(57) Zum Herstellen von Leuchtschirmen von Farbbildröhren wird eine Beschirmungssuspension
verwendet, welche im wesentlichen Leuchtstoff, Wasser, Polyvinylalkohol (PVA) und
einen Photosensibilisator enthält. Um ab der Herstellung der Beschirmungssuspension
die Dunkelreaktion zwischen PVA und dem Photosensibilisator herabzusetzen, werden
die Ausgangsbestandteile vor dem Vermischen gekühlt.
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Beschirmungsverfahren für Farbbildröhren gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Die Probleme derartiger Beschirmungsverfahren sind in dem Artikel von W. Möller,
"Einfluß der Beschirmungstechnologie auf die Leuchtdichte von Farbbildröhren", in Techn.
Mitt. AEG-Telefunken 64 (1974), ausführlich beschrieben.
[0003] BesonderEs Augenmerk ist dabei den Beschirmungstemperaturen zu widmen. Dies vor allem
zur Steuerung des Schirmgewichts, wie es auf Seite 4, Spalte 2, des zitierten Artikels
erwähnt ist, Das Schirmgewicht beeinflußt maßgeblich die Bildhelligkeit und weitere
optisch erkennbare Größen.
Die Temperatur der zu beschirmenden Glaswannen beträgt typischerweise etwa 313° K,
während die Beschirmsuspension mit erheblich niedrigerer Temperatur, nä mlich ca.
293° K aufgebracht wird. Wird die überschüssige, erwärmte Beschirmsuspension in einem
Kreisprozess, wie z.B. dem in der DE-PS 16 14 372 beschrieben wiederverwendet, so
muß selbstverständlich der Rücklauf oder die Beschirmsuspension auf vorgegebene Temperatur
von höchstens 293° K gekühlt werden. Diese Tatsache ist auch in der DE-AS 25 13 907
beschrieben.
[0004] Dieses notwendige Kühlverfahren ist völlig ausreichend, um ein vorgegebenes Schirmgewicht
dauernd einhalten zu können. Bei durch neue Techniken hervorgerufenen Problemen, die
im folgenden beschrieben werden, läßt das bisher bekannte Beschirmverfahren nur eine
Produktion mit hohem Ausschuß zu.
[0005] Bei den bisher hergestellten Farbbildröhren betrug die Breite der Schlitze in der
Mitte der Schattenmaske etwa 160pm und die Breite der durch Belichtung durch die Schattenmaske
auf dem Bildschirm erzielten Leuchtstoffstreifen etwa 250 µm. In neuerer Zeit geht
nun der Trend in Richtung zu Bildröhren mit größerer Bildhelligkeit, die durch Vergrößerung
der Transparenz der Schattenmaske erzielt wird. Hierzu wird die Schlitzbreite in der
Schattenmaske auf etwa 190 µm vergrößert. Da die Breite der Leuchtstoffstreifen auf
dem Bildschirm weiterhin etwa 250 pm beträgt, muß entweder die Belichtungszeit verkürzt
oder die Menge des Photosensibilisators verringert werden.
[0006] Die Verminderung des Photosensibilisatorzusatzes führt aber zu nicht glattrandigen
Begrenzungslinien der Leuchtstoffstreifen. Die verkürzte Belichtungszeit dagegen hat
erfahrungsgemäß am Glas schlecht haftende Leuchtstoffstreifen zur Folge. Es stellte
sich heraus, daß die Belichtungszeit und damit die Haftfähigkeit gesteigert werden
kann, wenn die Beschirmungssuspension stark gekühlt wird. Da der Gefrierpunkt der
Suspension jedoch wenige Grade unter dem Gefrierpunkt des Wassers liegt, ist Kühlung
nur in beschränktem Umfange möglich. Die mögliche untere Kühltemperatur und die damit
verbundene Erhöhung der Belichtungszeit reichten jedoch nicht aus, um bei Belichtung
durch die breiten Maskenschlitze mit hoher Reproduzierbarkeit fest haftende Streifen
zu erlangen. Auch bei dieser Methode ist der Ausschuß beim Beschirmen noch zu hoch.
[0007] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
[0008] anzugeben, welches es erlaubt, festhaftende Leuchtstoffstreifen vorgegebenen Breite,
z.B. 250 pm, auch bei Belichtung durch sehr breite Maskenschlitze, z.B. 190 µm und
mehr zu erhalten.
[0009] Die Lösung der Aufgabe ist dem Hauptanspruch zu entnehmen. Die Temperatur der Ausgangsbestandteile
beträgt vorzugsweise mindestens 288° K. Die untere mögliche Temperatur ist durch die
Gefrierpunkte des Suspensionen gegeben.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es ohne weiteres möglich, auch bei den beschriebenen
breiten Maskenschlitzen festhaftende Leuchtstoffstreifen praktisch ohne Ausschuß in
der Fertigung zu erhalten. Die Leuchtstoffstreifen zeigen dabei den weiteren Vorteil
einer sehr scharf geschnittenen Berandung.
[0011] Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
[0012] Es wird in einer Kugelmühle eine Suspension aus Bindemittel, z.B. PVA, Leuchtstoff,
Wasser und Suspensionshilfsstoffen hergestellt. Nun werden weiter nicht einfach Viskosität
und Dichte eingestellt, und mit dem Sensibilisator, z.B. ADC, aktiviert, wie z.B.
bei dem in der DE-PS 16 14 372 beschriebenen Verfahren. Die Erfindung beruht vielmehr
darauf, daß Bindemittel und Phtosensibilisator nur in gekühltem Zustand gemischt werden
dürfen. So wird die in der Kugelmühle hergestellte Suspension auf ca. 278
0 K gekühlt. Anschließend werden die Lösungen bzw. Suspension, mit denen
[0013] Viskosität bzw. Dichte eingestellt werden und die ADC-Aktivierungslösung, alle auf
278
0 K gekühlt, zugegeben. Aus der so hergestellten Ergänzungssuspension wird durch Verdünnen
die Beschirmsuspension gewonnen.
[0014] Alle in einem Beschirmprozess verwendeten oder anfallenden Suspensionen, wie z.B.
die in der DE-PS 16 14 372 beschriebenen, .werden dauernd auf ca. 278
0 K gekühlt.
[0015] Die Kühltemperatur kann zwischen dem Gefrierpunkt der Einzelsuspensionen und ca.
288° K variieren. Erfindungswesentlich ist, daß die Kühlung schon vor dem Vermischen
der das Bindemittel enthaltenden und der den Photosensibilisator enthaltenden Suspensionen
erfolgt und daß die Kühlung dann dauernd aufrechterhalten wird.
1) Verfahren zum Beschirmen von Glaswannen für Farbbildröhren, bei dem eine Beschirmungssuspension
von Leuchtstoffteilchen in einer wässrigen Lösung von Bindemittel, Photosensibilisator
und Suspensionshilfstoffen auf die Glaswanne aufgegossen und dann die überschüssige
Beschirmungssuspension abgeschleudert und der Rücklauf zusammen mit einer diesselben
Bestandteile enthaltenden, den Rücklauf auf die Konzentration des Beschirmungssuspensions-Vorrates
auffrischenden Ergänzungssuspension dem Vorrat wieder zugeführt wird, mit Maßnahmen
in diesem Suspensionskreislauf, um die Beschirmsuspension immer mit vorgegebener Temperatur
aufzugiessen,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung der Beschirmungssuspension und der
Ergänzungssuspension alle Bestandteile vor dem Vermischen mit der Photosensibilisatorlösung
vorgekühlt werden.
2) Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens 2880 K gekühlt wird.