[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahrung zum elektrodynamischen Rühren des Sumpfes
einer ein metallisches Stützrollengerüst durchlaufenden Metallbramme außerhalb der
Gießkokille.
[0002] Durch die DE-PS 17 83 060 ist bereits eine Vorrichtung zum Metallstranggießen mittels
einer Wanderfeldkokille bekannt, bei welcher das Wanderfeld direkt an der Kokille
erzeugt wird und der sich dadurch ergebende Rühreffekt der Schmelze auf den Kokillenraum
beschränkt ist. Bei relativ flachen Brammen ist in der Kokille noch eine genügend
starke Strömung vorhanden, daß die Durchmischung der Schmelze in diesem Teil gewährleistet
bleibt. Erst in einem Abstand von mehreren Metern (etwa 2 bis 3 m) von der Gießkokille
ist es erwünscht, den noch in der Strangschale vorhandenen Sumpf zu rühren, um die
lokale Ansammlung bestimmter nichtlöslicher Stoffe zu vermeiden. Der Strang wird mit
Austritt aus der Kokille mittels eines Stützrollengerüstes geführt, wobei metallische
Stützrollen verwendet werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe
der innerhalb der bereits erstarrten Strangschale befindliche Sumpf durchgerührt werden
kann unter Beibehaltung der konventionellen metallischen Stützrollen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mittels mindestens einer,
einen Teil der Bramme und zugeordnete Stützrollen einbeziehenden Wicklung ein magnetisches
Feld erzeugt wird und senkrecht zu diesem ein elektrischer Strom galvanisch in die
Bramme geleitet wird.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0006] Der durch die Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß nunmehr
auch im Bereich des metallischen Stützrollengerüstes eine Rührwirkung im Sumpf der
Schmelze erzielt wird und daß beim Betrieb mit Gleichstrom und einem magnetischen
Gleichfeld keine Blindleistung zur Erzeugung des Magnetfeldes erforderlich ist.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Ausschnitt der Stranggießanlage, der von der Gießkokille mehrere Meter
entfernt ist,
Fig. 2 zwei Möglichkeiten zur Strömungsanregung nach dem Unipolarprinzip im in der
Fig. 1 dargestellten Bereich der Stranggießanlage,
Fig. 3 eine erste Ausbildung zur Strömungsanregung des Sumpfes im Bereich nach der
Fig. 1,
Fig. 4 eine weitere Ausbildung zur Strömungsanregung des Sumpfes im Bereich nach der
Fig. 1.
[0008] In der Fig. 1 ist ein Bereich einer Bramme 1 dargestellt, bei der ein Teil der Schmelze
bereits erstarrt ist, so daß sich eine Strangschale 2 gebildet hat, in der sich ein
Sumpf 3 befindet, welcher durchgerührt werden soll. Auf beide Breitseiten der Bramme
1 pressen stählerne Stützrollen 4. Die Abzugsrichtung der Bramme 1 ist durch einen
Pfeil P angedeutet. Ferner ist zum weiteren Verständnis ein xyz-Koordinatensystem
eingezeichnet.
[0009] In der Fig. 2 ist schematisch die elektrodynamische Anregung einer Strömung im Sumpf
der Bramme für zwei Varianten dargestellt.
[0010] Bei Variante a wird mit Hilfe einer nicht weiter dargestellten Gleichstromwicklung
ein Magnetfeld in z-Richtung erzeugt und über zwei Stützrollen 4 ein Strom I zugeführt.
In dem Sumpf 3, der in x-Richtung die Ausdehnung ΔX haben möge, entsteht dann in y-Richtung
der Druck P
y = B
zj
x Δx
, wobei B
z und j
x die be- treffenden Komponenten der magnetischen Flußdichte und der Stromdichte im
Sumpf bezeichnen.
[0011] Bei der Variante b wird der Strom I über zwei Stützrollenpaare zugeführt und fließt
durch den Sumpf 3 mit der Dicke Δx vornehmlich in z-Richtung mit der Stromdichte j
z. Durch Überlagerung eines magnetischen Fel- des in x-Richtung mit der Flußdichte
B
x entsteht auch hier ein Druck P
y = B
xj
zΔx in y-Richtung, der eine Strömung im Sumpf 3 hervorruft.
[0012] In der Fig. 3 ist eine Ausbildung dargestellt, mit der eine Anregung einer Strömung
im Sumpf nach der Variante a (Fig. 2) erzielt wird. Um eine Zirkulationsströmung in
der y-z-Richtung zu erzeugen, sind in der z-Richtung zwei Feldwicklungen 10, 11 mit
Abstand voneinander angeordnet, die die Stützrollen 4 und die Bramme 1 umfassen. Im
Bereich der Feldwicklungen 10, 11 wird über gegenüberliegenden Stützrollen 4a, 4b
und 4c, 4d in der eingezeichneten Richtung ein Strom I durch die Bramme 1 geleitet,
während durch die Feldwicklungen senkrecht dazu ein Magnetfeld gebildet wird. In Fig.
3a ist durch die Strichelung schematisch die in der Brammenebene erzeugte zirkulare
elektrodynamische Rührströmung dargestellt. Zur Stromeinspeisung können auch mehr
als je zwei Stützrollenpaare zur Stromeinspeisung herangezogen werden. Ferner kann
gegebenenfalls auch nur eine einzige Feldwicklung verwendet werden.
[0013] Die Fig. 4 zeigt eine Realisierung der Variante b nach der Fig. 2. Wie aus der Fig.
4a ersichtlich, sind über den Stützrollen 4 an den Breitseiten der Bramme 1 je eine
Magnetwicklung 13, 14 und 15, 16 mit Eisenrückschluß 17, 18 angeordnet. Grundsätzlich
kann auch nur eine Magnetwicklung auf einer Seite vorgesehen sein.
[0014] Mittels der Magnetwicklung 13 bis 16 wird senkrecht zur Brammenebene ein Magnetfeld
erzeugt, während der Strom I über die Stützrollen 4e, 4f axial in die Bramme 1 eingespeist
und über die Stützrollen 4g, 4h ausgeleitet wird.
[0015] In Fig. 4b ist durch Strichelung die erzielte Rührströmung in der Bremmenebene angedeutet.
[0016] Bei der Ausbildung nach der Fig. 4 ist es nicht erforderlich, daß die Wicklungen
um dasstützrollengerüst gelegt werden müssen. Durch Einbeziehung der stählernen Stützrollen
wird die magnetische Kopplung verbessert und der Luftwiderstand reduziert. Ferner
können zur Stromeinspeisung anstelle der Stützrollen 4a, 4f Elektroden benutzt werden,
die am Gießspiegel (Kokille) in die Schmelze tauchen.
[0017] Vorteilhaft wird mit einem Gleichstrom und einem Gleichfeld gearbeitet, so daß ein
Blindleistungsbedarf entfällt und so die erforderliche Leistung relativ niedrig gehalten
werden kann.
1. Verfahren zum elektrodynamischen Rühren des Sumpfes einer ein metallisches Stützrollengerüst
durchlaufenden Metallbramme außerhalb der Gießkokille,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels mindestens einer, einen Teil der Bramme (1) und zugeordnete Stützrollen
(4) einbeziehenden Wicklung (10, 11; 13, 16, 14, 15) ein magnetisches Feld erzeugt
wird und senkrecht zu diesem ein elektrischer Strom (I) galvanisch in die Bramme (1)
geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ein- und/oder Ausleitung des Stromes (I) in und/oder aus der Bramme (1) die
Stützrollen (4) herangezogen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein magnetisches Gleichfeld und ein Gleichstrom verwendet sind.