[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur teilweisen Abschirmung eines
zu erwärmenden Behältnisses, etwa eines Glaskolbens, gegenüber einer offenen Flamme,
z.B. eines Bunsenbrenners, und zur Verteilung des von der Flamme ausgehenden heißen
Gases.
[0002] Bisher hat man für solche Zwecke, insbesondere in Laboratorien oder dergl. sog. Asbestdrahtnetze
verwendet, die aus einem relativ engmaschigen Drahtgitter bestehen, welches mit einer
etwa kreisförmigen Asbestschicht durchsetzt ist. Diese Asbestdrahtnetze werden mittels
Schraubzwinge oder dergl. an einem Ständer so befestigt bzw. auf einen Dreifuß so
aufgelegt, daß sie sich in horizontaler Lage zwischen dem zu erwärmenden Behältnis,
z.B. einem Glaskolben, und der Flamme z.B. eines Bunsenbrenners befinden.
[0003] Der Nachteil dieser Asbestdrahtnetze besteht darin,.daß die bei jedem Arbeitsvorgang
zum Glühen gebrachte Asbestschicht im Laufe der Zeit zerfällt und für das Arbeitspersonal
gesundheitsschädlicher Asbeststaub entsteht, der durch die Thermik aufgewirbelt wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, hier eine - Abhilfe zu schaffen,
und zwar durch eine Vorrichtung, die langlebig und absolut betriebssicher ist und
jegliche
Ge-fahr einer gesundheitlichen Schädigung des Arbeitspersonals ausschließt.
[0005] i Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Glaskeramik-Platte von relativ
geringer Dicke, z.B. im Bereich von etwa 2 bis 7 mm gelöst. Glaskeramik-Platten sind
thermisch hochfest und haben einen Wärmeausdehnungskoeffizienten, der außerordentlich
klein oder gleich Null ist. Aufgrund der extrem hohen thermischen Belastbarkeit und
Feuerfestigkeit der Glaskeramik-Platten werden entsprechend lange Standzeiten erreicht.
Ferner ist durch die Zusammensetzung einer Glaskeramik-Platte gewährleistet, daß diese
keine Gefahrenquelle für die Gesundheit des Arbeitspersonals darstellt.
[0006] Es ist zwar bekannt, derartige Glaskeramik-Platten als Herdplatten mit rückseitig
angeordneten elektrischen Heizelementen zu verwenden, ihre Anwendung als Abschirmung
gegenüber z.B. einer Bunsenbrennerflamme liegt jedoch keinesfalls nahe.
[0007] Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann um den zentralen, über der Flammenspitze
anzuordnenden Bereich der Glaskeramik-Platte mit vollem Querschnitt ein Kranz von
Durchlässen für das heiße Gas angeordnet sein. Durch den zentralen Bereich mit vollem
Querschnitt der Glaskeramik-Platte erfolgt eine gewisse Abschirmung des zu erwärmenden
Kolbens oder dgl. gegenüber der offenen Flamme, während die von dieser ausgehenden
heißen Gase durch den Kranz von Durchlässen zu dem zu erwärmenden Kolben oder dgl.
ge- langen können.
[0008] Die Durchlässe können z.B. durch kreisförmig angeordnete Bohrungen und/oder bogenförmige
Schlitze gebildet sein. Die Durchlässe in Form von Bohrungen oder bogenförmigen Schlitzen
können ferner entlang mehrerer, konzentrisch angeordneter Kreise vorgesehen sein.
[0009] Schließlich können die Durchlässe auch aus strahlenförmig angeordneten Schlitzen
oder aus Gruppen von parallel zu den Außenrändern der Glaskeramik-Platte angeordneten
Schlitzen gleicher und/oder unterschiedlicher Länge bestehen.
[0010] Zweckmäßig wird die Glaskeramik-Platte randseitig von einem Halter, z.B. aus einem
Winkelprofilrahmen unterstützt, der wiederum einen Befestigungsstiel zur üblichen
Fixierung an einem Ständer aufweisen kann.
[0011] Ferner kann der Winkelprofilrahmen an einer Seite offen bzw. U-förmig ausgebildet
und mit Klemmfedern zur Fixierung der Glaskeramik-Platte versehen sein.
[0012] Die Glaskeramik-Platte oder ihr Halter aus dem Winkelprofilrahmen können aber auch
lose auf z.B. einen Dreifuß aufgelegt oder an diesem angeschraubt werden.
[0013] Insbesondere kann die Glaskeramik-Platte auf dem Tragring eines Dreifußes gelagert
und in dieser Position durch mehrere, z.B. vier Vorsprünge am Tragring seitlich gesichert
sein, die jeweils um einen Winkel von 90° versetzt angeordnet sind.
[0014] Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen mehrerer Ausführungsbeispiele
erläutert.
[0015] Es zeigen;
Fig. 1 eine Draufsicht je zur Hälfte auf eine erste und eine zweite Ausführungsform
einer Glaskeramik-Platte, eingesetzt in einen an einer Seite offenen Winkelprofilrahmen;
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie II-II der Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht je zur Hälfte auf eine dritte und eine vierte Ausführungsform
der Glaskeramik-Platte, eingesetzt in einen geschlossenen Winkelprofilrahmen als Halter;
Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV der Fig. 3;
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Dreifußes mit aufgelegter Glaskeramik-Platte und
Fig. 6 eine Draufsicht der Anordnung der Fig. 5.
[0016] Die in den Figuren 1-6 abgebildeten Vorrichtungen dienen dem Zweck, einen zu erwärmenden
Behälter gegenüber einer offenen Flamme, z.B. der eines Bunsenbrenners teilweise abzuschirmen
-bzw. die von der Flamme ausgehenden heißen Gase so zu verteilen, daß der Boden des
Glaskolbens möglichst gleichmäßig erwärmt wird, ohne in direkte Berührung mit der
offenen Flamme zu kommen. Um dies zu erreichen, wird die Vorrichtung der Figuren 1
und 2, bzw. 3 und 4 in horizontaler Lage zwischen dem Bunsenbrenner und dem Behälter
angeordnet.
[0017] Die Vorrichtung nach den Figuren 1 und 2 weist zu diesem Zweck eine Glaskeramik-Platte
10 mit einer Dicke von etwa 2 - 7 mm, vorzugsweise etwa 4 mm, auf, die in der rechten
Darstellungshälfte einen Bereich 11 mit vollem Querschnitt enthält, während in der
linken Hälfte ein Bereich mit Durchlässen 12 dargestellt ist, und zwar in Form von
Bohrungen entlang zweier konzentrisch angeordneter Kreise.
[0018] Die Glaskeramik-Platte 10 ist leicht herausziehbar in einem Halter 12 angeordnet,
der hier aus einem an einer Seite offenen Winkelprofilrahmen besteht. An diesem Winkelprofilrahmen
ist ein Befestigungsmittel 15 angebracht, mit dessen Hilfe der Halter 13 mit eingesetzter
Glaskeramik-Platte 10 an einem (nicht gezeigten) Ständer in der jeweils gewünschten
Höhe in üblicher Weise festgeklemmt werden kann.
[0019] Um die Glaskeramik-Platte 10 in dem Halter 13 zu fixieren, sind zwei Klemmfedern
16 am Winkelprofilrahmen in den in Fig. 1 gezeigten Positionen befestigt, die die
Glaskeramik-Platte 10 gegen die in einer Ebene liegenden Schenkel des Winkelprofilrahmens
drücken.
[0020] Fig. 3 zeigt jeweils eine Hälfte 10a bzw. 10b von zwei weiteren Ausführungsformen der
Glaskeramik-Platte. Die Durchlässe 12a für das heiße Gas bestehen bei der Glaskeramik-Platte
10a aus strahlenförmig um-den kreisförmigen zentralen Bereich 11 herum angeordneten
Schlitzen. Die auf den sich kreuzenden Symmetrieachsen der Glaskeramik-Platte 10a
verlaufenden Schlitze sind untereinander gleich lang, jedoch kürzer als die restlichen
Schlitze, die ihrerseits gleiche Länge aufweisen können.
[0021] Bei der Glaskeramik-Platte 10b sind die Durchlässe für das heiße Gas durch um den
zentralen Bereich 11 herum angeordnete Paare von Schlitzen 12b gebildet, die in der
in Fig. 3 gezeigten Anordnung parallel zu den Außenrändern der Glaskeramik-Platte
10b verlaufen, und zwar derart, daß auch in diesem Falle ein im wesentlich kreisförmiger
zentraler Bereich 11 mit vollem Querschnitt erhalten wird.
[0022] Die Glaskeramik-Platte 10a oder 10b ist bei diesem Ausführungsbeispiel in einem Halter
130 angeordnet, der aus einem geschlossenen Winkelprofilrahmen 140 besteht, auf dessen
in einer Ebene liegenden Schenkeln die Glaskeramik-Platte 10a oder 10b gelagert ist.
Zur Fixierung des Halters 130 in der jeweils erwünschten horizontalen Lage an einem
Ständer oder dgl. ist auch in diesem Falle ein Befestigungsmittel 15 an dem Winkelprofilrahmen
140 angebracht.
[0023] Der in den Fig. 5 und 6 gezeigte Dreifuß 18 ist so gestaltet, daß zwischen seinen
Füßen z.B. ein (nicht gezeigter) Bunsenbrenner aufgestellt werden kann. Der Dreifuß
18 ist mit einem Tragring 17 versehen, auf dem im vorliegenden Ausführungsbeipsiel
eine volle Glaskeramik-Platte 10c mit einer Dicke von z.B. 4 mm lose aufgelegt ist.
Um die Positionierung der Glaskeramik-Platte 10c auf dem Tragring 17 zu erleichtern
sowie ein seitliches Verrutschen der Platte 10c zu verhindern, sind auf der Oberseite
des Tragringes 17 vier Vorsprünge 19, jeweils um einen Winkel von 90° versetzt, angeordnet.
Diese Vorsprünge 19 können aus den Köpfen von Schrauben oder Nieten bestehen, es kann
sich aber auch um angeschweißte oder eingenietete oder eingeschraubte Bolzen oder
dgl. handeln. Die Höhe dieser Vorsprünge 19 ist in jedem Fall so bemessen, daß die
erwünschte Lagesicherung der Glaskeramik-Platte 10c auf dem Tragring 17 erreicht wird.
1. Vorrichtung zur teilweisen Abschirmung eines zu erwärmenden Behältnisses, etwa
eines Glaskolbens, gegenüber einer offenen Flamme, z.B. der eines Bunsenbrenners,
gekennzeichnet durch eine Glaskeramik-Platte (10) von relativ geringer Dicke.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß um einen zentralenrüber
der Flammenspitze anzuordnenden Bereich der Glaskeramik-Platte (10) mit vollem Querschnitt
ein Kranz von Durchlässen (12) für das heiße Gas angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlässe (12) durch
kreisförmig angeordnete Bohrungen gebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlässe durch kreisförmig
angeordnete Schlitze (12a) gebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlässe (12a, 12b)
aus Gruppen von parallel zu den Außenrändern der Glaskeramik-Platte (10b) angeordneten
Schlitzen gleicher und/oder unterschiedlicher Länge bestehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaskeramik-Platte
(10, 10a, 10b) randseitig von einem Halter (13, 130) aus z.B. einem Winkelprofilrahmen
(14, 140) unterstützt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fixierung der Glaskeramik-Platte
(10) der Winkelprofilrahmen (14) an einer Seite offen und mit Klemmfedern (16) versehen
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaskeramik-Platte
(10c) auf dem Tragring (17) eines Dreifußes. (18) gelagert und in dieser Position durch mehrere Vorsprünge (19) am Tragring
(17) seitlich gesichert ist.