[0001] In der Tiermedizin tritt häufig das Problem auf, daß insbesondere bei schwachen gebärenden
Tieren die Gebärmutter bei der Geburt aus der Bauchhöhle heraustritt bzw. herausgestülpt
wird.
[0002] Das Rückführen der Gebärmutter in die Bauchhöhle bereitet erhebliche Schwierigkeiten,
zumal zur Zeit noch keine geeigneten Geräte hierfür auf dem Markt erhältlich sind.
Nach den heute üblichen Methoden ist der betreffende Tierarzt auf völlig unzureichende
Hilfsmittel angewiesen, wodurch das Rückführen der Gebärmutter in die Bauhhöhle zu
einer zeitraubenden und komplizierten Prozedur wird und darüber hinaus auch in hohem
Maße die Gefahr besteht, daß die Gebärmutter verletzt wird, was zu Infektionen oder
gar zum Tode des.betreffenden Tieres führt.
[0003] Ähnliche Probleme können auch in der Humanmedizin auftreteno
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Gerät aufzuzeigen, mit der das
Rückführen einer Gebärmutter in die Bauchhöhle wesentlich vereinfacht wird und mit
welchem vor allem auch die Gefahr von Verletzungen stark reduziert wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Gerät, insbesondere ein tiermedizinisches Gerät,
zum Rückführen der Gebärmutter in die Bauchhöhle erfindungsgemäß gekenhzeichnet durch
einen rinnenförmigen Teil, der sich zu seinem einen Ende hin verjüngt und sich zu
seinem anderen Ende hin zu einer verbreiterten Auflagefläche für die Gebärmutter erweitert.
[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Gerät wird das Rückführen der Gebärmutter in die Bauchhöhle
wesentlich vereinfacht und beschleunigt, da durch den trichterartig wirkenden rinnenförmigen
Teil die Gebärmutter beim Rückführen auf den hierfür erforderlichen Querschnitt zusammengedrückt
mird.
[0007] Mit dem erfindungsgemäßen Gerät ist vor allem auch ein gefahrloses Rückführen der
Gebärmutter in die Bauchhöhle möglich.
[0008] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die verbreiterte
Auflagefläche von der Bodenfläche eines schalenförmigen Teils gebildet, von dem der
rinnenförmige Teil seitlich wegsteht. Weiterhin ist die Bodenfläche des rinnenförmigen
Teils vorzugsweise gegenüber der verbreiterten Auflagefläche bzw. gegenüber der Bodenfläche
des schalenförmigen Teils geneigt, mobei der Neigungswinkel vorzugsweise 45° beträgt.
[0009] Um dem Gerät die notwendige Festigkeit zu verleihen, besitzt dieses vorzugsweise
ein in Längsrichtung des rinnenförmigen Teiles verlaufendes und an der Unterseite
dieses rinnenförmigen Teiles vorgesehenes Versteifungselement, welches sich bis unter
die verbreiterte Auflagefläche bzw. Bodenfläche des schalenförmigen Teils erstreckt.
[0010] Das erfindungsgemäße Gerät ist vorzugsweise einschließlich des rinnenförmigen Teils,
der verbreiterten Auflagefläche bzw. des schalenförmigen Teils sowie ggf. einschließlich
des Versteifungselementes einstückig aus Kunstgstoff hergestellt.
[0011] Die Erfindung wird im folgendes im Zusammenhang mit den Figuren an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein Gerät zum Rückführen der Gebärmutter in
eine Bachhöhle gemäß der Erfindung;
Fig. 2 in Seitenansicht das Gerät gemäß Fig. 1;
Fig. 3 in schematischer Darstellung die Anwendung des Gerätes bei einer Kuh.
[0012] Das in den Figuren dargestellte Gerät zum Rückführen der Gebärmutter in die Bauchhöhle
besteht aus einem schlüsselförmigen Teil 1 mit einer Bodenfläche 2 und mit einem nach
oben gezogenen Rand 3. Dieser Rand 3 ist in einem Teilbereich des Umfangs des schüsselförmigen
Teils 1 bei 4 unterbrochen, wobei sich dort an den schlüsselförmigen Teil 1 ein über
den Umfang dieses Teiles vorstehender rinnenförmiger Teil 5 anschließt. Der rinnenförmige
Teil 5 besitzt eine Bodenfläche 6, die in die Bodenfläche 2 des Teiles 1 übergeht,
sowie zwei nach oben gezogene Wände 7 und B.
[0013] Der rinnenförmige Teil 5 ist dabei so geformt, daß die beiden Wände 7 und 8 zu dem
dem Teil 1 entfernt liegenden offenen Ende dieses rinnenförmigen Teiles 5 trichterförmig
aufeinander zu laufen, d.h. der Abstand zwischen den Wänden 7und B zu diesem freien
Ende hin abnimmt.
[0014] Um die Arbeitsweise mit dem Gerät zu vereinfachen, ist der Teil 5 weiterhin so am
Teil 1 befestigt bzw. angeformt, daß die Bodenfläche 2 mit der Bodenfläche 6 bzw.
mit einer gedachten, in Längsrichtung des rinnenförmigen Teiles 5 verlaufenden Verlängerung
einen Winkel α einschließt, der beispielsweise 45° beträgt.
[0015] Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit des Gerätes ist an der Unterseite des Teiles
5 ein sich in Längsrichtung dieses Teiles erstreckendes balkenförmiges Versteifungselement
9 vorgesehen, welches sich auch bis unter den Teil 1 fortsetzt und vorzugsweise mit
seinem diesen Teil 1 entfernt liegenden Ende eine ggf. zusätzliche Abstützfläche 9'
für das Gerät bildet.
[0016] Zur Befestigung des Gerätes z.B. am Hinterteil 10 einer Kuh sind im Bereich des freien
Endes des rinnenförmigen Teiles 5 zwei die Gurte 11 und 12 aufweisende Gurtpaare angebracht,
wobei die beiden Gurte 11 bzw. 12 jedes Gurtpaares bei der für die Fig. 2 und 3 gewählten
Darstellung in der Zeichenebene hintereinander liegen,so daß jeweils nur ein Gurt
11 bzw. 12 sichtbar ist. Die Gurte 11 sind an ihrem einen Ende an einer der Wände
7 bzw. 8 befestigt und mit ihrem anderen Ende mit einem weiteren Gurt 13 verbunden,
der um den Bauch der Kuh herumgeführt werden kann. Die beiden Gurte 12 sind an ihrem
einen Ende jeweils an einer Seite des Versteifungselementes 9 und mit ihrem anderen
Ende ebenfalls am Gurt 13 befestigt. Durch nicht näher dargestellte Mittel können
die Gurte 11 und 12 auf die jeweils benötigte Länge eingestellt werden.
[0017] Am Gurt 13 sind ebenfalls nicht näher dargestellte Mittel vorgesehen, mit denen dieser
Gurt geschlossen und/oder am Bauch des betreffenden Tieres bzw. der Kuh festgezogen
werden kann.
[0018] Der schlüsselförmige Teil 1 sowie der rinnenförmige Teil 5 sind vorzugsweise einschließlich
des Randes 3, der Wände 7 und 8 sowie des Versteifungselementes 9 einstückig miteinander
hergestellt, wobei sich für diese Herstellung insbesondere Kunststoff eignet.
[0019] Die Riemen 11-13 bestehen beispielsweise aus Leder oder einem gewebeartigen Material.
Es ist auch möglich, für diese Gurte ein mit einem Gewebe verstärktes Kunststoffmaterial
zu verwenden.
[0020] Die Anwendung des erfindungsgemäßen Gerätes erfolgt in der Weise, daß nach der Geburt
bzw. nach dem Kalben die aus der Bauchhöhle ausgetretene Gebärmutter angehoben und
das Gerät am Hinterteil 10 des betreffenden Tieres mit Hilfe der Gurte 11-13 befestigt
wird, wie dies in der Fig. 3 dargestellt ist. Das Anbringen der Gurte erfolgt dabei
in der Weise, daß die Gurte 12 zwischen den Hinterbeinen des Tieres hindurchgeführt
sind und der Verbindungspunkt der Gurte 12 mit dem Gurt 13 am Bauch des Tieres liegt,
während die Gurte 11 sich an der Seite des Tieres erstrecken. Das offene Ende des
rinnenförmigen Teils 5 befindet sich im Bereich der Scheidenöffnung des Tieres. Nach
der Befestigung des Gerätes wird die Gebärmutter in den rinnenförmigen Teil 5 bzw.
in den schlüsselförmigen Teil 1 von oben hineingelegt, wobei der größere Teil der
Gebärmutter auf der Bodenfläche 2 des schlüsselförimigen Teiles 1 aufliegt. Im Anschluß
daran wird die Gebärmutter von Hand in die Bauchhöhle des betreffenden Tieres bzw.
der Kuh zurückgebracht, wobei die sich zum freien Ende des rinnenförmigen Teiles 5
annähernden Wände 7 und 8 Führungsflächen für die Gebärmutter bilden.
[0021] Der Abstand, den die Wände 7 und 8 an dem dem Teil 1 entfernt liegenden freien Ende
des rinnenförmigen Teiles 5 aufweisen entspricht dabei vorzugsweise der Größe der
Scheidenöffnung nach der Geburt bzw. nach dem Halben.
[0022] Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht
sich, daß Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung
zugrundeliegende Gedanke verlassen wird.
1. Gerät, insbesondere tiermedizinisches Gerät, zum Rückführen einer Gebärmutter in
die Bauchhöhle, gekennzeichnet durch einen rinnenförmigen Teil (5), der sich zu seinem
einen Ende hin verjüngt und sich zu seinem anderen Ende hin zu einer verbreiterten
Auflagefläche (2) für die Gebärmutter erweitert.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verbreiterte Auflagefläche
von der Bodenfläche (2) eines schalenförmigen Teils (1) gebildet ist, von dem der
rinnenförmige Teil (5) seitlich wegsteht.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfläche (6) des
rinnenförmigen Teils (5) gegenüber der verbreiterten Auflagefläche bzw. gegenüber
der Bodenfläche (2) des schalenförmimgen Teils (1) geneigt ist.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gedachte Verlängerung der
Bodenfläche des rinnenförmigen Teils (5) mit der verbreiterten Auflagefläche bzw.
mit der Bodenfläche (2) des schalenförmigen Teils (1) einen Winkel (α) von 45° einschließt.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet durch Befestigungsmittel (11,
12, 13) zum Befestigen des Gerätes an einem Tier.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel von einem
ersten Gurt (13), der um den Bauch des Tieres herumgelegt werden kann, sowie von zweiten
(11) und dritten (12) Gurten gebildet sind, die an einem Ende jeweils am ersten Gurt
und am anderen Ende jeweils am rinnenförmigen Teil (5) befestigt sind.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1-6, gekennzeichnet durch ein in Längsrichtung des
rinnenförmigen Teiles (5) verlaufendes und an der Unterseite dieses rinnenförmigen
Teiles (5) vorgesehenes Versteifungselement (9), welches sich bis unter die verbreiterte
Auflagefläche bzw. Bodenfläche (2) des schalenförmigen Teiles (1) erstreckt.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der rinnenförmige
Teil (5) und die verbreiterte Auflagefläche bzw. der schalenförmige Teil (1), ggf.
einschließlich des Uersteifungselementes (9) einstückig aus Kunststoff hergestellt
sind.