[0001] Die Erfindung betrifft ein Stütz- und Führungsgerüst für eine Bogenstranggießanlage
mit auswechselbaren Stützsegmenten, in denen die Rollen der einander gegenüberliegenden
inneren und äußeren Führungsbahn im Abstand voneinander gelagert sind, wobei die Segmente
an einem vorteilhaft geteilt ausgeführten Tragrahmen abgestützt sind.
[0002] Stütz- und Führungsgerüste dieser Art sind bereits aus der DE-PS 24 25 883 bekannt.
Bei diesem bekannten Gerüst ist je Segment eine von diesem unabhängige Führungsrolle
vorgesehen, die fest in einem Lagerbock am Tragrahmen montiert ist. Die einzelnen
Segmente werden im Reparaturfall entlang von Ausbauschienen hochgezogen und dann mit
einem Kran zur Werkstätte geführt. Reparierte oder Austauschsegmente werden in gleicher
Weise über die Ausbauschienen wiederum eingesetzt, wobei die Schwierigkeit besteht,
daß die Segmente gegenüber der fest montierten Rolle neu justiert werden müssen, was
einen entsprechenden Aufwand erfordert.
[0003] Ein weiterer Nachteil des bekannten Gerüstes ist, daß ein ungleichmäßiger Verschleiß
zwischen der am Tragramen fest montierten Rolle und den in der Werkstätte jeweils
überholten Rollen auftritt, was Abweichungen von der vorgegebenen Führungsbahn und
damit Qualitätsverluste der Strangoberfläche zur Folge hat.
[0004] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Schwierigkeiten und Nachteile und stellt
sich die Aufgabe, ein Stütz- und Führungsgerüst für eine Bogenstranggießanlage zu
schaffen, mit der eine rasche Auswechselbarkeit der einzelnen Stützsegmente nach der
Innenseite.:des Bogens möglich ist, und wobei alle Rollen des Segmentes eine justierte
Einheit darstellen, ohne daß beim Austausch eines Segmentes Justierarbeiten gegenüber
dem Tragrahmen nötig sind.
[0005] Die Erfindung löst die Aufgabe bei einem Stütz- und Führungsgerüst der eingangs bezeichneten
Art dadurch, daß an jedem Segment mindestens eine randseitige Rolle der Außenbahn
lösbar am Segment befestigt ist.
[0006] Vorteilhaft ist die lösbare Rolle an einem quer zum Tragrahmen verlaufenden Träger
montiert und der Träger nach Lösung vom Segment in eine Ausnehmung am Tragrahmen absetzbar.
[0007] Zweckmäßig sind die Teile des geteilten Tragrahmens in einem Festlager und in einem
konzentrisch oder tangential zur Bogenkrümmung gerichteten Loslager gelagert.
[0008] Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, wobei die Fig. 1
eine schematische Seitenansicht eines Teiles des Führungsbogens, der einen kreisförmigen
Querschnitt aufweist, im eingebauten,
d.h. im gießbereiten Zustand zeigt. In Fig. 2 ist eine ähnliche Darstellung während
des Ausbaues eines Segmentes gezeigt.
[0009] In Fig. 1 sind mit 1 und 2 benachbarte Teile des Tragrahmens gezeigt, die bei 3 in
einem schwenkbaren Festlager und bei 4 in einem Loslager an einem Bolzen 5 gelagert
sind. Der hakenförmige Teil 6 dieser Tragrahmenteile enthält einen in Richtung der
Krümmung bzw. Tangente des Bogens gerichteten Schlitz, sodaß bei Wärmeeinwirkung eine
Ausdehnung der Tragrahmenteile ohne Versetzungen erfolgen kann. Die Tragrahmenteile
enthalten nach innen zu bearbeitete Stützflächen 7, 7', an denen sich jeweils ein
Segment 8, 8' abstützt. Diese Segmente besitzen bearbeitete, an die Flächen 7, 7'
passende Gegenflächen 9, 9', sodaß der Einbau der einzelnen Segmente ohne Passungsarbeit
im Austauschfall leicht möglich ist. Zwischen den Flächen 7, 7' befindet sich eine
Tasche 10 von trapezförmigem Querschnitt. Eine weitere Tasche 11 bzw. Ausnehmung von
rechteckigem Querschnitt befindet sich jeweils an der Stirnseite benachbarter Segmente.
In den Segmenten 8, 8' sind die Rollen 12 der Innenbahn und die Rollen 13 der Außenbahn
im Abstand voneinander gegenüberliegend gelagert, wobei jeweils die randseitige erste
Rolle, die mit 14 bezeichnet ist, lösbar am Segment befestigt ist, u.zw. derart, daß
sie an einem Querträger 15 gelagert ist, welcher seinerseits mit Schrauben 16 am Segment
befestigbar ist. Es können jedoch statt nur einer Rolle auch zwei oder mehrere Rollen
der äußeren Führungsbahn am Träger 15 montiert sein, was dann vorteilhaft ist, wenn
bei enger Rollenteilung und großen Strangdicken die Platzverhältnisse beengt sind.
Ebenso ist es natürlich möglich, statt ein-
.laufseitiger Rollen auslaufseitige lösbar zu gestalten.
[0010] Die Träger 15 liegen im eingebauten, gießbereiten Zustand, wie in Fig. 1 gezeigt,
den Taschen 10 bzw. 11 gegenüber. Beim Ausbau eines Segmentes, wie in Fig. 2 gezeigt,
wird der Träger 15 mit der Rolle 14 vom Segment gelöst und in die Tasche 10 abgesetzt.
Sodann kann das Segment 8' auf Ausbauschienen-17 geführt ausgebaut werden, worauf
der zwischenzeitlich abgesetzte Träger 15 mit der Rolle 14 nachgeholt werden kann.
Dieser Träger 15 mit der Rolle 14 kann vorteilhaft seitlich aus der Anlage herausgezogen
werden. In der Werkstätte werden die Rollen des Ausbausegmentes 8' nachgearbeitet
und die Rolle 14 bei dieser Nacharbeitung mitangepaßt, sodaß zwischen der lösbaren
und den übrigen Rollen kein ungleichmäßiger Verschleiß bzw. Versetzungsstellen vorkommen
können.
[0011] Der Einbau des Segmentes erfolgt in umgekehrter Arbeitsweise durch Absetzen bzw.
Einziehen des Trägers 15 mit der Rolle 14 in die Tasche und nachfolgendes Einführen
des Segmentes über die Schienen 17. Da die Verbindungslöcher zwischen dem Träger 15
und dem Segment 8' vorgebohrt sind, sind Passungsarbeiten an der Anlage nicht mehr
erforderlich. Statt Pa
ßschrauben können auch andere formschlüssige Pass- und Verbindungsmittel verwendet
werden.
1..Stütz- und Führungsgerüst für eine Bogenstranggießanlage mit auswechselbaren Stützsegmenten,
in denen die Rollen der einander gegenüberliegenden inneren und äußeren Führungsbahn
im Abstand voneinander gelagert sind, wobei die Segmente an einem vorteilhaft geteilt
ausgeführten Tragrahmen abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Segment
(8, 8') mindestens eine randseitige Rolle (14) der Außenbahn lösbar am Segment (8,
8') befestigt ist.
2. Gerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Rolle (14) an einem
quer zum Tragrahmen (1, 2) verlaufenden Träger (15) montiert ist und der Träger (15)
nach Lösung vom Segment (8, 8') in eine Ausnehmung (10, 11) am Tragrahmen (1, 2) absetzbar
ist.
3. Gerüst nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile des geteilten
Tragrahmens (1, 2) in einem Festlager (3) und in einem konzentrisch oder tangential
zur Bogenkrümmung gerichteten Loslager (4) gelagert sind.