtlichtmenge durch ein Filter aufgestrahlt wird.
[0007] Die Belichtungszeit wird beim erfindungsgemäßen Verfahren erheblich verkürzt, da
die Hauptlichtmenge ohne lichtschwächendes Filter aufgebracht wird. Die Gesamtbelichtungszeit
für beide Verfahrensschritte beträgt weniger als die Hälfte im Vergleich zum bisher
bekannten Verfahren.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figur 2 und durch ein Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0010] In Figur 2 ist die bei der Belichtung aufgebrachte Lichtmenge in Abhängigkeit vom
Schirmort dargestellt. Die Lichtmenge ist jeweils am Schirmort gemessen, also hinter
der Schattenmaske von der Lichtquelle aus gesehen. Im ersten Verfahrensschritt wird
die Lichtmenge M
1 in der Mitte M des Schirmes aufgebracht. Am Punkt D, der der am weitesten von der
Mitte entfernte Punkt auf einer Diagonalen ist, ist die aufgebrachte Lichtmenge D
1. Diese ist geringer als M1, weil der Punkt D von der Beleuchtungsquelle weiter entfernt
ist als M und weil die Maskentransparenz vom Mittelpunkt M weg stark abnimmt. Beim
Fortschreiten auf einer Diagonalen von M nach D ergibt sich die rechts gestrichelt
eingezeichnete Abhängigkeit der im ersten Verfahrensschritt aufgebrachten Lichtmenge
vom Schirmort. Links in Figur 2 ist entsprechend gestrichelt die Lichtmenge beim Fortschreiten
auf einer vertikalen Linie vom Mittelpunkt M bis zu einem in vertikaler Richtumg am
weitesten von M entfernten Punkt V aufgetragen.
[0011] Ausgezogen ist dagegen die Abhängigkeit der Lichtmengen eingezeichnet, die insgesamt
aufgebracht werden müssen, um die geforderte Streifenbreite am jeweiligen Schirmort
zu erzielen.
[0012] In der Mitte muß die insgesamt geringste Lichtmenge aufgebracht werden. Nach außen
hin sind höhere, jedoch vom Schirmort abhängige, Lichtmengen aufzubringen. Die zusätzlichen
Lichtmengen werden im zweiten Verfahrensschritt zugeführt. In der Mitte entspricht
die insgesamt notwendige Lichtmenge M
i der im ersten Verfahrensschritt zugeführten Lichtmenge M
1. Im Punkt D dagegen fehlt zur insgesamt notwendigen LIchtmenge D
i nach dem ersten Verfahrensschritt noch die Lichtmenge D
i - D
1. Diese Lichtmenge D
2 = D
i - D
1 wird im zweiten, korrigierenden Verfahrensschritt aufgebracht. Entsprechend wird
im Punkt V noch die Lichtmenge V
2 = V
i - V
1 zugeführt, wobei V
i die insgesamt notwendige Lichtmenge am Punkt V ist, um die geforderte Streifenbreite
zu erzielen.
[0013] Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf das Belichten des grünen Leuchtstoffs. Bei
Belichtung durch ein Gelatine-Ruß-Filter nach dem bisher üblichen Verfahren beträgt
die Belichtungszeit 20 sec. Die Transmission des verwendeten Filters beträgt in der
Mitte etwa 10 %.
[0014] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird im ersten Verfahrensschritt völlig ohne Filter,
also bei 100 % Transmission, 1,8 sec belichtet. Damit sind 90 % der insgesamt erforderlichen
Lichtmenge aufgebracht. Diese Belichtung ohne Filter liefert ausgezeichnet scharf
berandete Streifen, jedoch von nicht zufriedenstellender Breitenverteilung.
[0015] Im zweiten Schritt wird ein Filter in den Strahlengang gebracht, welches in der Mitte
3 % Transmission besitzt und über eine solche, von der Mitte aus zunehmende Transmission
verfügt, daß nach der Belichtung des zweiten Verfahrensschnittes die richtigen Streifenbreiten
erhalten sind. Die Berandung der Streifen verschlechtert sich bei dieser zweiten Teilbelichtung
nur unerheblich und ist insgesamt erheblich besser, als wenn, wie bisher, die gesamte
Lichtmenge durch ein Filter aufgestrahlt wird. Die Belichtungsdauer des zweiten Schritts
beträgt 6 - 7 sec. Insgesamt wird also 8 - 9 sec statt wie früher 20 sec. belichtet.
[0016] Das Ausführungsbeispiel weicht insofern vom Prinzip der Figur 2 ab, als bei Figur
2 in der Mitte im ersten Schritt die gesamt notwendige Lichtmenge aufgebracht wird
und im zweiten Verfahrensschritt nur noch außerhalb der Mitte korrigiert wird. Im
Ausführungsbeispiel werden in der Mitte jedoch nur 90 % der notwendigen Lichtmenge
im ersten Schritt zugeführt und im zweiten die restlichen 10 %. Dies rührt daher,
daß es nur mit großem Aufwand möglich wäre, Filter mit Transmission Null in der Mitte
und mit festgelegtem Transmissionsverlauf nach außen hin herzustellen. Das verwendete
Filter hat, wie oben erwähnt, in der Mitte 3 % Transmission, weswegen auch im zweiten
Verfahrensschritt im praktischen Beispiel in der Mitte noch Licht zugeführt wird.
[0017] Das verwendete Filter kann z.B. nach einem der in der DE-OS 20 36 684 oder der DE-OS
20 59 135 ausführlich beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
[0018] Die Belichtung in zwei Schritten läßt sich vorteilhaft dadurch realisieren, daß auf
derselben Belichtungsvorrichtung zweimal belichtet wird, jedoch im ersten Schritt
ohne Filter und im zweiten Schritt mit dem in den Strahlengang eingeschobenen oder
eingedrehten Filter.
[0019] Eine weitere Möglichkeit ist die, daß das zu belichtende Frontglas von einer ersten
Belichtungsvorrichtung ohne Filter, auf der der erste Belichtungsschritt erfolgt,
zu einer zweiten Belichtungsvorrichtung mit Filter befördert wird.
[0020] Das Filter kann außeraus Gelatine-Ruß auch aus anderen Materialien hergestellt sein.
Es kann auch ein Filter sein, bei dem das Transmissionsverhalten durch unterschiedliche
Anzahl gleich breiter lichtundurchlässiger Gebiete pro Fläche oder verschieden breiter
lichtundurchlässiger Gebiete gegeben wird. Auch mit unterschiedlicher Zeitdauer in
den Strahlengang geschobene Blenden können Verwendung finden. Besonder vorteilhaft
ist in diesem Fall eine rotierende Blende mit einem Blendenausschnitt durch den die
im zweiten Belichtungsschritt geforderte korrigierende Intensitätsverteilung realisiert
wird.
1) Verfahren zur Herstellung von Leuchtschirmen für Farbbildröhren mit einem Frontglas
und einer Schattenmaske, bei dem eine auf das Frontglas aufgebrachte durch Licht aushärtbare
Schicht mittels einer Belichtungsvorrichtung durch die Schattenmaske hindurch mit
einer auf dem Frontglas von Ort zu Ort verschiedenen Lichtmenge belichtet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einem ersten Verfahrensschritt der Hauptteil der zur Aushärtung erforderlichen
Lichtmenge ohne Einwirkung auf die ortsabhängige Lichtmengenverteilung eingestrahlt
wird, und daß in einem zweiten Verfahrensschritt im wesentlichen die an der erforderlichen
Gesamtlichtmenge noch fehlende ortsabhängige Lichtmenge eingestrahlt wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten Verfahrensschritt
durch ein Filter mit ortsabhängiger Durchlässigkeit belichtet wird.
3) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Filter eine rotierende
Blende mit vom Drehwinkel abhängiger Blendenöffnung verwendet wird.
4) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Verfahrensschritte
bei einer ortsfesten Anordnung des Frontglases zur Belichtungsvorrichtung erfolgen,
daß jedoch im zweiten Verfahrensschritt das Filter in den Strahlengang gebracht wird.
5) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filter in den Strahlengang der Belichtungsvorrichtung einschiebbar oder eindrehbar
angeordnet ist.