[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Halogenindenoncarbonsäuren, Verfahren zu deren
Herstellung sowie Ester dieser Halogenindenoncarbonsäuren. Die Halogenindenoncarbonsäuren
gemäss dieser Erfindung eignen sich für die Herstellung von unter dem Einfluss von
Licht vernetzbaren Polymeren. Lichtempfindliche Polymere auf der Basis von Halogenindenoncarbonsäuren
waren bisher nicht bekannt und auch eine entsprechende Lichtempfindlichkeit dieser
Säure selbst ist nicht beschrieben.
[0002] Es ist jedoch bereits eine ganze Reihe von andersartigen durch Lichteinwirkung vernetzbaren
Polymeren bekannt, bei denen die Vernetzung durch eine Photocyclodimerisierung von
spezifischen C=C-Doppelbindungen bewirkt wird. Als Stand der Technik, welcher sowohl
derartige lichtempfindliche Polymere als auch entsprechende lichtempfindliche Monomere,
welche für die Herstellung von solchen Polymeren geeignet sind, umfasst, sind die
folgenden Patentanmeldungen bzw. Patente anzuführen:
[0003] Die japanischen Offenlegungsschriften:
JA 49-128991, JA 49-128992, JA 49-128993, JA 50-5376, JA 50-5377, JA 50-5378, JA 50-5379,
JA 50-5380, JA 50-9682, JA 50-10884, JA 50-77363.
[0004] Die Deutschen Offenlegungsschriften:
DE 2 031 573, DE 2 032 037, DE 2 626 795, DE 2 407 033.
[0005] Das US-Patent 3 079 041.
[0006] Bei diesen bekannten lichtempfindlichen Polymeren handelt es sich mit Ausnahme von
denen gemäss DE 2 407 033 um Substanzen, bei denen die Lichtempfindlichkeit auf Maleinimidgruppen
oder Abkömmlingen davon beruht. Dagegen beruht die Lichtempfindlichkeit der Polymeren
nach DE 2 407 033 auf substituierten 1-Carbonyloxy-lH-naphthalin-2-on-Gruppen.
[0007] Die vorbekannten vernetzbaren Polymeren haben den Nachteil einer relativ geringen
photochemischen Empfindlichkeit, weshalb sie sich nicht oder nur schlecht für zahlreiche
Anwendungen eignen, für die hochlichtempfindliche Substanzen benötigt werden, oder
aber sie erfordern die Mitverwendung von bekannten Photosensibilisatoren, wie Benzophenon,
Thioxanthon und dergleichen. Im übrigen sind dieselben farblos. Häufig ist es aber
aus technischen Gründen erwünscht, dass das lichtempfindliche Material eine spezifische
Farbe aufweist. Bei den bekannten Polymeren wird dann eine aufwendige Einfärbung erforderlich,
die. manchmal auch noch zu Störungen führt.
[0008] In einer Publikation von Th. Zincke und M. Engelhardt, Annalen d.Ch. 283 (1894) 341-360,
ist bereits die Chlorindenoncarbonsäure der Formel

beschrieben worden.
[0009] Die Herstellung dieser Verbindung erfolgt nach einem sehr umständlichen, mehrstufigen
Verfahren, welches das Produkt offensichtlich in schlechter Ausbeute liefert. Die
Herstellung irgendwelcher anderer Chlor-indenoncarbonsäuren, beispielsweise solcher,
bei denen H-Atome des Sechsrings obiger Formel substituiert sind, gelingt, vermutlich
aufgrund von Nebenreaktionen wie Oxydation, nicht.
[0010] R.E.Lutz hat im J.Am.Chem.Soc. 52 (1930) 3404-3422, u.a. über die Friedel-Crafts-Reaktion
von Dibrommaleinsäureanhydrid mit Benzol in Gegenwart von A1C1
3 berichtet. Er erhielt vorwiegend harzige hochmolekulare Produkte und in geringer
Ausbeute auch die Brom-carbonsäure der Formel

In einer weiteren Publikation "A convenient synthesis of some highly functionalized
chromones and indones", Synthetic Communications 9 (2), 129-139 (1979), haben G. Boberge
und P. Brassard über Indenoncarbonsäuren berichtet, welche am Sechsring in 7-Stellung
eine OH-Gruppe enthalten. Diese Verbindungen sind jedoch gänzlich ungeeignet für die
Herstellung von unter dem Einfluss von Licht vernetzbaren Polymeren.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung der Halogen-indenoncarbonsäure
der oben angegebenen Formel zu finden, welches unkompliziert ist und sich technisch
in möglichst einfacher und wirtschaftlicher Weise realisieren lässt, welches zu hoher
Ausbeute und von vornherein zu.einem möglichst reinen Produkt führt und welches es
ausserdem möglich macht, bei Wechsel der Ausgangsprodukte auch andere, d.h. substituierte
Halogen- --indenoncarbonsäuren herzustellen. Somit ist ein Teil der Aufgabe der Erfindung
auch die Bereitstellung von solchen neuen substituierten Halogen-indenoncarbonsäuren,
welche wie die unsubstituierten Säuren u.a. für die Herstellung von unter dem Einfluss
von Licht vernetzbaren Polymeren geeignet sind.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung umfasst aber auch die Bereitstellung von Estern dieser
Halogenindenoncarbonsäuren, welche endständig jeweils eine reaktive Gruppe enthalten,
die polymerisierbar und/oder für die Reaktion mit seitenständigen reaktiven Gruppen
von Polymeren geeignet ist; welche letztlich vorteilhaft als Ausgangsprodukte für
die Herstellung von unter Lichteinfluss vernetzbaren Polymeren einsetzbar sind.
[0013] Die Halogen-indenoncarbonsäuren sowie die entsprechenden Ester sollen gemäss der
Aufgabe der Erfindung Ausgangsprodukte für solche unter dem Einfluss von Licht vernetzbare
Polymere sein, welche in ihren Eigenschaften den lichtempfindlichen Polymeren des
Standes der Technik überlegen sind. Diese Polymeren sollen nämlich eine ganz spezifische
Eigenfärbung aufweisen, welche bei den Polymeren des Standes der Technik nicht auftritt.
[0014] Gleichzeitig sollen sie aufgrund hoher Eigenabsorption im langwelligen UV ohne Einsatz
von Sensibilisatoren leicht vernetzen.
[0015] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Indenoncarbonsäuren
der Formel I

worin
R3 für Cl oder Br, vorzugsweise für Cl, steht und R, R und R2 gleich oder verschieden sind,
R einen n-Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise CH3, oder aber H, Cl, Br oder F,
R1 einen n-Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise CH3, oder aber H, R H oder CH3 oder aber
Rund R
2 zusammen die Gruppe -CH
2CH
2CH
2- bedeuten, wobei im letzteren Fall die Bindung an den Sechsring über die C-Atome
in 5- und 6-Position des Kerns erfolgt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man
eine aromatische Verbindung der Formel II

in der an mindestens 2 benachbarten C-Atomen des Kerns die H-Atome nicht substituiert
sind und in der R, R
1 und R
2 dieselbe Bedeutung wie in Formel I haben, entweder zusammen mit einem Dihalogenmaleinsäureanhydrid
der Formel III

oder zusammen mit einem Ester der Formel IV

wobei R 3 dieselbe Bedeutung wie in Formel I hat und R 4 einen niedermolekularen organischen
Rest, insbesondere einen aliphatischen, einen cycloaliphatischen, einen aliphatisch-aromatischen
oder einen aromatischen Rest, bedeutet, jeweils im etwa stöchiometrischen Mengenverhältnis,
in Gegenwart von AlCl
3, gegebenenfalls in Gegenwart von inerten Schmelz-und/oder Lösungsmitteln, bei Temperaturen
zwischen 40° und 150°C einer Kondensationsreaktion unterwirft und das so erhaltene
Reaktionsprodukt hydrolysiert.
[0016] Die Hydrolyse erfolgt zweckmässig durch Eingiessen der zunächst durch die Kondensationsreaktion
erhaltenen Komplexverbindung in eine Mineralsäure/Wasser/ Eis-Mischung. In manchen
Fällen, insbesondere, wenn nach Entfernung aller Lösungsmittel der feste Rückstand
pulverig zerfällt, ist auch die Hydrolyse durch Zugabe von verdünnten Mineralsäuren,
wie Salzsäure, zu dem trockenen Produkt unter Kühlung möglich. Vorzugsweise wird die
erfindungsgemässe Umsetzung wie oben beschrieben einstufig durchgeführt. Grundsätzlich
lässt sich das Verfahren aber auch in der Weise 2-stufig ausführen, dass man in dem
Reaktionsgemisch in der 1. Stufe in an sich bekannter Weise eine Ketocarbonsäure der
Formel V

herstellt und dieselbe isoliert, und dass man in der 2.Stufe die Ketosäure der Formel
V ebenfalls in Gegenwart von AlCl
3, gegebenenfalls in Gegenwart von inerten Schmelz-und/oder Lösungsmitteln, aber bei
Temperaturen zwischen 40° und 150°C zur entsprechenden Indenoncarbonsäure der Formel
I cyclisiert, welche durch Hydrolyse aus dem entstandenen Reaktionsgemisch freigesetzt
wird.
[0017] Die Reaktionsbedingungen für die 2. Reaktionsstufe entsprechen also praktisch voll
denjenigen des 1-Stufenverfahrens, nur mit dem Unterschied, dass in dieser 2.Reaktionsstufe
anstelle der ursprünglichen Ausgangsprodukte der Formel II und III bzw. IV bereits
das Zwischenprodukt der Formel V vorliegt.
[0018] Die Ausgangsprodukte der Formel II und III bzw. IV sind an sich bekannt und können
nach üblichen Methoden hergestellt werden. Bevorzugt werden als Dihalogenmaleinsäureanhydrid
der Formel III oder als Ester der Formel IV jeweils die Verbindungen eingesetzt, welche
den Formeln III und IV mit R
3=Cl entsprechen. Grundsätzlich können auch gemischte Halogenverbindungen, welche gleichzeitig
Cl und Br enthalten, eingesetzt werden. Diese Produkte sind aber bekanntlich schwerer
zugänglich als beispielsweise Dichlormaleinsäureanhydrid.
[0019] Als Ester der Formel IV kann eine Vielzahl von Verbindungen eingesetzt werden, da
der Rest R
4 eine grosse Zahl von organischen Gruppen, welche sich von entsprechenden Alkoholen
und Phenolen ableiten, darstellen kann. Bevorzugt bedeutet R einen aliphatischen Rest
mit insgesamt 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise CH
3.
[0020] In dem Reaktionsgemisch, das bei dem erfindungsgemässen Verfahren vorgelegt wird,
sollte das AlC13 vorzugsweise in einer Menge von mindestens 1 Mol pro Mol des Dihalogenmaleinsäureanhydrid
der Formel III oder des Esters der Formel IV vorliegen.
[0021] Wird erfindungsgemäss in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln gearbeitet, was eine
Vorzugsform des erfindungsgemässen Verfahrens darstellt, so sind solche Lösungsmittel
bzw.. Lösungsmittelgemische, welche einen Kochpunkt von min- de
stens 40°C aufweisen, einzusetzen. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise mehrfach
halogenierte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie o-, m- und p-Dichlorbenzol,
Dichlormethan und 1,1,2,2-Tetrachloräthan. Ebenfalls geeignet sind Nitrobenzol und
Dialkylamide niedermolekularer Carbonsäuren, wie Dimethylformamid oder Diäthylformamid.
Bevorzugt angewandte Lösungsmittel sind 1,1,2,2-Tetrachloräthan und Nitrobenzol. Bei
Nitrobenzol ist allerdings wegen der Explosionsgefahr die Reaktionstemperatur unter
90°C zu halten. Auch die Dialkylamide niedermolekularer Carbonsäuren, vorzugsweise
Dimethylformamid, sind recht wirkungsvoll als Lösungsmittel einsetzbar. Das Molverhältnis
Dialkylamid zu A1C1
3 in dem Reaktionsgemisch sollte dabei mindestens 1:1 betragen.
[0022] Auch die Anwendung von inerten Schmelzmitteln stellt eine Vorzugsform des erfindungsgemässen
Verfahrens dar. Als Schmelzmittel kommen anorganische Salze oder organische Schmelzmittel
oder Gemische der anorganischen Salze mit den organischen Schmelzmitteln in Frage.
Die Menge der angewendeten Schmelzmittel muss vorzugsweise so gross
ge-wählt werden, dass im Gemisch mit dem AlCl
3 in der Reaktionsmischung ein Schmelzpunkt resultiert, welcher niedriger als die Reaktionstemperatur
ist. Zweckmässig werden die eingesetzten Mengen so gewählt, dass im Gemisch mit dem
A1C1
3 eine Schmelzpunktserniedrigung, beispielsweise aufgrund von Eutektikumbildung, resultiert.
[0023] Als organische Schmelzmittel werden erfindungsgemäss bevorzugt Dialkylamide niedermolekularer
Carbonsäuren, wie z.B. Dimethyl- oder Diäthylformamid, eingesetzt. Die Menge sollte
dabei vorzugsweise so gewählt werden, dass das Molverhältnis Dialkylamid zu
A1C1
3 in den Grenzen 1:4 und 1:1 liegt.
[0024] Als anorganische Salze werden bevorzugt NaCl und/oder KC1, gegebenenfalls zusammen
mit Dimethylformamid als organisches Schmelzmittel, eingesetzt. Weitere geeignete
anorganische Schmelzmittel (insbesondere Mischungen) sind der Publikation von C.A.Thomas,
"Anhydrous Aluminum Chloride In Organic Chemistry" (ACS Monogr. Ser.) (New York 1941),
zu entnehmen.
[0025] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren sind die jeweilige Reaktionstemperatur und -dauer
wesentlich abhängig von der nucleophilen Reaktivität der verwendeten aromatischen
Verbindung der Formel II. Dies bedingt wiederum die Wahl des Lösungs- bzw. Schmelzmittels.
Im allgemeinen gelten folgende Regeln:
a) Beim Einsatz von reaktiven aromatischen Verbindungen der Formel II (welche 2 bis
3 CH3-Gruppen als Substituenten am Sechsring enthalten) genügen Reaktionstemperaturen von
40° bis 80°C, d.h. es sind sowohl organische Lösungs- oder Schmelzmittel als auch
Schmelzmittel z.B. auf NaCl/KCl-Basis anwendbar.
b) Beim Einsatz von weniger reaktiven aromatischen Verbindungen der Formel II (welche
H und Halogen am Sechsring enthalten) sind Reaktionstemperaturen von von 80° bis 130°C
erforderlich; hier sind auf jeden Fall Schmelzmittel anzuwenden, insbesondere anorganische
Schmelzmittel auf Alkali- und/oder Erdalkalichloridbasis oder organische Schmelzmittel
auf der Basis von Amiden niederer aliphatischer Carbonsäuren, wie Dimethylformamid.
[0026] Für eine wirtschaftliche Arbeitsweise sind bei der unter a) dargelegten Regel für
die Reaktionsführung Reaktionszeiten erforderlich, welche im allgemeinen zwischen
O,5 und 12 Stunden liegen. Bei der unter b) beschriebenen Regel werden bevorzugt Reaktionszeiten
zwischen 2 und 8 Stunden angewandt.
[0027] Weiterer Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der der Formel VI

worin
R3 für Cl oder Br, vorzugsweise für Cl,steht und R, R und R2 gleich oder verschieden sind,
R einen n-Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise CH3, oder aber H, Cl, Br oder F,
R1 einen n-Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise CH3, oder aber H, R2 H oder CH3 oder aber
R1 und R2 zusammen die Gruppe -CH2CH2CH2- bedeuten, wobei im letzteren Fall die Bindung an den Sechsring über die C-Atome
in 5- und 6-Position des Kerns erfolgt, worin R5 einen der Reste -OH, -O-(CH2)m-OH, -O-(CH2-CH2-O)n-CH2-CH2-OH,

-O-CH2-CH2-O-CH=CH2 und

bedeutet, wobei m eine Zahl von 2 bis 6, n eine Zahl von 1 bis 10, und R6 H oder -CH3 darstellen, mit der Massgabe, dass in dem Fall, in dem R -OH bedeutet, mindestens
ein Wasserstoffatom in 4- bis 7-Stellung des Sechsringes substituiert ist.
[0028] Bevorzugte Verbindungen der Formel VI sind diejenigen, welche der Formel VI mit der
Bedeutung von -
OH für
R5 entsprechen, d.h. die freien Halogen-indenoncarbonsäuren, insbesondere die Chlorprodukte.
Entsprechende bevorzugte Ester sind solche der Formeln VII und VIII

wobei die angegebenen Reste R bis R die vorher angegebene Bedeutung haben. Bevorzugt
bedeutet R
3 in den Formeln VII und VIII jeweils Chlor.
[0030] Die Herstellung der Ester der Halogenindenoncarbonsäuren der Formel VI erfolgt nach
an sich bekannten Verfahren. Im einzelnen ist dazu genauer das Folgende auszuführen.
[0031] Die Herstellung der Ester der Formel VI, in der R
5 den Rest -O-(CH
2)m-OH bedeutet, erfolgt durch Veresterung der entsprechenden Halogen-indenoncarbonsäure
mit dem jeweiligen Alkylenglykol in Gegenwart von inerten organischen Lösungsmitteln
(z.B. Aethylenglykol-dimethyläther) und Veresterungskatalysatoren (z.B. Schwefelsäure).
[0032] Die Herstellung der Ester der Formel VI, in der R den Rest -O-(CH
2-CH
2.0)
n-CH
2-CH
2-OH bedeutet, erfolgt durch Addition von n Molekülen Aethylenoxid an die jeweilige
Halogen-indenoncarbonsäure.
[0033] Die Ester der Formel VI, in der R
5 den Rest

bedeutet, werden durch Veresterung des jeweiligen Hydroxy-alkylesters (d.h. R
5 bedeutet den Rest -O-(CH
2)
m-OH) mit Acrylsäure oder Methacrylsäure hergestellt.
[0034] Die Ester der Formel VI, in der R den Rest

bedeutet, werden entweder durch Umsetzung von Acrylsäure- oder Methacrylsäureglycidylester
mit der jeweiligen Halogen-indenoncarbonsäure oder aber durch Umsetzung von Acryl-
oder Methacrylsäure mit dem jeweiligenHalogen-indenoncarbonsäureester der Formel VI,
in der
R5 den Rest

bedeutet, hergestellt.
[0035] Die Herstellung des zuletzt genannten Produktes der Formel VI erfolgt durch Umsetzen
von Epichlorhydrin mit der jeweiligen Halogenindenoncarbonsäure.
[0036] Die Ester der Formel VI, in der R den Rest -O-CH
2-CH
2-O-CH=CH
2 bedeutet, werden durch Kondensation von a-Chloro-äthylvinyläther und der jeweiligen
Halogen- indenoncarbonsäure hergestellt.
[0037] Bei allen Verfahren zur Herstellung der Halogenindenoncarbonsäureester der Formel
VI wird vorzugsweise in Gegenwart von inerten organischen Lösungsmitteln gearbeitet.
[0038] Die neuen, verbesserten, unter der Einwirkung von Licht vernetzbaren Polymeren, welche
sich unter Verwendung von Verbindungen der Formel VI als Ausgangssubstanzen herstellen
lassen, enthalten seitenständige Gruppen der Formel IX

wobei die Reste R bis R
3 dieselbe Bedeutung wie in Formel I haben. Der Anteil an Gruppen der Formel IX beträgt
dabei 5 bis 100, bevorzugt 20 bis 100 %, bezogen auf die Anzahl der wiederkehrenden
Strukturelemente des jeweiligen Polymeren.
[0039] Bei diesen lichtempfindlichen Polymeren handelt es sich z.B. um solche aus der Gruppe
der Phenol-Formaldehyd-Harze, der Novolake, der .Phenoxyharze und solche, welche durch
Homo- oder Copolymerisation von C=C-Doppelbindungen enthaltenden Monomeren erhalten
werden.
[0040] Die Polymere lassen sich nach an sich bekannten Synthesemethoden zur Herstellung
von Makromolekülen mit photoaktiven seitenständigen Gruppen herstellen. Grundsätzlich
kommen folgende Wege in Betracht:
1. Einbau der Gruppe der Formel IX in eine bestehende Polymerkette;
2. Aufbau der Polymerkette aus Monomeren, welche die lichtempfindliche Gruppe der
Formel IX bereits enthalten, wobei dieser Kettenaufbau vorzugsweise durch eine Polymerisation
über C=C-Doppelbindungen erfolgt.
[0041] Bei dem 1. Herstellungsweg wird stets in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln gearbeitet.
Bei der 2. Methode wird entweder in Block oder in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln
polymerisiert. Da beide Verfahren nach an sich bekannten Grundmethoden durchgeführt
werden, erübrigen sich hier weitere Angaben über die gegebenenfalls zu verwendenden
Lösungsmittel, Katalysatoren und Temperaturen. Derartige Grundmethoden sind im übrigen
ausführlich in dem US-Patent 4079 041 beschrieben.
[0042] Teilweise können mit den Methoden 1 und 2 gleiche Produkte erhalten werden, so dass
sich wahlweise die Methode 1 oder 2 anwenden lässt. Werden die Gruppen der -Formel
IX in eine bereits vorhandene Polymerkette eingebaut, so erfolgt dieser Einbau beispielsweise
durch eine Additionsreaktion unter gleichzeitiger Oeffnung eines Ringsystems, z.B.
einer Dicarbonsäureanhydridgruppe oder einer Epoxidgruppe.
[0043] Eine mögliche Form dieser Polymeren stellt ein solches Homo- oder Copolymerisat von
reaktiven Doppelbindungen enthaltenden Monomeren dar,welches Durchschnittsmolekulargewichte
zwischen 1000 und 1000 000 aufweist, und welches die Gruppen der Formel
IX in Molekülkettengliedern der Formeln a bis e

enthält, in denen der Rest E der FormellX entspricht, m eine Zahl von 2 bis 6, n eine
Zahl von 1 bis 10 und R
6 H oder -CH
3 darstellen.
[0044] Ein solches Polymer kann ausser einem oder mehreren der Strukturelemente der Formel
a bis e gleichzeitig Strukturelemente der Formel f

enthalten, worin
X
1 und X
3 je Wasserstoff, X
2 Wasserstoff, Chlor oder Methyl, X
4 Wasserstoff, Methyl, Chlor, -CN, -COOH, Phenyl, Methylphenyl, Methoxyphenyl, Cyclohexyl-,
-COO-Alkyl mit 1 - 12 C-Atomen im Alkylteil, -COO-Phenyl,

-
COO-Alkyl-OH mit 1-3 C-Atomen im Alkylteil, -OCO-Alkyl mit 1-4 C-Atomen im Alkyl, -OCO-Phenyl,
-CO-Alkyl mit 1-3
C-Atomen im Alkyl, Alkoxy mit 1-6 C-Atomen oder Phenoxy oder X
1 und X
2 je Wasserstoff und X
3 und X
4 zu- sammen die Gruppierung

oder je -COOH oder -COOAlkyl 1-6 C-Atomen im Alkyl bedeuten.
[0045] Bevorzugt werden bei diesen speziellen Polymeren, solche, welche Strukturelemente
der Formel f enthalten, worin X1 und X
3 je Wasserstoff, X
2 Wasserstoff oder Methyl und
X4 -OCOCH
3- -COOH oder -COOAlkyl mit 1-8 C-Atomen im Alkyl bedeuten oder worin X
1, X
2 und X
3 je Wasserstoff und X
4 -CN, Chlor oder Phenyl bedeuten.
[0046] Ein weiteres mögliches Polymer, welches sich bei Ausgang von den erfindungsgemässen
Verbindungen der Formel VI herstellen lassen, ist ein solches auf der Ausgangsbasis
Novolak, welches Strukturelemente der Formel g

in der der Rest E der Formel IX entspricht, aufweist und dessen Durchschnittsmolekülargewicht
zwischen 1000 und 100'000 liegt.
[0047] Ein Teil der lichtempfindlichen Polymeren mit Gruppen der Formel IX kann z.B. dadurch
hergestellt werden, dass man ein freie -OH-Gruppen enthaltendes Polymer, vorzugsweise
ein Kunstharz vom Typ Novolak, Phenoxyharz oder Phenol-Formaldehyd-Harz, mit einer
Verbindung der Formel XI

in der E der Formel IX entspricht, umsetzt.
[0048] Man kann aber auch in der Weise vorgehen, dass man ein anstelle der freien -OH-Gruppen
Glycidylgruppen enthaltendes Kunstharz, vorzugsweise vom Typ Novolak, Phenoxyharz
oder Phenol-Formaldehyd-Harz, mit einer Halogen- indenoncarbonsäuren der Formel E-H,
in der der Rest E die Gruppe der Formel IX darstellt, umsetzt.
[0049] Nach beiden Arbeitsweisen lassen sich auch die bevorzugten Polymeren, welche Strukturelemente
der Formel g aufweisen, darstellen.
[0050] Die Polymere , welche die Gruppen der Formel IX in Molekülkettengliedern der Formel
a und b, enthalten, kann man in der Weise herstellen, dass man ein Homopolymer oder
ein Mischpolymer von Maleinsäureanhydrid, welche ein gegebenenfalls substituiertes
Maleinsäureanhydrid einpolymerisiert enthalten, wobei die Anyhdridgruppe ganz oder
teilweise erhalten ist, mit einer der Verbindungen der Formeln XII und XIII

in denen m eine Zahl von 2 bis 6 und n eine Zahl von 1 bis 10 bedeuten, und in denen
E der Formel IX entspricht, umsetzt.
[0051] Bei der Herstellung dieser zuletzt beschrie.benen oder ähnlicher Polymeren kann man
aber auch in der Weise vorgehen, dass man in erster Reaktion Maleinsäureanhydrid,
welches gegebenenfalls substituiert ist, mit einer der Verbindungen der Formeln (XII)
oder (XIII) umsetzt, und in einer 2. Reaktion das jeweils erhaltene ungesättigte Monomer,
gegebenenfalls zusammen mit anderen mindestens eine C=C-Doppelbindung aufweisenden
Comonomeren polymerisiert.
[0052] Als Ausganssubstanzen für diese Polymere wird vorzugsweise Maleinsäureanhydrid verwendet.
Grundsätzlich lassen sich aber auch entsprechend Polymere herstellen, welche sich
von substituierten Maleinsäureanhydriden ableiten. Dabei hanelt es sich insbesondere
um methylsubstituierte Maleinsäureanhydride. Geeignete Comonomere für Maleinsäureanhydrid
sind beispielsweise Styrol, Vinyläther, Aethylen und Propylen.
[0053] Die Polymeren, welche die Gruppen der Formel IX in Molekülkettengliedern der Formeln
c bis e enthalten, lassen sich in der Weise herstellen, dass man eine oder mehrere
der Verbindungen der Formeln XIV bis XVI

in denen R H oder CH
3 darstellt und m und E dieselbe Bedeutung wie in Formel a haben, gegebenenfalls zusammen
mit weiteren Comonomeren, polymerisiert.
[0054] Geeignete Comonomere für die Monomeren der Formeln XIV bis XVI sind beispielsweise
Acrylate und Methacrylate, welche nicht den Rest E enthalten, Styrol Vinylverbindungen,
wie Vinyläther, Vinylchlorid und Vinylacetat, Vinylidenchlorid.
[0055] Die Polymeren mit Molekülkettengliedern der Formel c lassen sich aber auch in der
Weise herstellen,dass man ein Polyacrylsäure- oder ein Polymethacrylsäurechlorid oder
ein entsprechendes Mischpolymer jeweils mit einem Ester der Formel E-(CH
2)
m -OH, in der E die Gruppe der Formel IX darstellt und m eine Zahl von 2 bis 6 bedeutet,
kondensiert. Lhter Mischpolymeren sind hier solche zu verstehen, welche dieselben
Comonomeren wie für die Monomeren der Formeln XIV bis XVI enthalten.
[0056] Die Polymeren mit Molekülkettengliedern der Formel d können auch durch Umsetzen von
Polyacrylsäureglydidylestern oder von Polymethacrylsäureglycidylestern oder von entsprechenden
Mischpolymeren mit glycidylgruppenfreien Monomeren mit Halogenindenoncarbonsäuren
der Formel E-H hergestellt werden.
[0057] - Nach der jeweiligen beendeten Umsetzung kann das Polymer durch Eingiessen in geeignete
organische Lösungsmittel, z.B. aliphatische Kohlenwasserstoffe, Alkohole oder Dialkyläther,
wie n-Pentan, n-Hexan, Methanol, Aethanol und Diäthyläther, ausgefällt werden. Es
liegt dann als orangegefärbtes Produkt vor.
[0058] Die durch Licht vernetzbaren Polymere eignen sich beispielsweise zur Herstellung
von Druckplatten für das Offsetdruckverfahren, zur Herstellung von Photooffsetlacken,
für die unkonventionelle Photographie zum Abfärben von nach dem Belichten und Entwickeln
sichtbaren Polymerbildern mit geeigneten Farbstoffen, wie öllösliche Farbstoffe oder,
wenn das Polymere saure Gruppen,wie Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppen aufweist,
kationische Farbstoffe. Die Polymere finden insbesondere Anwendung als sogenannte
Photoresists zur Herstellung von gedruckten Schaltungen nach an sich bekannten Methoden.
HERSTELLUNGSBEISPIELE
Beispiel
[0059] In einem mit HC1-ableitung versehenen Rührkolben wird eine Mischung bestehend aus
88 g pulverisiertem wasserfreien AlCl
3 16 g NaCl, 5,4 g KC1 und 16,7 g (0,1 Mol) Dichlormaleinsäureanhydrid vorgelegt und
für kurze Zeit (bis geschmolzen) auf 90-100°C aufgeheizt. Bei 70-75°C fügt man im
Verlaufe von 45 Minuten 10,6 g (0,1 Mol) m-Xylol zu. Nach weiteren 30 Minuten Rühren
bei 75-80°C wird die Schmelze in ein Gemisch aus 25 ml konz. Salzsäure, Wasser und
Eis eingetragen (Endvolumen ca. 1 Liter) und das Produkt abfiltriert. Nach dem Waschen
mit Wasser und Trocknung im Vakuum bei 60°C erhält man 23,0 g (97% d.Th.) gelborange
1-Oxo-2-chlor-5,7-dimethyl-inden-carbonsäure-(3). Gemäss Dünnschichtchromatogramm
enthält das Produkt nur geringfügige Verunreinigungen und kann daher direkt für weitere
Umsetzungen verwendet werden. Das aus Essigsäureaethylester umkristallisierte Produkt
schmilzt bei 255-256°C.
[0060] H-NMR-Spektrum (100 mHz, δ-Werte in ppm, Lösung in (CD
3)
2SO) : 2,27 (S, 3H, -CH
3) ; 2,38 (S, 3H, -CH3); 6,8 und 7,2 (2H , aromat.); ca. 13,5 (breites Signal, 1H,
D
20 austauschbar).
[0061] Chemische Analyse und
1H-NMR-Spektrum entsprechen der Formel

Auf analoge Weise wurden die in der folgenden Tabelle aufgeführten Indenone hergestellt.

Beispiel 12
[0062] In einem Rührkolben mit HCl-Ableitung wird eine Mischung, bestehend aus 53 g pulverisiertem
wasserfreien AlCl
3 und 16,7 g (0,1 Mol) Dichlormaleinsäureanhydrid in 80 ml 1,2-Dichloraethan vorgelegt.
Dann fügt man bei 20-30°C innerhalb von etwa 30 Minuten 7,8 g (0,1 Mol) Benzol zu
und rührt bei der angegebenen Temperatur, bis eine Probe im Dünnschichtchromatogramm
vollständige Umsetzung anzeigt. Die Reaktionsmasse wird sodann in ein Gemisch aus
25 ml konz. Salzsäure, Wasser und Eis eingetragen (Endvolumen ca 600 ml) und die Dichloraethanlösung
im Vakuum zur Trockene eingedampft. Man erhält 23,5 g ß-Benzoyl-dichloracrylsäure,
welche unter analogen Bedingungen wie bei der Herstellung der Chlorindenoncarbonsäure
nach dem 1-Stufenverfahren gemäss Beispiel 3, d.h. in Gegenwart desselben Schmelzmittelgemisches
und unter Anwendung der gleichen Temperaturen, cyclisiert wird.
[0063] Ausbeute 17,0 g, entsprechend 82 % d.Th. Smp.:
2280 C Auf analoge Weise lassen sich nach diesem zweistufigen Verfahren die -anderen Halogen-indenoncarbonsäuren
der Beispiele 1 und 2, sowie 4 bis 9 darstellen. Die gleichen Endprodukte werden erhalten,
wenn in obigen Beispielen anstelle von Dichlor- bzw. Dibrom-maleinsäureanhydrid ein
Säurechlorid der Formel

R
3 = Cl oder Br in äquimolekularer Menge verwendet wird.
Beispiel 13
[0064] Man setzt gemäss Beispiel 12 7,8 g (0,1 Mol) Benzol mit Dichlormaleinsäureanhydrid
in Gegenwart von AlCl
3 um und filtriert die erhaltene braune Reaktionslösung (ohne Zersetzung mit verdünnter
Salzsäure) von etwas ungelöstem Al Cl
3 ab. Das Filtrat wird im Rotationsverdampfer im Vakuum zur Trockene eingedampft. Den
Rückstand erhitzt man während 30 Min. auf 150°C, wobei er pulverig zerfällt. Nach
üblicher Aufarbeitung durch Eintragen in verdünnte Salzsäure, Isolierung und Trocknung
erhält man ein Rohprodukt, welches durch Umkristallisation aus Chlorbenzol von schwerlöslichem
dunklem Nebenprodukt befreit wird. Man erhält 6,2 g entsprechend 30% d.Th. 1-Oxo-2-chlor-
inden-carbonsäure-(3).
Beispiel 14
[0065] In einem Rührkolben mit HCl-Ableitung werden 14,6 g (0,2 Mol) Dimethylformamid vorgelegt
und langsam 54 g (0,4 Mol) pulverisiertes wasserfreies AIC1
3 und 16,7 (0,1 Mol) Dichlormaleinsäureanhydrid eingetragen, wobei durch Kühlung die
Temperatur auf unter ca. 80°C gehalten wird. Bei 70-75°C fügt man im Verlaufe von
45 Minuten 10,6 g (0,1 Mol) m-Xylol zu und rührt die dunkle Schmelze während 1,5 Stunden
bei 75-80°C. Die weitere Aufarbeitung geschieht wie in Beispiel 1 beschrieben. Man
erhält 22,9 g, entsprechend 97% d.Th. an chromatographisch annähernd reiner 1-Oxo-2-chlor-5,7-dimethyl-inden-carbonsäure-(3).
[0066] Auf analoge Weise lassen sich die in den Beispielen 2 bis 9 beschriebenen Halogenindenon-carbonsäuren
darstellen. Es werden hierbei die in den betreffenden Beispielen angegebenen Reaktionstemperaturen
verwendet. Die Reaktionsdauer (nach dem Eintragen von Verbindung der Formel (
II) ) wird hierbei auf das Dreifache der angegebenen Zeitdauer verlängert.
Beispiel 15
[0067] In einem Rührkolben mit HCI-Ableitung werden 54 g pulverisiertes wasserfreies AlCl
3 und 10,6 g (0,1 Mol) m-Xylol in 70 ml 1,1,2,2-Tetrachloraethan vorgelegt. Dann fügt
man innerhalb von etwa 30 Minuten 17,8 g (0,1 Mol) Dichlormaleinsäure-anhydrid zu
und rührt bei 2O-3O°C während 2 Stunden. Hierauf hält man die Mischung während 10
Stunden auf einer Temperatur von 55-60°C und giesst in Eiswasser, welches 25 ml konz.
Salzsäure enthält. Die Tetrachloraethanlösung wird abgetrennt, mit ca. 250 ml Wasser
versetzt und im Rotationsverdampfer unter Vakuum das Lösungsmittel abdestilliert.
Das Produkt wird abfiltriert, mit etwas Wasser gewaschen und in 800 ml Wasser unter
Zusatz der notwendigen Menge Natriumcarbonat bei Raumtemperatur gelöst. Nach Abtrennung
einer unlöslichen Verunreinigung durch Filtration wird das Filtrat mit überschüssiger
Salzsäure versetzt und das ausgefallene Produkt auf übliche Weise isoliert. Man erhält
20,5 g (87% d.Th.) 1-Oxo-2-chlor-5,7-dimethyl-inden- carbonsäure-(3), deren Eigenschaften
den im Beispiel 1 beschriebenen entsprechen.
Beispiele 16 bis 18
[0068] Auf analoge Weise werden dargestellt: Unter Verwendung von o-Xylol die 1-Oxo-2-chlor-5,6-dimethylinden-carbonsäure-(3),
98 % d.Th., Smp. 229° (umkristalliert aus Eisessig). Aus p-Xylolwird das Beispiel
5 entsprechende Produkt erhalten und aus 1,2,4-Trimethylbenzol erhält man die 1-Oxo-2-chlor-4,5,7-trimethylindencarbonsäure-(3)
vom Smp. 194° (umkristalliert aus Toluol).
Beispiel 19
[0069] 71 g (0,3 Mol) l-Oxo-2-chlor-5,7-dimethylinden-carbonsäure-(3) werden in 400 ml Aethylenglykol-dimethyläther
und .250 ml Aethylenglykol suspendiert. Unter Rühren fügt man 70 ml konzentrierte
Schwefelsäure zu und hält die Mischung während 48 Stunden auf einer Temperatur von
55 - 60°. Die Reaktionsmasse wird in Eiswasser eingetragen und abfiltriert. Der Nutschenrückstand
wird in 2 Liter Wasser angeschlämmt, mit Natriumcarbonat auf pH 8 gestellt, filtriert
und mit 500 ml Wasser gewaschen. Man erhält nach Trocknung 42 g des Esters der Formel

Schmelzpunkt 112° (umkristalliert aus Toluol). Aus dem sodaalkalischen Filtrat können
durch Ausfällung mit Salzsäure 22 g nicht veresterte Carbonsäure zurückgewonnen und
wieder eingesetzt werden.
Beispiel 20
[0070] 2-Chlor-indenoncarbonsäurester der Formel

2,0 g (0,03 M) Chlorindenoncarbonsäure-2-hydroxy-äthylester werden in 20 ml trockenem
Methylenchlorid gelöst. Zu dieser Lösung werden 3 g (0,03 M) Natriumcarbonat zugefügt.
Zu diesem Gemisch wird eine Lösung von 3,5 g (0,033 M) Methacryl.- säurechlorid in
5 ml trockenem Methylenchlorid zugetropft.
[0071] Nach erfolgter Reaktion wird die Lösung durch Filtration von gebildetem Natriumchlorid
und Soda abgetrennt. Das Filtrat wird neutral gewaschen und anschliessend am Rotationsverdampfer
zur Trockene eingedampft. -Ausbeute an Ester: 84 % d.Th.
[0072] Fp: 98-100° C NMR(CDCl
3) : 2,0
ppm [3H] , 2,6 ppm. [4H] 5,6 bzw. 6,2 ppm [2H], 7,1-7,8 ppn [4H]
[0073] EA: Berechnet: 59,92 % C 4,09 %H 11,05 % Cl Gefunden: 59,86 % C 4,03 % H 11,27 %
Cl
[0074] C
16H
13O
5 Cl (320,73)
Anwendungsbeispiele
[0075] Beispiel I: 2,5 g eines Copolymeren von Methylmethacrylat und Glycidyl-Methacrylat
[(Mol-Verhältnis 1:1), M w 60'000] werden zusammen mit 1,8 g (8,63 mM) Chlorindenoncarbonsäure
und 0,01 g Tetramethylammoniumchlorid in 20 g Cyclohexanon gelöst. Diese Lösung wird
während ca. 2 Stunden auf 120° C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird
die Lösung filtriert. Das Filtrat kann direkt als Beschichtungslösung zur Herstellung
von Photolackschichten verwendet werden.
[0076] Das erhaltene Polymer weist neben Strukturelementen der Formel

Strukturelemente der Formel

auf. Es ist wie alle in den folgenden Beispielen beschriebenen Polymeren orange gefärbt.
[0077] BeispielII: 10 g eines Copolymeren von Methylvinyläther und Maleinsäureanhydrid (Mol-Verhältnis
1:1 alternierend, M w 740'000), 8 g (0,03 M) Chlorindenoncarbonsäure-2-hydroxyäthylester
und 0,15 ml conc. Schwefelsäure werden in 120 ml trockenem Tetrahydrofuran gelöst.
Die Lösung wird während 24 Stunden unter Stickstoff am Rückfluss gekocht. Anschliessend
wird auf Raumtemperatur abgekühlt, die Lösung filtriert. Das Filtrat kann direkt zu
Beschichtungszwecken verwendet werden.
[0078] Zur Bestimmung der Zusammensetzung wird eine kleine Probe des Filtrates in Aether
ausgefällt.
[0079] Elementaranalyse:
Berechnet: 55,27 % C 4,46 % H 6,28 % Cl Gefunden: 55,85 % C 4,59 % H 5,56 % Cl
[0080] BeispielIII:2,66 g eines Copolymeren von Aethylen und Maleinsäureanhydrid (1:1 alternierend,M
w 100 000) und 5,34 g (0,020 Mol) ChlorindenQncarbonsäure-2-hydroxyäthyl- ester werden
in 40 ml trockenem N-Methylpyrrolidon gelöst. Diese Lösung wird während 48 Stunden
bei 100° C gekocht. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird filtriert. Das Filtrat kann
direkt zu Beschichtungszwecken eingesetzt werden. Eine Probe wird in Aether gefällt,
und die Grenzviskositätszahl des Produkts bestimmt. (η intr) (DMF, 20° C): 0,3 dl/g.
[0081] Beispiel IV:Es wird ananlog Beispiel Igearbeitet. Als Ausgangspolymer wird Gantrez
119 AN
R verwendet. Es handelt sich um ein Handelprodukt der Firma GAF Corp. , USA, und zwar
um ein Copolymer von Vinylmethyläther und Maleinsäureanhydrid mit einem Mw von ungefähr
740 000. Als Chlorindenonsäurederivat wird der Chlor-indenoncarbonsäure-2-hydroxyäthylester
eingesetzt. Das Gewichtsverhältnis dieser Reaktionspartner beträgt 2:5. Es resultiert
ein lichtempfindliches Polymer mit einer Grenzviskositätszahl (η intr.) von 0,25 dl/g
(DMF;20
0 C).
[0082] Beispiel v: Es wird analog Beispiel IVverfahren, nur mit dem Unterschied, dass 2-Chlor-5,7-dimethyl-indenoncarbonsäure-2-hydroxy-äthylester
anstelle von Chlor-indenoncarbonsäure-2-hydroxyäthylester eingesetzt wird und dass
das Gewichtsverhältnis der Reaktionspartner 2:2,32 anstelle von 2:5 beträgt. Es resultiert
ein durch Licht vernetzbares Polymer mit einer η intr. von 0,22 dl/g (DMF; 2
0° C).
[0083] -Beispiel VI:10,45 g Polynethacrylsäurechlorid (Mw 40 000), gelöst in 10 ml trockenem
Toluol, werden zusammen mit 12,9 g (0,05 M) Chlorindenoncarbonsäure-2-hydroxyäthyl-
ester in 80 ml Chlorbenzol gelöst. Zu dieser Lösung werden 10 g fein pulveriertes
3-A-Molekularsieb beigefügt. Diese Lösung wird am Rückfluss während ca. 2 Stunden
gekocht. Nach dem Abkühlen auf Rauntemperatur wird die Reaktionslösung filtriert und
das Filtrat anschliessend in 2 1 Methanol gefällt. Das resultierende, helle Pulver
weist nach dem Trocknen eine Grenzviskositätszahl , η intr. (DMF, 20° C) von 0,1 dl/g
auf.
Beispiel VII:
[0084] Die gemäss Beispiel I hergestellte Beschichtungslösung wird zur Beschichtung von
küpferkaschierten Epoxilaminaten verwendet:
Mittels einer Beschichtungszentrifuge werden kupferkaschierte Epoxiplatten mit der
oben erwähnten Polymerlösung beschichtet. Nach dem Trocknen resultiert ein ca 5 µm
dicker Polymerfilm auf der Kupferoberfläche. Die so beschichtete trockene Platte wird
durch ein Strichnegativ mit UV-Licht (Wellenlänge über 320 nm) Belichtungsquelle:
Quecksilberhochdrucklampe 4CO'W, Abstand 50 cm/ während 3' belichtet. Nach dem Belichten
ist das entstandene Bild bereits sichtbar, durch Entwickeln in Cyclohexanon werden
die nicht belichteten Anteile herausgelöst. Das blanke Kupfer wird durch Aetzen mit
Eisen(III)-chlorid herausgelöst, wobei ein dem Strichnegativ entsprechendes Kupferbild erhalten
wird.
Beispiel VIII
[0085] Die gemäss Beispiel IV hergestellte Beschichtungslösung wird zur Beschichtung von
Aluminiumfilmen verwendet:
Mittels einer Beschichtungszentrifuge wird die Aluminiumfolie mit der oben erwähnten
Polymerlösung beschichtet und anschliessend getrocknet. Nach dem Tocknen resultiert
ein ca 5 µm dicker Polymerfilm auf dem Aluminiumträger. Die so beschichtete Platte
wird durch ein Strichnegativ mit UV-Licht (Wellenlänge über 320 nm Belichtungsquelle:
Quecksilberhochdrucklampe 400 W, Abstand 50 cm) während 1' belichtet. Nach dem Belichten
ist das entstandene Bild bereits sichtbar, durch Entwickeln in 5 %-iger Natriumbicarbonatlösung
werden die nicht belichteten Anteile heraus; gelöst. Das resultierende Reliefbild
kann mittels kationischer Farbstoffe wie z.B. Maxilonrot intensiver gemacht werden.
Es entsteht dabei die gefärbte Abbildung der Negativvorlage.
1. Verfahren zur Herstellung von Indenoncarbonsäuren der Formel 1

worin
R3 für Cloder Br, vorzugsweise für Cl, steht und R, R1 und
R2 gleich oder verschieden sind,
R einen n-Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise CH3, oder aber H, Cl, Br oder F,
R einen n-Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise CH3, oder aber H,
R2 H oder CH3 oder aber
R1 und R2 zusammen die Gruppe -CH2CH2CH2- bedeuten, wobei im letzteren Fall die Bindung an den Sechsring über die C-Atome
in 5- und 6-Position des Kerns erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass man eine aromatische
Verbindung der Formel II

in der an mindestens 2 benachbarten C-Atomen des Kerns die H-Atome nicht substituiert
sind und in der R, R1 und R2 dieselbe Bedeutung wie in Formel I haben, entweder zusammen mit einem Dihalogenmaleinsäureanhydrid
der Formel III

oder zusammen mit einem Ester der Formel IV

wobei R3 dieselbe Bedeutung wie in Formel I hat und R4 jeweils einen niedermolekularen organischen Rest, insbesondere einen aliphatischen,
einen cycloaliphatischen, einen aliphatisch-aromatischen oder einen aromatischen Rest,
bedeutet, jeweils im etwa stöchiometrischen Mengenverhältnis, in Gegenwart von A1C13 , gegebenenfalls in Gegenwart von inerten Schmelz-und/oder Lösungsmitteln, bei Temperaturen
zwischen 40° und 150°C einer Kondensationsreaktion unterwirft und das so erhaltene
Reaktionsprodukt hydrolysiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Kondensationsreaktion
in der Weise 2-stufig durchführt, dass man in dem Reaktionsgemisch in der 1. Stufe
in an sich bekannter Weise eine Ketocarbonsäure der Formel V

herstellt und dieselbe isoliert und, dass man in der 2. Stufe die Ketosäure der Formel
V ebenfalls in Gegenwart von AlCl
3, gegebenenfalls in Gegenwart von inerten Schmelz- und/oder Lösungsmitteln, aber bei
Temperaturen zwischen 40° und zur entsprechenden Indenoncarbonsäure der Formel I cyclisiet,
welche durch Hydrolyse aus dem entstandenen Reaktionsgemisch freigesetzt wird.
3. Verfahren nach Ansruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Dihalogenmaleinsäureanhydride
oder Ester der Formeln III bzw. IV, in denen R3 für Chlor steht, einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Ester der Formel
IV einsetzt, in der R4 einen aliphatischen Rest mit insgesamt 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise CH3 bedeutet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man AlCl3 in einer Menge von mindestens 1 Mol pro Mol des Dihalogenmaleinsäureanhydrids der
Formel III oder des Esters der Formel IV einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Kondensation in
Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, vorzugsweise 1,1,2,2-Tetrachloräthan oder
Nitrobenzol, durchführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die Kondensation in
Gegenwart von Dialkylamiden niedermolekclarar Carbonsäuren als Lösungsmittel, vorzugsweise
in Gegenwart von Dimethylformamid, durchführt, wobei das Molverhältnis Dialkylamid
zu AlCl3 mindestens 1:1 beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Kondensation in
Gegenwart von inerten Schrelzmitteln ablaufen lässt, wobei die Mengen vorzugsweise
so gross sind, dass im Gemisch mit dem A1C13 in der Reaktionsmischung ein Schmelzpunkt resultiert, welcher niedriger als die Reaktionstemperatur
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als Schmelzmittel anorganische
Salze oder organische Schmelzmittel oder Gemische der Salze mit den organischen Schmelzmitteln
einsetzt, wobei die Mengen vorzugsweise so gross sind, dass im Gemisch mit dem AlCl3 in der Reaktionsmischung eine Schmelzpunkterniedrigung der Salzmischung resultiert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man als organische Schmelzmittel
Dialkylamide niedermolekularer Carbonsäuren, vorzugsweise Dimethylformamid, einsetzt,
wobei das Molverhältnis Dialkylamid zu Al C13 vorzugsweise in den Grenzen 1:4 bis 1:1 liegt.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man als anorganische Salze
NaCI und/oder KC1, gegebenenfalls zusammen mit Dimethylformamid als organisches Schmelzmittel,
einsetzt.
12. Verbindungen der Formel VI

worin
R3 für Cloder Br, vorzugsweise für Cl,steht und R, R1 und R gleich oder verschieden sind,
R einen n-Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise CH3, oder aber H, Cl, Br oder F,
R1 einen n-Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise CH3, oder aber H,
R2 H oder CH3 oder aber
R1 und R2 zusammen die Gruppe -CH2CH2CH2-bedeuten, wobei im letzteren Fall die Bindung an den Sechsring über die C-Atome in
5- und 6-Position des Kerns erfolgt, worin
R5 einen der Reste -OH,





und

bedeutet,
wobei m eine Zahl von 2 bis 6, n eine Zahl von 1 bis 10 und R
6 H oder -CH
3 darstellen,mit der Massgabe, dass in dem Fall, in dem R
5 -OH bedeutet, mindestens ein Wasserstoffatom in 4- bis 7-Stellung des Sechsrings
substituiert ist.
13. Halogen-indenoncarbonsäuren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass R5 in Formel VI -OH bedeutet.
14. Verbindungen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie der Formel VII

entsprechen, in der die Reste R bis R
3 dieselbe Bedeutung wie in Formel VI haben.
15. Verbindungen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie der Formel VIII

entsprechen, in der die Reste R bis R
6 dieselbe Bedeutung wie in Formel VI haben.
16. Verbindungen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie der Formel XVII

entsprechen.
17. Verbindungen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie der Formel XVIII

entsprechen.
18. Verbindungen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die der Formel XIX

entsprechen.