[0001] Beim Abbau eines Flözes unter Verwendung von Ausbaurahmen ist an der Vorderseite
der Ausbaurahmen ein Förderer angeordnet, in welchem die durch ein Schrämwerkzeug
an der Vorderseite der Ausbaurahmen hereingewonnene Kohle abgefördert wird. Wenn nun
die Höhe des Flözes die Höhe der üblichen Ausbaurahmen überschreitet, so verbleibt
oberhalb der Ausbaurahmen noch eine Kohleschicht, die sogenannte Hangendkohle, welche
auch aus dem Hochfeld abgezogen werden soll. Zu diesem Zweck wird auch an der Seite
des Alten Mannes ein Förderer angeordnet und es ist an der Hinterkappe ein Schild
schwenkbar angelenkt, welcher die abgezogene Hangendkohle zu diesem auf der Seite
des Alten Mannes angeordneten Förderer leitet.
[0002] Die Erfindung bezieht sich nun auf einen solchen Ausbaubock, bei welchem die Hinterkappe
über Stempel gegen einen Bodenrahmen abgestützt ist, und an der Hinterkappe ein Schild
schwenkbar angelenkt ist, welcher durch Streben in seiner Schwenklage gehalten ist,
für einen Gewinnungsfall, in welchem die Hangendkohle abgezogen und über den Schild
zu einem auf der Seite des Alten Mannes angeordneten Förderer geleitet wird. Die Hangendkohle,
welche entweder von selbst herunterbricht oder durch Schießen gelockert werden muß,
kann in großen Stücken anfallen und man muß daher den Förderer vor dem unmittelbaren
Aufprall der Kohle schützen, da sonst der Förderer beschädigt werden kann oder bei
zu großen Kohlenmengen steckenbleibt. Der Schild muß somit den Aufprall der Kohle
aufnehmen und die Kohlenschicht tragen.
[0003] Bei den bekannten Ausbaurahmen dieser Art ist der an der Hinterkappe angelenkte Schild
gegen die Hinterkappe durch ein hydraulisches Zylinder-Kolben-Aggregat abgestützt
und durch dieses in seiner Schwenkstellung einstellbar. Dadurch kann zwar der Schild
in die richtige Stellung gebracht werden, um die Kohle richtig zu leiten und den Förderer
gegen den direkten Aufprall der Kohle zu schützen, jedoch muß nun die gesamte Belastung
und Beanspruchung des Schildes von den Stempeln aufgenommen werden. Damit kann die
Kraft der Stempel nicht in vollem Ausmaß als Stützkraft für die Firste ausgenützt
werden.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Ausbildung eines Ausbaubockes für den oben
angegebenen Gewinnungsfall zu schaffen, welcher sich neben einer hohen Stabilität
auch noch dadurch auszeichnen soll, daß die Kohle ohne Überbeanspruchung des Förderers
sicher abgefördert werden kann. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die erfindungsgemäße
Ausbildung im wesentlichen darin, daß der Schild in seiner Schwenklage durch Streben
gegen den Bodenrahmen abgestützt ist, welche sowohl am Schild als auch am Bodenrahmen
schwenkbar angelenkt sind und daß im Schild wenigstens ein in Richtung des Schildes
ausfahrbarer Schieber geführt ist, durch welchen die für die Führung der Hangendkohle
wirksame Länge des Schildes veränderbar ist. Durch die Streben werden die auf den
Schild wirkenden Kräfte unmittelbar in den Bodenrahmen des Ausbaubockes eingeleitet,
so daß die Kraft der Stempel weitgehend als Stützkraft für die Firste ausgenützt werden
kann und die Hinterkappe vom Großteil der auf den Schild wirkenden Kräfte entlastet
wird. Diese Streben dienen aber auch vor allen Dingen dazu, die stabile Lagerung des
verfahrbaren Schiebers sicherzustellen. Dadurch, daß die wirksame Länge des Schildes
durch den ausfahrbaren Schieber veränderbar ist, kann das Abwurfende des Schildes
bei jeder Stellung des Schildes in die präzise richtige Lage zum Förderer gebracht
werden. Ein derartiger Schieber wäre bei den bekannten Ausbildungen des Ausbaubockes,
bei welchen der Schild lediglich an der Hangendkappe angelenkt ist, ein bedeutendes
Stabilitätsrisiko und erst in Kombination mit den den Schild abstützenden Streben
wird eine stabile und sichere Konstruktion geschaffen.
[0005] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung so getroffen,
daß die den Schild gegen den Bodenrahmen abstützenden Streben starr ausgebildet sind.
Dadurch wird eine sehr große Starrheit der Abstützung des Schildes erreicht, so daß
der Schild in der Lage ist, auch sehr große Belastungen und Beanspruchungen durch
herabstürzende Kohle aufzunehmen. Durch die Ausbildung der starren Streben ändert
sich aber nun die Schwenklage des Schildes bei verschiedenen Ausbauhöhen der Stempel,
so daß das Abwurfende des Schildes nicht immer in der richtigen Lage zum Förderer
liegt. Die Ausbildung mit starren Streben ermöglicht es zwar, das Gewicht der Konstruktion
bei gleichbleibender Stabilität zu verringern. Gerade aber, weil bei einer solchen
Konstruktion sich bei Verschwenkung des Schildes ein unterschiedlicher Überhang des
Schildes über die Fördereinrichtung ergibt, ist bei einer solchen Ausbildung die Maßnahme,
eine verlängerbare Kappe am Schild anzuordnen, von wesentlicher Bedeutung.
[0006] Gemäß der Erfindung ist vorzugsweise an die bodenrahmenseitige Anlenkstelle einer
den Schild abstützenden Strebe eine Schrägstrebe angelenkt, deren anderes Ende an
die schildseitige Anlenkstelle der anderen Strebe angelenkt ist. Dadurch wird die
robuste Lagerung des Schildes und die Stabilität gegenüber seitlichen Kräften noch
weiter erhöht. Gemäß der Erfindung kann der Schieber durch wenigstens ein hydraulisches
Kolben-Zylinder-Aggregat aus- und einfahrbar sein.
[0007] Gemäß der Erfindung sind die Anlenkstellen der Lenker an Schild und Bodenrahmen vorzugsweise
so gewählt, daß bei einem Einsinken des Ausbaues der Schild mit dem Förderer nicht
in Kollision gelangen kann, um Beschädigungen des Förderers zu vermeiden. Die Vermeidung
einer Kollision ist bei der erfindungsgemäßen Ausbildung ermöglicht, da durch die
Streben der Einsinkweg des Schildes genau bestimmt ist. In Anbetracht des ausfahrbaren
Schiebers kann auch der Schild in verhältnismäßig großem Abstand vom Förderer enden,
so daß der Schild auch bei völligem Einsinken des Ausbaubockes nicht in gefährliche
Nähe des Förderers gelangt.
[0008] In vorteilhafter Weise ist die Ausbildung erfindungsgemäß so getroffen, daß bei den
verschiedenen Höhenstellungen des Ausbaubockes die Schwenklagen der Streben zwischen
einer um ungefähr 30° zur Horizontalen in Richtung zum Anbaurahmen abwärts geneigten
Lage und einer horizontalen Lage liegen. Diese Anordnung der Streben bringt den Vorteil
mit sich, daß bei einer Verschwenkung des Schildes bei verschiedenen Höhenstellungen
des Ausbaubockes sich nur ein relativ geringer Unterschied im in dem Alten Mann zugewendeten
Überhang des Schildes ergibt und diese Kinematik erlaubt die geringsten Korrekturen
durch den ausfahrbaren Schieber, wodurch sich die geringste Veränderung in der Einleitung
der abzustützenden Kräfte ergibt. Diese relativ geringe Veränderung ermöglicht es,
mit einem vergleichsweise kurzen und daher sicher zu lagernden Schieber das Auslangen
zu finden. Gleichzeitig werden die bei-vell ausgefahrenem Schieber naturgemäß wesentlich
schwerer zu beherrschenden Kräfte sicher in die Strebe eingeleitet und von dieser
aufgenommen.
[0009] Die am Bodenrahmen und am Schild angelenkten, den Schild abstützenden Streben können
aber auch als hydraulisch setzbare Teleskopstreben ausgebildet sein. Dies hat einen
Vorteil, wenn die Kappe über große Höhenbereiche verstellt werden soll, und es kann
durch die hydraulisch setzbaren Streben im Verein mit dem ein- und ausfahrbaren Schieber
das Abwurfende des Schildes bei allen Höhenlagen in der richtigen Lage zum Fördermittel
eingestellt werden, wobei auch die günstigste Schräglage des Schildes gewählt werden
kann.
[0010] Gemäß der Erfindung kann im Bodenrahmenein hydraulisches Kolben-Zylinder-Aggregat
angeordnet sein, welches über ein Zugelement, beispielsweise eine Kette, mit dem auf
der Seite des Alten Mannes angeordneten Förderer verbunden ist, so daß nach Maßgabe
des Abbaues an der Abbaufront, wenn die Ausbauböcke zu dem abbaufrontseitigen Fördermittel
vorgezogen werden, der an der Seite des Alten Mannes angeordnete Förderer hydraulisch
nachgezogen wird.
[0011] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles schematisch
veranschaulicht.
Fig. 1 und 2 zeigen einen Ausbaubock, wobei Fig. 1 eine Seitenansicht und Fig. 2 eine
Draufsicht darstellt.
[0012] Die Hinterkappe 1 ist durch vier Stempel 2 gegen den Bodenrahmen 3 abgestützt. Am
Hinterende der Kappe ist um einen Schwenkpunkt 4 schwenkbar ein Schild 5 angelenkt.
Durch starre Streben 6, welche bei 7 und bei 8 am Bechenrahmen angelenkt sind, ist
der Schild 5 in seiner Schwenklage gehalten. Im Schild 5 ist in der Längsrichtung
desselben verschiebbar ein Schieber 9 geführt, durch welchen der Schild 5 längenveränderbar
ist. Das Abwurfende dieses Schiebers 9 ist mit 10 bezeichnet. 11 ist ein Förderer,
welcher auf der Seite des Alten Mannes 12 angeordnet ist. Dieses Fördermittel wird
durch den Schild 5 bzw. den Schieber 9 so weit geschützt, daß die herabstürzende Kohle
nicht unmittelbar auf den Förderer 11 auftrifft und diesen Förderer 11 nicht beschädigt.
Es wird dadurch auch vermieden, daß die Aufladung des Förderers 11 so groß wird, daß
dieser stecken bleibt. In strichlierten Linien ist der Schild in seiner tiefsten Lage
5' dargestellt, wobei sich der Schieber in der Stellung 9' und die Streben in der
Stellung 6' befinden. Mit 7' ist hiebei die Stellung des Gelenkes und mit 4' die Anlenkstelle
des Schildes in dieser tiefsten Stellung bezeichnet.
[0013] Am Schild ist bei 13 ein Zylinder-Kolben-Aggregat 14, 15 angelenkt, dessen Kolben
bei 16 am Schieber 9 angelenkt ist, so daß die Stellung des Schiebers 9 hydraulisch
verändert werden kann.
[0014] 24 ist eine Schrägstrebe, welche mit der bodenrahmenseitigen Anlenkstelle 8 der einen
der beiden Streben 6 und mit der schildseitigen Anlenkstelle 7 der anderen der beiden
Streben 6 verbunden ist. Auf diese Art wird eine Querversteifung erreicht, welche
eine präzise Führung des Schildes auch bei großen anfallenden Kräften gewährleistet.
[0015] in der Zeichnung ist noch der übliche Förderer 17 an der Vorderseite des Ausbaubockes
dargestellt, welcher über ein Kolben-Zylinder-Aggregat 18, 19 mit den Bodenrahmen
3 verbunden ist. Der Förderer 11 ist über eine Kette 20 mit einem Zylinder-Kolben-Aggregat
21, 22 verbunden, welches am Bodenrahmen 3 angelenkt ist und durch welches über die
Kette 20 der Förderer 11 nachgezogen werden kann.
[0016] 23 ist eine Vorpfändkappe.
[0017] In Fig. 2 ist noch zusätzlich eine Hälfte des benachbarten Ausbaubockes dargestellt.
1. Ausbaubock, bei welchem die Hinterkappe über Stempel gegen einen Bodenrahmen abgestützt
ist, und an der Hinterkappe ein Schild schwenkbar angelenkt ist, welcher durch Streben
in seiner Schwenklage gehalten ist, für einen Gewinnungsfall, in welchem die Hangendkohle
abgezogen und über den Schild zu einem auf der Seite des Alten Mannes angeordneten
Förderer geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schild (5) in seiner Schwenklage durch Streben (6) gegen den Bodenrahmen (3)
abgestützt ist, welche sowohl am Schild (5) als auch am Bodenrahmen (3) schwenkbar
angelenkt sind und daß im Schild wenigstens ein in Richtung des Schildes (5) ausfahrbarer
Schieber (9) geführt ist, durch welchen die für die Führung der Hangendkohle wirksame
Länge des Schildes 5 veränderbar ist.
2. Ausbaubock nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Schild (5) gegen den Bodenrahmen (3) abstützenden Streben (6) starr ausgebildet
sind.
3. Ausbaubock nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die bodenrahmenseitige Anlenkstelle (8) eine Schrägstrebe (24) angelenkt ist,
deren anderes Ende an die schildseitige Anlenkstelle (7) der anderen Strebe (6) angelenkt
ist.
4. Ausbaubock nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (9) durch wenigstens ein hydraulisches Kolben-Zylinder-Aggregat (14,
15) aus- und einfahrbar ist.
5. Ausbaubock nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlenkstellen (7, 8) der Streben (6, 24) an Schild (5) und Bodenrahmen (3)
so gewählt sind, daß bei einem Einsinken des Ausbaues der Schild (5) mit dem Förderer
(11) nicht in Kollision gelangen kann.
6. Ausbaubock nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei den verschiedenen Höhenstellungen des Ausbaubockes die Schwenklagen der Streben
(6) zwischen einer um ungefähr 300 zur Horizontalen in Richtung zum Anbaurahmen (3) abwärts geneigten Lage und einer
horizontalen Lage liegen.
7. Ausbaubock nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die am Bodenrahmen (3) angelenkten, den Schild (5) abstützenden Streben hydraulisch
setzbare Teleskopstreben sind.
8. Ausbaubock nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bodenrahmen (3) ein hydraulisches Kolben-Zylinder-Aggregat (22, 21) angeordnet
ist, welches über ein Zugelement, beispielsweise eine Kette (20), mit dem auf der
Seite des Alten Mannes angeordneten Förderer (11) verbunden ist.