[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schiebefalttor, dessen doppelwandige Torflügel
durch profilierte Verbindun
gs-schienen um je zwei vertikale, innerhalb der Verbindungsschienen liegende Schwenkachsen
miteinander verbunden sind.
[0002] Die vorgeschlagene Erfindung findet Anwendung bei zwei-, drei- und mehrflügeligen
Schiebefalttoren für Industriehallen und Großgaragen.
[0003] Angesichts zunehmender Energieverknappung und steigender Energiekosten werden die
Verbindungs- bzw. Schwenkstellen zwischen den Torflügeln von Schiebefalttoren immer
mehr zu einem Problem. Während es gelungen ist, die Wärmedämmung der doppelwandigen
Torflügel in zufriedenstellender Weise zu verbessern, bleiben bezüglich der Spalte
an den Verbindungsstellen immer noch Wünsche offen. Diese langen Spalte konnten bisher
bei keiner der verschiedenen bekannten Bauarten von Schiebefalttoren befriedigend
abgedichtet werden, sodaß insbesondere bei starker Luftbewegung er-
hebliche Verluste an Wärmeenergie in Kauf genommen werden müssen. Der Ausbildung der
Verbindungs- und Schwenkstellen der Schibefalttore wurde bisher auch unter dem Blickwinkel
der Unfallgefahr häufig nicht genügende Aufmerksamkeit geschenkt. Die an eich zu stellende
Forderung, saß die an diesen Stellen unvermeidlichen. Spalte in jeder Stellung der
Torflügel so klein sein müssen, daß auch Kinder dort keinen Finger einklemmen können,
konnte bisher oft nicht ausreichend erfüllt werden.
[0004] Mit der Deutschen Patentschrift 1 509 252 ist ein mehrflügeliges Schiebefalttor bekannt
geworden, bei welchem die Torflügel mittels im Querschnitt U-förmiger Deckleisten
gelenkig miteinander verbunden sind, wobei die Schwenkachsen der Torflügel innerhalb
des Grundrisses der Deckschienen liegen. Die dabei vorgeschlagene Ausbildung der Längsränder
der Torflügel sowie der Deckschienen ist nicht geeignet, die nachteiligen Wirkungen
der aus technischen Gründen erforderlichen Längsspalte zwischen den schwenkbaren Teilen
zu vermeiden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schiebefalttor so auszubilden, daß
die Längsspalte an den Schwenkstellen zwischen den Torflügeln in ihrer Geschlossenstellung
einwandfrei abgedichtet sind und außerdem diese Spalte in jeder Schwenkstellung der
Torflügel so klein sind, daß eine Unfallgefahr ausgeschlossen ist.
[0006] Diese Aufgabe wird an einem Schiebefalttor der eingangs beschriebenen Bauart dadurch
gelöst, daß jede Verbindungsschiene zwei im Querschnitt viertelkreisförmige, sich
längs der Verbindungsschiene erstreckende, mit ihren Krümmungs-Mittelpunkten in den.
Schwenkachsen liegende Zylinderwandungen aufweist und jeder Zylinderwandung ein entlang
der Längsseite des Torflügels angeordneter Steg gegenübersteht. Diese Zylinderwandungen
konstanter Krümmung bewirken in Verbindung mit den ihnen gegenüberliegenden Stegen,
daß die Spalte an den Schwenkstellen fast beliebig klein wählbar und in jeder Schwenkstellung
der Torflügel gleich sind, sodaß sowohl eine ausgezeichnets Abdichtung erzielt wie
die Gefahr von Unfällen vermieden wird.
[0007] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung trägt jede Verbindungsschiene zwei weitere,
viertelkreisförmige, sich längs erstreckende, mit ihren Krümmungsmittelpunkten ebenfalls
in den Schwenkachsen liegende Zylinderwandungen, denen zwei weitere Stege gegenüberstehen.
Mittels dieser Maßnahme wird die Abdichtung zusätzlich verbessert, weil dadurch jede
SchwenkstelLe mit zwei hintereinanderliegenden Spalten ausgestattet ist, die ein Luftpolster
einschließen; darüber hinaus läßt sich damit bei geeigneter Dimensionierung ein identisches
Aussehen der Innen- und Außenseite des Schiebefalttores erzielen.
[0008] Aus konstruktiven und optischen Gründen setzen die Stege vorteilhaft an der Außenwand
bzw. der Innenwand der Torflügel an.
[0009] Die Zylinderwandungen sind durch Querstege zweckmäßig verbunden.
[0010] Zwischen den Zylinderwandungen kann Dämmaterial angeordnet sein.
[0011] Es ist von Vorteil, wenn längs der Stege Dichtungsbänder angeordnet sind.
[0012] Nach einem weiteren, wichtigen Merkmal der Erfindung legt sich das verlängerte Ende
der Zylinderwandung in Geschlossenstellung der Torflügel an ein an der Innenwand bzw.
der Außenwand des Torflügels befestigtes Dichtungspolster an. Dieses Dichtunsspolster
dient als Anschlag zur Begrenzung der Schwenkbewegung der Torflügel in ihrer Offenstellung
und sie wirkt in dieser als zusätzliche Abdichtungsmaßnahme, weil das Luftpolster
zwischen den beiden hinter- einander liegenden Spalten in zwei Teile aufgeteilt wird.
[0013] Eine Aufteilung des Luftpolsters in der Schwenkstelle in drei Teile und damit eine
weitere Verbesserung der Dichtungen und der Wärmedämmung kann durch eine besondere
Ausbildung der Schwenkgelenke erzielt werden, indem an den Verbindungsschienen endständige
Gelenkbolzen tragende Bänder angeformt sind, die sich in an der Innenwand bzw. Außenwand
des Torflügels angeformten, einen Längsschlitz aufweisenden Gelenkhülsen drehen.
[0014] Die Erfindung ist in einer beispielhaften Ausführungsform in der beigefügten Zeichnung
dargestellt und wird anhand dieser im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 ein dreiflügeliges, mit neuerungsgemäßen Verbindungsschienen ausgestattetes
Schiebefalttor, in einer Frontansicht;
Figur 2 das Schiebefalttor gemäß Figur 1, in einem Horizontalschnitt, in etwas vereinfachter
Darstellung, wobei eine halbgeöffnete Stellung der Torflügel mit Strichlinien wiedergegeben
ist;
Figur 3 eine Verbindungsschiene in einem Querschnitt, entsprechend dem Detail A in
Figur 2, in etwa natürlicher Größe.
[0015] Das Schiebefalttor, welches in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist, besteht aus drei
Torflügeln 1, 2 und 3, welche in einem vertikalen Torrahmen 4 nebeneinander angeordnet
sind. Die beiden Zargenpfosten 5 sowie der Zargenkampfer 6 bestehen aus Stahlprofilen
und sind fest mit der Gobäudewand 7 verbunden. Im zargenkämpfer 6 ist eine Tragschiene
8 vorgesehen, in welcher Tragrollen 9 laufen, an denen die Torflügel 2 und 3 drehbar
aufgehängt sind. Die drei Torflügel 1, 2 und 3 sind doppelwandig ausgebildet, wobei
Außenwand 10 und Innenwand i1 aus Stahlblechen hergestellt sind, zwischen welchen
ein Wärmedämmaterial vorgesehen ist. Die Innenwände 11 legen sich (vgl. Figur 2) bei
geschlossenem Schiebefalttor an eine in den Boden 12 eingelassene Anschlagschiene
13 an, eine entsprechende Anschlagschiene (nicht dargestellt) befindet sich an der
Unterseite des Zargenkämpfers 6.
[0016] Die drei Torflügel 1, 2 und 3 sind untereinander an ihren einander gegenüberliegenden
Längsseiten 14 mittels profilierter Verbindungsschienen 15 um je zwei vertikale und
innerhalb dieser Verbindungsschienen 15 liegende Schwenkachsen 16 und 17 schwenkbar
miteinander verbunden. Eine entsprechende Verbindungsschiene 18 befindet sich zwischen
dem ersten Torflügel 1 und dem Zargenpfosten 5, wo dieser Torflügel 1 schwenkbar angeschlagen
ist. Die Verbindungsschienen 15 stehen mittels in drei verschiedenen Höhen angeordneter
Scharniere 19 (vgl. Figur 1) mit den Torflügeln 1, 2 und 3 schwenkbar in Verbindung.
Beim Öffnen des Schiebefalttores verschieben sich die Torflügel 1, 2, und 3 in Richtung
des Pfeiles 20, und gleichzeitig schwer ken die Torflügel 1, 2 und3 entsprechend den'Pfeilen
21 gegeneinander sowie aus dem Torrahmen 4 nach vorn heraus (mit Strichlinien angedeutete
Stellung in Figur 2), bis sie zuletzt parallel dicht nebeneinander und senkrecht zur
Ebene des Torrahmens 4 an der Gebäudewand 7 stehen.
[0017] Eine neuerungsgemäße, profilierte Verbindungsschiene 15 (vgl. Figur 3) besteht aus
stranggepreßtem Aluminium. Diese Verbindungsschiene 15 weist zwei im Querschnitt viertelkreisförmige
Zylinderwandungen 22, 22' sowie zwei weitere Zylinderwandungen 23, 23' auf, welche
ebenfalls viertelkreisförmigen Querschnitt besitzen. Alle Zylinderwandungen 22, 22'
und 23, 23' erstrecken sich in Längsrichtung der Verbindungsschiene 15 und sie sind
an ihren Längskanten paarweise miteinander verbunden. Bei den Zylinderwandungen 22,
22' geschieht diese Verbindung durch stetigen Übergang mittels eines geraden-Verbindungsstükkes
24, während die beiden Zylinderwandungen 23, 23' einen spitzwinkeligen, schmalen Stoß
25 miteinander bilden. Die beiden Zylinderwandungen 22 und 22' weisen an ihrer Außenseite
26 den gleichen Krümmungsradius 27 auf und ihre Krümmungsmittelpunkte 28 liegen in
den Schwenkachsen 16 und 17. Die beiden weiteren Zylinderwandungen 23 und 23' besitzen
an ihren Innenseiten 29 einen ebenfalls übereinstimmenden Krümmungsradius 30 und ihre
Krümmungsmittelpunkte 31 liegen wiederum in den Schwenkachsen 16 und 17. Der Krümmungsradius
27 ist größer als der Krümmungsradius 30.
[0018] Den beiden Paaren von Zylinderwandungen 22, 22' und 23, 23' stehen Stege 32, 32'
und 33, 33' (bzw.deren Enden)in geringem Abstand gegenüber, die entlang den Längsseiten
14 der Torflügel 1, 2, 3 angeordnet sind. Diese Stege 32, 32'-, 33, 33' sind die U-Schenkel
eines stranggepreßten U-Profiles 34 aus Aluminium, welches beide Längsseiten 14 jedes
Torflügels 1, 2, 3 bildet und an denen die Aussenwand 10 und die Innenwand 11 befestigt
sind. Die Stege 32, 32', 33 und 33' setzen demgemäß an der Außenwand 10 bzw. der Innenwand
11 der Torflügel 1, 2, 3 an und sie liegen im wesentlichen in den Ebenen von Außenwand
10 und Innenwand 11. Wird der Krümmungsradius 30 wesentlch kleiner als der Krümmungsradius
27 gewählt und zugleich der Stoß 25 durch ein Verbindungsstück (nicht dargestellt)
verbreitert, dann gelingt es ohne weiteres, daß der Abstand zwischen den Stegen 32
und 32' sowie den Stegen 33 und 33' gleichgroß gemacht werden kann, was bedeutet,
daß Vorderseite und Rückseite des geschlossenen Schiebefalttores identisches Aussehen
aufweisen.
[0019] Die Zylinderwandungen 22, 22' und 23, 23' sind durch Querstege 35 miteinander verbunden,
wodurch sich zwischen den Zylinderwandungen 22, 22' und 23, 23' ein Hohlraum 36 ergibt,
in welchem Dämmaterial 37 vorgesehen ist.
[0020] Längs der freien Enden der Stege 32, 32', 33 und 33' sind Dichtungsbänder 38 angeordnet.
Dabei handelt es sich um langgestreckte, schmale Bürsten, die in Nuten (nicht dargestellt)
eingeschoben oder eingeklemmt sind.
[0021] An den Innenwänden 10 der Torflügel 1, 2, 3 sind Dichtungspolster 39 befestigt, die
sich entlang der ganzen Längsseite 14 der Torflügel 1, 2, 3 erstrecken. Die Zylinderwandungen
22, 23' weisen ein kurzes, verlängertes Ende 40 auf, mit welchen sie in Geschlossenstellung
der Torflügel 1, 2, 3 an die Dichtungspolster 39 anstoßen und dichtend anliegen.
[0022] Die zur schwenkbaren Verbindung der Verbindungsschienen 15 mit den Torflügeln .1,
2 bzw. 3 dienenden Scharniere 19 sind mit ihrer einen Scharnierplatte 41 am Quersteg
35 (bzw. an dessen über die Zylinderwandung 22 hinausstehenden Verlängerung), und
mit ihrer anderen, den Gelenkstift 42 ebenfalls umgreifenden Scharnierplatte 43 am
einen U-Schenkel des U-Profiles 34 bzw. am Steg 33 angeschraubt. In einer anderen
Ausführungsform dieses Gelenkes (die in Figur 3 im Bereich der Zylinderwandung 23'
und des Steges 33' erkennbar ist) ist anstelle der Scharniere an der Verbindungsschiene
15 in Verlängerung des Quersteges 35 ein Band 44 angeformt, welches einen endständigen,
ebenfalls angeformten Gelenkbolzen 45 trägt. Dieser Gelenkbolzen 45 sitzt drehbar
in einer Gelenkhülse 46, die an der Außenwand (10) des Torflügels 1, 2, 3 (bzw. am
Steg 33') angeformt ist und einen Längsschlitz 47 trägt, der einen Zentriwinkel von
wenigstens neunzig Grad aufweist. Der Gelenkbolzen 45 ist an mehreren über die Längsseite
14 verteilten Stellen mit einer geschlitzten Lagerschale 48 aus Kunststoff umgeben,
wodurch sich eine Schmierung dieses Gelenkes erübrigt.
Zusammenstellung der verwendeten Bezugsziffern
[0023]
1 Torflügel 25 Stoß
2 Torflügel 26 Außenseite
3 Torflügel (von 22,22')
4 Torrahmen 27 Krümmungsradius
5 Zargenpfosten (von 22,22')
6 Zargenkämpfer 28 . Krümmungsmittelpunkt
7 Gebäudewand (von 22,22')
8 Tragschiene 29 Innenseite
9 Tragrollen (von 23, 23')
10 Außenwand 30 Krümmungsradius
11 Innenwand (von 23,23')
12 Boden 31 Krümmungsmittelpunkt
13 Anschlagschiene (von 23,23')
14 Längsseiten (von 1,2,3) 32,32' Steg
15 Verbindungsschiene 33,33' Steg
16 Schwenkachse 34 U-Profil
17 Schwenkachse 35 Quersteg
18 Verbindungsschiene. 36 Hohlraum
19 Scharnier 37 Dämmaterial
20 Pfeil 38 Dichtungsband
21 Pfeil 39 Dichtungspolster
22,22' Zylinderwandung 40 Ende (von 22,22')
23,23' Zylinderwandung 41 Scharnierplatte
24 Verbindungsstück 42 Gelenkstift
43 Scharnierplatte
44 Band
45 Gelenkbolzen
46 Gelenkhülse
47 Längsschlitz
48 Lagerschale
1. Schiebefalttor, dessen doppelwandige Torflügel durch profilierte Verbindungsschienen
um je zwei vertikale, innerhalb der Verbindungsschienen liegende Schwenkachsen miteinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet , daß jede Verbindungsschiene (15) zwei im
Querschnitt viertelkreisförmige, sich längs der Verbindungsschiene (15) erstreckende,
mit ihren Krümmungsmittelpunkten (28) in den Schwenkachsen (16 und 17) liegende Zylinderwandungen
(22 und 22') aufweist und jeder Zylinderwandung (22 und 22')ein entlang der Längsseite
(14) des Torflügels (1, 2 bzw. 3) angeordneter Steg (32, 32') gegenübersteht.
2. Schiebefalttor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß jede Verbindungsschiene
(15) zwei weitere, viertelkreisförmige, sich längs erstreckende, mit ihren Krümmungsmittelpunkten
(31) ebenfalls in den Schwenkachsen (16, 17) liegende Zylinderwandungen (.3 und 23')
trägt, denen zwei weitere Stege (33 und 33') gegenüberstehen.
3. Schiebefalttor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Stege (32, 32'
33 und 33') an der Außenwand (10) bzw. der Innenwand (11) der Torflügel (1, 2, 3)
ansetzen.
4. Schiebefalttor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Zylinderwandungen
(22, 22' und 23, 23') durch Querstege (35) verbunden sind.
5. Schiebefalttor nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Zylinderwandungen (22, 22' und 23, 23') Dämmmaterial (37) angeordnet ist.
6. Schiebefalttor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß längs
der Stege (32, 32', 33 und 33') Dichtungsbänder (38) angeordnet sind.
7. Schiebefalttor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich
das verlängerte Ende (40) der Zylinderwandung (22 und 22') in Geschlossenstellung
der Torflügel (1, 2, 3) an ein an der Innenwand (11) bzw. der Außenwand (10) des Torflügels
(1, 2, 3) befestigtes Dichtungspolster (39) anlegt.
8. Schiebefalttor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Verbindungsschienen (15) endständige Gelenkbolzen (45).tragende Bänder (44) angeformt
sind, die sich in an der Innenwand (11) bzw. Außenwand (10) des Torflügels (1, 2,
3) angeformten, einen Längsschlitz (47) aufweisenden Gelenkhülsen (46) drehen.