[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventillamelle, insbesondere für Luftpresser.
[0002] Bei Kompressoren bzw. Luftpressern ist es beabsichtigt, bei einem gegebenen Gegendruck
und einer gegebenen Drehzahl eine möglichst hohe Fördermenge zu erlangen. Bei einem
Luftpresser mit Lamellenventilen wird u.a. die Fördermenge durch die Bewegung der
Lamellen negativ beeinflußt. So hat sich durch Schwingungen ergeben, daß Sauglamellen
derartiger Luftpresser Schwingungsamplituten von 50 - 100 % des mittleren Hubes durchführen.
Das bedeutet, daß in ungünstigen Fällen die Sauglamelle während der Saugphase mehrmals
vollständig schließt, bestenfalls aber den freien Querschnitt zeitweilig stark verkleinert.
Dies hat eine verminderte angesaugte Luftmenge und dementsprechend eine verminderte
Fördermenge zur Folge. Vergleichbare Probleme bestehen auch bei Drucklamellen derartiger
Lamellenventile. Bei einer ungedämpften Drucklamelle wird zu Beginn der Auslaßphase
die Drucklamelle gegen den Drucklamellenfänger geschleudert und unter Umständen durch
einen teilelastischen Stoß wieder zurückbewegt. Diese Bewegung in Richtung der Ventilträgerplatte
verkleinert den freien Querschnitt und läßt somit den Spitzendruck im Arbeitsraum
ansteigen. Durch eine schwingungsgedämpfte Drucklamelle würde der Spitzendruck gesenkt
und der Druckverlauf während der Auslaßphase geglättet; dies bedingt einen günstigeren
Tangenzialkraftverlauf und eine geringere Beanspruchung für die Kurbelwelle des Luftpressers.
Davon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine schwingungsgedämpfte
Ventillamelle zu schaffen, welche zu einer hinsichtlich Saugleistung und Druckleistung
verbesserten Wirkungsweise beiträgt.
[0003] Die Lösung dieser Aufgabe besteht aus den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Anspruches
1.
[0004] Die Ventillamelle wird auf der der Ventilplatte zugekehrten oder abgekehrten Seite
mit einem schwingungsdämpfenden Material beschichtet; dadurch erreicht man eine wesentlich
höhere Eigendämpfung der Lamelle. Die Funktionen in der beschichteten Ventillamelle
sind so verteilt, daß der Federstahl der Lamelle den größten Teil der Steifigkeit
übernimmt, während die aufgebrachte Schicht nur die Dämpfung übernimmt. Vorzugsweise
werden Polytetrafluoräthylen-Mischungen (Hostaflon und Teflon) zum Beschichten der
Ventillamelle verwendet. Derartige Materialien besitzen eine Temperaturbeständigkeit
von etwa 250 C und eine hohe chemische Resistenz. Außerdem besitzen derartige Materialien
einen verhältnismäßig hohen Elastizitätsmodul, welche nach den allgemeinen Prinzipien
der Schwingungsdämpfung für derartige schwingungsdämpfende Materialien erforderlich
ist.
[0005] Die PTFE (Polytetrafluoräthylen)-Verbindungen der in Rede stehenden Art werden als
Folie vorzugsweise unter Verwendung eines sogenannten Araldit-Klebers auf der gereinigten
Lamelle aufgeklebt. Dabei wird die Folie vorzugsweise vorher einseitig geätzt.
[0006] Es ist mit derartigen Lamellen eine ausreichende Schwingungsdämpfung realisierbar;
bei der Verwendung von Drucklamellen ist zusätzlich eine Stoßdämpfung vorgesehen,
da die von der Ventilplatte abgekehrte beschichtete Seite auf den Drucklamellenfänger
auftrifft.
[0007] Die Ventillamelle kann zur Erhöhung der Dämpfung auch beidseitig mit einem PTFE-Material
beschichtet sein; unter bestimmten Einsatzbedingungen ist es sogar möglich, Ventillamellen
in Sandwich-Bauweise zwischen Schichten aus PTFE-Folien anzuordnen.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in weiteren Patentansprüchen
aufgeführt.
[0009] Die in Fig. 1 der Zeichnung dargestellte Ventillamelle 1 ist als Drucklamelle vorgesehen
und ist in an sich bekannter Weise zwischen einer Ventilplatte 3 und einem Drucklamellenfänger
5 eingespannt. Die Ventillamelle 1 besteht aus einem an sich bekannten Material, so
aus Federstahl, und ist an ihrer dem Drucklamellenfänger 5 zugewandten Seite mit einer
Schicht 7 aus einer PTFE-Mischung beschichtet. Die Schicht wird als Folie unter Verwendung
eines Klebers an der Ventillamelle befestigt, wobei die Folie auf ihrer Oberseite
vorzugsweise geätzt wird, um die Klebeverbindung günstig zu beeinflussen. Infolge
der Schicht 7 besitzt die in Fig. 1 dargestellte Drucklamelle eine äußerst günstige
Schwingungsdämpfung; darüber hinaus vermittelt die PTFE-Schicht auch eine Stoßdämpfung
beim Aufprall der Drucklamelle am Drucklamellenfänger 5.
[0010] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform einer Ventillamelle 9 dargestellt, welche
auf der gemäß Darstellung oberen Seite eine Schicht 11 aus einer PTFE-Mischung und
an der entgegengesetzten Seite eine weitere Schicht 13 aus einer derartigen Mischung
aufweist. Die Schichtstärke der beiden Schichten ist im dargestellten Beispiel unterschiedlich,
d.h- die untere Schicht 13 ist wesentlich dünner vorgesehen als die gemäß Darstellung
obere Schicht 11. Auch in diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung können die beiden
Schichten 11 und 13 in Form einer Folie unter Verwendung eines geeigneten Klebers
an der Ventillamelle befestigt werden. Für das Aufbringen der Schichten bieten sich
auch weitere, in der Kunststofftechnik bekannte Auftrageverfahren an.
[0011] Nach einer dritten (nicht dargestellten) Ausführungsform der Erfindung kann die Ventillamelle
auch in Sandwich-Bauweise ausgebildet sein, derart, daß zwei aus Federstahl bestehende
Lamellenkörper durch eine gemeinsame mittlere Schicht voneinander getrennt sind und
gleichzeitig an ihren Außenseiten jeweils mit einer weiteren Schicht aus einer PTFE-Mischung
beschichtet sind. Auf diese Weise ist eine fünflagige Lamellenanordnung geschaffen,
welche starke Schwingungsdämpfung gegenüber herkömmlichen Lamellenkonstruktionen besitzt.
[0012] Es hat sich herausgestellt, daß bei sorgfältiger Klebung die Beschichtung der Lamelle
den Beanspruchungen widersteht. Bei einer PTFE-Schicht von 1 mm konnte bei einem Gegendruck
von 8 bar bei 1.000 und 2.000 U/min, zunächst keine Veränderung-der Fördermenge festgestellt
werden. Bei 3.000 U/min, konnte eine Zunahme der Fördermenge um 9 % nachgewiesen werden,
d.h., daß-zumindest bei hohen Drehzahlen, wo starke Schwingungen auftreten, Verbesserungen
bei Schwingungsdämpfung der Ventillamelle erzielt werden können.
[0013] Die Erfindung ist nicht auf PTFE-Materialien bzw. deren "Com-pounds" bzw. Mischungen
beschränkt, d.h. Lamellen der in Rede stehenden Art können gemäß der Erfindung mit
geeigneten Kunststoffen beschichtet werden, welche insbesondere den Erfordernissen
des möglichst hohen Elastizitätsmoduls und der Temperaturbeständigkeit genügen.
1. Ventillamelle, insbesondere für Luftpresser, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventillamelle
(1) auf wenigstens einer Seite mit einem schwingungsdämpfenden Material beschichtet
ist.
2. Ventillamelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese mit einer Schicht
aus einer Polytetrafluoräthylen-Masse beschichtet ist.
3. Ventillamelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilamelle auf
beiden Seiten mit schwingungsdämpfenden Schichten unterschiedlicher Dicke beschichtet
ist.
4. Ventillamelle nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die
Verwendung als Drucklamelle für Lamellenventile von Luftpressern.
.5. Ventillamelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung
als Sauglamelle für Lamellenventile von Luftpressern.
6. Ventillamelle nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das schwingungsdämpfende Material als Folie ausgebildet und durch Klebung befestigt
ist.
7. Ventillamelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventillamelle
(1) nur auf derVentilplatte (3) abgewandten Seite mit dem schwingungsdämpfenden Material
beschichtet ist.
8. Ventillamelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der der Ventilplatte
zugewandten Seite angeordnete, schwingungsdämpfende Schicht (13) dünner als die andersseitige,
schwingungsdämpfende Schicht (11) ist.
9. Ventillamelle nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Sandwich-Bauweise mit
abwechselnden, mehreren Schichten aus Federstahl und schwingungsdämpfenden Material.