(19)
(11) EP 0 014 864 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.09.1980  Patentblatt  1980/18

(21) Anmeldenummer: 80100421.9

(22) Anmeldetag:  28.01.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D01H 13/12, D01H 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT

(30) Priorität: 23.02.1979 CH 1797/79

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Würmli, Arthur
    CH-8406 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fadenführer für Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen


    (57) Der Fadenführer für Ringspinn-und Ringzwirnmaschinen weist eine Fadenführerklappe (6) und eine drahtförmige, mittels einer Schraube (13) befestigte, die Fadenballonspitze definierende Fadenöse (3) auf, wobei die Schraube (13) eine Verlängerung (13a) besitzt, welche als Fadenfänger wirkt und somit gie Bildung von Reihenfadenbrüchen verhindert. Zwecks besserer Entfernung der Fadenresten kann die Verlängerung (13a) glatt sein. Die Schraube (13) dient weiter zur zentrierbaren Befestigung der Fadenöse (3) gegunüber der Spindelachse (a).




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fadenführer für Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen, mit einer Fadenführerklappe, einer aus einem annähernd schraubenlinienförmig aufgewundenen Draht gebildeten, mittels einer Schraube an der Fadenführerklappe befestigten, die Fadenballonspitze definierenden Fadenöse und mit einem Fadenfänger.

    [0002] Als Fadenfänger wird ein in der Nähe der Fadenöse für den Faden liegender, im wesentlichen gerader, zylindrischer, den Fadenballon während des Normalbetriebes nicht berührender Körper-bezeichnet, dessen Funktion es ist, den Faden bei durch übertriebenes Ausbauchen des Ballons unterhalb des Fadenführers hervorgerufenen, abnormalen Betriebszuständen (Läuferbruch, zu leichter Läufer usw.) sofort zu fangen und somit zu verhindern, dass er sich mit den Fäden der daneben liegenden, korrekt laufenden Spindeln verfangen und dadurch weitere Fadenbrüche (sogenannte Reihenfadenbrüche) verursachen kann.

    [0003] Es sind Fadenführer der eingangs erwähnten Art bekannt (z.B. aus der CH-PS 379 981), bei welchen der Fadenfänger einstückig als Fortsatz der Fadenöse ausgebildet ist, wobei der schraubenlinienförmig aufgewundene Draht, nach unten und vorne verlängert, den Fadenfänger bildet.

    [0004] Bei diesem Fadenführer wird die Fadenöse mittels einer Schraube mit der Fadenführerklappe so verbunden, dass eine Zentrierung der Fadenöse mit der Spindelachse nur bedingt, bzw. nur unter Zuhilfenahme anderer Vorkehrungen, möglich ist.

    [0005] Der beschriebene Fadenführer weist den Nachteil auf, dass der Fadenfänger praktisch an die vorderste, exponierteste Lage der Maschine zu liegen kommt, wo er oft der mechanischen Beschädigung unterworfen ist. Man ist somit oft gezwungen, die beschädigte Fadenöse durch eine neue zu ersetzen, was Unkosten verursacht.

    [0006] In einer weiteren bekannt gewordenen Ausführung eines Fadenführers (CH-PS 470 502) ist der Fadenfänger aus einem Draht gebildet, welcher am Draht der Fadenöse hinter derselben angeschweisst ist. Diese weist den Nachteil auf, dass die Herstellung solcher geschweisster Drahtkonstruktionen teuer ist und die Schweissnaht zur Bildung von störenden Flugansammlungen neigt.

    [0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Fadenführer für Ringzwirn- und Ringspinnmaschinen der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welcher die genannten Nachteile der bekannten Fadenführer dieser Art zu beseitigen vermag und vor allem billig und einfach in der Herstellung, robust, betriebssicher und leicht zu bedienen ist.

    [0008] Diese Aufgabe wird mit einem Fadenführer für Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen mit einer Fadenführerklappe, einer aus einem annähernd schraubenlinienförmig aufgewundenen Draht gebildeten, mittels einer Schraube an der Fadenführerklappe befestigten, die Fadenballonspitze definierenden Fadenöse und mit einem Fadenfänger dadurch gelöst, dass der unter der Fadenöse befindliche Fadenfänger aus einer in der Arbeitslage nach unten sich erstreckenden Verlängerung der Befestigungsschraube besteht.

    [0009] Durch Wahl einer längeren, ohnehin für Befestigungszwecke notwendigen Befestigungsschraube erübrigt.es sich beim erfindungsmässigen Fadenführer, eine teure Ausführung der Fadenöse mit "eingebautem" Fadenfänger vorzusehen. Der Fadenfänger, welcher dadurch in eine optimale Lage hinter der Fadenöse und unter der Fadenführerklappe zu liegen kommt, erfordert somit keinerlei Mehrkosten.

    [0010] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Fadenführers verläuft die Verlängerung im wesentlichen parallel zur Rotationsachse des Ballons.

    [0011] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Fadenführers weist die Fadenöse eine gebogene, in einer Ebene liegende Endpartie auf, welche zwischen der Fadenführerklappe und einer Mutter für die Befestigungsschraube für ihre zentrierbare Befestigung in einer zur Spindelachse senkrecht liegenden Ebene geklemmt wird. Durch diese Ausgestaltung der Fadenöse kann mit der gleichzeitig den Fadenfänger bildenden Befestigungsschraube die Fadenöse einfach und sehr präzis zur Spindelachse zentriert werden, womit bessere Arbeitsbedingungen für die Spinnstelle, und vor allem eine ausgeglichenere Fadenspannung und reduzierte Fadenbruchzahlen, ermöglicht werden.

    [0012] In einer weiteren Ausführungsform des Fadenführers besteht die Verlängerung der Befestigungsschraube aus einer zylindrischen, gewindelosen Partie, deren Durchmesser kleiner als der Kerndurchmesser des Gewindes der Befestigungsschraube ist. Diese besondere Ausführungsform des Fadenfängers bietet den Vorteil, dass die bei einem Fadenbruch sich um den Fadenfänger aufgewundenen Garnresten mühelos von demselben von Hand entfernen lassen.

    [0013] Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Mutter als Plättchen mit seitlich an mindestens einem Schenkel der Fadenführerklappe anliegender Begrenzung ausgebildet ist. Dadurch wird die Zentrierung der Fadenöse zur Spindelachse zu einer sehr einfachen Arbeit, da die Bedienungsperson mit einer Hand die Fadenöse richten und mit der anderen Hand die Befestigungsschraube anziehen kann, ohne dass sie sich um das Festhalten der Mutter bemühen muss.

    [0014] Weiter kann die Endpartie der Fadenöse U-förmig oder kreisförmig gebogen sein.

    [0015] Die Erfindung wird nun anhand einiger illustrierter Aus- führungsbeispiele näher beschrieben. Die Figuren zeigen:

    Fig. 1 einen Fadenführer im Schnitt längs der Linie I-I der Fig. 2,

    Fig. 2 den Fadenführer der Fig. l in Richtung des Pfeiles A der Fig. 1 gesehen,

    Fig. 3 eine Ansicht einer weiteren Variante einer Fadenöse,

    Fig. 4 die Fadenöse der Fig. 3 im Seitenriss.



    [0016] In Fig. 1 wird ein Ausschnitt einer Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine gezeigt, welcher aus Einfachheitsgründen nur die Elemente enthält, welche für die Beschreibung dieser Erfindung nötig sind.

    [0017] Auf einer Welle 1 (Fig. l und 2) ist pro Spinnstelle ein Fadenführer 2 gelagert, welcher dazu dient, durch seine Fadenöse 3 die Spitze eines, um eine Spindel (nicht gezeigt) rotierenden Fadenballons 4 (nur obere Partie gezeigt) zu bilden. Der Faden kommt aus einem nicht gezeigten Streckwerk in der Richtung des Pfeiles m, wobei durch die Rotation des Fadenballons 4 in der zwischen dem Streckwerk und der Fadenöse 3 liegenden Fadenstrecke 5 dem Faden die Drehung erteilt wird.

    [0018] Der Fadenführer 2 besitzt eine Fadenführerklappe 6, welche aus einem waagrechten Joch 7 und aus zwei zum Joch 7 senkrecht stehenden Schenkeln 8 und 9 besteht. Die Schenkel 8 und 9 weisen je eine Auge 10 und 11 auf, in welchen durchgehende Bohrungen zur Aufnahme der Welle l vorhanden sind. Die Welle l, welche sich über die ganze Länge der Maschine erstreckt, bildet die Schwenkachse für den Fadenführer 2. .Dabei spielt es keine Rolle, ob der Fadenführer 2 bei stillstehender Welle 1 auf dieser schwenkbar und mit nicht gezeigten Mitteln in der in Fig. 1 dargestellten Arbeitslage arretierbar ist, oder ob die Schwenkung des Fadenführers 2 zusammen mit der Schwenkung der ganzen Welle 1 erfolgt.

    [0019] In der vorderen Partie und im Zentrum des Joches 7 ist eine Bohrung 12 vorgesehen, durch welche eine Schraube 13 geht. Dabei weist die Schraube 13 eine Verlängerung 13a auf, deren Lage und Länge L so sind, dass sie mit ihrem freien Ende 14 einen Abstand x von der vom Ballon beschriebenen Rotationsfläche einhält. Dabei müssen die Länge L der Schraube 13 und Distanz b der Achse c der Schraube 13 von der Achse a der Spindel so gewählt werden, dass der Äbstand x zwischen der Ballonrotationsfläche und dem diesem nächstliegenden äussersten Punkt der Schraube 13 eine minimale Grösse im Bereich von 1 - 20 mm, vorzugsweise von 5 - 10 mm, nie unterschreiten darf. Damit ist der Tatsache Rechnung getragen, dass der Ballondurchmesser an der gleichen Spindel und von Spindel zu Spindel in Funktion von einer grossen Anzahl Faktoren, worunter die Fadenspannung der wichtigste ist, leicht variieren kann.

    [0020] Die Schraube 13 dient gleichzeitig zur Befestigung der aus einem Draht, vorzugsweise Runddraht, ausgebildeten Fadenöse 3 an der Unterseite des Joches 7, was dadurch erreicht wird, dass die U-förmig gebogene in einer Ebene liegende Befestigungspartie 15 (Fig. 2) der Fadenöse 3 zwischen der Unterseite des Joches 7 und einer z.B. als Plättchen ausgebildeten Mutter 16 geklemmt wird. Die Schraube 13 dient somit als Befestigungsmittel als auch als Fadenfänger und erfüllt so eine vorteilhafte Doppelfunktion. Dabei ist der Abstand zwischen den Schenkeln der U-förmig gebogenen Befestigungspartie 15 grösser als der Durchmesser der Schraube 13.

    [0021] Durch diese Befestigung der Fadenöse 3 im Fadenführer 2 ist ihre Zentrierbarkeit in bezug auf die Spindelachse a in optimaler Weise realisiert. In Fig. 2 sind, neben der mit ausgezogenen Linien dargestellten Lage der Fadenöse 3, zwei weitere, gestrichelt dargestellte Lagen 3a und 3b der Fadenöse 3 beispielsweise eingezeichnet. Dank der U-förmigen Befestigungspartie 15 weist die Fadenöse 3 eine zweifache Bewegungsfreiheit um die Schraube 13 in einer zur Spindelachse a senkrecht liegenden Ebene (nicht dargestellt) auf. Damit lassen sich grosse Lageunterschiede zwischen dem Fadenführer 2 und der Spindelachse a, welche in Anbetracht der Gesamtlänge der Maschine leicht vorkommen können, ohne weiteres ausgleichen.

    [0022] Für die Erleichterung der Zentrieroperation der Fadenöse 3 ist es vorteilhaft, wenn die als Plättchen ausgebildete Mutter 16 mit seitlich an mindestens einem Schenkel 8 oder 9 der Fadenführerklappe 6 anliegender Begrenzung so ausgebildet ist, dass sie beim Anziehen der Befestigungschraube 13 sich nicht drehen kann. In diesem Fall kann die Bedienungsperson mit einer Hand die Schraube 13 anziehen, während sie mit der anderen freien Hand die Fadenöse 3 halten, bzw. richten kann.

    [0023] In Fig. l ist weiter zu erkennen, dass die Verlängerung der Befestigungsschraube 13 aus einer zylindrischen, gewindelosen.Partie 20 besteht, deren Durchmesser kleiner als der Kerndurchmesser des Gewindes 21 der Schraube 13 ist. Die Erfahrung hat gezeigt, dass auch ein glatter Zylinder zum Fadenauffangen bestens geeignet ist, vorausgesetzt, dass die Distanz x richtig gewählt wird. Wenn dann ein Fadenbruch sich ereignet und der Faden sich um die Partie 20 aufwickelt, ist es erforderlich, dass das zurückgebliebene Fadenstück vor der Wiederinbetriebnahme der Spinnstelle entfernt wird, was von Hand durch Abstreifen des Fadens vom Fadenfänger erfolgen kann. Eine glatte Oberfläche der als Fadenfänger dienenden Partie 20 der Schraube 13 bietet deshalb grosse Vorteile, da die auf ihr aufgewundenen Fadenresten mühelos entfernt werden können.

    [0024] Für diese Operation klappt man mit Vorteil den Fadenführer 2 um die Welle 1 auf, so dass das Abstreifen der Fadenresten vom Fadenfänger, bzw. z.B. von seiner glatten Partie 20, von vorne besser und bequemer erfolgen kann.

    [0025] Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Variante einer im Fadenführer 2 einsetzbaren Fadenöse 18, welche sich von der Fadenöse 3 der Fig. 1 und 2 im wesentlichen dadurch unterscheidet, dass sie statt eine U-förmig gebogene Befestigungspartie eine kreisförmig gebogene Befestigungspartie 19 aufweist, wobei um die Zentrierbarkeit der Fadenöse 18 zur Spindelachse a zu gewährleisten, der Innendurchmesser der Befestigungspartie 19 grösser als der Durchmesser der Schraube 13 gewählt wird.


    Ansprüche

    1. Fadenführer für Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen, mit einer Fadenführerklappe, einer aus einem annähernd schraubenlinienförmig aufgewundenen Draht gebildeten, mittels einer Schraube an der Fadenführerklappe be--festigten, die Fadenballonspitze definierenden Fadenöse und mit einem Fadenfänger, dadurch gekennzeichnet, dass der unter der Fadenöse (3,18) befindliche Fadenfänger aus einer in Arbeitslage nach unten sich erstreckenden Verlängerung (13a) der Befestigungsschraube (13) besteht.
     
    2. Fadenführer nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung (13a) im wesentlichen parallel zur Rotationsache (a) des Ballons (4) verläuft.
     
    3. Fadenführer nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenöse (3,18) eine gebogene, in einer Ebene liegende Befestigungspartie (15,19) aufweist, welche zwischen der Fadenführerklappe (6) und einer Mutter (16) für die Befestigungsschraube (13) für ihre zentrierbare Befestigung in einer zur Spindelachse (a) senkrecht liegenden Ebene geklemmt wird.
     
    4. Fadenführer nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung (13a) der Befestigungsschraube (13) aus einer zylindrischen, gewindelosen Partie (20) besteht, deren Durchmesser kleiner als der Kerndurchmesser des Gewindes (21) der Befestigungsschraube (13) ist.
     
    5. Fadenführer nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mutter (16) als Plättchen mit seitlich an mindestens einem Schenkel (8 oder 9) der Fadenführerklappe anliegender Begrenzung ausgebildet ist.
     
    6. Fadenführer nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungspartie (15) der Fadenöse (3) U-förmig gebogen ist und der Abstand zwischen den Schenkeln der U-förmig gebogenen Endpartie (15) grösser als der Durchmesser der Schraube (13) ist.
     
    7. Fadenführer nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungspartie (19) der Fadenöse (18) kreisförmig gebogen ist und der Innendurchmesser der Endpartie (19) grösser als der Durchmesser der Schraube (13) ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht