(19)
(11) EP 0 016 350 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.10.1980  Patentblatt  1980/20

(21) Anmeldenummer: 80100896.2

(22) Anmeldetag:  23.02.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D06B 3/26, D06B 19/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT

(30) Priorität: 21.03.1979 DE 2911138

(71) Anmelder: Brückner Apparatebau GmbH
D-64711 Erbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Schuierer, Manfred
    D-6120 Michelstadt (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Spülen von Textilgut


    (57) Die Erfindung befaßt sich mit dem Spülen von Textilgut, das nach einer Naßbehandlung in einer Kufe endlos umläuft. Bei diesem endlosen Umlauf wird Haftwasser aus dem Textilgut entfernt (12) und aus der Kufe abgezogen (13), Frischwasser dem Textilgut zugeführt (15) und dieses Textilgut durch eine Verweilzone gefördert (4).
    Um bei einem besonders günstigen Wasserverbrauch eine optimaleSpülwirkung und relativ kurze Spüldauer erzielen zu können, wird mit einer flottenfreien Verweilzone gearbeitet, und es wird höchstens soviel Frischwasser auf das Textilgut aufgebracht, wie dieses bei seinem Eintritt in die Verweilzone tragen kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spülen von Textilgut in einer Kufe nach einer Naßbehandlung, wobei das durch ein mechanisches Transportorgan in der Kufe im endlosen Umlauf gehaltene Textilgut eine Zone durchsetzt, in der Haftwasser vom Textilgut entfernt und aus der Kufe abgezogen wird, ferner eine Zone, in der Frischwasser auf das Textilgut aufgebracht wird, sowie eine Verweilzone. Außerdem befaßt sich die Erfindung mit einer Naßbehandlungskufe zur Durchführung dieses Verfahrens.

    [0002] Es ist allgemein bekannt, Textilgut vor allem nach dem Färben in einer Kufe zu spülen, indem das Textilgut im unteren Kufenteil verhältnismäßig dicht gepackt der Spülflotte ausgesetzt wird, die dabei gegebenenfalls im Gegenstrom zur Transportrichtung des Textilgutes geführt werden kann. Hierbei kommt es insbesondere dann, wenn das Textilgut zur Unterstützung eines leichteren Guttransportes auf einer rostartigen Unterlage entlanggleitet, zu einem ungleichmäßigen Stoffaustausch und somit zu einem ungleichmäßigen Spülvorgang. Zur Erzielung eines möglichst intensiven Spülens des naßbehandelten Textilgutes ist daher entweder eine relativ große Wassermenge oder eine entsprechend lange Zeitdauer erforderlich, oft sogar beides.

    [0003] In der US-PS 22 40 809 ist ferner ein Verfahren zum Waschen und anschließenden Spülen von Textilgut beschrieben. Hierbei wird das endlos umlaufende Textilgut während der Waschbehandlung zunächst mehrfach aus dem im unteren Kufenteil befindlichen Waschflottenbad heraus- und einem Quetschwalzenpaar zutransportiert, worauf das Textilgut dann nach Aufspritzen von zusätzlicher Flotte wieder in das Flottenbad hineingeführt wird. Unter dem Quetschwalzenpaar befindet sich ein Trog zum Auffangen der abgequetschten Flotte, die jedoch während des Waschens ständig wieder in das Flottenbad zurückgeleitet wird. Lediglich während des Spülvorganges wird die abgequetschte Flüssigkeit über eine Rinne geleitet, und die Waschflotte ist dann selbstverständlich abgelassen worden, während das Textilgut ansonsten in gleicher Weise umlaufend behandelt wird, wobei sich im unteren Teil der Kufe ganz offensichtlich ein Spülflottenbad ausbildet. Somit kann auch bei diesem bekannten Verfahren ein zuvor gewaschenes Textilgut nicht mit der gewünschten Intensität nachgespült werden.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren (sowie eine zu dessen Durchführung geeignete Kufe) zu schaffen, durch das eine Optimierung von Wassermenge und Zeitdauer erzielt werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine flottenfreie Verweilzone Verwendung findet und das Frischwasser höchstens in einer Menge auf das Textilgut aufgebracht wird, die es beim Eintritt in die Verweilzone tragen kann.

    [0006] Bei diesem erfindungsgemäßen Spülen wird besonders großer Wert darauf gelegt, daß in der.flottenfreien Verweilzone ein intensiver Stoffaustausch zwischen dem auf das Textilgut aufgebrachten Frischwasser und den im Textilgut noch vorhandenen Schmutzsubstanzen herbeigeführt wird. Diese Schmutzsubstanzen lassen sich dann in einer der Verweilzone nachfolgenden Zone zusammen mit dem Haftwasser besonders leicht aus dem Textilgut entfernen. Da diese Schmutzsubstanzen dann zusammen mit dem Haftwasser aus der Kufe abgezogen werden, können sie nicht zu einer verstärkten Schmutzkonzentration in der Spülflotte führen. Diese Art der Entfernung der Schmutzsubstanzen zusammen mit dem Haftwasser sowie die gezielte mengenmäßige Aufbringung von Frischwasser (maximal soviel wie das Textilgut tragen kann) führt dann - im Vergleich zu den bekannten Verfahren - zu einer beträchtlichen Optimierung des Spülvorganges, und zwar sowohl in bezug auf die Wassermenge als auch in bezug auf die Zeitdauer des Spülens, wobei diese beiden Faktoren sich selbstverständlich in gewünschter Weise beeinflussen lassen.

    [0007] Auch bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Haftwasser durch Abquetschen aus dem Textilgut entfernt werden. Das Entfernen des Haftwassers aus dem Textilgut kann erfindungsgemäß jedoch auch durch Absaugen oder Abblasen mit Hilfe eines Luftstromes oder auch durch Anwendung von (mechanischen) Vibrationen erreicht werden.

    [0008] Bei einer Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Textilgut nach der Verweilzone über mehrere im oberen Bereich der Kufe vorgesehene Umlenk- und Transportwalzen geführt und das Haftwasser nach der ersten Umlenkung des Textilgutes entfernt. Ein Vorteil dieser Ausführungsart liegt darin, daß das Haftwasser mit verhältnismäßig geringem Bauaufwand gleich zu Beginn des Textilguttransports aus dem Textilgut entfernt wird.

    [0009] Das Frischwasser läßt sich besonders gezielt und gut steuerbar auf das Textilgut aufbringen, wenn es an wenigstens einer Stelle im oberen Teil der Kufe auf das Textilgut aufgespritzt oder aufgedüst wird.

    [0010] Das Frischwasser kann grundsätzlich an jeder geeigneten Stelle auf das Textilgut aufgebracht werden.

    [0011] Wenn das Textilgut im oberen Bereich der Kufe über Umlenk- und Transportwalzen geführt wird, dann kann es einerseits günstig sein, im Bereich der - in Transportrichtung des Textilgutes gesehen - letzten Umlenk- und Transportwalze Frischwasser auf das Textilgut aufzubringen. Diese Frischwasser-Aufbringung erweist sich in diesem Falle als besonders vorteilhaft, wenn sie etwa auf dem Scheitelpunkt der letzten Umlenk- und Transportwalze erfolgt, wo das aufgebrachte Frischwasser gleichzeitig den Textilguttransport mit unterstützt.

    [0012] Gemäß einer anderen Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es jedoch auch vorteilhaft sein, wenn das Textilgut im oberen Bereich der Kufe über Umlenk- und Transportwalzen geführt und Frischwasser - in Transportrichtung des Textilgutes betrachtet - im Bereich zwischen der ersten und zweiten Walze aufgebracht wird. Hierdurch wird das Ausspülen der aufgelösten Schmutzsubstanzen begünstigt.

    [0013] In diesem Falle läßt sich das Entfernen von Haftwasser und Schmutzsubstanzen noch weiter dadurch intensivieren, daß die Aufbringung des Frischwassers so erfolgt, daß das Frischwasser zumindest teilweise unter Keilwirkung von der zweiten Walze durch das Textilgut hindurchgedrückt wird. Im Bedarfsfalle kann dann im Bereich hinter der zweiten Umlenk- und Transportwalze noch zusätzlich Frischwasser auf das Textilgut aufgebracht werden, so daß das wieder in die Verweilzone eintretende Textilgut auf jeden Fall eine ausreichende Menge Frischwasser trägt, um - wie weiter oben geschildert - einen ausreichend intensiven Stoffaustausch herbeiführen zu können, ohne daß dabei jedoch die maximal vom Textilgut aufzunehmende Wassermenge überschritten wird.

    [0014] Eine Naßbehandlungskufe zur Durchführung des Verfahrens enthält im oberen Kufenteil eine Anzahl Umlenk- und Transportwalzen, unter denen ein an eine Abzugsleitung angeschlossenes Haftwasser-Auffanggefäß in Form einer Auffangrinne vorgesehen ist, ferner eine Haftwasser-Entfernungseinrichtung, eine Frischwasser-Zuführung sowie eine im unteren Teil der Kufe vorhandene Verweilzone. Eine solche Naßbehandlungskufe ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß in der Verweilzone eine Einrichtung zum mechanischen Transport des Textilgutes und ein Flottenablaß im unteren Teil der Kufe vorgesehen sind, während als Spritzwasserzuführung im Bereich oberhalb der Umlenk-und Transportwalzen wenigstens eine in ihrer Wasserzuführmenge einstellbare Spritzwasserzuführeinrichtung vorhanden ist.

    [0015] Die zuletzt erwähnte Spritzwasserzuführeinrichtung kann durch jede geeignete, dosierbare Einrichtung gebildet werden. Erfindungsgemäß wird es jedoch im allgemeinen vorgezogen, daß die Spritzwasserzuführeinrichtung durch eine Spritzdüse gebildet wird.

    [0016] Diese Naßbehandlungskufe kann damit bei optimal einstellbarem Spülvorgang äußerst einfach aufgebaut sein.

    [0017] Die Erfindung sei im folgenden anhand dreier in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele näher beschrieben. In der ganz schematisch gehaltenen Zeichnung zeigen

    Fig.1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform einer Naßbehandlungskufe zur Durchführung des Verfahrens;

    Fig.2 eine Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform der Naßbehandlungskufe mit im unteren Kufenteil vorgesehenem Gleitrost;

    Fig.3 eine Querschnittsansicht einer dritten Kufenausführung, in deren unterem Teil ein endlos umlaufendes mechanische Förderorgan und in deren oberem Teil eine Einrichtung zum Beblasen des Textilgutes vorgesehen sind.



    [0018] Die in Fig.1 dargestellte Naßbehandlungskufe 1 besitzt ein in üblicher Weise ausgeführtes Kufengehäuse 2. Der untere Teil des Kufengehäuses ist durch einen inneren Einbauteil 3 in Form eines kanalartigen Verweilstiefels 4 ausgebildet.

    [0019] Im oberen Teil 2a des Kufengehäuses 2 ist in üblicher Weise eine Anzahl von Umlenk- und Transportwalzen 5, 6, 7, 8 angeordnet, von denen wenigstens eine durch nicht näher veranschaulichte Antriebseinrichtungen angetrieben ist. Diese Walzen 5, 6, 7, 8 können in Transportrichtung (Pfeil 9) des zu behandelnden strangförmigen Textilgutes 10 schräg ansteigend angeordnet sein, wobei sie in jedem Falle parallel zueinander liegen und jeweils teilweise von dem Textilgut 10 umschlungen werden.

    [0020] Bei diesem ersten Ausführungsbeispiel der Naßbehandlungskufe 1 bilden die beiden in Transportrichtung (Pfeil 9) des Textilgutes vorn liegenden Walzen 5, 6 ein Quetschwalzenpaar, zwischen dem das aus dem Verweilstiefel 4 aufsteigende-Textilgut 10 hindurchgeführt wird. Unterhalb dieses Quetschwalzenpaares 5, 6 ist eine Auffangrinne für abgequetschtes Haftwasser 12 angeordnet. An diese Auffangrinne 11 ist eine - nur gestrichelt angedeutete - Abzugsleitung 13 angeschlossen, über die abgequetschtes Haftwasser-von der Auffangrinne 11 aus dem Innern dieser Kufe 1 abgezogen werden kann.

    [0021] Über der - in Transportrichtung (Pfeil 9) des Textilgutes 10 gesehen - letzten Umlenk- und Transportwalze 8 ist eine Frischwasserzuführeinrichtung 14 vorgesehen. Diese Frischwasserzuführeinrichtung 14 enthält wenigstens eine Spritzdüse 15, die in ihrer Wasserzuführmenge einstellbar ist, sowie eine Wasserzuführleitung 16 mit einem Einstellventil 17. Be-sonders günstig ist in diesem Falle die Anordnung der Spritzdüse 15 in der Weise, daß sie sich im Bereich oberhalb des Scheitelpunktes dieser letzten Umlenk- und Transportwalze 8 befindet.

    [0022] Das Spülen insbesondere von strangförmigem Textilgut 10 geschieht hierbei folgendermaßen:

    Es sei angenommen, daß das in der Naßbehandlungskufe 1 befindliche, endlos in Richtung der Pfeile 9 umlaufende strangförmige Textilgut 10 zunächst gefärbt worden ist und daß nach beendetem Färbevorgang die Färbe- flotte durch nicht näher veranschaulichte Abzugseinrichtungen aus dem Kufengehäuse 2 abgezogen worden ist.



    [0023] Das danach weiterhin endlos im Kufengehäuse 2 umlaufende Textilgut 10 gelangt dann zunächst in die im wesentlichen von dem Quetschwalzenpaar 5, 6 der Umlenk- und Transportwalzen und der Auffangrinne 11 gebildeten Zone, in der Haftwasser 12 aus dem Textilgut 10 abgequetscht wird; dieses Haftwasser wird von der Auffangrinne 11 über die Abzugsleitung 13 aus der Kufe 1 abgezogen. Das weiterlaufende, entwässerte Textilgut 10 durchläuft dann die im wesentlichen von der letzten Umlenk- und Transportwalze 8 sowie der Frischwasserzuführeinrichtung 14 gebildeten Zone. In dieser Zone wird im Bereich des Scheitelpunktes der Walze 8 die erforderliche Menge Frischwasser durch die Spritzdüse 15 aufgespritzt, wobei diese zugeführte Frischwassermenge höchsten so groß ist, wie sie vom Textilgut 10 getragen werden kann. Aus dieser zuletzt erwähnten Zone läufte das Textilgut 10 dann nach unten in die vom Verweilstiefel 4 gebildete Verweilzone im unteren Teil der Kufe. Hier kann dann der gewünschte Stoffaustausch zwischen zugeführtem Frischwaser und den im Textilgut 10 enthaltenen Schmutz- bzw. Farbstoffsubstanzen erfolgen, woraufhin dann der zuvor erläuterte Gesamtvorgang (Haftwasser-Entfernung, Frischwasser-Zuführung und Verweilen) wiederholt werden kann.

    [0024] Durch die drei verschiedenen Behandlungszonen und insbesondere auch durch das ständige Entfernen abgequetschten Haftwassers wird eine äußerst intensive und verhältnismäßig rasche Verarmung an Schmutz- bzw. Färbeflotte und somit ein gutes Spülverfahren erzielt (also im Vergleich zu bekannten Verfahren: Verhältnismäßig wenig Frischwassermenge und relativ kurze Spüldauer).

    [0025] Bei dem in Fig.2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Naßbehandlungskufe 20 veranschaulicht, die ein - im Querschnitt gesehen - ähnliches Kufengehäuse 21 besitzt, wie die Kufe 1 in Fig.1. Auch in diesem Falle sind im oberen Kufenteil mehrere Umlenk- und Transportwalzen 25, 26, 27, 28 vorgesehen, die mit Abstand voneinander und parallel zueinander angeordnet sind und von denen zumindest die in Transportrichtung (Pfeil 29) des Textilgutes 30 gesehen letzte Walze durch eine nicht näher veranschaulichte Antriebseinrichtung bekannter Ausführung angetrieben und gegebenenfalls auch in Form einer Antriebshaspel ausgeführt sein kann.

    [0026] Der untere Kufenteil dieser Naßbehandlungskufe 20 bildet auch in diesem Falle eine Verweilzone für das Textilgut 30, und es ist in diesem unteren Teil der Kufe 20 als besondere mechanische Transporteinrichtung ein Gleitrost 31 mit geringem Abstand von dem Boden 21a des Kufengehäuses vorgesehen. Dieser Gleitrost 31 besitzt in seinem Zulaufabschnitt 31a eine Rutschenform, und die in Förderrichtung (Pfeil 29) des Textilgutes 30 verlaufenden Rostlatten können vorzugsweise eine besonders günstige Gleitschicht (insbesondere Teflonbeschichtung) aufweisen. Der Gehäuseboden 21a weist an seiner untersten Stelle ferner eine Abzugsöffnung 32 auf, durch die während des Spülvorganges eventuell vom Textilgut 30 abtropfende Spülflotte abgezogen werden kann, damit die im unteren Kufenteil vorgesehereVerweilzone auf jeden Fall spülflottenfrei bleibt.

    [0027] Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel wird Frischwasser - in Transportrichtung (Pfeil 29) des Textilgutes 30 betrachtet - im Bereich zwischen der ersten und zweiten Walze, also zwischen den Walzen 25 und 26, mit Hilfe einer sich quer über die ganze Arbeitsbreite erstreckende Spritzdüse 33 von oben her auf das Textilgut 30 aufgebracht. Dieses Aufbringen des Frischwassers erfolgt in der Weise, daß das Frischwasser in den Bereich zwischen der Walze 26 und dem zulaufenden Textilgut 30 gelangt, so daß das Frischwasser zumindest teilweise unter Keilwirkung von der zweiten Walze 26 durch das Textilgut hindurchgedrückt wird. Im Bereich unter dieser Frischwasserzuführung und zweiten Walze 26 ist dann wiederum eine Haftwasser-Auffangrinne 34 mit Abzugsleitung 35 vorgesehen. Damit das wieder nach unten in die Verweilzone transportierte Textilgut 30 auf jeden Fall die gewünschte Frischwassermenge aufnehmen kann, ist im Bereich hinter der zweiten Umlenk- und Transportwalze 26 noch zusätzlich eine Frischwasserzuführeinrichtung mit einer Spritzdüse 36 (ähnlich der Spritzdüse 33) vorgesehen, die im Beispiel der Fig.2 ebenfalls im Bereich über dem Scheitelpunkt der letzten Walze 28 angeordnet ist.

    [0028] Wie strichpunktiert im Bereich über der Umlenk- und Transportwalze 27 angedeutet ist, kann gegebenenfalls noch eine zusätzliche Quetschwalze 37 vorgesehen ein, die in Richtung des Doppelpfeiles 38 schwenkbar angeordnet ist, so daß sie lediglich im-Bedarfsfalle gegen die Walze 27 geschwenkt werden kann. Insbesondere aus diesem Grunde ist es sinnvoll, die Auffangrinne 34 so groß auszubilden, daß sie auch in den Bereich unter die Walze 27 reicht, um dort abgequetschte Spülflotte ebenfalls aufzufangen und abzuführen.

    [0029] Bei dem in Fig.3 veranschaulichten weiteren Ausführungsbeispiel zeigt die Naßbehandlungskufe 40 ein im Querschnitt relativ flaches Kufengehäuse 41. Im oberen Kufenteil sind wiederum vier Umlenk- und Transportwalzen 42, 43, 44 und 45 vorgesehen, von denen in diesem Falle zumindest die in Transportrichtung (Pfeil 46) des Textilgutes 47 als erste angeordnete Walze 42 angetetrieben und gegebenenfalls auch in Form einer Haspel ausgeführt sein kann.

    [0030] Im unteren Kufenteil, der wiederum als Verweilzone für das Textilgut 47 vorgesehen ist, befindet sich in diesem Falle als mechanische Transporteinrichtung ein um Rollen 48 endlos umlaufendes Transportband 49. Dieses Transportband 49 wird durch eine nicht näher veranschaulichte äußere Antriebseinrichtung über eine der Umlenkrollen 48 in Richtung des Pfeiles 50 im endlosen Umlauf gehalten. Das Transportband selbst kann in jeder geeigneten Weise ausgebildet sein, wobei jedoch bevorzugt ein Transportband verwendet wird, das in Querrichtung des Textilgutes 47 verlaufende Edelstahlplatten oder--Leisten (wie bei 49a angedeutet) aufweist, so daß eventuell vom Textilgut 47 abtropfende Spülflotte nach unten ablaufen kann und somit die Verweilzone spülflottenfrei gehalten werden kann.

    [0031] Ähnlich wie am Beispiel der Fig.2 erläutert, ist auch bei dieser Ausführungsform der Naßbehandlungskufe 40 eine Frischwasser-Spritzdüse 51, die quer über die ganze Arbeitsbreite reicht, so im Bereich vor und über der zweiten Walze 43 angeordnet, daß die Aufbringung des Frischwassers so erfolgen kann, daß dieses Frischwasser zumindest teilweise unter Keilwirkung (wie in der Zeichnung angedeutet) von dieser zweiten Walze 43 durch das Textilgut 47 hindurchgedrückt werden kann. Zusätzlich kann dann noch eine Einrichtung zur Entfernung von Haftwasser in der Weise vorgesehen sein, daß Haftwasser mit Hilfe eines Luftstromes abgesaugt oder abgeblasen werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig.3 ist hinter der zweiten Walze 43 ein quer über die ganze Arbeitsbreite verlaufendes Blasrohr 52 mit schmalem Düsenschlitz 52aüber dem Textilgut 47 angeordnet, so daß mit Hilfe eines von einem Gebläse 53 erzeugten Druckluftstromes Haftwasser aus dem Textilgut 47 nach unten ausgeblasen werden kann. Das aus dem Textilgut 47 durch die zweite Walze 43 und das Blasrohr 52 aus dem Textilgut 47 entfernte Haftwasser wird dann wieder von einer unterhalb dieser Einrichtungen 43 und 52 vorgesehenen Auffangrinne 54 aufgefangen und mit Hilfe einer Abzugsleitung 55 nach außen abgeführt. Hinter dem Blasrohr 52 bzw. der dritten Walze 44 ist vorzugsweise wiederum - ähnlich wie bei Fig.2 - eine zusätzliche Spritzdüse 51' für Frischwasser vorgesehen.

    [0032] Es sei im Zusammenhang mit der Erläuterung der Fig.3 noch darauf hingewiesen, daß auch jede andere geeignete mechanische Transporteinrichtung im unteren Teil der Naßbehandlungskufe vorgesehen sein kann, beispielsweise auch eine Transporttrommel.

    [0033] Jede der zuvor erläuterten Naßbehandlungskufen kann sowohl mit einer einzigen Naßbehandlungskammer als auch mit mehreren senkrecht zur Zeichenebene der dargestellten Kufen hintereinander liegenden Naßbehandlungskammern ausgeführt sein. Hierbei ist es dann ferner möglich, daß in jeder Naßbehandlungskammer ein einziger in Ringform endlos genähter Textilgutstrang umläuft oder daß mehrere Naßbehandlungskammern nacheinander von einem endlos genähten Textilgutstrang in Schraubenlinienform durchlaufen werden. Im letzteren Falle besteht dann ferner die Möglichkeit, das in einer Kammer aus dem Textilgutstrang entfernte Haftwasser einer zweiten Naßbehandlungskammer usw. als Frischwasser zuzuführen, wobei zu beachten ist, daß dann die Frischwasserzufuhr im Gegenstrom zur Transportrichtung des Textilgutes erfolgen sollte, damit das noch saubere Frischwasser aus der letzten Naßbehandlungskammer (während dieses Spülvorganges) zugeführt wird. Insbesondere wenn nur eine einzige Naßbehandlungskammer in der Kufe vorgesehen ist, kann natürlich auch breitgeführtes Textilgut behandelt werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Spülen von Textilgut in einer Kufe nach einer Naßbehandlung, wobei das durch ein mechanisches Transportorgan in der Kufe im endlosen Umlauf gehaltene Textilgut eine Zone durchsetzt, in der Haftwasser vom Textilgut entfernt und aus der Kufe abgezogen wird, ferner eine Zone, in der Frischwasser auf das Textilgut aufgebracht wird, sowie eine Verweilzone, dadurch gekennzeichnet, daß eine flottenfreie Verweilzone Verwendung findet und das Frischwasser höchstens in einer Menge auf das Textilgut aufgebracht wird, die es beim Eintritt in die Verweilzone tragen kann.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftwasser zwecks seiner Entfernung aus dem Textilgut abgequetscht, mit Hilfe eines Luftstromes abgesaugt oder abgeblasen oder Vibrationen ausgesetzt wird.
     
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut nach der Verweilzone sowie nach einer ersten Umlenkung des Textilgutes im oberen Teil der Kufe vom Haftwasser befreit wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Frischwasser an wenigstens einer Stelle im oberen Teil der Kufe auf das Textilgut aufgespritzt oder aufgedüst wird.
     
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut im oberen Bereich der Kufe über Umlenk- und Transportwalzen geführt und im Bereich der - in Transportrichtung des Textilgutes gesehen - letzten Umlenk-und Transportwalze Frischwasser auf das Textilgut aufgebracht wird.
     
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut im oberen Bereich der Kufe über Umlenk- und Transportwalzen geführt und Frischwasser - in Transportrichtung des Textilgutes betrachtet - im Bereich zwischen der ersten und der zweiten Walze auf das Textilgut aufgebracht wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbringung des Frischwassers so erfolgt, daß das Frischwasser zumindest teilweise unter Keilwirkung von der zweiten Walze durch das Textilgut hindurchgedrückt wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich hinter der zweiten Umlenk- und Transportwalze noch zusätzlich Frischwasser auf das Textilgut aufgebracht wird.
     
    9. Naßbehandlungskufe zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, mit im oberen Kufenteil vorgesehenen Umlenk- und Transportwalzen, unter denen ein an eine Abzugsleitung angeschlossenes Haftwasser-Auffanggefäß in Form einer Auffangrinne angeordnet ist, ferner mit einer Haftwasser-Entfernungseinrichtung sowie mit einer im unteren Teil der Kufe vorhandenen Verweilzone, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verweilzone eine Einrichtung (31, 49) zum mechanischen Transport des Textilgutes (30, 47) und eine Flottenabzugsöffnung (z.B. 32) im unteren Kufenteil vorgesehen sind, während als Frischwasserzuführung im Bereich oberhalb der Umlenk-und Transportwalzen (5 bis 8, 25 bis 28, 42 bis 45) wenigstens eine in ihrer Wasserzuführmenge einstellbare Frischwasserzuführeinrichtung (15; 33, 36; 51, 51') vorhanden ist.
     
    10. Naßbehandlungskufe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Frischwasserzuführeinrichtung durch eine Spritzdüse (15; 33, 36; 51, 51') gebildet wird.
     
    11. Naßbehandlungskufe nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß - in Transportrichtung (9) des Textilgutes (10) gesehen - die beiden ersten Umlenk- und Transportwalzen ein Quetschwalzenpaar (5, 6) bilden und daß die Auffangrinne (11) unterhalb dieses Quetschwalzenpaares (5, 6) angeordnet ist.
     
    12. Naßbehandlungskufe nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß - in Transportrichtung (9) des Textilgutes (10) gesehen - über der letzten Umlenk- und Transportwalze (8) die Frischwasser-Zuführeinrichtung (14, 15) vorgesehen ist.
     
    13. Naßbehandlungskufe nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kufenunterteil in Form eines Verweilstiefels (4) für das Textilgut (10) ausgebildet ist.
     
    14. Naßbehandlungskufe nach den Ansprüchen 9 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Boden (21a) des Kufenunterteiles ein Gleitrost (31) als mechanische Transporteinrichtung vorgesehen ist.
     
    15. Naßbehandlungskufe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als mechanische Transporteinrichtung im unteren Kufenteil ein endlos umlaufendes mechanisches Förderorgan, insbesondere in Form eines Transportbandes (48, 49, 49a) oder einer Transporttrommel, vorhanden ist.
     
    16. Naßbehandlungskufe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß - in Transportrichtung (Pfeil 46) des Textilgutes (47) gesehen - zwischen der zweiten und dritten Umlenk- und Transportwalze (43, 44) über dem Textilgut (47) eine Luftblaseinrichtung (52, 52a) zum Entfernen von Haftwasser aus dem Textilgut angeordnet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht