[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue technische Flüssigkeiten zur Metallbearbeitung.
[0002] Zur Metallbearbeitung im großtechnischen Maßstab benötigt man bestimmte Flüssigkeiten,
die z.B. zur Kühlung des Werkzeuges und des bearbeiteten Werkstückes dienen und einen
guten Korrosionsschutz gewährleisten. Im allgemeinen verwendet man als Flüssigkeiten
zur Metallbearbeitung Öl-in-Wasser-Emulsionen. Wichtig ist hierbei, daß das Öl leicht
emulgierbar ist und daß die gebildete Emulsion stabil ist und gute Korrosionsschutz-
und Schmierwirkung besitzt. Solche Emulsionen enthalten neben Wasser und einem Mineralöl
einen Emulgator und Zusätze, die unter anderem gleichzeitig die Schmierwirkung und
Korrosionsschutzeigenschaften verbessern. Als Emulgatoren und Rostschutzmittel verwendet
man häufig in solchen Formulierungen Petroleumsulfonate mit einem mittleren Molekulargewicht
von 400 bis 600, die jedoch eine hohe Viskosität besitzen und stark schäumen, was
nicht erwünscht ist.
[0003] Es wurde nun gefunden, daß man auf einfache Art und Weise Emulsionen ohne die oben
genannte Neigung zur Schaumbildung erhalten kann, wenn man diese Petroleumsulfonate
ganz oder teilweise durch sek. Alkansulfonate ersetzt, wobei die zu erzielenden übrigen
gewünschten Eigenschaften, so insbesondere Stabilität, Spaltbarkeit und die antikorrosiven
Eigenschaften einerseits vom Verhältnis Petroleumsulfonate:Alkansulfonate und andererseits
vom Gehalt der Emulsion an Alkansulfonaten oder an einem Gemisch aus diesen Salzen
mit Petroleumsulfonaten abhängen. Überraschend und unerwarteterweise hat man nämlich
eine synergistische Wirkung zwischen den Petroleumsulfonaten und den basischen Alkansulfonaten
festgestellt, wodurch die Herstellung der Emulsion erleichtert wird und wodurch es
möglich ist in einem breiten Bereich die Schaumbildung zu unterdrücken und eine antikorrosive
Wirkung zu gewährleisten.
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft daher wässrige Emulsionen vom Öl-in-Wasser-Typ
zur Metallbearbeitung, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein sek. Alkansulfonat oder
ein Gemisch eines solchen Salzes mit Petroleumsulfonaten in Form des Alkalisalzes
mit einem Molekulargewicht von 400 bis 600 im Verhältnis 1:3 bis 3:1, vorzugsweise
im Verhältnis 1:1, enthalten.
[0005] Die Menge des sek. Alkansulfonats oder des Gemisches aus diesem Salz mit den Petroleumsulfonaten
in der Emulsion beträgt vorzugsweise zwischen 0,10 und 2 Teilen auf 100 Teile der
Emulsion bezogen.
[0006] Als Alkansulfonsäuren finden beispielsweise gemäß den von C.Bluestein und B.R.Bluestein
beschriebenen Verfahren (Siehe Surfactant Science Series - Band 7 - Anionic Surfactants
- Teil II, Seiten 331-34 - Marcel Dekker Verlag, New York, 1976) erhältliche Mischungen
aus der Sulfonierung von (
C10-C
18)-Paraffinen durch Schwefelsäureanhydrid in Gegenwart von Sauerstoff unter UV-Bestrahlung
Verwendung. Als Beispiele hierfür seien insbesondere (C
10-C
18)-Alkansulfonsäuren mit einer Sulfogruppe am zweiten Kohlenstoffatom erwähnt. Die
Salze, hier insbesondere die Natrium- und Kaliumsalze kann man nach bekannten Methoden
durch Neutralisierung dieser Säuren mit Natronlauge bzw. Kalilauge erhalten.
[0007] Als Petroleumsulfonate verwendet man vorzugsweise in Öl lösliche Natriumalkylarylsulfonate
mit einer oder mehreren Alkylketten, wie beispielsweise das Natriumsalz der Polypropylenbenzolsulfonsäure.
Diese Petroleumsulfonate entstehen unter anderem als Nebenprodukte bei der Hydrierung
von Erdölen.
[0008] Neben der (den.beiden) oben genannten Komponente(n) enthalten die erfindungsgemäßen
Emulsionen natürlich Wasser, ein Mineralöl und die für solche Emulsionen üblichen
Bestandteile wie beispielsweise Seifen, Fettsäurealkanolamide, Alkyl- oder Arylsulfamidocarbonsäuresalze
nicht-ionische Tenside, Natriumnitrit, Triäthanolaminborat oder Phosphorsäurederivate.
[0009] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Konzentrate zur Herstellung obiger Emulsionen
mit einem Gehalt von 1 bis 10 %, vorzugsweise 3 bis 6 %, an diesen Konzentraten.
[0010] Solche Konzentrate enthalten 3 bis 20 % sek. Alkansulfonate oder einer Mischung aus
einem solchen Salz mit Petroleumsulfonaten in Form von Natriumsalzen, ein Mineralöl
oder ein Spindelöl mit oder ohne die für Emulsionen üblichen Zusätze.
[0011] Die obigen Konzentrate enthalten vorzugsweise 3 bis 20 % eines Kaliumalkansulfonats
oder eines Gemisches aus diesem Salz mit Petroleumssulfonaten in Form von Natriumsalzen,
im Verhältnis

[0012] Die Haupteigenschaften der entweder alleine oder im Gemisch eingesetzten erfindungsgemäßen
Verbindungen sowie der diese enthaltenden Emulsionen und Konzentrate werden aus den
nachfolgenden Tabellen I bis III ersichtlich, die die vorliegende Erfindung veranschaulichen.
[0013] In den Tabellen I und II sind die Werte verschiedener physikalischer Eigenschaften
der Konzentrate und der aus diesen Konzentraten hergestellten Emulsionen, wie beispielsweise
Aussehen der Konzentrate, sowie Aussehen, Spaltbarkeit, Stabilität, pH-Wert, antikorrosive
Eigenschaften (Filterpapiertest) und Schaumvermögen der Emulsionen, entsprechend der
gewichtsmäßigen Zusammensetzung der erfindfungsgemäßen Konzentrate, aufgeführt.
[0014] Aus diesen Tabellen wird ersichtlich, daß diese Eigenschaften abhängig sind von der
Konzentration der Emulsionen, davon, ob die Emulsion einen oder zwei Komponenten enthalten
und schließlich vom Verhältnis der beiden komponenten in der Emulsion.
[0015] Aus der Tabelle III wird der synergistische Effekt auf die Viskosität der Emulsionen
nach Kombination der erfindungsgemäßen Alkansulfonate mit dem Petroleumsulfonat ersichtlich.
[0016] Bezüglich der in den Tabellen I und II als physikalische Eigenschaft der Emulsion
aufgeführten Spaltbarkeit wäre anzumerken, daß es sich dabei um ein Kriterium für
die Dispergierbarkeit der Ölphase unter einfachem manuellen Rühren handelt. Diese
Eigenschaft wird ebenso wie die Stabilität (in Stunden) visuell beurteilt.
[0017] Der pH-Wert der 3 %igen Emulsionen wird mit Hilfe einer Glaselektrode bestimmt.
[0018] Die antikorrosiven Eigenschaften werden in 20° warmen Wassers normaler Härte gemäß
DIN 51 360-1 (Filterpapiertest) bestimmt, wobei der Korrosionsgrad durch die folgenden
Ziffern ausgedrückt wird:
Korrosionsgrad.

[0019] Diese Bestimmungen wurden an 2- und 3 %igen Emulsionen durchgeführt.
[0020] Das Schaumvermögen wird bei 25 + 3°C gemäß der Citroennorm LC 1425 folgendermaßen
bestimmt: Man läßt 1 Liter einer 3 %igen wässrigen Emulsion 5 Stunden mittels einer
Pumpe mit einer Geschwindigkeit von 250 1/Std. zirkulieren. Dann läßt man die Emulsion
durch eine Düse mit einem inneren Durchmesser von 5 mm aus 75 mm Höhe in ein Reagenzglas
von 2 Litern Inhalt mit einem Durchmesser von 80 mm fließen und führt sie durch einen
Stutzen unten am Reagenzglas wieder zurück. Nachdem man die Pumpe abgestellt hat,
mißt man nach 5 Stunden das Volumen der Flüssigkeit im Reagenzglas (wobei 1000 angibt,
daß keine Schaumbildung stattfindet). Das Schaumvermögen wird in cm
3 angegeben.

Die Viskositätswerte in obiger Tabelle III sind in Millipascal-Sekunden (mPas) angegeben.
Sie wurden bei 50°C mit Hilfe eines Brookfield Viskosimeters, Typ RVT mit einem Rotor
Nr. 5 und einer Geschwindigkeit von 10 Umdrehungen pro Minute bestimmt. Die erhaltenen
Werte zeigen einen klaren Viskositätsabfall beim Einsatz von Mischungen und insbesondere
von 50/50 Mischungen.
1. Wässrige Emulsionen vom Öl-in-Wasser-Typ zur Metallbearbeitung, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mindestens 0,1 bis 2 Teile, bezogen auf 100 Teile der Emulsion, eines sek. C10-C18 Alkansulfonats oder einer Mischung aus einem solchen Salz mit Petroleumsulfonaten in
Form ihrer Alkalisalze mit einem Molekulargewicht von 400 bis 600 im Verhältnis 1:3
bis 3:1, vorzugsweise im Verhältnis 1:1, enthalten.
2. Wässrige Emulsionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Alkansulfonate
deren Kalium- oder Natriumsalze enthalten.
3. Wässrige Emulsionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Petroleumsulfonate
in Öl lösliche Natriumalkylarylsulfonate mit einer oder mehreren Alkylketten enthalten.
4. Wässrige Emulsionen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Petroleumsulfonate
das Natriumpolypropylbenzolsulfonat enthalten.
5. Wässrige Emulsionen nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie Wasser,
ein Mineralöl und die für solche Emulsionen üblichen Bestandteile wie Seifen, Fettsäurealkanolamide,
Alkylsulfamidocarbonsäuresalze, nicht-ionische Tenside, Natriumnitrit, Triäthanolaminborat
und Phosphorsäurederivate enthalten.
6. Konzentrate zur Herstellung der Emulsionen nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 3 bis 15 % der obigen Salze, ein Mineralöl oder ein Spindelöl mit oder ohne
der für die Herstellung dieser Emulsionen üblichen Zusätze enthalten.
7. Konzentrate nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie
8. Emulsionen nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 10 %,
vorzugsweise 3 bis 6 %, eines Konzentrats nach Ansprüchen 6 oder 7 enthalten.