(19)
(11) EP 0 014 445 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.08.1980  Patentblatt  1980/17

(21) Anmeldenummer: 80100516.6

(22) Anmeldetag:  01.02.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D01H 7/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT

(30) Priorität: 02.02.1979 DE 2904015
31.08.1979 DE 2935276

(71) Anmelder: Baron Vielhauer von Hohenhau, Siegfried geb. Kartmann, Dipl.-Ing.(FH)
D-8923 Lechbruck/Allgäu (DE)

(72) Erfinder:
  • Baron Vielhauer von Hohenhau, Siegfried geb. Kartmann, Dipl.-Ing.(FH)
    D-8923 Lechbruck/Allgäu (DE)

(74) Vertreter: Wey, Hans-Heinrich, Dipl.-Ing. et al
c/o Kanzlei Hansmann, Vogeser und Partner Albert Rosshaupter-Strasse 65
81369 München
81369 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spindel für das Spinnen und bzw. oder Zwirnen auf Ringspinn- und bzw. oder Ringzwirnmaschinen mit reduziertem Fadenballon


    (57) Spindel für das Spinnen bzw. Zwirnen von Fäden auf Ringspinn- und bzw. oder Ringzwirnmaschinen mit reduziertem Fadenballon, mit einem auf dem Spindelschaft sitzenden Spindelkopf mit den Faden bei seiner Drehung mitnehmenden und von diesem zu übergleitenden Fadenmitnehmern, (16) welche über den von dem über den Spindelkopf laufenden Faden umschriebenen Rotationskörper hinausragen, wobei die Fadenmitnehmer (16) aus an ihrem oberen Ende (18) mit einer Abrundung versehenen, im wesentlichen vertikalen zylindrischen Zapfen bestehen, welche über einen radialen Steg (19) mit einem zentralen zylindrischen Körper (20) verbunden sind und den zentralen Körper (20) überragen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Spindel für das Spinnen bzw. Zwirnen von Fäden auf Ringspinn- und bzw. oder Ringzwirnmaschinen mit reduziertem Fadenballon mit einem auf dem Spindelschaft sitzenden Spindelkopf mit den Faden bei seiner Drehung mitnehmenden und von diesem zu übergleitenden Fadenmitnehmern, welche über den von dem über den Spindelkopf laufenden Faden umschriebenen Rotationskörper hinausragen, und gegebenenfalls mit einem unter diesem befindlichen, sich nach unten verjüngenden Kegelkörper.

    [0002] Nachdem man gefunden hatte, daß es möglich ist, auf Ringspinn- bzw. Ringzwirnmaschinen "ballonlos" bzw. richtiger ausgedrückt, mit reduziertem Fadenballon zu spinnen bzw. zu zwirnen, hat es an den verschiedensten Vorschlägen nicht gefehlt, diese Methode zu verbessern, weil sie beträchtliche Vorteile bietet.

    [0003] Das Hauptproblem beim Spinnen bzw. Zwirnen steht in engem Zusammenhang mit der Fadenspannung sowie mit Fadenspannungsschwankungen bzw. dem Ort, wo diese Fadenspannungen auftreten. Durch sie sind der Steigerung der Leistungsfähigkeit der gebräuchlichen Ringspinn- und -zwirnmaschinen Grenzen gesetzt, deren Erhöhung in jüngerer Zeit praktisch kaum noch gelungen ist, zumindest nicht in einem so bedeutenden Umfang, um mit den in Betracht kommenden Maschinen noch wirtschaftlicher arbeiten zu können.

    [0004] Mit diesen Problemen steht auch die Frage der Qualität des erhaltenen Erzeugnisses im engen Zusammenhang.

    [0005] Es wurden bereits Spindeln mit besonders geformten Spindelköpfen bzw. auf den Spindeln aufsetzbaren Fadenführern empfohlen, durch die die Verhältnisse beim Spinnen und Zwirnen ohne oder mit reduziertem Fadenballon verbessert werden sollten, insbesondere hinsichtlich der Fadenspannung zwischen dem Lieferzylinder und dem Kopf.

    [0006] So sind bereits Spindeln mit Spindelköpfen für Ringspinn-und -zwirnmaschinen bekanntgeworden, bei welchen der Faden mittels an diesen angeordneten Gruppen von Mitnehmern verschiedenster Art schraubenlinienförmig über den Spindelkopf geführt wird. Die Mitnehmer bestehen z.B. aus prismatischen bzw. kegelförmigen, pyramidenähnlichen oder dgl. Vorsprüngen, die in unterschiedlichster Weise am Spindelkopf angeordnet sind. Dabei ist der Spindelkopf zumeist so ausgebildet, daß der von der Fadenführeröse kommende Faden möglichst ungestört und tangential auf entsprechend geformte Flächen des Spindelkopfes aufläuft, welche so abgerundet wie möglich ausgebildet sind, damit der Fadenlauf möglichst wenig gestört werden sollte. Da diese bekannten Vorsprünge am Spindelkopf die Aufgabe haben, den Faden mitzunehmen, sind Q sie dieser Aufgabe entsprechend ausgebildet und werden auch als Mitnehmer bezeichnet, denn sie sollen den Faden daran hindern, vom Spindelkopf fortzufliegen und einen Ballon zu bilden.

    [0007] Weiterhin wurde bereits vorgeschlagen, einen Spindelkopf zu verwenden, welcher aus einem im wesentlichen zylindrischen Körper besteht, über den der vom Fadenführer kommende Faden geführt wird und der als wesentliches Merkmal nutartige Einschnitte im Außenmantel aufweist (DE-PS 11 16 584 und DE-PS 12 86 438). Die in dem zylindrischen Körper des Spindelkopfes angeordneten nutartigen Einschnitte erstrecken sich nach oben bis zur Stirnfläche des Kopfes und endigen unten in der zylindrischen Mantelfläche, unterhalb welcher sich eine nach unten verjüngende Kegelmantelfläche befindet.

    [0008] Es hat sich nun aber, nachdem die vorgenannten Spindelköpfe, vor allem diejenigen nach der DE-PS 11 16 584 und der DE-PS 12 86 438, in sehr großen Stückzahlen und seit vielen Jahren benutzt werden, herausgestellt, daß diese trotz aller in sie gesetzten und im wesentlichen auch erfüllten Erwartungen noch Wünsche übriglassen, insbesondere hinsichtlich der Qualität der erhaltenen Fäden.

    [0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Spindelköpfe der in Betracht kommenden vorbekannten Art noch weiter zu verbessern, um die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden und einen möglichst störungsfreien Spinn- bzw. Zwirnbetrieb zu gewährleisten, der einwandfreie, qualitativ hochwertige und völlig gleichmäßige Erzeugnisse liefert.

    [0010] Es ist bekannt, daß beim Spinnen mit Selfaktoren der erhaltene Faden eine außerordentlich gute Gleichmäßigkeit aufweist, was darauf zurückzuführen ist, daß der Faden beim Ausfahren des Wagens infolge der sich drehenden Spindel und des dabei über den Spindel- bzw. Hülsenkopf springenden bzw. diesen überrollenden Fadens in transversale Schwingungen versetzt wird, wodurch eine bessere Orientierung und Ordnung der Fasern im Faden bereits von Beginn seiner Drehung an erreicht wird, die eine Qualitätsverbesserung des Fadens zur Folge hat.

    [0011] Im Rahmen dieser Erkenntnisse liegt die spezielle Aufgabe des Gegenstandes der Erfindung darin, insbesondere beim Ringspinnen zumindest ähnliche Verhältnisse wie beim Selfaktorspinnen zu schaffen.

    [0012] Nach umfangreichen Experimenten zur Lösung der vorgenannten Aufgabe wurde überraschenderweise gefunden, daß sich gegenüber den vorbekannten Spindelköpfen beachtliche Verbesserungen erzielen lassen, wenn man in etwa ausgehend von einem Spindelkopf nach der DE-PS 11 16 584 bzw. der DE-PS 12 86 438 diese in der Weise ausbildet, daß die Fadenmitnehmer aus an ihrem oberen Ende mit einer Abrundung versehenen, im wesentlichen vertikalen zylindrischen Zapfen bestehen, welche über einen radialen Steg mit einem zentralen zylindrischen Körper verbunden sind, daß die Fadenmitnehmer den zentralen Körper überragen und daß die Oberkante der radialen Verbindungsstege auf der Verbindungslinie von der oberen Stirnfläche des zentralen Körpers zum höchsten Punkt der Fadenmitnehmer liegt.

    [0013] Bei Versuchen über einen ausreichend bemessenen Zeitraum zwecks Sicherung der erhaltenen Ergebnisse konnte festgestellt werden, daß beim Spinnen bzw. Zwirnen mit erfindungsgemäß ausgebildeten Spindelköpfen bestückten Spindeln der Faden leicht vibrierend läuft, während die Fadenspannung unverändert im günstigsten Bereich liegt, wodurch eine bessere Faserordnung und -dichte im kritischen Bereich erzielt wird und ein Faden erhalten werden kann, der wesentlich gleichmäßiger als bisher ist. Auch konnte festgestellt werden, daß der Drall des Fadens gleichmäßiger und besser geworden ist.

    [0014] Versuche haben nun aber gezeigt, daß sich hinsichtlich bestimmter Fäden, insbesondere solcher, die sich schwieriger verspinnen bzw. zwirnen lassen, der zuvor beschriebene Spindelkopf noch verbessern läßt, um einen einwandfreien und störungsarmen Betrieb zu gewährleisten.

    [0015] In weiterer Ausbildung des Gegenstands der Erfindung wird vorgeschlagen, die Spindelköpfe für die in Betracht kommenden Spindeln in der Weise auszubilden, daß die Oberkante der radialen Stege vom Zentrum der oberen Stirnfläche des zentralen zylindrischen Körpers ausgehend nach außen hin zunächst bis zu einem höchsten Punkt ansteigt und dann von diesem aus nach außen hin zum oberen Ende der zylindrischen Zapfen abfällt, wobei der höchste Punkt der Oberkante der radialen Stege zwischen dem zentralen Körper und den zylindrischen Zapfen liegt.

    [0016] In den Figuren 1 bis 4 der Zeichnungen ist der gemäß der Erfindung verbesserte Spindelkopf anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele dargestellt, welche nachstehend im einzelnen näher beschrieben sind. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Axialschnitt durch den oberen Teil einer Spindel mit erfindungsgemäß ausgebildetem Spindelkopf, teilweise im Schnitt3

    Fig. 2 eine Aufsicht auf den Spindelkopf nach .Fig. 1;

    Fig. 3 eine Vorderansicht des oberen Teils einer Spindel mit dem weiterentwickelten, modifizierten Spindelkopf, teilweise im Schnitt, und

    Fig. 4 eine Aufsicht auf den Spindelkopf nach Fig. 3.



    [0017] Wie die Figuren 1 und 2 erkennen lassen, ist auf das obere Ende 11 des Spindelschafts 12 der Spindelkopf 13 aufgesetzt, der aus einem unteren, kegelstumpfförmigen Teil 14 und einem oberen Kopfteil 15 besteht, an welchem die Fadenmitnehmer 16 angeordnet sind. Die Fadenmitnehmer 16 bestehen aus im wesentlichen vertikalen, zylindrischen Zapfen, die sich von der oberen, größeren Stirnfläche 17 des unteren Kopfteils 14 nach oben erstrecken und ein oberes, ebenes, kuppelförmiges oder kegelförmiges Kopfende 18 aufweisen. Die Fadenmitnehmer 16 sind mittels radialer Stege 19 mit einem zentralen, zylindrischen Körper 20 verbunden, dessen obere horizontale Stirnfläche 21 axial tiefer liegt als die höchsten Punkte 22 der Kopfenden 18 der Fadenmitnehmer 16. Die Oberkante 23 der Stege 19 liegt auf der Verbindungslinie zwischen der Stirnfläche 21 des zentralen Körpers und dem höchsten Punkt 22 der Kopfenden 18 der Fadenmitnehmer 16 und steigt von innen nach außen unter einem Winkel oC gegenüber einer Horizontalebene an. Im Spindelkopf 13 befindet sich eine axiale Bohrung 24 für die Aufnahme des Bolzens 25, mit welchem der Spindelkopf 13 auf dem Spindelschaft 12 befestigt ist.

    [0018] Wie aus den Figuren 3 und 4 hervorgeht, ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel auf das obere Ende 11' des .Spindelscp.afts 12' der Spindelkopf 13' aufgesetzt, der aus einem unteren, kegelstumpfförmigen Teil 14' und einem oberen Kopfteil 15' besteht, an welchem die Fadenmtnehmer 16' angeordnet sind. Die Fadenmitnehmer 16' bestehen aus im wesentlichen senkrechten, zylindrischen Zapfen, die sich von der oberen, größeren Stirnfläche 17' des unteren Kopfteils 14' nach oben erstrecken und ein oberes, mit einer Abrundung versehenes Ende 18' aufweisen. Die Fadenmitnehmer 16' sind mit radialen Stegen 19' mit einem zentralen, zylindrischen Körper 20' verbunden, dessen obere waagerechte Stirnfläche 21' tiefer liegt als die höchsten Punkte 22' der Oberkanten 23' der Stege 19', welche von dem inneren Rand der oberen Stirnfläche 21' aus radial nach außen zu zunächst unter einem Winkel d ansteigen, um nach dem höchsten Punkt 22' unter einem Winkel β nach außen zu abzufallen. Der höchste Punkt 22' der Oberkante 23' der Stege 19' liegt zwischen dem zentralen Körper 20' und den außen befindlichen, aus zylindrischen Zapfen bestehenden Fadenmitnehmern 16'. Im Spindelkopf 13' befindet sich eine axiale Bohrung 24' für die Aufnahme des Bolzens 25', mit welchem der Spindelkopf 13' auf dem Spindelschaft 12' befestigt ist.


    Ansprüche

    1. Spindel für das Spinnen bzw. Zwirnen von Fäden auf Ringspinn- und bzw. oder Ringzwirnmaschinen mit reduziertem Fadenballon, mit einem auf dem Spindelschaft sitzenden Spindelkopf mit den Faden bei seiner Drehung mitnehmenden und von diesem zu übergleitenden Fadenmitnehmern, welche über den von dem über den Spindelkopf laufenden Faden umschriebenen Rotationskörper hinausragen, und gegebenenfalls mit einem unter diesem befindlichen, sich nach unten verjüngenden Kegelkörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenmitnehmer (16) aus an ihrem oberen Ende (18) mit einer Abrundung versehenen, im wesentlichen vertikalen zylindrischen Zapfen besteht, welche über einen radialen Steg (19) mit einem zentralen zylindrischen Körper (20) verbunden sind, daß die Fadenmitnehmer (16) den zentralen Körper (20) überragen und daß die Oberkante (23) der radialen Verbindungsstege (19) auf der Verbindungslinie von der oberen Stirnfläche (21) des zentralen Körpers (20) zum höchsten Punkt (22) der Fadenmitnehmer (16) liegt.
     
    2. Spindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante (23) der Stege (19) zwischen dem zentralen' zylindrischen Körper (20) und den Fadenmitnehmern (16) gegen die Spindelkopfachse hin abwärts geneigt sind.
     
    3. Spindel für das Spinnen bzw. Zwirnen von Fäden auf Ringspinn- und bzw. oder Ringzwirnmaschinen mit reduziertem Fadenballon, mit einem auf dem Spindelschaft sitzenden Spindelkopf mit den Faden bei seiner Drehung mitnehmenden und von diesem zu übergleitenden, an einem zentralen zylindrischen Körper angeordneten und über diesen hinausragenden Fadenmitnehmern und mit gegebenenfalls einem unter diesen befindlichen, sich nach unten verjüngenden Kegelkörper, bei welcher die Fadenmitnehmer aus an ihrem oberen Ende abgerundeten, im wesentlichen vertikalen zylindrischen Zapfen bestehen, die über einen radialen Steg mit dem zentralen zylindrischen Körper verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante (23') der radialen Stege (19') vom Zentrum der oberen Stirnfläche (21') des zentralen zylindrischen Körpers (20') ausgehend nach außen hin zunächst bis zu einem höchsten Punkt (22') ansteigt und dann von diesem aus nach außen hin zum oberen Ende (18') der zylindrischen Zapfen (16') abfällt, wobei der höchste Punkt (22') der Oberkante (23') der radialen Stege (19') zwischen dem zentralen Körper (20') und den zylindrischen Zapfen (16') liegt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht