[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum automatischen Befüllen von Säcken
am Auslaufstutzen eines Fülltrichters, wobei die leeren Säcke in einem Sackmagazin
in horizontaler Lage gestapelt sind, mit einer Saugeinrichtung zur Einzelentnahme
der Säcke aus dem Sackmagazin und zum Verschwenken des jeweils ergriffenen Sackes
in eine im wesentlichen vertikale Hängelage, mit einer Spreizeinrichtung zur Aufweitung
des jeweiligen Sackes in seinen Mündungsbereich sowie mit einer Halteeinrichtung zum
Festklemmer der Sackmündung am Auslaufstutzen.
[0002] Vollautomatisch arbeitende Vorrichtungen zur Befüllung von Säcken, z. B. aus Papier,
Kunststoff u.ä., sind seit geraumer Zeit bekannt. Bei einer bekannten Vorrichtung
(GB-PS 1 224 317) wird mittels eines ersten Pneumatikzylinders über eine Saugkappe
ein leerer Sack vom Stapel genommen, mittels eines zweiten Zylinders an der Einfüllöffnung
auseinandergezogen und durch Verschwenkung über eine Gelenkachse vor einer Einfüllvorrichtung
plaziert. Dabei müssen die beiden Sackseiten nahe der Sacköffnung von zwei Klemmpaaren,
die jeweils den randnahen Bereich der betreffenden Sackseite zwischen sich einklemmen,
gehalten werden. Die bekannte Vorrichtung ist aufwendig und kompliziert gebaut und
führt eine Vielzahl einzelner Arbeitsschritte durch, wobei noch zusätzlich eine Verknüpfung
der einzelnen Arbeitsschritte miteinander gegeben ist: die Ausgangsstellung der Vorrichtung
kann erst nach Ablauf aller'Einzelschritte wieder eingenommen werden.
[0003] Bei einer anderen bekannten Sackfüllvorrichtung (DE-AS 23 61 037) der eingangs genannten
Art werden die zur Sackvereinzelung dienenden Saugelemente an Armen mit einer gestellfest
gehalterten Achse befestigt, die parallel zu einer der beiden Sackseiten verlaufend
angeordnet ist. Der ergriffene Sack wird zuerst aus seiner horizontalen Stapellage
in eine im wesentlichen vertikale Lage überführt, sodann von Saugelementen, die an
verschwenkbaren Armen angeordnet sind, in seinem mündungsnahen Bereich erfaßt, anschließend
in eine um etwa 90° verschwenkte Lage (senkrechte Hängelage) überführt und dabei gleichzeitig
über den Auslaufstutzen des Fülltrichters gestülpt. Hierdurch läßt sich Erreichen,
daß der zeitliche Ablauf des Füllvorganges durch die Zeitdauer des. langsamsten der
einzelnen Schritte bestimmt wird und nicht mehr das Erreichen der Ausgangsstellung
erst nach Ablauf aller Einzelschritte möglich ist. Allerdings ist bei dieser bekannten
Vorrichtung noch immer der Einsatz mehrerer verschwenkbarer Einzelelemente erforderlich,
wobei der aus dem Sackstapel aufgenommene oberste Sack von der Aufnahmeeinrichtung
an eine andere Verschwenkeinrichtung übergeben werden muß, bevor er auf den Auslaufstutzen
des Fülltrichters gelangen kann. Diese Übergabe des aufgenommenen Sackes von der Aufnahmeeinrichtung
an eine weitere Einrichtung zum Überstülpen auf den Auslaufstutzen des Fülltrichters
bietet ihrerseits grundsätzlich aber wieder die Möglichkeit des Auftretens von Betriebsstörungen.
[0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine solche bekannte
Vorrichtung derart zu verbessern, daß eine weiter gesteigerte Betriebssicherheit erreicht,
die Zahl verschwenkender Elemente verringert und gleichzeitig die durch die Führungsbewegungen
hervorgerufene Lageveränderung des ergriffenen Sackes bis zum Überstülpen an den Auslaufstutzen
möglichst gering gehalten wird. Erfindungsgemäß wird dies bei einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die Saugeinrichtung zur Einzelentnahme
der Säcke aus dem Sackmagazin als eine mit Haftmitteln versehene Trommel ausgebildet
ist, die horizontal in einem Gestell verschieblich, um eine parallel zur Oberfläche
der im Sackmagazin abgelegten Säcke sowie senkrecht zu deren Längsachse verlaufende
Achse drehbar gelagert und derart auf die Säcke absenkbar ist, daß durch die Haftmittel
der jeweil oben liegende Sack des Sackmagazins allein in der Nähe der Sacköffnung
erfaßt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht einen besonders sicheren
vollautomatischen Betrieb, indem der Sack hier nur von einer Einrichtung, nämlich
der Trommel, von seiner Lage im Sackmagazin bis hin zum Überstülpen über den Auslaufstutzen
des Fülltrichters gehalten wird. Dabei wird der Sack auf sehr kurzem Wege von seiner
Lage oben im Sackmagazin bis hin zu seiner Überstülp-Lage am Auslaufstutzen des Fülltrichters
transportiert, ohne daß es erforderlich wäre, mehrere, senkrecht zueinander verlaufende
Schwenkbewegungen des Sackes hintereinander einzuschalten. Die Gesamtheit aller ablaufenden
Schritte kann hier im wesentlichen im Rahmen einer geringen Winkelverdrehung einer
Trommel (ca. Vierteldrehung) und kleiner horizontaler und vertikaler Verschiebebewegungen
erfolgen, ohne daß der Sack auf seinem Wege vom Sackmagazin zum Auslaufstutzen von
einer Vorrichtung an eine oder mehrere weitere übergeben werden müßte. Der einfache
Bewegungsablauf gewährleistet dabei nicht nur einen besonders raschen zeit-
lichen Ablauf, sondern ermöglicht auch eine bemerkenswert einfache Steuerungsmöglichkeit:
[0005] Bevorzugt wird bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung die Trommel nach ihrem Absenken
auf die Säcke und nach der anschließenden Aktivierung der Haftmittel zur Anhebung
des öffnungsseitigen Sackendes des obenliegenden Sackes verdreht. Während oder auch
erst nach dieser Verdrehbewegung, die vorzugsweise um einen Bereich von 90° ausgeführt
wird, wird die Trommel angehoben,um den obersten Sack aus dem Sackmagazin besonders
wirkungsvoll und schnell von den unter ihm liegenden Säcken zu trennen. Als Haftmittel
an der Trommelaußenseite werden bevorzugt pneumatische Saugnäpfe o.ä. eingesetzt.
Die Funktion der eingesetzten Trommel ergibt sich wie folgt: die Trommel ("Hafttrommel")
wird auf den Sack derart abgesenkt, daß die an der Trommel angebrachten Haftmittel
den jeweils oben liegenden Sack in der Nähe der Sacköffnung erfassen können. Beim
Absenken wird die Trommel dabei leicht auf den Sackstapel aufgedrückt und sodann die
Saugnäpfe aktiviert, d. h., derart unter Unterdruck gesetzt, daß sie mit einer verhältnismäßig
starken Saugkraft den obersten Sack des Stapels entnehmen. Dabei empfiehlt es sich,
daß die Haftmittel an der Trommelaußenseite über eine der Breite der aufzunehmenden
Säcke entsprechende Breite verteilt angeordnet sind, wobei wenigstens zwei bis drei
Saugnäpfe in Aktion gebracht werden sollten. Hiernach wird die Trommel mit den an
ihr angebrachten Saugnäpfen und dem erfaßten Sack-öffnungsbereich mechanisch derart
einer Rollbewegung unterzogen, daß dabei das offene Sackende einseitig angehoben wird.
Es hat sich gezeigt, daß mit einer solchen Rollbewegung, insbesondere wenn über der
ganzen Breite des Sackes Saugnäpfe angebracht-sind, der ganze ergriffene Sack an dieser
Seite nach oben gekrümmt wird und sich so von dem nächstunteren löst. Erfolgt gleichzeitig
oder anschließend ein leichtes Anheben der Trommel und damit ein weiteres, leichtes
Anheben des Sackes, so kann sehr, leicht Luft zwischen die zwei obersten Säcke eintreten,
wobei insbesondere aber Klebeeffekte aufgrund von Feuchtigkeit o.a. sehr wirkungsvoll
behoben werden. Nach der Rollbewegung bzw. unmittelbar von der Rollbewegung überleitend
bringt die Trommel den Sack in eine senkrechte Position unterhalb des Sackstutzens.
Je nach Länge des Sackes genügt es dabei,z. B. nur das obere Drittel des Sackes in
die senkrechte Lage zu bringen. Hiernach wird vorzugsweise eine mit der Trommel zur
Aufweitung der Öffnung des ergriffenen Sackes zusammenwirkende Klemmbacke an den an
den Saugnäpfen der Trommel hängenden Sack herangeführt und zwar derart, daß vorzugsweise
Trommel und Klemmbacke das Öffnungsende des Sackes mit leichtem Druck zusammenpressen.
An der Klemmbacke sind gleiche oder ähnliche Haftmittel wie an der Trommel vorgesehen.
Um vollständig störungs- und stoppfreie,ineinander übergehende Bewegungsabläufe zu
erzielen, hat es sich als überraschend wirkungsvoll erwiesen, wenn die Haftmittel
sowohl an der Trommel, wie an der Klemmbacke an biegsamen Blattfedern befestigt sind,
wobei letztere mit mechanischen Betätigungselementen vorzugsweise derart verbunden
werden, daß sie so in eine bauchige Form gebracht werden können, daß dabei die von
der Klemmbacke auf einer und von der Trommel auf der anderen Seite im Mündungsbereich
des ergriffenen Sackes wirksamen Haftmittel in eine solche Lage gebracht werden,daß
dadurch der Sack an seiner Öffnung auseinandergezogen und der öffnungsbereich des
ergriffenen Sackes im wesentlichen in eine oval aufgeweitete Form gebracht wird. Somit
findet die Öffnung des Sackes-am oberen Rande durch eine Verformung der Blattfedern
sowohl der Klemmbacken, wie auch der Trommel und der an diesen befestigen Saugnäpfe
statt (Auseinanderspreizung). Durch eine noch kurze Vertikalbewegung kann der so geöffnete
Sack dann auf den ebenfalls meist in ovaler Form ausgeführten Sackstutzen übergezogen
werden, und zwar derart,'daß z. B. der obere Sackrand 5 bis 10 cm höher liegt als
der untere Rand des Abfüllstutzens.
[0006] In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden dabei Trommel
und Klemmbacke nach Aufweiten der Sacköffnung in eine obere Anhebstellung gebracht,
wobei der geöffnete Sackendbereich über den Auslaufstutzen geführt wird. Es ist von
Vorteil, wenn dabei die Halteeinrichtung zum Festklemmen der Sackmündung am Auslaufstutzen
erst dann betätigbar ist, wenn Trommel und Klemmbacke ihre obere Anhebstellung erreicht
haben.
[0007] Der Gesamtablauf der Vorrichtung gibt sich als sehr fließend, d. h. ohne Auftreten
großer Ruckbewegungen, was ganz besonders deutlich dann der Fall ist, wenn die Trommel
wie auch die Klemmbacke mit pneumatischen Betätigungsmitteln,insbesondere mit Pneumatikzylindern,
angetrieben werden.
[0008] Um ein gleichmäßiges Öffnen eines Sackes während der Öffnungsbewegung sicherzustellen,
ist es von Vorteil, wenn zwischen den Betätigungsmitteln der Trommel und der Klemmbacke
eine starre Verbindung besteht, d. h. wenn die Betätigungsmittel für die Trommel und
die für die Klemmbacke in fester Zuordnung zueinander (z.B. am Gestell) befestigt
sind. Wichtig ist dabei auch, daß die beiden Blattfedern während des öffnens gleichzeitig
einen gleichartigen Bewegungsablauf durchführen.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein mittels
eines Motors um eine vertikale Achse verdrehbares Karussell mit mehreren Auslaufstutzen
vorgesehen, das nach Anklemmen eines Sackes an einem in Beladestellung (Füllstellung)
befindlichen Auslaufstutzen derart verdrehbar ist, daß ein neuer Auslaufstutzen in
die Füllstellung gelangt. Das Karussell weist vorzugsweise vier, fünf oder sechs Auslaufstutzen
auf und wirdvorteilhafterweise mit einem polumsschaltbaren Motor in die jeweilige
Belade- bzw. Füllstellung gebracht. Es ist von Vorteil, wenn der Motor des Karussells
auf eine schnelle und auf eine langsame-Drehzahl schaltbar ist, wobei er, wiederum
vorzugsweise, mit einer Bremse versehen und einer seiner Phasen ein Widerstand (beim
Anlaufen) zuschaltbar ist.
[0010] Eine weitere Verbesserung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Hinblick auf den automatischen
Ablauf wird dadurch erreicht, daß an der Hafttrommel ein optisches Kontrollorgan (Detektor)
angebracht ist, das sowohl das Vorhandensein eines Sackes und gegebenenfalls eines
Sackkennzeichens feststellen und einer zentralen Steuer-und Kommandoeinheit melden
kann.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann vorteilhafterweise sogeschaltet werden,daß
sie gleichzeitig einen neuen Sack vorbereitet (erfaßt) , während das Karussell den
zu behängenden Stutzen in Bereitschaftsstellung bringt.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip beispielshalber noch
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2a bis 2e eine Darstellung der Hauptbewegungsabläufe bei der Sackaufnahme;
Fig. 3 eine prinzipiell dargestellte Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer Position gemäß Fig. 2e;
Fig. 4 eine prinzipielle Darstellung der Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei geöffneten Sack anschließend an die Position gemäß Fig. 2e.
[0013] Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist ein Karussell 1 mit'einem Sackanhängeautomaten
2 auf. Ein Sackstapel 3 ist auf einem (schematisch dargestellten) Tisch 4 gelagert,
wobei über dem Tisch eine Hafttrommel 5 an Führungssäulen 6 und 7 gehalten ist. Die
Trommel 5 weist einen Drehpunkt 8 sowie Saugnäpfe 9 auf und kann durch einen Pneumatikzylinder
10 um ihren Drehpunkt gedreht werden. Die Horizontalbewegung der Trommel 5 wird über
einen Pneumatikzylinder 11 ausgelöst, der an einer Quertraverse der Führungssäulen
6 und 7 gelenkig gelagert ist. Die Trommel 5 ist über eine Zugkette 12 an dem senkrechten
Maschinenständer 13 befestigt, wodurch eine gleichmäßige Abrollbewegung bei der Aufhebung
des Sackes bei den Positionen aus Fig. 2c nach Fig. 2d ermöglicht wird. Weiterhin
ist eine Klemmbacke 20 vorgesehen, die horizontal über dem Pneumatikzylinder 21 an
den Führungssäulen 6 und 7 verschiebbar angebracht ist, wobei auch der Zylinder 21
an der Quertraverse der Führungssäulen 6 und 7 gelagert ist. Die Klemmbacke 20 weist
Saugnäpfe 9 auf, die identisch zu denen sind, die an der Trommel 5 angebracht sind.
[0014] Die gesamte Einheit der Führungssäulen 6 und 7 mit der Trommel 5 und der Klemmbacke
20 kann um einen Drehpunkt 22 durch die Pneumatikzvlinder 23 und 24 gesenkt und gehoben
werden. Eine Endplatte 25 beschreibt einen Kreisbogen in einer entsprechenden Führung
im Maschinenständer 13.
[0015] Am Karussell 1 ist ein Stutzen 30 gezeigt (Fig. 1), an dem eine Klemmvorrichtung
31 mittels eines Pneumatikzylinders 32 geöffnet und geschlossen werden kann. Die Darstellung
des Karussells 1 ist in Fig. 1 nur schematisch und in verkleinertem Maßstab gegenüber
der Darstellung des unteren Sackanhängeautomaten 2 gezeigt, wobei die genaue Position
der beiden Vorrichtungen in die Bildebene gedreht ist.
[0016] Das Karussell 1 weist einen Antriebsmotor 33 und ein Getriebe 34 auf, die beide direkt
auf dem Karussel 1 derart befestigt sind, daß eine übertriebswelle 35 des Getriebes
34 die Drehachse des Karussells bildet. Das abzufüllende Material, z. B. Mehl, wird
über einen Trichter 36 in die öffnung 37 in den Auslaufstutzen 30 geleitet und von
dort direkt in den angehängten Sack eingespeist. Um alle Abläufe am Karussell 1, der
Klemmvorrichtung 31 sowie dem Sackanhängeautomat 2 optimal koordinieren zu können,
sind alle wichtigen Steuerbefehle von einer zentralen Steuereinheit 38 über entsprechende
Zuleitungen 39 zuführbar.
[0017] Die Bewegungsabläufe der Trommel 5 sind in den Fig. 2a bis 2e dargestellt, wobei
in Fig. 2a die Ausgangsstellung der Hafttrommel 5 gegenüber dem Sackstapel 3 festgehalten
ist.
[0018] Bei der in Fig. 2b dargestellten Position hat die Hafttrommel 5 eine Drehbewegung
um 90° um den Drehpunkt-8 ausgeführt, wobei die Bewegung über dem Zylinder 10 ausgelöst
wurde. Die Trommel 5 mit den Saugnäpfen 9 wird über den Zylinder 23 zusammen mit der
Einheit der Führungssäulen 6 und 7 um den Drehpunkt 22 auf den Sackstapel 3 abgesenkt.
Die Saugnäpfe 9 werden unter Unterdruck gesetzt und saugen sich dann am obersten Sack,
z. B. einem Papier- oder Kunststoffsack, an.
[0019] Wie in Fig. 2d dargestellt, führt anschließend die Hafttrommel 5 eine Drehbewegung
um 90° im Uhrzeigersinn aus, die über den Zylinder 11 ausgelöst wird, der die Hafttrommel
5 nach rückwärts zieht. Dabei zwingt gleichzeitig die Zugkette 12, die über der Hafttrommel
5 aufgerollt anliegt, dieser einen gleichmäßigen Bewegungablauf auf. Das andere Ende
des Sackes 40 wird bei diesem Bewegungsablauf nicht verschoben.
[0020] Bei der Position auf Fig. 2e ist das obere Ende des Sackes 40 in eine senkrechte
Lage gebracht. Der Bewegungsablauf ist in Fig. 2e dargestellt, wobei die Bewegungen
der Reihe nach wie folgt ablaufen:
Zunächst wird die Klemmbacke 20 entsprechend Pfeil 41 horizontal nach rechts gerückt,
anschließend die ganze Einheit über den Zylinder 23 (Pfeil 42) angehoben. Sodann findet
ein horizontales Zu- bzw. Nach-Links-Schieben der Hafttrommel 5 (Pfeil 43) statt.
[0021] Die Darstellung nach Fig. 2e zeigt diese letztgenannte Phase, wobei Klemmbacke 20
und Hafttrommel 5 den Sack einklemmen. Die Saugnäpfe 9 der Klemmbacke 20 werden nun
ebenfalls unter Unterdruck gesetzt. Dies ist die Ausgangsposition für die in Fig.3
in Draufsicht und etwas vergrößertem Maßstab dargestellte Stellung der Vorrichtung.
[0022] Aus Fig. 3 ist auch ersichtlich, daß die Trommel 5 über Supporte 50 sowie Schiebelager
51 an den Führungssäulen 6 und 7 gehalten ist. Die Klemmbacke 20 wird ebenfalls über
eine Stütze 52 und ein Lager 53 an den Führungssäulen 6 und 7 verschieblich gehalten.
[0023] In Fig. 4 ist die gleiche Vorrichtung wie in Fig. 3 gezeigt, jedoch in der nachfolgenden
Bewegungs-Phase: die Saugnäpfe 9 sind sowohl bei der Trommel 5, wie bei der Klemmbacke
20 an biegsamen Blattfedern 54 bzw. 55 befestigt. Diese Blattfedern werden über Druckstangen
56, die an den jeweiligen äußeren Enden der Blattfedern angreifen, gehalten. Die Blattfedern
54 und 55 sind ferner in der Mitte an einer Lasche 57 befestigt, so daß jede Feder
an drei Punkten gehalten ist. Der Antriebsmechanismus 58 weist zwei Zahnsegmente 59
und 60 auf, die gegenseitig kämmen und damit einen Gleichlauf beider Blattfederenden
sicherstellen. Die Zahnsegmente 59 und 60 sind etwa mittig in Drehpunkten 61 und 62
fest in der Trommel 5 gelagert. Das gleiche gilt auch für die Klemmbacke 20. Die Zahnsegmente
59 und 60 werden über einen Pneumatikzylinder 63 bzw. 64 betätigt. Dabei treibt der
Zylinder 63 über Zahnsegmente 59 und 60 und eine Hebeleinrichtung 65 die Klemmbacke
20 um den Abstand 2a nach links (Pfeil 66). Gleichzeitig wird der Zylinder 64 unter
Druck gesetzt und er schiebt die Federenden über die entsprechenden Zahnsegmente nach
rechts, so daß der Sack 40 an den seitlichen Enden dauernd zwischen den Blattfederenden
eingeklemmt bleibt, die Öffnung des Sackes jedoch in der Draufsicht eine etwa ovale
Form einnimmt (auf die in Fig. 4 gezeigte Öffnungsform sei im speziellen hier ausdrücklich
verwiesen). Während dieses Bewegungsvorganges bleibt der Zylinder 21 unter Druck,
bremst jedoch seiner geringeren Kraft wegen die Horizontalbewegung der Klemmbacke
20 in Richtung von Pfeil 66.
[0024] Wie aus Fig. 1 entnehmbar, kann die ganze Einheit (Führungssäulen 6, 7 und 8, Trommel
5 und Klemmbacke 20 mit geöffnetem Sack 40) um den Drehpunkt 22 mittels des Zylinders
24 angehoben werden, wonach sich die oberen Sackenden zwischen Auslaufstutzen 30 und
Klemmeinrichtung 31 schieben. Die Klemmeinrichtung 31 klemmt anschließend den Sack
40 am Auslaufstutzen 30 fest. Hiernach wird an den Saugnäpfen 9 der Unterdruck weggenommen,
die ganze Einheit senkt sich unter Betätigung des Zylinders 24 in ihre Ausgangslage
zurück und ein neuer Bewegungszyklus kann beginnen.
[0025] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann somit die Einrichtung zur Einzelentnahme
der Säcke aus dem Sackmagazin bereits (gleichzeitig) einen neuen Sack erfassen bzw.
zur Befüllung vorbereiten, während noch das Karussell 1 den zu behängenden (neuen)
Auslaufstutzen 30 in die Belade- bzw. Bereitschafts-Stellung bringt.
1. Vorrichtung zum automatischen Befüllen von Säcken am Auslaufstutzen eines Fülltrichters,
wobei die leeren Säcke in einem Sackmagazin in horizontaler Lage gestapelt sind, mit
einer Saugeinrichtung zur Einzelentnahme der Säcke aus dem Sackmagazin und zum Verschwenken
des jeweils ergriffenen Sackes in eine im wesentlichen vertikale Hängelage, mit einer
Spreizeinrichtung zur Aufweitung des jeweiligen Sackes in seinem Mündungsbereich sowie
mit einer Halteeinrichtung zum Festklemmen der Sackmündung am Auslaufstutzen, dadurch
gekennzeichnet , daß die Saugeinrichtung zur Einzelentnahme der Säcke aus dem Sackmagazin
(3) als eine mit Haftmitteln (9) versehene Trommel (5) ausgebildet ist, die horizontal
in einem Gestell (6, 7) verschieblich, um eine parallel zur Oberfläche der im Sackmagazin
(3) abgelegten Säcke (40) sowie senkrecht zu deren Längsachse verlaufende Achse (8)
drehbar gelagert und derart auf die Säcke absenkbar ist, daß durch die Haftmittel
(9) der jeweils oben liegende Sack des Sackmagazins (3) in der Nähe der Sacköffnung
erfaßbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (5) nach ihrem
Absenken auf die Säcke und anschließender Aktivierung der Haftmittel (9) zur Anhebung
des öffnungsseitigen Sackendes des obenliegenden Sackes (40) verdrehbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (5) während
oder nach dem Verdrehen anhebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (5)
eine Verdrehung um 90° ausführt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine mit der
Trommel (5) zum Aufweiten der Öffnung des ergriffenen Sackes (40) zusammenwirkende
Klemmbacke (20), die mit der Trommel (5) zusammenführbar im Gestell (6, 7) gelagert
und mit Haftmitteln (9) zum Ergreifen des der Trommel (5) abgewendeten öffnungsseitigen
Sackendbereiches versehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Haftmittel
Saugnäpfe (5) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugnäpfe (5) unter
Zwischenschaltung von Blattfedern (54; 55) an der Klemmbacke (20) bzw. der Trommel
(5) befestigt sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftmittel
(9) an der Trommel (5) wie an der Klemmbacke (20) über eine der Breite der aufzunehmenden
Säcke entsprechenden Breite verteilt angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfedern (54; 55)
nach beiderseitigem Ergreifen der öffnungsseitigen Sackendbereiche des Sackes (40)
mittels mit ihnen verbundener Betätigungselemente (60 bis 65) in eine den Öffnungsbereich
des ergriffenen Sackes im wesentlichen oval aufweitende Form bringbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Trommel
(5) und Klemmbacke (20) nach Aufweiten der Sacköffnung in eine obere Anhebstellung
anhebbar und dabei den geöffneten Sackendbereich über den Auslaufstutzen (30) führbar
gelagert sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung
(31) zum Festklemmen der Sackmündung am Auslaufstutzen (30) erst betätigbar ist, nachdem
Trommel (5) und Klemmbacke (20) ihre obere Anhebstellung erreicht haben.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Trommel
(5) und Klemmbacke (20) pneumatische Betätigungsmittel (11; 21) aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Betätigungsmittel
Pneumatikzylinder (11; 21) vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsmittel
(11) für die Trommel (5) und die (21) für die Klemmbacke (20) in fester Zuordnung
zueinander am Gestell (6, 7) befestigt sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein
mittels eines Motors (33) um eine vertikale Achse verdrehbares Karussel (1) mit mindestens drei Auslaufstutzen
(30) vorgesehen ist, das nach Anklemmen eines Sackes (40) an einem in Beladestellung
befindlichen Auslaufstutzen (30) derart verdrehbar ist, daß ein neuer Auslaufstutzen
(30) in die Beladestellung gelangt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,dadurchgekennzeichnet, daß das Karussell (1) vier Auslaufstutzen
(30) aufweist und mittels eines polumschaltbaren Motors (33) verdrehbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (33) des Karussells
(1) auf eine schnelle und auf eine langsame Drehzahl schaltbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (33) mit einer
Bremse versehen und einer seiner Phasen ein Widerstand zuschaltbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, gekennzeichnet durch einen optischen
Detektor zum Feststellen des Erfassens eines Sackes (40) durch die Trommel (5).