(19)
(11) EP 0 014 360 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.08.1980  Patentblatt  1980/17

(21) Anmeldenummer: 80100250.2

(22) Anmeldetag:  19.01.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01J 9/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT NL

(30) Priorität: 08.02.1979 DE 2904673

(71) Anmelder:
  • International Standard Electric Corporation
    New York New York 10022 (US)

    BE FR IT NL 
  • Alcatel SEL Aktiengesellschaft
    D-70435 Stuttgart (DE)

    DE 

(72) Erfinder:
  • Vollath, Rainer
    D-7300 Esslingen (DE)
  • Zondler, Rolf, Dr.
    D-7000 Stuttgart 50 (DE)

(74) Vertreter: Graf, Georg Hugo, Dipl.-Ing. et al
Alcatel SEL AG Patent- und Lizenzwesen Postfach 30 09 29
D-70449 Stuttgart
D-70449 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Beschirmungsverfahren für Farbbildröhren


    (57) Zum Herstellen von Leuchtschirmen von Farbbildröhren wird eine Beschirmungssuspension verwendet, welche im wesentlichen Leuchtstoff, Wasser, Polyvinylalkohol (PVA) und einen Photosensibilisator enthält. Um ab der Herstellung der Beschirmungssuspension die Dunkelreaktion zwischen PVA und dem Photosensibilisator herabzusetzen, werden die Ausgangsbestandteile vor dem Vermischen gekühlt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung geht aus von einem Beschirmungsverfahren für Farbbildröhren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Die Probleme derartiger Beschirmungsverfahren sind in dem Artikel von W. Möller, "Einfluß der Beschirmungstechnologie auf die Leuchtdichte von Farbbildröhren", in Techn. Mitt. AEG-Telefunken 64 (1974), ausführlich beschrieben.

    [0003] BesonderEs Augenmerk ist dabei den Beschirmungstemperaturen zu widmen. Dies vor allem zur Steuerung des Schirmgewichts, wie es auf Seite 4, Spalte 2, des zitierten Artikels erwähnt ist, Das Schirmgewicht beeinflußt maßgeblich die Bildhelligkeit und weitere optisch erkennbare Größen.
    Die Temperatur der zu beschirmenden Glaswannen beträgt typischerweise etwa 313° K, während die Beschirmsuspension mit erheblich niedrigerer Temperatur, nä mlich ca. 293° K aufgebracht wird. Wird die überschüssige, erwärmte Beschirmsuspension in einem Kreisprozess, wie z.B. dem in der DE-PS 16 14 372 beschrieben wiederverwendet, so muß selbstverständlich der Rücklauf oder die Beschirmsuspension auf vorgegebene Temperatur von höchstens 293° K gekühlt werden. Diese Tatsache ist auch in der DE-AS 25 13 907 beschrieben.

    [0004] Dieses notwendige Kühlverfahren ist völlig ausreichend, um ein vorgegebenes Schirmgewicht dauernd einhalten zu können. Bei durch neue Techniken hervorgerufenen Problemen, die im folgenden beschrieben werden, läßt das bisher bekannte Beschirmverfahren nur eine Produktion mit hohem Ausschuß zu.

    [0005] Bei den bisher hergestellten Farbbildröhren betrug die Breite der Schlitze in der Mitte der Schattenmaske etwa 160pm und die Breite der durch Belichtung durch die Schattenmaske auf dem Bildschirm erzielten Leuchtstoffstreifen etwa 250 µm. In neuerer Zeit geht nun der Trend in Richtung zu Bildröhren mit größerer Bildhelligkeit, die durch Vergrößerung der Transparenz der Schattenmaske erzielt wird. Hierzu wird die Schlitzbreite in der Schattenmaske auf etwa 190 µm vergrößert. Da die Breite der Leuchtstoffstreifen auf dem Bildschirm weiterhin etwa 250 pm beträgt, muß entweder die Belichtungszeit verkürzt oder die Menge des Photosensibilisators verringert werden.

    [0006] Die Verminderung des Photosensibilisatorzusatzes führt aber zu nicht glattrandigen Begrenzungslinien der Leuchtstoffstreifen. Die verkürzte Belichtungszeit dagegen hat erfahrungsgemäß am Glas schlecht haftende Leuchtstoffstreifen zur Folge. Es stellte sich heraus, daß die Belichtungszeit und damit die Haftfähigkeit gesteigert werden kann, wenn die Beschirmungssuspension stark gekühlt wird. Da der Gefrierpunkt der Suspension jedoch wenige Grade unter dem Gefrierpunkt des Wassers liegt, ist Kühlung nur in beschränktem Umfange möglich. Die mögliche untere Kühltemperatur und die damit verbundene Erhöhung der Belichtungszeit reichten jedoch nicht aus, um bei Belichtung durch die breiten Maskenschlitze mit hoher Reproduzierbarkeit fest haftende Streifen zu erlangen. Auch bei dieser Methode ist der Ausschuß beim Beschirmen noch zu hoch.

    [0007] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren

    [0008] anzugeben, welches es erlaubt, festhaftende Leuchtstoffstreifen vorgegebenen Breite, z.B. 250 pm, auch bei Belichtung durch sehr breite Maskenschlitze, z.B. 190 µm und mehr zu erhalten.

    [0009] Die Lösung der Aufgabe ist dem Hauptanspruch zu entnehmen. Die Temperatur der Ausgangsbestandteile beträgt vorzugsweise mindestens 288° K. Die untere mögliche Temperatur ist durch die Gefrierpunkte des Suspensionen gegeben.

    [0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es ohne weiteres möglich, auch bei den beschriebenen breiten Maskenschlitzen festhaftende Leuchtstoffstreifen praktisch ohne Ausschuß in der Fertigung zu erhalten. Die Leuchtstoffstreifen zeigen dabei den weiteren Vorteil einer sehr scharf geschnittenen Berandung.

    [0011] Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.

    [0012] Es wird in einer Kugelmühle eine Suspension aus Bindemittel, z.B. PVA, Leuchtstoff, Wasser und Suspensionshilfsstoffen hergestellt. Nun werden weiter nicht einfach Viskosität und Dichte eingestellt, und mit dem Sensibilisator, z.B. ADC, aktiviert, wie z.B. bei dem in der DE-PS 16 14 372 beschriebenen Verfahren. Die Erfindung beruht vielmehr darauf, daß Bindemittel und Phtosensibilisator nur in gekühltem Zustand gemischt werden dürfen. So wird die in der Kugelmühle hergestellte Suspension auf ca. 2780 K gekühlt. Anschließend werden die Lösungen bzw. Suspension, mit denen

    [0013] Viskosität bzw. Dichte eingestellt werden und die ADC-Aktivierungslösung, alle auf 2780 K gekühlt, zugegeben. Aus der so hergestellten Ergänzungssuspension wird durch Verdünnen die Beschirmsuspension gewonnen.

    [0014] Alle in einem Beschirmprozess verwendeten oder anfallenden Suspensionen, wie z.B. die in der DE-PS 16 14 372 beschriebenen, .werden dauernd auf ca. 2780 K gekühlt.

    [0015] Die Kühltemperatur kann zwischen dem Gefrierpunkt der Einzelsuspensionen und ca. 288° K variieren. Erfindungswesentlich ist, daß die Kühlung schon vor dem Vermischen der das Bindemittel enthaltenden und der den Photosensibilisator enthaltenden Suspensionen erfolgt und daß die Kühlung dann dauernd aufrechterhalten wird.


    Ansprüche

    1) Verfahren zum Beschirmen von Glaswannen für Farbbildröhren, bei dem eine Beschirmungssuspension von Leuchtstoffteilchen in einer wässrigen Lösung von Bindemittel, Photosensibilisator und Suspensionshilfstoffen auf die Glaswanne aufgegossen und dann die überschüssige Beschirmungssuspension abgeschleudert und der Rücklauf zusammen mit einer diesselben Bestandteile enthaltenden, den Rücklauf auf die Konzentration des Beschirmungssuspensions-Vorrates auffrischenden Ergänzungssuspension dem Vorrat wieder zugeführt wird, mit Maßnahmen in diesem Suspensionskreislauf, um die Beschirmsuspension immer mit vorgegebener Temperatur aufzugiessen,
    dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung der Beschirmungssuspension und der Ergänzungssuspension alle Bestandteile vor dem Vermischen mit der Photosensibilisatorlösung vorgekühlt werden.
     
    2) Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens 2880 K gekühlt wird.
     





    Recherchenbericht