[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät, insbesondere
zum Einsatz an schwer zugänglichen Stellen, mit einem Gehäuse, enthaltend Einrichtungen
zur Aufnahme und Führung der Bolzen, zur Zuführung der Kartuschen, zum Spannen und
Auslösen des Gerätes sowie mindestens einer Sicherung des geladenen und gespannten
Gerätes, ferner mit einem etwa senkrecht zur Setzrichtung verlaufenden Stielgriff
mit Betätigungsmitteln für die Auslösung.
[0002] Pulverkraftbetriebene Bolzensetzgeräte sind in den verschiedensten Ausführungen bekannt.
Ihre Funktionsweise ähnelt denen der Handfeuerwaffen. Sie werden meist einzeln mit
Bolzen geladen, während die Kartuschen auch magaziniert zugeführt werden können. Die
Sicherungen sind im allgemeinen so konstruiert, dass das Gerät durch Andruck auf die
Setzstelle entsichert wird. Das Spannen und der Kartuschenwechsel können ebenfalls
über einen Andruckmechanismus erfolgen oder aber mittels gesonderter Spann- und Kartuschenwechselvorrichtungen.
[0003] Eine besondere Ausführungsart der Bolzensetzgeräte wird für das Bolzensetzen an schwer
zugänglichen Stellen, zum Beispiel in Rohren oder beim Befestigen von wärmeisolierenden
Platten in den Kopfpartien von Kokillen, verwendet. Diese Geräte besitzen einen am
Gehäuse befestigten Stielgriff, welcher mit Betätigungsmitteln für die Auslösung des
Bolzensetzers versehen ist, so dass das Gerät in die öffnung eingeführt werden kann,
über den Stielgriff anpressbar und der Setzvorgang auslösbar ist. Zwischen erneutem
Spannen und zwischen Kartuschenwechsel nach dem Setzen werden die Geräte herausgehoben
und es muss meist ein am Gehäuse angebauter Spannhebel betätigt werden. Dieses Verfahren
ist jedoch rationell ungünstig. Es wurden daher bereits Geräte entwickelt, die den
Spannmechanismus im Griff tragen. Das Spannen des Gerätes erfolgt dann durch die vorgesehene
Griffbetätigung, zum Beispiel über einen Bowdenzug im Gehäuse. Diese Ausführungen
sind in der Handhabung einfacher als die zuvorgenannten Geräte, jedoch sind die verlängerten
mechanischen Spannbetätigungsmittel technisch anfällig; sie müssen ausserdem häufig
nachgestellt werden.
[0004] Es bestand daher die Aufgabe, ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät zu entwickeln,
das insbesondere zum Einsatz an schwer zugänglichen Stellen, zum Beispiel an Kokilleninnenwänden,
geeignet ist und welches die Nachteile der bekannt gewordenen Ausführungen nicht besitzt,
sondern einfach und zuverlässig zum Zwecke des Neuspannens nach dem Setzvorgang und
zum Kartuschenwechsel betätigt werden kann.
[0005] Es wurde gefunden, dass diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, dass zum Spannen
des Gerätes ein Dorn mit Federvorspannung vorgesehen ist, welcher im wesentlichen
achsparallel und gegenüber vom Stielgriff im Gehäuse verschiebbar gelagert ist und
über Betätigungsglieder mit dem Schlaghammer verbunden ist.
[0006] Die erfindungsgemässe Einrichtung ermöglicht es, dass der Benutzer des Bolzensetzgerätes
nach dem Setzvorgang das Gerät durch Eindrücken des Dornes spannen und die Kartusche
wechseln kann. Da der Dorn im wesentlichen achsparallel zum Stielgriff verläuft und
sich auf der entgegengesetzten Seite des Gehäuses befindet, kann dieser Vorgang durch
einfaches Aufsetzen des Gerätes erfolgen; der Benutzer braucht nicht umzugreifen,
einen Handwechsel vorzunehmen oder einen gesonderten Hebel zu betätigen. Die Handhabung
des Gerätes wird somit einfacher, für den Benutzer bequemer und rationeller.
[0007] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden als Betätigungsglied zwischen
Dorn und Schlaghammer zueinander parallel Gleitflächen auf Dorn und Schlaghammer vorgesehen,
die auf beiden Einrichtungen keilig verlaufen, so dass beim Eindrücken des Dornes
in das Gehäuse die Keilfläche des Dornes auf die Keilfläche des Schlaghammers trifft
und diesen gegen die Zündfeder verspannt.
[0008] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann als Betätigungsglied zwischen
Dorn und Schlaghammer ein Hebelmechanismus angeordnet sein, so dass beim Eindrücken
des Dornes dieser auf einen Hebelarm einwirkt, während der andere Hebelarm auf den
Schlaghammer entgegen der Zündfederspannung einwirkt und den Schlaghammer spannt.
[0009] Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf diese beiden bevorzugten Ausführungsformen
beschränkt; vielmehr können als Betätigungsglieder auch andere geeignete, an sich
bekannte mechanisch wirkende Mittel, wie zum Beispiel Kugelverdrängung oder dergleichen,
gekrümmte Gleitflächen usw: eingesetzt werden.
[0010] Die Erfindung soll an Hand der Zeichnungen Figuren 1 bis 3 beispielhaft verdeutlicht
werden. Die Zeichnungen zeigen nur die für den Spannvorgang wesentlichen Teile in
schematischer Darstellung. Nicht gezeigt wird das wechseln der Kartusche.
[0011] In den Zeichnungen bedeuten 1 das Gehäuse des Bolzensetzgerätes, 2 den Ansatz für
den Stielgriff, 3 den Auslösestift für den Vorgang des Bolzensetzens, welcher sich
im Stielgriff befindet und über Einrichtungen des Griffes betätigt werden kann, 4
die Bolzenführung,die mit der Schlaghammerführung 5 mechanisch verbunden ist. Innerhalb
der Schlaghammerführung ist der Schlaghammer 6 und die Zündfeder 7 angeordnet. Die
Schlaghammerführung 5 besitzt eine Andruckfeder 8, als Sicherung ist ein unter Federdruck
stehender Sperrschieber 9 vorgesehen. 10 ist der Dorn, durch dessen Betätigung der
Spannvorgang erfolgt und welcher mit dem Spannschieber 11 verbunden ist.
[0012] Der Dorn 1o mit dem Spannsehieber 11 ist, wie sich bei Betrachtung der Figuren 1,
2 und 3 ergibt, im Ge
- häuse achsparallel zum Stielgriff gegen den Federdruck verschiebbar. Seine keilförmig
verlaufende Gleitfläche gleitet dabei über die flächenparallel verlaufende Gleitfläche
des Schlaghammers 6 und spannt diesen entgegen der Zündfeder 7. Nach Beendigung der
Dornbetätigung gleitet der Dorn, wie in figur 3 gezeigt, durch Federkraft in seine
Ausgangslage zurück. Die Figuren 1 bis 3 zeigen ausserdem die verschiedenen Arbeitsstadien
des Gerätes. In Figur 1 ist das Gerät in entspanntem, nicht angedrücktem Zustand wiedergegeben,
in Figur 2 im Statium der Beendigung des Spannvorganges, in Figur 3 in gespanntem,
angedrücktem und für die Auslösung des Setzvorganges bereitem Zustand.
1. Pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät, insbesondere zum Einsatz an schwer zugänglichen
Stellen, mit einem Gehäuse, enthaltend Einrichtungen zur Aufnahme und Führung der
Bolzen, zur Zuführung der Kartuschen, zum Spannen und Auslösen des Gerätes sowie mindestens
einer Sicherung des geladenen und gespannten Gerätes, ferner mit einem etwa sentkrecht
zur Setzrichtung verlaufenden Stielgriff mit Betätigungsmitteln für die Auslösung,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Spannen des Gerätes ein Dorn mit Federvorspannung
vorgesehen ist, welcher im wesentlichen achsparallel und gegenüber vom Stielgriff
im Gehäuse verschiebbar gelagert ist und über Betätigungsglieder mit dem Schlaghammer
verbunden ist.
2. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Betätigungsglied
zwischen Dorn und Schlaghammer parallele Gleitflächen auf Dorn und Schlaghammer vorgesehen
sind, die keiligverlaufen, so dass beim Eindrücken des Dornes der Schlaghammer gegen
die Zündfeder gespannt wird.
3. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Betätigungsglied
zwischen Dorn und Schlaghammer ein Hebelmechanismus angeordnet ist, so dass beim Eindrücken
des Dornes dieser auf einen Hebelarm einwirkt, während der andere Hebelarm auf den
Schlaghammer entgegen der Zündfeder einwirkt und ihn spannt.