(19)
(11) EP 0 015 892 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.09.1980  Patentblatt  1980/19

(21) Anmeldenummer: 80890020.3

(22) Anmeldetag:  21.02.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B22D 11/12, B22D 11/128
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 07.03.1979 AT 1725/79

(71) Anmelder: VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft
A-4010 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Scheurecker, Werner
    A-4020 Linz (AT)

(74) Vertreter: Wolfram, Gustav, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Sonn, Pawloy, Weinzinger & Wolfram, Riemergasse 14
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stütz- und Führungsgerüst für eine Bogenstranggiessanlage


    (57) Bei einem Stütz- und Führungsgerüst für eine Bogenstranggießanlage mit auswechselbaren Stützsegmenten (8, 8') sind die Rollen (12, 13, 14) der einander gegenüberliegenden inneren und äußeren Führungsbahn im Abstand voneinander gelagert und die Segmente (8, 8') an einem Tragrahmen (1, 2) abgestützt.
    Um eine Auswechselbarkeit der einzelnen Stützsegmente (8, 8') nach der Innenseite des Bogens zu ermöglichen, wobei alle Rollen des Segmentes (8, 8') eine justierte Einheit darstellen, ohne daß beim Austausch eines Segmentes Justierarbeiten gegenüber dem Tragrahmen (1, 2) nötig sind, ist an jedem Segment (8, 8') mindestens eine randseitige Rolle (14) der Außenbahn lösbar am Segment befestigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Stütz- und Führungsgerüst für eine Bogenstranggießanlage mit auswechselbaren Stützsegmenten, in denen die Rollen der einander gegenüberliegenden inneren und äußeren Führungsbahn im Abstand voneinander gelagert sind, wobei die Segmente an einem vorteilhaft geteilt ausgeführten Tragrahmen abgestützt sind.

    [0002] Stütz- und Führungsgerüste dieser Art sind bereits aus der DE-PS 24 25 883 bekannt. Bei diesem bekannten Gerüst ist je Segment eine von diesem unabhängige Führungsrolle vorgesehen, die fest in einem Lagerbock am Tragrahmen montiert ist. Die einzelnen Segmente werden im Reparaturfall entlang von Ausbauschienen hochgezogen und dann mit einem Kran zur Werkstätte geführt. Reparierte oder Austauschsegmente werden in gleicher Weise über die Ausbauschienen wiederum eingesetzt, wobei die Schwierigkeit besteht, daß die Segmente gegenüber der fest montierten Rolle neu justiert werden müssen, was einen entsprechenden Aufwand erfordert.

    [0003] Ein weiterer Nachteil des bekannten Gerüstes ist, daß ein ungleichmäßiger Verschleiß zwischen der am Tragramen fest montierten Rolle und den in der Werkstätte jeweils überholten Rollen auftritt, was Abweichungen von der vorgegebenen Führungsbahn und damit Qualitätsverluste der Strangoberfläche zur Folge hat.

    [0004] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Schwierigkeiten und Nachteile und stellt sich die Aufgabe, ein Stütz- und Führungsgerüst für eine Bogenstranggießanlage zu schaffen, mit der eine rasche Auswechselbarkeit der einzelnen Stützsegmente nach der Innenseite.:des Bogens möglich ist, und wobei alle Rollen des Segmentes eine justierte Einheit darstellen, ohne daß beim Austausch eines Segmentes Justierarbeiten gegenüber dem Tragrahmen nötig sind.

    [0005] Die Erfindung löst die Aufgabe bei einem Stütz- und Führungsgerüst der eingangs bezeichneten Art dadurch, daß an jedem Segment mindestens eine randseitige Rolle der Außenbahn lösbar am Segment befestigt ist.

    [0006] Vorteilhaft ist die lösbare Rolle an einem quer zum Tragrahmen verlaufenden Träger montiert und der Träger nach Lösung vom Segment in eine Ausnehmung am Tragrahmen absetzbar.

    [0007] Zweckmäßig sind die Teile des geteilten Tragrahmens in einem Festlager und in einem konzentrisch oder tangential zur Bogenkrümmung gerichteten Loslager gelagert.

    [0008] Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, wobei die Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Teiles des Führungsbogens, der einen kreisförmigen Querschnitt aufweist, im eingebauten, d.h. im gießbereiten Zustand zeigt. In Fig. 2 ist eine ähnliche Darstellung während des Ausbaues eines Segmentes gezeigt.

    [0009] In Fig. 1 sind mit 1 und 2 benachbarte Teile des Tragrahmens gezeigt, die bei 3 in einem schwenkbaren Festlager und bei 4 in einem Loslager an einem Bolzen 5 gelagert sind. Der hakenförmige Teil 6 dieser Tragrahmenteile enthält einen in Richtung der Krümmung bzw. Tangente des Bogens gerichteten Schlitz, sodaß bei Wärmeeinwirkung eine Ausdehnung der Tragrahmenteile ohne Versetzungen erfolgen kann. Die Tragrahmenteile enthalten nach innen zu bearbeitete Stützflächen 7, 7', an denen sich jeweils ein Segment 8, 8' abstützt. Diese Segmente besitzen bearbeitete, an die Flächen 7, 7' passende Gegenflächen 9, 9', sodaß der Einbau der einzelnen Segmente ohne Passungsarbeit im Austauschfall leicht möglich ist. Zwischen den Flächen 7, 7' befindet sich eine Tasche 10 von trapezförmigem Querschnitt. Eine weitere Tasche 11 bzw. Ausnehmung von rechteckigem Querschnitt befindet sich jeweils an der Stirnseite benachbarter Segmente. In den Segmenten 8, 8' sind die Rollen 12 der Innenbahn und die Rollen 13 der Außenbahn im Abstand voneinander gegenüberliegend gelagert, wobei jeweils die randseitige erste Rolle, die mit 14 bezeichnet ist, lösbar am Segment befestigt ist, u.zw. derart, daß sie an einem Querträger 15 gelagert ist, welcher seinerseits mit Schrauben 16 am Segment befestigbar ist. Es können jedoch statt nur einer Rolle auch zwei oder mehrere Rollen der äußeren Führungsbahn am Träger 15 montiert sein, was dann vorteilhaft ist, wenn bei enger Rollenteilung und großen Strangdicken die Platzverhältnisse beengt sind. Ebenso ist es natürlich möglich, statt ein- .laufseitiger Rollen auslaufseitige lösbar zu gestalten.

    [0010] Die Träger 15 liegen im eingebauten, gießbereiten Zustand, wie in Fig. 1 gezeigt, den Taschen 10 bzw. 11 gegenüber. Beim Ausbau eines Segmentes, wie in Fig. 2 gezeigt, wird der Träger 15 mit der Rolle 14 vom Segment gelöst und in die Tasche 10 abgesetzt. Sodann kann das Segment 8' auf Ausbauschienen-17 geführt ausgebaut werden, worauf der zwischenzeitlich abgesetzte Träger 15 mit der Rolle 14 nachgeholt werden kann. Dieser Träger 15 mit der Rolle 14 kann vorteilhaft seitlich aus der Anlage herausgezogen werden. In der Werkstätte werden die Rollen des Ausbausegmentes 8' nachgearbeitet und die Rolle 14 bei dieser Nacharbeitung mitangepaßt, sodaß zwischen der lösbaren und den übrigen Rollen kein ungleichmäßiger Verschleiß bzw. Versetzungsstellen vorkommen können.

    [0011] Der Einbau des Segmentes erfolgt in umgekehrter Arbeitsweise durch Absetzen bzw. Einziehen des Trägers 15 mit der Rolle 14 in die Tasche und nachfolgendes Einführen des Segmentes über die Schienen 17. Da die Verbindungslöcher zwischen dem Träger 15 und dem Segment 8' vorgebohrt sind, sind Passungsarbeiten an der Anlage nicht mehr erforderlich. Statt Paßschrauben können auch andere formschlüssige Pass- und Verbindungsmittel verwendet werden.


    Ansprüche

    1..Stütz- und Führungsgerüst für eine Bogenstranggießanlage mit auswechselbaren Stützsegmenten, in denen die Rollen der einander gegenüberliegenden inneren und äußeren Führungsbahn im Abstand voneinander gelagert sind, wobei die Segmente an einem vorteilhaft geteilt ausgeführten Tragrahmen abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Segment (8, 8') mindestens eine randseitige Rolle (14) der Außenbahn lösbar am Segment (8, 8') befestigt ist.
     
    2. Gerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Rolle (14) an einem quer zum Tragrahmen (1, 2) verlaufenden Träger (15) montiert ist und der Träger (15) nach Lösung vom Segment (8, 8') in eine Ausnehmung (10, 11) am Tragrahmen (1, 2) absetzbar ist.
     
    3. Gerüst nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile des geteilten Tragrahmens (1, 2) in einem Festlager (3) und in einem konzentrisch oder tangential zur Bogenkrümmung gerichteten Loslager (4) gelagert sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht