[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spülen von Textilgut in einer Kufe nach
einer Naßbehandlung, wobei das durch ein mechanisches Transportorgan in der Kufe im
endlosen Umlauf gehaltene Textilgut eine Zone durchsetzt, in der Haftwasser vom Textilgut
entfernt und aus der Kufe abgezogen wird, ferner eine Zone, in der Frischwasser auf
das Textilgut aufgebracht wird, sowie eine Verweilzone. Außerdem befaßt sich die Erfindung
mit einer Naßbehandlungskufe zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Es ist allgemein bekannt, Textilgut vor allem nach dem Färben in einer Kufe zu spülen,
indem das Textilgut im unteren Kufenteil verhältnismäßig dicht gepackt der Spülflotte
ausgesetzt wird, die dabei gegebenenfalls im Gegenstrom zur Transportrichtung des
Textilgutes geführt werden kann. Hierbei kommt es insbesondere dann, wenn das Textilgut
zur Unterstützung eines leichteren Guttransportes auf einer rostartigen Unterlage
entlanggleitet, zu einem ungleichmäßigen Stoffaustausch und somit zu einem ungleichmäßigen
Spülvorgang. Zur Erzielung eines möglichst intensiven Spülens des naßbehandelten Textilgutes
ist daher entweder eine relativ große Wassermenge oder eine entsprechend lange Zeitdauer
erforderlich, oft sogar beides.
[0003] In der US-PS 22 40 809 ist ferner ein Verfahren zum Waschen und anschließenden Spülen
von Textilgut beschrieben. Hierbei wird das endlos umlaufende Textilgut während der
Waschbehandlung zunächst mehrfach aus dem im unteren Kufenteil befindlichen Waschflottenbad
heraus- und einem Quetschwalzenpaar zutransportiert, worauf das Textilgut dann nach
Aufspritzen von zusätzlicher Flotte wieder in das Flottenbad hineingeführt wird. Unter
dem Quetschwalzenpaar befindet sich ein Trog zum Auffangen der abgequetschten Flotte,
die jedoch während des Waschens ständig wieder in das Flottenbad zurückgeleitet wird.
Lediglich während des Spülvorganges wird die abgequetschte Flüssigkeit über eine Rinne
geleitet, und die Waschflotte ist dann selbstverständlich abgelassen worden, während
das Textilgut ansonsten in gleicher Weise umlaufend behandelt wird, wobei sich im
unteren Teil der Kufe ganz offensichtlich ein Spülflottenbad ausbildet. Somit kann
auch bei diesem bekannten Verfahren ein zuvor gewaschenes Textilgut nicht mit der
gewünschten Intensität nachgespült werden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren (sowie eine zu dessen
Durchführung geeignete Kufe) zu schaffen, durch das eine Optimierung von Wassermenge
und Zeitdauer erzielt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine flottenfreie Verweilzone
Verwendung findet und das Frischwasser höchstens in einer Menge auf das Textilgut
aufgebracht wird, die es beim Eintritt in die Verweilzone tragen kann.
[0006] Bei diesem erfindungsgemäßen Spülen wird besonders großer Wert darauf gelegt, daß
in der.flottenfreien Verweilzone ein intensiver Stoffaustausch zwischen dem auf das
Textilgut aufgebrachten Frischwasser und den im Textilgut noch vorhandenen Schmutzsubstanzen
herbeigeführt wird. Diese Schmutzsubstanzen lassen sich dann in einer der Verweilzone
nachfolgenden Zone zusammen mit dem Haftwasser besonders leicht aus dem Textilgut
entfernen. Da diese Schmutzsubstanzen dann zusammen mit dem Haftwasser aus der Kufe
abgezogen werden, können sie nicht zu einer verstärkten Schmutzkonzentration in der
Spülflotte führen. Diese Art der Entfernung der Schmutzsubstanzen zusammen mit dem
Haftwasser sowie die gezielte mengenmäßige Aufbringung von Frischwasser (maximal soviel
wie das Textilgut tragen kann) führt dann - im Vergleich zu den bekannten Verfahren
- zu einer beträchtlichen Optimierung des Spülvorganges, und zwar sowohl in bezug
auf die Wassermenge als auch in bezug auf die Zeitdauer des Spülens, wobei diese beiden
Faktoren sich selbstverständlich in gewünschter Weise beeinflussen lassen.
[0007] Auch bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Haftwasser durch Abquetschen
aus dem Textilgut entfernt werden. Das Entfernen des Haftwassers aus dem Textilgut
kann erfindungsgemäß jedoch auch durch Absaugen oder Abblasen mit Hilfe eines Luftstromes
oder auch durch Anwendung von (mechanischen) Vibrationen erreicht werden.
[0008] Bei einer Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Textilgut nach
der Verweilzone über mehrere im oberen Bereich der Kufe vorgesehene Umlenk- und Transportwalzen
geführt und das Haftwasser nach der ersten Umlenkung des Textilgutes entfernt. Ein
Vorteil dieser Ausführungsart liegt darin, daß das Haftwasser mit verhältnismäßig
geringem Bauaufwand gleich zu Beginn des Textilguttransports aus dem Textilgut entfernt
wird.
[0009] Das Frischwasser läßt sich besonders gezielt und gut steuerbar auf das Textilgut
aufbringen, wenn es an wenigstens einer Stelle im oberen Teil der Kufe auf das Textilgut
aufgespritzt oder aufgedüst wird.
[0010] Das Frischwasser kann grundsätzlich an jeder geeigneten Stelle auf das Textilgut
aufgebracht werden.
[0011] Wenn das Textilgut im oberen Bereich der Kufe über Umlenk- und Transportwalzen geführt
wird, dann kann es einerseits günstig sein, im Bereich der - in Transportrichtung
des Textilgutes gesehen - letzten Umlenk- und Transportwalze Frischwasser auf das
Textilgut aufzubringen. Diese Frischwasser-Aufbringung erweist sich in diesem Falle
als besonders vorteilhaft, wenn sie etwa auf dem Scheitelpunkt der letzten Umlenk-
und Transportwalze erfolgt, wo das aufgebrachte Frischwasser gleichzeitig den Textilguttransport
mit unterstützt.
[0012] Gemäß einer anderen Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es jedoch
auch vorteilhaft sein, wenn das Textilgut im oberen Bereich der Kufe über Umlenk-
und Transportwalzen geführt und Frischwasser - in Transportrichtung des Textilgutes
betrachtet - im Bereich zwischen der ersten und zweiten Walze aufgebracht wird. Hierdurch
wird das Ausspülen der aufgelösten Schmutzsubstanzen begünstigt.
[0013] In diesem Falle läßt sich das Entfernen von Haftwasser und Schmutzsubstanzen noch
weiter dadurch intensivieren, daß die Aufbringung des Frischwassers so erfolgt, daß
das Frischwasser zumindest teilweise unter Keilwirkung von der zweiten Walze durch
das Textilgut hindurchgedrückt wird. Im Bedarfsfalle kann dann im Bereich hinter der
zweiten Umlenk- und Transportwalze noch zusätzlich Frischwasser auf das Textilgut
aufgebracht werden, so daß das wieder in die Verweilzone eintretende Textilgut auf
jeden Fall eine ausreichende Menge Frischwasser trägt, um - wie weiter oben geschildert
- einen ausreichend intensiven Stoffaustausch herbeiführen zu können, ohne daß dabei
jedoch die maximal vom Textilgut aufzunehmende Wassermenge überschritten wird.
[0014] Eine Naßbehandlungskufe zur Durchführung des Verfahrens enthält im oberen Kufenteil
eine Anzahl Umlenk- und Transportwalzen, unter denen ein an eine Abzugsleitung angeschlossenes
Haftwasser-Auffanggefäß in Form einer Auffangrinne vorgesehen ist, ferner eine Haftwasser-Entfernungseinrichtung,
eine Frischwasser-Zuführung sowie eine im unteren Teil der Kufe vorhandene Verweilzone.
Eine solche Naßbehandlungskufe ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß in
der Verweilzone eine Einrichtung zum mechanischen Transport des Textilgutes und ein
Flottenablaß im unteren Teil der Kufe vorgesehen sind, während als Spritzwasserzuführung
im Bereich oberhalb der Umlenk-und Transportwalzen wenigstens eine in ihrer Wasserzuführmenge
einstellbare Spritzwasserzuführeinrichtung vorhanden ist.
[0015] Die zuletzt erwähnte Spritzwasserzuführeinrichtung kann durch jede geeignete, dosierbare
Einrichtung gebildet werden. Erfindungsgemäß wird es jedoch im allgemeinen vorgezogen,
daß die Spritzwasserzuführeinrichtung durch eine Spritzdüse gebildet wird.
[0016] Diese Naßbehandlungskufe kann damit bei optimal einstellbarem Spülvorgang äußerst
einfach aufgebaut sein.
[0017] Die Erfindung sei im folgenden anhand dreier in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele
näher beschrieben. In der ganz schematisch gehaltenen Zeichnung zeigen
Fig.1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform einer Naßbehandlungskufe zur Durchführung des Verfahrens;
Fig.2 eine Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform der Naßbehandlungskufe
mit im unteren Kufenteil vorgesehenem Gleitrost;
Fig.3 eine Querschnittsansicht einer dritten Kufenausführung, in deren unterem Teil
ein endlos umlaufendes mechanische Förderorgan und in deren oberem Teil eine Einrichtung
zum Beblasen des Textilgutes vorgesehen sind.
[0018] Die in Fig.1 dargestellte Naßbehandlungskufe 1 besitzt ein in üblicher Weise ausgeführtes
Kufengehäuse 2. Der untere Teil des Kufengehäuses ist durch einen inneren Einbauteil
3 in Form eines kanalartigen Verweilstiefels 4 ausgebildet.
[0019] Im oberen Teil 2a des Kufengehäuses 2 ist in üblicher Weise eine Anzahl von Umlenk-
und Transportwalzen 5, 6, 7, 8 angeordnet, von denen wenigstens eine durch nicht näher
veranschaulichte Antriebseinrichtungen angetrieben ist. Diese Walzen 5, 6, 7, 8 können
in Transportrichtung (Pfeil 9) des zu behandelnden strangförmigen Textilgutes 10 schräg
ansteigend angeordnet sein, wobei sie in jedem Falle parallel zueinander liegen und
jeweils teilweise von dem Textilgut 10 umschlungen werden.
[0020] Bei diesem ersten Ausführungsbeispiel der Naßbehandlungskufe 1 bilden die beiden
in Transportrichtung (Pfeil 9) des Textilgutes vorn liegenden Walzen 5, 6 ein Quetschwalzenpaar,
zwischen dem das aus dem Verweilstiefel 4 aufsteigende-Textilgut 10 hindurchgeführt
wird. Unterhalb dieses Quetschwalzenpaares 5, 6 ist eine Auffangrinne für abgequetschtes
Haftwasser 12 angeordnet. An diese Auffangrinne 11 ist eine - nur gestrichelt angedeutete
- Abzugsleitung 13 angeschlossen, über die abgequetschtes Haftwasser-von der Auffangrinne
11 aus dem Innern dieser Kufe 1 abgezogen werden kann.
[0021] Über der - in Transportrichtung (Pfeil 9) des Textilgutes 10 gesehen - letzten Umlenk-
und Transportwalze 8 ist eine Frischwasserzuführeinrichtung 14 vorgesehen. Diese Frischwasserzuführeinrichtung
14 enthält wenigstens eine Spritzdüse 15, die in ihrer Wasserzuführmenge einstellbar
ist, sowie eine Wasserzuführleitung 16 mit einem Einstellventil 17.
Be-sonders günstig ist in diesem Falle die Anordnung der Spritzdüse 15 in der Weise,
daß sie sich im Bereich oberhalb des Scheitelpunktes dieser letzten Umlenk- und Transportwalze
8 befindet.
[0022] Das Spülen insbesondere von strangförmigem Textilgut 10 geschieht hierbei folgendermaßen:
Es sei angenommen, daß das in der Naßbehandlungskufe 1 befindliche, endlos in Richtung
der Pfeile 9 umlaufende strangförmige Textilgut 10 zunächst gefärbt worden ist und
daß nach beendetem Färbevorgang die Färbe- flotte durch nicht näher veranschaulichte Abzugseinrichtungen aus dem Kufengehäuse
2 abgezogen worden ist.
[0023] Das danach weiterhin endlos im Kufengehäuse 2 umlaufende Textilgut 10 gelangt dann
zunächst in die im wesentlichen von dem Quetschwalzenpaar 5, 6 der Umlenk- und Transportwalzen
und der Auffangrinne 11 gebildeten Zone, in der Haftwasser 12 aus dem Textilgut 10
abgequetscht wird; dieses Haftwasser wird von der Auffangrinne 11 über die Abzugsleitung
13 aus der Kufe 1 abgezogen. Das weiterlaufende, entwässerte Textilgut 10 durchläuft
dann die im wesentlichen von der letzten Umlenk- und Transportwalze 8 sowie der Frischwasserzuführeinrichtung
14 gebildeten Zone. In dieser Zone wird im Bereich des Scheitelpunktes der Walze 8
die erforderliche Menge Frischwasser durch die Spritzdüse 15 aufgespritzt, wobei diese
zugeführte Frischwassermenge höchsten so groß ist, wie sie vom Textilgut 10 getragen
werden kann. Aus dieser zuletzt erwähnten Zone läufte das Textilgut 10 dann nach unten
in die vom Verweilstiefel 4 gebildete Verweilzone im unteren Teil der Kufe. Hier kann
dann der gewünschte Stoffaustausch zwischen zugeführtem Frischwaser und den im Textilgut
10 enthaltenen Schmutz- bzw. Farbstoffsubstanzen erfolgen, woraufhin dann der zuvor
erläuterte Gesamtvorgang (Haftwasser-Entfernung, Frischwasser-Zuführung und Verweilen)
wiederholt werden kann.
[0024] Durch die drei verschiedenen Behandlungszonen und insbesondere auch durch das ständige
Entfernen abgequetschten Haftwassers wird eine äußerst intensive und verhältnismäßig
rasche Verarmung an Schmutz- bzw. Färbeflotte und somit ein gutes Spülverfahren erzielt
(also im Vergleich zu bekannten Verfahren: Verhältnismäßig wenig Frischwassermenge
und relativ kurze Spüldauer).
[0025] Bei dem in Fig.2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Naßbehandlungskufe 20 veranschaulicht,
die ein - im Querschnitt gesehen - ähnliches Kufengehäuse 21 besitzt, wie die Kufe
1 in Fig.1. Auch in diesem Falle sind im oberen Kufenteil mehrere Umlenk- und Transportwalzen
25, 26, 27, 28 vorgesehen, die mit Abstand voneinander und parallel zueinander angeordnet
sind und von denen zumindest die in Transportrichtung (Pfeil 29) des Textilgutes 30
gesehen letzte Walze durch eine nicht näher veranschaulichte Antriebseinrichtung bekannter
Ausführung angetrieben und gegebenenfalls auch in Form einer Antriebshaspel ausgeführt
sein kann.
[0026] Der untere Kufenteil dieser Naßbehandlungskufe 2
0 bildet auch in diesem Falle eine Verweilzone für das Textilgut 30, und es ist in
diesem unteren Teil der Kufe 20 als besondere mechanische Transporteinrichtung ein
Gleitrost 31 mit geringem Abstand von dem Boden 21a des Kufengehäuses vorgesehen.
Dieser Gleitrost 31 besitzt in seinem Zulaufabschnitt 31a eine Rutschenform, und die
in Förderrichtung (Pfeil 29) des Textilgutes 30 verlaufenden Rostlatten können vorzugsweise
eine besonders günstige Gleitschicht (insbesondere Teflonbeschichtung) aufweisen.
Der Gehäuseboden 21a weist an seiner untersten Stelle ferner eine Abzugsöffnung 32
auf, durch die während des Spülvorganges eventuell vom Textilgut 30 abtropfende Spülflotte
abgezogen werden kann, damit die im unteren Kufenteil vorgesehereVerweilzone auf jeden
Fall spülflottenfrei bleibt.
[0027] Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel wird Frischwasser - in Transportrichtung (Pfeil
29) des Textilgutes 30 betrachtet - im Bereich zwischen der ersten und zweiten Walze,
also zwischen den Walzen 25 und 26, mit Hilfe einer sich quer über die ganze Arbeitsbreite
erstreckende Spritzdüse 33 von oben her auf das Textilgut 30 aufgebracht. Dieses Aufbringen
des Frischwassers erfolgt in der Weise, daß das Frischwasser in den Bereich zwischen
der Walze 26 und dem zulaufenden Textilgut 30 gelangt, so daß das Frischwasser zumindest
teilweise unter Keilwirkung von der zweiten Walze 26 durch das Textilgut hindurchgedrückt
wird. Im Bereich unter dieser Frischwasserzuführung und zweiten Walze 26 ist dann
wiederum eine Haftwasser-Auffangrinne 34 mit Abzugsleitung 35 vorgesehen. Damit das
wieder nach unten in die Verweilzone transportierte Textilgut 30 auf jeden Fall die
gewünschte Frischwassermenge aufnehmen kann, ist im Bereich hinter der zweiten Umlenk-
und Transportwalze 26 noch zusätzlich eine Frischwasserzuführeinrichtung mit einer
Spritzdüse 36 (ähnlich der Spritzdüse 33) vorgesehen, die im Beispiel der Fig.2 ebenfalls
im Bereich über dem Scheitelpunkt der letzten Walze 28 angeordnet ist.
[0028] Wie strichpunktiert im Bereich über der Umlenk- und Transportwalze 27 angedeutet
ist, kann gegebenenfalls noch eine zusätzliche Quetschwalze 37 vorgesehen ein, die
in Richtung des Doppelpfeiles 38 schwenkbar angeordnet ist, so daß sie lediglich im-Bedarfsfalle
gegen die Walze 27 geschwenkt werden kann. Insbesondere aus diesem Grunde ist es sinnvoll,
die Auffangrinne 34 so groß auszubilden, daß sie auch in den Bereich unter die Walze
27 reicht, um dort abgequetschte Spülflotte ebenfalls aufzufangen und abzuführen.
[0029] Bei dem in Fig.3 veranschaulichten weiteren Ausführungsbeispiel zeigt die Naßbehandlungskufe
40 ein im Querschnitt relativ flaches Kufengehäuse 41. Im oberen Kufenteil sind wiederum
vier Umlenk- und Transportwalzen 42, 43, 44 und 45 vorgesehen, von denen in diesem
Falle zumindest die in Transportrichtung (Pfeil 46) des Textilgutes 47 als erste angeordnete
Walze 42 angetetrieben und gegebenenfalls auch in Form einer Haspel ausgeführt sein
kann.
[0030] Im unteren Kufenteil, der wiederum als Verweilzone für das Textilgut 47 vorgesehen
ist, befindet sich in diesem Falle als mechanische Transporteinrichtung ein um Rollen
48 endlos umlaufendes Transportband 49. Dieses Transportband 49 wird durch eine nicht
näher veranschaulichte äußere Antriebseinrichtung über eine der Umlenkrollen 48 in
Richtung des Pfeiles 50 im endlosen Umlauf gehalten. Das Transportband selbst kann
in jeder geeigneten Weise ausgebildet sein, wobei jedoch bevorzugt ein Transportband
verwendet wird, das in Querrichtung des Textilgutes 47 verlaufende Edelstahlplatten
oder--Leisten (wie bei 49a angedeutet) aufweist, so daß eventuell vom Textilgut 47
abtropfende Spülflotte nach unten ablaufen kann und somit die Verweilzone spülflottenfrei
gehalten werden kann.
[0031] Ähnlich wie am Beispiel der Fig.2 erläutert, ist auch bei dieser Ausführungsform
der Naßbehandlungskufe 40 eine Frischwasser-Spritzdüse 51, die quer über die ganze
Arbeitsbreite reicht, so im Bereich vor und über der zweiten Walze 43 angeordnet,
daß die Aufbringung des Frischwassers so erfolgen kann, daß dieses Frischwasser zumindest
teilweise unter Keilwirkung (wie in der Zeichnung angedeutet) von dieser zweiten Walze
43 durch das Textilgut 47 hindurchgedrückt werden kann. Zusätzlich kann dann noch
eine Einrichtung zur Entfernung von Haftwasser in der Weise vorgesehen sein, daß Haftwasser
mit Hilfe eines Luftstromes abgesaugt oder abgeblasen werden kann. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel der Fig.3 ist hinter der zweiten Walze 43 ein quer über die ganze
Arbeitsbreite verlaufendes Blasrohr 52 mit schmalem Düsenschlitz 52aüber dem Textilgut
47 angeordnet, so daß mit Hilfe eines von einem Gebläse 53 erzeugten Druckluftstromes
Haftwasser aus dem Textilgut 47 nach unten ausgeblasen werden kann. Das aus dem Textilgut
47 durch die zweite Walze 43 und das Blasrohr 5
2 aus dem Textilgut 47 entfernte Haftwasser wird dann wieder von einer unterhalb dieser
Einrichtungen 43 und 52 vorgesehenen Auffangrinne 54 aufgefangen und mit Hilfe einer
Abzugsleitung 55 nach außen abgeführt. Hinter dem Blasrohr 52 bzw. der dritten Walze
44 ist vorzugsweise wiederum - ähnlich wie bei Fig.2 - eine zusätzliche Spritzdüse
51' für Frischwasser vorgesehen.
[0032] Es sei im Zusammenhang mit der Erläuterung der Fig.3 noch darauf hingewiesen, daß
auch jede andere geeignete mechanische Transporteinrichtung im unteren Teil der Naßbehandlungskufe
vorgesehen sein kann, beispielsweise auch eine Transporttrommel.
[0033] Jede der zuvor erläuterten Naßbehandlungskufen kann sowohl mit einer einzigen Naßbehandlungskammer
als auch mit mehreren senkrecht zur Zeichenebene der dargestellten Kufen hintereinander
liegenden Naßbehandlungskammern ausgeführt sein. Hierbei ist es dann ferner möglich,
daß in jeder Naßbehandlungskammer ein einziger in Ringform endlos genähter Textilgutstrang
umläuft oder daß mehrere Naßbehandlungskammern nacheinander von einem endlos genähten
Textilgutstrang in Schraubenlinienform durchlaufen werden. Im letzteren Falle besteht
dann ferner die Möglichkeit, das in einer Kammer aus dem Textilgutstrang entfernte
Haftwasser einer zweiten Naßbehandlungskammer usw. als Frischwasser zuzuführen, wobei
zu beachten ist, daß dann die Frischwasserzufuhr im Gegenstrom zur Transportrichtung
des Textilgutes erfolgen sollte, damit das noch saubere Frischwasser aus der letzten
Naßbehandlungskammer (während dieses Spülvorganges) zugeführt wird. Insbesondere wenn
nur eine einzige Naßbehandlungskammer in der Kufe vorgesehen ist, kann natürlich auch
breitgeführtes Textilgut behandelt werden.
1. Verfahren zum Spülen von Textilgut in einer Kufe nach einer Naßbehandlung, wobei
das durch ein mechanisches Transportorgan in der Kufe im endlosen Umlauf gehaltene
Textilgut eine Zone durchsetzt, in der Haftwasser vom Textilgut entfernt und aus der
Kufe abgezogen wird, ferner eine Zone, in der Frischwasser auf das Textilgut aufgebracht
wird, sowie eine Verweilzone, dadurch gekennzeichnet, daß eine flottenfreie Verweilzone
Verwendung findet und das Frischwasser höchstens in einer Menge auf das Textilgut
aufgebracht wird, die es beim Eintritt in die Verweilzone tragen kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftwasser zwecks seiner
Entfernung aus dem Textilgut abgequetscht, mit Hilfe eines Luftstromes abgesaugt oder
abgeblasen oder Vibrationen ausgesetzt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut
nach der Verweilzone sowie nach einer ersten Umlenkung des Textilgutes im oberen Teil
der Kufe vom Haftwasser befreit wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Frischwasser an wenigstens
einer Stelle im oberen Teil der Kufe auf das Textilgut aufgespritzt oder aufgedüst
wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut
im oberen Bereich der Kufe über Umlenk- und Transportwalzen geführt und im Bereich
der - in Transportrichtung des Textilgutes gesehen - letzten Umlenk-und Transportwalze
Frischwasser auf das Textilgut aufgebracht wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut
im oberen Bereich der Kufe über Umlenk- und Transportwalzen geführt und Frischwasser
- in Transportrichtung des Textilgutes betrachtet - im Bereich zwischen der ersten
und der zweiten Walze auf das Textilgut aufgebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbringung des Frischwassers
so erfolgt, daß das Frischwasser zumindest teilweise unter Keilwirkung von der zweiten
Walze durch das Textilgut hindurchgedrückt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich hinter
der zweiten Umlenk- und Transportwalze noch zusätzlich Frischwasser auf das Textilgut
aufgebracht wird.
9. Naßbehandlungskufe zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 8, mit im oberen Kufenteil vorgesehenen Umlenk- und Transportwalzen, unter denen
ein an eine Abzugsleitung angeschlossenes Haftwasser-Auffanggefäß in Form einer Auffangrinne
angeordnet ist, ferner mit einer Haftwasser-Entfernungseinrichtung sowie mit einer
im unteren Teil der Kufe vorhandenen Verweilzone, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Verweilzone eine Einrichtung (31, 49) zum mechanischen Transport des Textilgutes (30,
47) und eine Flottenabzugsöffnung (z.B. 32) im unteren Kufenteil vorgesehen sind,
während als Frischwasserzuführung im Bereich oberhalb der Umlenk-und Transportwalzen
(5 bis 8, 25 bis 28, 42 bis 45) wenigstens eine in ihrer Wasserzuführmenge einstellbare
Frischwasserzuführeinrichtung (15; 33, 36; 51, 51') vorhanden ist.
10. Naßbehandlungskufe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Frischwasserzuführeinrichtung
durch eine Spritzdüse (15; 33, 36; 51, 51') gebildet wird.
11. Naßbehandlungskufe nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß -
in Transportrichtung (9) des Textilgutes (10) gesehen - die beiden ersten Umlenk-
und Transportwalzen ein Quetschwalzenpaar (5, 6) bilden und daß die Auffangrinne (11)
unterhalb dieses Quetschwalzenpaares (5, 6) angeordnet ist.
12. Naßbehandlungskufe nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß - in Transportrichtung
(9) des Textilgutes (10) gesehen - über der letzten Umlenk- und Transportwalze (8)
die Frischwasser-Zuführeinrichtung (14, 15) vorgesehen ist.
13. Naßbehandlungskufe nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kufenunterteil in Form eines Verweilstiefels (4) für das Textilgut (10) ausgebildet
ist.
14. Naßbehandlungskufe nach den Ansprüchen 9 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß über
dem Boden (21a) des Kufenunterteiles ein Gleitrost (31) als mechanische Transporteinrichtung
vorgesehen ist.
15. Naßbehandlungskufe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als mechanische
Transporteinrichtung im unteren Kufenteil ein endlos umlaufendes mechanisches Förderorgan,
insbesondere in Form eines Transportbandes (48, 49, 49a) oder einer Transporttrommel,
vorhanden ist.
16. Naßbehandlungskufe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß - in Transportrichtung
(Pfeil 46) des Textilgutes (47) gesehen - zwischen der zweiten und dritten Umlenk-
und Transportwalze (43, 44) über dem Textilgut (47) eine Luftblaseinrichtung (52,
52a) zum Entfernen von Haftwasser aus dem Textilgut angeordnet ist.