[0001] Die Erfindung betrifft einen Zuganker zur Verankerung von Bauteilen in einem Grundkörper,
z.B. Fels, Ziegel, Betonkörper u.a. unter Verwendung einer mit inneren und äußeren
Erhebungen versehenen Hülse sowie eines in diese einsetzbaren Ankerstabes.
[0002] Fels- und Erdanker werden im Tunnel-, Erd- und Bergbau verwendet und dienen zum Festhalten
von Erdbauten, Schalungen u.a.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung von Maßnahmen, durch welche
mit einfachen Mitteln und mit geringem Arbeitsaufwand ein Ankerstab in einem Grundkörper
so befestigt werden kann, daß er für einen Zug von einer Vielzahl von Tonnen z.B.
bis zu 20 Tonnen zulässig ist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch wirksam gelöst, daß beim Zuganker der eingangs erwähnten
Art erfindungsgemäß der Ankerstab mit einem Außengewinde in ein Innengewinde der Hülse
eingesetzt bzw. eingeschraubt ist.
[0005] Zweckmäßig kann das Innengewinde der Hülse zumindest am geschlossenen Ende eine,
gegenüber den anderen Gewindegängen größere Steigung aufweisen.
[0006] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Hülse einschließlich des Außen-
und des Innengewindes als unbearbeitetes, metallisches Gußstück ausgebildet, welches
vorzugsweise aus Aluminium oder Grauguß besteht. Vorzugsweise ist die Hülse mit einem
als keilförmige Schneide ausgebildeten geschlossenen Ende versehen.
[0007] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung näher erläutert,
in welcher ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zugankers dargestellt ist.
Es zeigen
Figur 1 einen Längsschnitt der Hülse,
Figur 2 eine Seitenansicht des Ankerstabes,
Figur 3 einen Querschnitt desselben und
Figur 4 einen Querschnitt einer abgeänderten Form der Hülse mit eingesetztem Ankerstab.
[0008] Der Zuganker besitzt eine Hülse 1, welche als Gußstück aus Metall, vorzugsweise Aluminium
oder Grauguß hergestellt, einen zylindrischen Grundkörper 4 besitzt, auf dessen Außenseite
ein Außengewinde 3 und auf dessen Innenseite ein Innengewinde 2 vorgesehen ist, so
daß der Außendurchmesser des Innengewindes "d" kleiner als der Innendurchmesser des
Außengewindes ist, und die Differenz zwischen den beiden Durchmessern der eigentlichen
Wandstärke --a-des Grundkörpers 4 der Hülse 1 entspricht. Das Außengewinde 3 ist sägezahnartig
ausgebildet, so daß die im wesentlichen lotrecht zur Achse der Hülse gelegene Fläche
5 im eingebauten Zustand der Hülse 1 nach außen und die schräge Fläche 10 nach innen
gerichtet ist, wodurch ein hoher Widerstand gegen Zugwirkung in der Richtung des Pfeiles
A gegeben ist. Die Gewindegänge des Außengewindes 3 schließen eng aneinander an, während
das Innengewinde 2 mit größerer Steigung versehen ist, so daß zwischen den einzelnen
Gewindegängen ein Abstand --b-- vorhanden ist. Zur Verhinderung von Kerbspannungen
können die inneren Flankenausläufe des Außengewindes abgerundet sein. Die Hülse 1
ist an ihrem einen Ende offen und an ihrem anderen Ende in eine keilförmige Schneide
6 auslaufend verschlossen.
[0009] Der Ankerstab 7, welcher in die Hülse 1 eingeschraubt wird, besitzt ein dem Innengewinde
2 entsprechendes Außengewinde 8, welches als sogenanntes Mammutgewinde ausgebildet
ist, dessen Gewindegänge sich, wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, nur über einen Teil
der Oberfläche erstrecken und an diametral gegenüberliegenden Stellen in die Mantelfläche
auslaufen, so daß zwei axial verlaufende, diametral gegenüberliegende glatte Mantelflächen
9 entstehen. Um zu verhindern, daß bei Toleranzen des Innengewindes der Hülse 1 und
des Außengewindes des Ankerstabes 7 bei Zugbelastung desselben nur die nahe dem äußeren
Ende der Hülse 1 gelegenen Gewindegänge die Gesamtlast aufnehmen, wodurch das Hülsenende
abgerissen werden könnte, ist in vorteilhafter Weise die Steigung des Innengewindes
2 der Hülse 1 am geschlossenen Ende derselben um eine geringe Toleranz unterschiedlich,
vorzugsweise größer als für den Ankerstab 7 gedacht wäre, wodurch, wie der Fig. 4
zu entnehmen ist, auf jeden Fall die innersten Gewindegänge 10, 11 zum Tragen kommen
und die Last auf die gesamte Hülsenlänge übertragen wird. Zu diesem Zwecke muß die
Höhe --H-- der Gewindenuten 12 der Hülse 1 größer als die Höhe "h" der Gewindegänge
13 des Ankerstabes 7 sein, so daß die Gewindegänge 13 des Ankerstabes 7 in den Gewindenuten
12 der Hülse 1 ein Spiel haben. Diese Toleranz kann wenige Zehntel Millimeter, z.B.
o,2 mm betragen. Vorzugsweise erstreckt sich diese Toleranz auf mindestens die halbe,
zweckmäßig zwei Drittel der Hülsenlänge und ist fortlaufend immer kleiner, so daß
die Steigung am geschlossenen Hülsenende am größten ist und sich allmählich bis zur
normalen Steigung in der halben bzw. zweidrittel Länge verringert, so daß am Ende
dieser Länge eine normale Steigung vorhanden ist.
[0010] Zur Befestigung des Ankerstabes 7 in einem Fels kann vorerst eine Kleberpatrone in
eine Felsbohrung eingebracht werden, worauf die Hülse 1 in die Bohrung eingesetzt
und durch einen Hammerschlag so weit eingetrieben wird, daß sie mit der Schneide 10
die Kleberpatrone zerstört, wodurch der Kleber das Hülsenende umschließt. Durch weiteres
Eintreiben oder Einschrauben der Hülse 1 in die Felsbohrung mittels eines von einer
Bohrmaschine angetriebenen Setzgerätes wird der Kleber fortschreitend zwischen die
Gänge des Außengewindes 3 gepreßt, bzw. durch diese nach vorne getrieben, so daß bei
gänzlich im Fels versenkter Hülse 1 der Kleber alle Gewindegänge durchdrungen hat
und nach dem Erhärten eine feste Verankerung der Hülse im Fels bewirkt. In die so
befestigte Hülse 1 wird der Ankerstab 7 eingeschraubt.
[0011] Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Abänderungen
vorgenommen werden. So besteht die Möglichkeit, anstelle des sägezahnartigen Außengewindes
3 ein anderes Gewinde oder einfache Erhebungen vorzusehen, wodurch eine Verankerung
in der Klebermasse erzielt wird. Auch kann anstelle der Vergrößerung der endseitigen
Gewindesteigung eine Verringerung derselben gegenüber der des Ankerstabes 7 gewählt
werden.
[0012] Die erfindungsgemäße Hülse 1 kann infolge ihrer bevorzugten Verankerungseigenschaften
so bemessen sein, daß mit verhältnismäßig geringer Kenge des an sich teueren Klebemittels
das Auslangen gefunden werden kann. Als Kleber werden vor allem Kunststoffkleber mit
hoher Festigkeit verwendet. Es besteht aber auch die Möglichkeit, andere Massen zu
verwenden, welche die erforderliche Verankerungsfestigkeit ergeben.
1.Zuganker zur Verankerung von Bauteilen in einem Grundkörper, z.B. Fels, Ziegel,
Betonkörper u.a. unter Verwendung einer mit inneren und äußeren Erhebungen versehenen
Hülse sowie eines in diese einsetzbaren Ankerstabes, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ankerstab (7) mit einem Außengewinde (8) in ein Innengewindeo(2) der Hülse (1) eingesetzt
bzw. eingeschraubt ist.
2.Zuganker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde (2) der Hülse
(1) zumindest am geschlossenen Ende eine gegenüber den anderen Gewindegängen unterschiedliche
Steigung aufweist.
3.Zuganker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die unterschiedliche Steigung
größer ist als die der anderen Gewindegänge.
4.Zuganker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigung des Innengewindes
(2) der Hülse (1) am geschlossenen Ende derselben am größten ist und sich allmählich
verringert und auf halber bis zweidrittel Länge der Hülse (1) eine der Steigung des
Gewindes (8) des Ankerstabes (7) entsprechende Steigung aufweist.
5.Zuganker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindegänge (13) des
Ankerstabes (7) in den Gewindenuten (12) der Hülse (1) mit Spiel sitzen.
6.Zuganker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei beidseitigem Gewinde der
Hülse (1) das Außengewinde (3) kleinere Steigung als das Innengewinde (2) aufweist.
7. Zuganker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (3) sägezahnartig
ausgebildet ist, wobei die Schrägfläche der Zähne gegen ein geschlossenes Ende der
Hülse (1) gerichtet ist.
8.Zuganker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindegänge des Außengewindes
(3) eng aneinanderschließen.
9.Zuganker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (1) einschließlich
des Außen- und des Innengewindes (3 bzw. 2) als unbearbeitetes, metallisches Gußstück
ausgebildet ist, welches vorzugsweise aus Aluminium oder Grauguß besteht.
10.Zuganker nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (1) mit einem als
keilförmige Schneide ausgebildeten geschlossenen Ende versehen ist.