[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Zu- bzw. Rückführung des Fadens
bzw. der Fäden an stich-, schlaufen- und/oder maschenbildenden Textilmaschinen unter
Verwendung einer Fadenwalze bzw. -rolle, die in Zuführungs- und Abzugsrichtung in
Abhängigkeit von einer Lochkartensteuerung oder einer Transportbewegung der die Fäden
führenden Nadeln bzw. anderer für die Stich-, Schlaufen- und/oder Maschenbildung vorgesehener
Werkzeuge periodisch getrieben ist und die den bzw. die Fäden durch ein- oder mehrfaches
Umschlingen unter Reibungsschluss hält, wobei ein Gleiten des Fadens auf der Walze
verhindert wird.
[0002] Bei solchen Textilmaschinen sind in der Regel kontinuierlich bewegliche Fadenleiter
vorgesehen, die jeweils vor einer Stich- oder Maschenbildung den Faden von der Vorratsspule
abziehen und nach der Stichbildung ein Zurückziehen des Fadens und somit ein Anziehen
des Stiches, der Schlaufe oder der Masche bewirken. Zur Durchführung dieser Bewegungen
sind eine Vielzahl von hin und her gehenden Maschinenteilen erforderlich und ausserdem
zusätzlich sogenannte Fadenbremsen, da ja sonst bei jeder Bewegung der Fadenleiter
ohne eine weitere Wirkung der Faden von der Spule abgezogen würde. Der konstruktive
Aufbau einerTextilmaschine ist gerade von dieser Fadenzuführung her gesehen recht
kompliziert und daher aufwendig, was sich insbesondere auch in den Wartungsarbeiten
negativ auswirkt. Bei einer besonderen Ausführung dieser Art (DE-B-1 929310) laufen
die Fäden über eine drehbar gelagerte Bremswalze, wobei diese über auf dieser Bremswalze
angeordnete Umlenkkörper geführt sind. Je nach der Stellung der Bremswalze kann daher
der Umschlingungswinkel verringert oder vergrössert werden. Die Bremswalze ist über
eine von einer Lochkartensteuerung her beeinflussbare Verstelleinrichtung je nach
Stichlänge verdrehbar, so dass je nach Umschlingungswinkel die von den Fäden bestrichene
Fadenbremsoberfläche verändert wird. Es ändert sich dadurch die Reibungskraft, also
die Nadelfadenspannung. Der Rückzugsweg des Fadens hängt also von der Fadenspannung
ab. Bei entsprechender Fadenspannung, hervorgerufen durch die Bewegung der Fadenleiter,
wird die Reibung an der Fadenwalze überwunden, und die Fäden werden nachgezogen. Eine
individuelle Fadenvorgabe und ein individuelles Anziehen eines Stiches ist dadurch
nicht möglich.
[0003] Es ist ferner ein Fadenanzugsverfahren bei Schiffchenstickmaschinen bekannt (AT-B-71
977), wobei es praktisch darum geht, eine Zierschnur entsprechend zuzuführen und dafür
zu sorgen, dass diese niemals locker wird oder durchhängt. Eine solche Zierschnur
besitzt in noch höherem Grade als der einfache Stickfaden die Neigung, sich zusammenzukräuseln
und Knötchen zu bilden. Es darf daher niemals ein Lockerwerden oder Durchhängen dieses
Fadens eintreten, der Faden muss also stets in einer gleichmässigen und sanften Spannung
erhalten werden. Es ist einleuchtend, dass bei den Stickfäden, mit welchen das Stickereimuster
hergestellt wird, also den durch die Nadel gerführten Fäden, diese Bedingung eben
nicht zutreffen darf, da es sehr wohl Zeitabschnitte während der Stichbildung gibt,
in welchen der Faden eben nicht gespannt sein darf. Es könnte keine ordnungsgemässe
Stichbildung bei einer Stickmaschine erfolgen, wenn während der ersten, kurzhubigen
Rückwärtsbewegung der Nadeln der Faden gespannt wäre, da dann keine Schlaufe für den
Durchtritt des Schiffchens gebildet wird. Eine solche Massnahme ist daher vielleicht
bei Anwendung einer Zierschnur möglich, doch kann diese niemals in gleicher Weise
auf die Zuführung und den Fadenanzug der Stickfäden übertragen werden. Ausserdem ist
bei dieser bekannten Anordnung lediglich eine für alle Stiche gleichartige Vor- und
Zurückbewegung einer die Zierschnur tragenden Walze vorgesehen, wobei die eigentliche
Vorschubbewegung des Fadens wiederum nur von der Bewegung des Stickgrundes abhängt,
so dass also die gesamte Belastung des Nachziehens der Zierschnur von dem Stickgrund
übernommen werden muss. Es ist eindeutig, dass der durch das Weiterrücken des Stickrahmens
benötigte Längenbetrag des Fadens durch schnell vorübergehende Freigabe der Fadenwalze
nachgelassen werden muss. Eine Übertragung eines derartigen Fadenanzugsverfahrens
auf die eigentlichen Stickfäden ist daher aus Gründen der Undurchführbarkeit nicht
möglich, da die Stickfäden nicht dauernd gespannt sein dürfen.
[0004] Weiters ist eine Fadenzuführvorrichtung für Mehrnadel-Gatter-Stickmaschinen bekannt
(DE-C-692 218). Für jeden einzelnen Stich soll so viel Faden zugeführt werden, als
es der Stichlänge entspricht. Es wird also nichts über jenen Fadenanteil ausgesprochen,
der für die Stichbildung selbst benötigt wird, so dass es unbedingt notwendig ist,
auch bei dieser Ausführung Fadenleiter vorzusehen. Es wäre sonst keine Stichbildung
und kein entsprechender Stichanzug durchführbar. Es wird in relativ komplizierter
Weise hier eine Möglichkeit aufgezeigt, wie von den Gatterantriebswellen her eine
Vorschubbewegung für eine Fadenwalze abgeleitet werden könnte. Es kann dadurch vielleicht
eine allzu grosse Fadenspannung während des Nachziehens der Fäden hintangehalten werden,
doch bringt dies gerade bei Stickmaschinen keine Verbesserung mit sich, zumal ja nur
zusätzliche, komplizierte mechanische Teile eingebaut werden müssen, ohne dass dadurch
andere Teile ersetzt werden könnten. Ein Vorausbestimmen der benötigten Fadenlänge
ist hier gar nicht durchführbar, da ja eine mechanische Verstellung in Abhängigkeit
von der Gatterbewegung erfolgt, so dass die Stickbahn und die Fäden selbst nur unwesentlich
entlastet werden können. Auf jeden Fall ist ein Rückwärtsdrehen der Nadelwalze mit
einer derartigen Anordnung nicht möglich, so dass die Stichbildung eben nur mit Hilfe
von Fadenleitern durchführbar ist.
[0005] Ferner ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Spannen der Stickfäden bekannt
(CH-A-91 531), bei der eine Fadenwalze in Abhängigkeit von der Nadelbewegung oder
einer Lochkartensteuerung periodisch in beiden Drehrichtungen getrieben ist und den
Faden durch ein- oder mehrfaches Umschlingen unter Reibungsschluss hält, wobei ein
Gleiten des Fadens auf der Walze verhindert wird. Der Rückzug des Fadens ist jedoch
bei dieser bekannten Konstruktion wegen der federbelasteten Reibungskupplung von der
Fadenspannung bzw. der Bremswirkung abhängig. Diese Fadenwalze bewegt sich praktisch
nach jeder Vorwärtsbewegung entgegen der Kraft einer Feder, so dass diese Fadenwalze
bestrebt ist, sich immerzu zurückzubewegen, sobald nur ein weiterer Vorschub derselben
über eine Zahnklinke erfolgen soll. Es ist daher auch bei dieser Ausführung nur möglich,
einen entsprechenden Fadenvorschub zu erreichen, in dem der Faden vom Stickgrund her
über die Nadel und die Nadelwalze angezogen wird, da ja die Fadenwalze in dieser Richtung
an sich frei bewegbar ist, wobei lediglich die vorgesehenen Bremsen entgegenwirken.
Es ergibt sich daher noch ein weiterer Nachteil, dass nämlich das Nachziehen der Stickfäden
unter besonderer Belastung, also entgegen der Kraft von Federn, erfolgt, so dass es
sehr oft zu Fadenbrüchen und gegebenenfalls zu Nadelbrüchen kommen wird. Ferner ist
es bei einer solchen Ausgestaltung der Fall, dass stets nur eine gleich grosse mechanische
Vorschubbewegung der Fadenwalze durchführbar ist, da ja eine Hubscheibe auf einer
Nockenwelle sitzt, die sich nur in Abhängigkeit vom Stickmaschinenantrieb bewegen
kann. Bei Stickmaschinen erfolgt für jede Umdrehung der Hauptwelle ein Stickvorgang.
Die Nockenwelle mit der Hubscheibe wird sich daher bei einem Stickvorgang einmal drehen.
Auch wenn eine entsprechende Übersetzung vorhanden wäre, könnte nur eine einheitliche
Vorschubbewegung erfolgen, wobei hier ausserdem noch hinderlich ist, dass ja bei der
Abwärtsbewegung der Sperrklinke die Fadenwalze folgt, so dass daher die Sperrklinke
gar nicht in andere Zähne nachgreifen kann. Aus diesem Gesichtspunkt her gesehen wird
also diese Fadenwalze lediglich immer in einer annähernd gleichen Vor- und Rückwärtsbewegung
sich befinden, wobei zusätzlich noch für den Fadenvorschub eine entsprechende Vorwärtsbewegung
erfolgt. Bei einer solchen Ausführung ist es daher in praktischer Hinsicht unmöglich,
ohne die üblichen Fadenleiter auszukommen.
[0006] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Einrichtung an Textilmaschinen
zu schaffen, mit welcher diese Nachteile vermieden werden können und mit welcher genau
den Erfordernissen angepasst ein Zuführen und Nachziehen des Fadens bzw. der Fäden
möglich ist und mit welcher auch ein Anziehen der Stiche, Maschen od.dgl. und somit
ein Zurückziehen des Fadens bzw. der Fäden im gewünschten Ausmass durchführbar ist.
[0007] Erfindungsgemäss gelingt dies dadurch, dass für den Antrieb der Fadenwalze bzw. -rolle
ein den Zuführungs- und den Abzugsweg jeweils zwangsweise unabhängig von der Fadenspannung
bestimmender, gegebenenfalls von Stich zu Stich im Weg veränderlicher, elektrischer
oder hydraulischer Stellantrieb vorgesehen ist.
[0008] Bei der vorliegenden Erfindung können also sämtliche Vor- und Rückwärtsbewegungen
des Fadens oder der Fäden von einer Fadenwalze bzw. von Fadenrollen her gesteuert
werden. Es ist also ein Antrieb für die Fadenwalze für beide Bewegungsrichtungen unabhängig
von der Fadenspannung vorgesehen, so dass der vorgewählte Rückzugsweg jeweils zwangsweise
unabhängig von der Fadenspannung erzielt wird. Auf das Textilerzeugnis selbst, z.B.
eine Stickbahn, wird dadurch keine Belastung mehr durch das Nachziehen der Fäden ausgeübt,
und es können dadurch eine Reihe von schweren Maschinenteilen entfallen (wie z. B.
der grosse und der kleine Fadenleiter und die entsprechenden Antriebselemente). Bereits
durch die Vorgabe z.B. von der Lochkartensteuerung her kann ein entsprechender Fadenvorschub
erfolgen, wobei es beispielsweise möglich ist, einen zusätzlichen Fadenvorschub für
die Stichbewegung der Nadel erst unmittelbar vor dem Nadeleinstich durchzuführen,
dass eine zusätzliche Fadenzugabe bei einer Schlaufenbildung erfolgt und dass dann
selbstverständlich ein entsprechender Fadenanzug nach der Stichbildung im gewünschten
Ausmass ermöglicht wird. Gerade der einwandfreie Fadenanzug nach der Stichbildung
ist aber ein wesentliches Kriterium für eine einwandfreie Stickereiware und selbstverständlich
für jedes andere einwandfreie Textilerzeugnis.
[0009] Eine derartige Fadenwalze bzw. -rolle wirkt zugleich als Fadenbremse, so dass der
Vorschub und das Rückziehen beim Anzug von Stichen bzw. Schlaufen und Maschen ohne
ein Durchrutschen des bzw. der Fäden vor sich gehen kann. Beim Einsatz von hin und
her bewegbaren Fadenleitern hingegen wurde die Zugkraft sowohl auf die Vorratsspule
des Fadens als auch über die Nadel auf das Textilerzeugnis übertragen. Besonders bei
empfindlichen Textilerzeugnissen oder bei der Herstellung von sehr feinen Mustern
wirken sich die erfindungsgemässen Massnahmen daher noch vorteilhafter aus.
[0010] Weitere erfindungsgemässe Merkmale und besondere Vorteile werden anhand eines Ausführungsbeispiels
bei einer Stickmaschine noch näher erläutert. Auf den Zeichnungen zeigen:
Fig. eine schematische Darstellung der Fadenzubringung bei einer Stickmaschine, wobei
die bislang üblichen Fadenleiter ebenfalls dargestellt sind;
Fig. 2 eine Ausführungsform bei einer Stickmaschine, bei welcher die Fadenleiter nicht
mehr aufscheinen.
[0011] In Fig. 1 ist eine Fadenwalze 1 dargestellt, wie sie bei Stickmaschinen bereits in
üblicher Anordnung vorhanden ist. Diese Fadenwalze 1 wird auch Schmirgelwalze genannt.
Über diese Fadenwalze 1 wird ein Faden 2 von einer entsprechenden Spule 3 abgezogen,
wobei der Faden zweckmässigerweise einmal bzw. mehrmals die Fadenwalze 1 umschlingt,
damit dadurch eine Fadenbremse erreicht wird. Der Faden 2 führt dann zu einem kleinen
Fadenleiter 4 und dann zurück über den grossen Fadenleiter 5 zur Nadel 6. Vor einer
Stichbildung wird durch Verschwenken der Fadenleiter 4 und 5 der Faden 2 von der Spule
3 abgezogen, da die anderen Enden der Fäden an der Stickbahn 7 festliegen, wobei durch
diese Bewegung die Fadenwalze 1 mitgedreht wird. Da während des Stichbildungsprozesses
eine relativ grosse Schlaufe erforderlich ist, wird der grosse Fadenleiter 5 gegen
die Stickbahn 7 verschwenkt, so dass der Faden 2 ganz lose ist und eine grosse Schlaufe
zum Durchtritt des Schiffchens 8 bilden kann. Nach der Stichbildung wird der grosse
Fadenleiter 5 wiederum in seine in Fig. 1 dargestellte Lage zurückgezogen, so dass
dadurch der Stich angezogen wird. Die Fadenwalze 1 ist bei diesen bekannten Anordnungen
ohne Antrieb ausgestaltet, wobei es jedoch zusätzlich ein Sperrzeug gibt, weiches
gegebenenfalls zum Sperren der Drehbewegung der Fadenwalze 1 eingesetzt werden kann.
Diese Möglichkeit wird bei einem gewünschten besonders scharfen Anzug des Stiches
herangezogen.
[0012] Gemäss der vorliegenden Erfindung wird nun die Fadenwalze 1 mit einem Antrieb ausgestattet,
wobei dieser bei einer Stickmaschine von der Lochkartensteuerung her direkt oder indirekt
betätigbar ist.
[0013] Eine solche Anordnung ist besonders dann zweckmässig durchführbar, wenn eine elektrische
oder mechanisch-elektrische Ablesung der Lochkarten erfolgt, wobei dann die Steuerimpulse
von der Lochkarte auf eine entsprechende Steuereinrichtung abgegeben werden. Von dieser
Steuereinrichtung werden dann entsprechende Schrittmotoren, Scheibenläufer oder Hydraulikmotoren
für den Gatterantrieb betätigt. Da in einer solchen Steuereinrichtung die Grösse der
Verstellung des Stickgatters gegeben ist, kann auch ein entsprechender Fadenvorschub
während der Bewegung des Stickgatters oder bereits kurz vor der Bewegung des Stickgatters
erfolgen, so dass dadurch eine wesentliche Verminderung der Fadenbrüche gegeben ist.
Allein durch das Weiterziehen infolge Verschwenkens des kleinen Fadenleiters 4 gab
es doch relativ oft entsprechende Fadenbrüche. Ausserdem besteht die Möglichkeit,
dass bei zu lockerem Faden dieser sich in sich selbst verwindet, so dass es dadurch
wiederum zu einem Fadenbruch kommt.
[0014] Bei bestehenden Stickmaschinen ist in einfacher Weise ein Umbau der Fadenzuführung
möglich, indem der Faden bzw. die Fäden 2 weiterhin über die Fadenleiter 4 und 5 geführt
werden, wobei die Bewegung dieser Fadenleiter jedoch stillgesetzt wird. Die Zuführung,
das Nachziehen und das Zurückziehen des Fadens 2 erfolgt dann nur noch durch die Fadenwalze
1, wobei durch die einmalige oder mehrmalige Umschlingung der Faden 2 unter Reibungsschluss
an der Fadenwalze 1 gehalten ist. Durch die Stillsetzung der Fadenleiter 4 und 5 ist
nicht nur eine Verminderung der erforderlichen Antriebsleitung einer Stickmaschine
gegeben, sondern auch eine wesentliche Lärmverminderung, da bekanntlich alle hin und
her gehenden Teile an solchen Textilmaschinen den überwiegenden Anteil der Lärmbelästigung
ausmachen.
[0015] Eine wesentlich verbesserte Ausführung stellt Fig. 2 dar, welche insbesondere bei
neuen Stickmaschinen angewandt werden kann. Selbstverständlich ist diese Variante
auch bei alten Stickmaschinen möglich, da auch dort die Fadenleiter gegebenenfalls
ausgebaut werden können. Durch den Wegfall solcher Fadenleiter ist der verfügbare
Raum für die Nadelschiene wesentlich grösser, wobei dies insbesondere auch bei der
Anordnung von Mehrfarben-Stickeinrichtungen eine wesentliche Rolle spielt.
[0016] Bei der Fadenwalze 1 ist ein von der Lochkartensteuerung betätigbarer Antrieb vorgesehen.
Es werden zusätzlich zu der Steuerung von der Lochkartensteuerung her Impulse überlagert,
welche ein Vor- und Rücklaufen der Fadenwalze 1 bewirken. Bei der Stichbildung und
somit bei der Erfordernis einer Schlaufenbildung wird ein entsprechend zusätzlicher
Vorschub der Fadenwalze 1 bewerkstelligt, wobei nachträglich nach Ende der Stichbildung
durch Rückdrehen der Walze 1 der Stich angezogen wird. Die Vereinfachung, die sich
dadurch ergibt, ist deshalb von grossem Wert, da ja praktisch der kleine und der grosse
Fadenleiter 4 und 5 wegfallen können. Weiters entfallen dadurch verschiedene Steuerstangen,
Antriebselemente für die Fadenleiter und weitere Maschinenteile, so dass bei Neuanlagen
der Wegfall dieser Teile die Erfordernis eines zusätzlichen Antriebes für die Fadenwalze
durchaus kompensiert. Es ergibt sich dadurch eine Vereinfachung der ansonsten mechanisch
durchgeführten Steuerung der Stickmaschine, eine wesentliche Verringerung der mechanischen
Teile und somit eine wesentliche Geräuschminderung. Ferner ergeben sich dadurch selbstverständlich
weitere Vorteile, da die Überwachung der Fäden wesentlich einfacher wird und das Einfädeln
selbst leichter durchführbar ist. Durch den Wegfall dieser mechanischen Teile direkt
vor der Stickbahn ergeben sich auch zusätzliche Möglichkeiten zur Anordnung besonderer
Zusatzeinrichtungen.
[0017] Die Spule 3 kann liegend oder aufrecht stehend angeordnet werden, wie dies entweder
der Fig. 1 oder Fig. 2 entnommen werden kann.
[0018] Bei einer Mehrfarbenstickerei wäre es auch möglich, mehrere Fadenwalzen 1 beispielsweise
schräg übereinanderliegend anzuordnen, wobei dann die entsprechende Walze bei Einsatz
des betreffenden Fadens in Betrieb genommen wird. Ferner ist es denkbar, jeden Faden
über eine gesonderte Rolle zu führen, welche dann durch Reibung von einer angetriebenen
Walze her gedreht werden. Bei Abheben der Rolle bzw. der Rollen bleibt der entsprechende
Faden in Ruhestellung. Diese Anordnung ist besonders bei Mehrfarbenstickereien zweckmässig.
[0019] Es wurde bereits erwähnt, dass bei üblichen Stickmaschinen ein Sperrzeug vorgesehen
ist, um dadurch die Fadenwalze bei einem besonders festen Anzug des Stiches zu sperren.
Diese Funktion des Einsetzens des Sperrzeuges erfolgt ebenfalls von der Lochkarte
aus, wobei die Steuerung gemäss der vorliegenden Erfindung so gehandhabt werden kann,
dass bei dem Befehl des Einsatzes des Sperrzeuges das Zurückdrehen der Fadenwalze-1
entsprechend vergrössert wird, so dass dadurch der Anzug des Fadens verstärkt wird.
Es können dadurch die gleichen Lochkarten wie bisher verwendet werden, wobei in der
entsprechenden Steuereinrichtung die Impulse eben anstelle an das Sperrzeug nunmehr
an den Antrieb der Fadenwalze 1 weitergegeben werden. Es ist daraus ersichtlich, dass
zusätzliche mechanische Teile, also der gesamte Antrieb und das gesamte Sperrzeug,
entfallen können.
[0020] Gerade bei Stickmaschinen kommt relativ oft die Funktion des Bohrens vor, d.h. es
werden in den Stickgrund 7 durch die Bohrer entsprechende Löcher gestossen, wobei
die Ränder dieser Löcher dann nachträglich eingestickt werden. Da diese Bohrer unterhalb
der Nadeln liegen, muss für den Bohrvorgang ein entsprechender Weg des Gatters (also
der Stickbahn) zurückgelegt werden. Beim Bohren ist ausserdem der Faden entsprechend
locker zu halten, so dass bei einem Befehl «Bohren» von der Lochkarte aus gleichzeitig
auch ein Betätigungsimpuls für den Antrieb der Fadenwalze 1 abgeleitet wird, damit
gegebenenfalls ein Vor- oder Rückdrehen derselben vor bzw. nach dem Bohren erfolgt.
[0021] Es wird im Rahmen der Erfindung weiters vorgeschlagen, dass der Steuereinrichtung
für den Antrieb der Fadenwalze manuell betätigbare Einstellregler zugeordnet sind,
welche zur Vergrösserung oder Verringerung der in Abhängigkeit von der Lochkartensteuerung
vorgegebenen Drehbewegung der Fadenwalze 1 dienen. Es kann dann beispielsweise ein
von der Lochkartensteuerung ausgelöster Impuls für ein starkes Anziehen des Stiches
(Sperrzeug ein) noch weiter verstärkt oder abgeschwächt werden, so dass eine individuelle
zusätzliche Regelungsmöglichkeit gegeben ist. Ferner könnten dadurch beispielsweise
auch beim Bohren oder bei sonstigen zusätzlichen Arbeiten an der Stickmaschine Feineinstellungen
für den Vorschub und das Zurückziehen der Fäden erreicht werden.
[0022] Durch die erfindungsgemässe Einrichtung am Beispiel von Stickmaschinen können verschiedene
Muster sehr einfach und in gleichmässiger Güte hergestellt werden, was insbesondere
bei einem Frotteemuster oder beispielsweise einem Moosgrund sehr wichtig ist. Es sollen
hier Schlaufen in entsprechender Länge auch nach der Stichbildung bestehenbleiben.
Dies kann eben nur dadurch erreicht werden, dass der Fadenrückgang nach der Stichbildung
immer gleichmässig und genau regelbar ist.
[0023] Selbstverständlich ist eine derartige Einrichtung bei allen Typen von Stickmaschinen
einsetzbar ohne Unterschied der Art der Lochkartensteuerung.
[0024] Die Erfindung wurde anhand eines Ausführungsbeispieles bei einer Stickmaschine erläutert.
Selbstverständlich ist eine derartige Einrichtung bei allen Textilmaschinen möglich,
die in irgendeiner Form eine Stichbildung, Schlaufenbildung oder Maschenbildung vorsehen.
So ist es auch durchaus möglich, beispielsweise an Nähmaschinen eine entsprechende
Fadenrolle vorzusehen, die in Abhängigkeit verschiedener Bewegungen (Nadel, Nähfuss
usw.) den Faden zuführt, nachzieht oder zurückzieht. Auch bei Nähmaschinen sind hin
und her gehende Teile in Form von Fadenleitern vorgesehen, die dadurch entfallen können.
Es ist deshalb auch möglich, dass der Antrieb einer solchen Fadenwalze oder -rolle
auf andere Weise als in Abhängigkeit von einer Lochkartensteuerung betätigt wird.
Beispielsweise kann eine Betätigung in Abhängigkeit von der Transportbewegung eines
herzustellenden bzw. zu bearbeitenden Textilerzeugnisses, z.B. einer Stoffbahn od.dgl.,
erfolgen. Auch ist eine Betätigung des Antriebes in Abhängigkeit von der Transport-
und Vorschubbewegung der den oder die Fäden führenden Nadeln oder anderer für die
Stich-, Maschen- und/oder Schlaufenbildung vorgesehener Werkzeuge möglich. Ausserdem
ist in diesem Zusammenhang eine Betätigung in Abhängigkeit von einer erforderlichen
Anzugsbewegung nach einer Stich- oder Maschenbildung möglich, da dadurch die Fadenwalze
bzw. -rolle nach der einen oder anderen Drehrichtung hin angetrieben werden muss.
Auch bei anderen Textilmaschinen als bei Stickmaschinen sind zusätzliche, manuell
betätigbare Einstellglieder möglich, die beispielsweise den Anzug eines Stiches bzw.
einer Masche variieren lassen.
[0025] Die erfindungsgemässe Einrichtung bringt gegenüber der bisher üblichen Anordnung
von hin und her gehenden Fadenleitern eine wesentliche Verbesserung und Vereinfachung
von Textilmaschinen, es fallen eine Vielzahl von hin und her bewegbaren, relativ schweren
Maschinenteilen weg, die Antriebsgeschwindigkeit der Textilmaschinen kann dadurch
weiter erhöht werden, und ausserdem ergibt sich eine wesentliche Geräuschminderung.
Auch bei einem Umbau bestehender Textilmaschinen ergeben sich wesentliche Vorteile,
da die bisher vorgesehenen, hin und her beweglichen Teile einfach stillgesetzt werden
können, so dass dadurch die geschilderten Vorteile ebenfalls voll zur Geltung kommen.
1. A device for the delivery and return of the thread (2) or threads on textile machines,
which form stitches, loops and/or stitches by using a thread roller (1) or roll, which
is driven periodically in the delivery and return direction in dependence on a punched
card control or a transport movement of the needles (6) or of other tools (6, 8) provided
for forming stitches, loops and/or stitches, guiding the threads, and which holds
the thread or threads (2) by single or multiple looping in friction contact, the thread
being prevented from sliding on the roller, characterized in that for the drive of
the thread roller (1) or roll there is provided an electric or hydraulic adjustable
drive which defines the delivery and the draw-off path in each case necessarily independently
of the thread tension, and whose path, where appropriate, can be changed from stitch
to stitch.
2. A. device according to claim 1, characterized in that there are associated with
a control device, arranged upstream of the drive, adjustment regulators, which can
be operated manually, for increasing or decreasing the rotating movement, of the thread
roller (1) or roll, predetermined in dependence on the punched card control or a transport
movement of the needles (6) or of other tools (6, 8) provided for forming stitches,
loops and/or stitches, guiding the threads (2).
1. Dispositif pour amener ou bien faire revenir le fil (2) ou bien les fils sur des
machines textiles réalisant des points, des boucles et/ou des mailles, en utilisant
un cylindre ou rouleau de fil (1), qui est entraîné périodiquement dans le sens d'amenée
et de tirage en fonction d'une commande à carte perforée ou bien d'un déplacement
de transport des aiguilles (6) conduisant les fils, ou bien d'autres outils (6, 8)
prévus pour réaliser les points, les boucles et/ou les mailles, cylindre ou rouleau
qui maintient le fil ou les fils (2) par frottement grâce à un ou plusieurs enroulements,
un glissement du fil sur le cylindre étant empêché, dispositif caractérisé en ce que,
pour l'entraînement du cylindre ou rouleau de fil (1), il est prévu un entraînement
de réglage électrique ou hydraulique déterminant la course d'amenée et de tirage selon
le cas de manière impérative et indépendamment de la tension du fil, avec modification
éventuelle de la course de point en point.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que, à un dispositif de
commande prévu en amont de l'entraînement, sont associés des régulateurs de réglage
susceptibles d'être actionnés manuellement pour augmenter ou réduire le déplacement
en rotation du cylindre ou rouleau de fil (1) prédéfini en fonction de la commande
par carte perforée ou bien d'un déplacement de transport des aiguilles (6) conduisant
les fils (2) ou bien d'autres outils (6, 8) prévus pour réaliser les points, les boucles
et/ou les mailles.