[0001] Die Erfindung betrifft einen Zentralheizungskessel aus Stahlblech mit einem Flammenumlenktopf
im hinteren Bereich eines liegenden, zylindrischen Brennraumes.
[0002] Heizkessel dieser Art sind beispielsweise dem DE-GM 75 24 798 zu entnehmen. In dem
ringzylindrischen Zug zwischen dem Flammenumlenktopf und der inneren Wand des Brennraumes
ist dabei eine Nachschaltheizfläche in Form von Einbauten angeordnet, die wärmeleitend
mit der Wand des Brennraumes verbunden sind. Die Einbauten können die Form der dort
dargestellten Rippenbänder besitzen. Häufig werden auch Längsrippen unterschiedlichsten
Querschnittes eingefügt und vor dem Einsetzen des Flammenumlenktopfes mit der Wand
des Brennraumes verschweißt. Der Flammenumlenktopf wird dann nur lose eingeschoben.
[0003] Heizkessel dieser Art haben den Nachteil, daß an der zylindrischen Wand des Brennraumes
sehr viele Verschweißungen vorgenommen werden müssen, denn nur die wärmeleitende Verbindung
führt zu einer ausreichenden Wärmeübertragung. Neben der aufwendigen Arbeit ergeben
sich besondere Probleme, wenn der Brennraum mit einer korrosionsfesten Beschichtung
versehen werden soll. Die Rippen und die vielen Schweißnähte stehen einer einwandfreien
Beschichtung entgegen, so daß die Korrosionssicherheit nicht immer garantiert werden
kann.
[0004] Ein weiterer Nachteil ist dann vorhanden, wenn ein Kessel dieser Art gleitend in
Abhängigkeit von der Außentemperatur gefahren werden soll. In diesem Fall werden sich
in Übergangszeiten und während der Nachtabsenkung sehr niedrige Kesselwassertemperaturen
einstellen. Bei Unterschreiten des notwendigen Wertes wird die Temperatur durch Anspringen
des Brenners angehoben, um anschließend wieder durch Wärmeabgabe an das Heizungsnetz
abzufallen. Die Einbauten zwischen der Umkehrbrennkammer und der Wand des Brennraumes
wirken während des Brennerbetriebes auch als Wärmespeicher. Nach dem Abschalten des
Brenners wird ein Teil der Wärme noch an das Kesselwasser weitergeleitet. Ein großer
Anteil der Wärme geht jedoch infolge des Zuges ungenutzt zum Schornstein hin verloren.
[0005] Es soll ein Heizkessel geschaffen werden, der einfach zu fertigen und dessen Wärmeaustauschflächen
problemlos und sicher zu beschichten sind. Einbauten mit einer Wärmespeicherwirkung,
die bei einem Abfallen der Kesselwassertemperatur zu Wärmeverlusten führen, sollen
vermieden werden.
[0006] Gemäß der Erfindung geschieht dieses dadurch, daß zwischen dem Flammenumlenktopf
und der Wand des Brennraumes ein Heizgaszug ohne Einbauten gebildet ist und daß in
axialer Fortsetzung des Brennraumes eine Nachschaltheizfläche angeordnet ist.
[0007] Die Wand des Brennraumes besteht aus einem zylindrischen Mantel, der einfach zu fertigen
und sicher zu beschichten ist. Ein- oder Anbauten, die eine einwandfreie Beschichtung
behindern und die zu Wärmeverlusten führen könnten, sind nicht vorhanden. Der vorzugsweise
aus taschenförmigen Kanälen mit seitlichen Einprägungen bestehende Nachschaltzug läßt
sich ebenfalls einfach fertigen und beschichten. Er kann ohne großen Aufwand an den
Brennraum angefügt werden. Da der Nachschaltzug keine wärmespeichernden Einsätze besitzt,
sind die Wärmeverluste zum Schornstein hin reduziert. Es wird sogar noch die Wärme,
die von dem ungekühlten Flammenumlenktopf aufgenommen worden war, in dem nachgeschalteten
Nachschaltzug an das Kesselwasser übertragen. Diese Wärme ging bei den bisherigen
Heizkesseln ebenfalls fast vollständig zum Schornstein hin verloren.
[0008] Ein Heizkessel dieser Art eignet sich u.a. für eine gleitende Regelung der Kesselwassertemperatur
in Abhängigkeit vom Wärmebedarf. Dabei werden ganz bewußt Taupunktsunterschreitungen
mit einer Kondenswasserbildung in Kauf genommen. Die zu befürchtenden Korrosionen
können dann unterbunden werden, wenn die gefährdeten Flächen durch eine Spezialbehandlung
geschützt sind und wenn sichergestellt ist, daß das zu Beginn des Brennerlaufes entstehende
Kondensat nach dem Überschreiten des Taupunktes in der Endphase des Brennerlaufes
wieder verdampft.
[0009] Da sich bei unterschrittenem Taupunkt auf jeden Fall Kondensat bildet, besteht die
Gefahr, daß es auf dem Brennraumboden nach vorn gegen die Kesseltür und die Abdichtungen
strömt. Es kann dort Schaden anrichten, zumal eine Verdampfung in diesem vorderen
Bereich wegen der geringeren Wärmebeaufschlagung nur ungenügend . ist.
[0010] Das Vorströmen des Kondensats gegen die Kesseltür wird gemäß einem besonderen Kennzeichen
der Erfindung durch eine quer verlaufende Hochprägung des vorderen, unteren Bereiches
der Wand des Brennraumes verhindert.
[0011] Die beigefügte Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es zeigt:
Fig. 1: Einen Heizkessel im Längsschnitt und
Fig. 2: Den Schnitt A-A aus Fig. 1.
Fig. 3: Einen Heizkessel im Längsschnitt und
Fig. 4: Den Schnitt B-B aus Fig. 3.
[0012] Der Heizkessel besitzt einen durch eine zylindrische Wand 1 gebildeten Brennraum
2, der nach vorn durch eine Fronttür 3 mit einer Brenneröffnung 4 verschlossen ist.
In den Brennraum 2 ist ein loser Flammenumlenktopf 5 eingesetzt und durch Abstanshalter
6 so gelagert, daß ein ringzylindrischer Zug 7 entsteht. Der Zug 7 geht in einen axial
hinter dem Brennraum 2 angeordneten Nachschaltzug 8 über, der in einen Abgasstutzen
9 mündet.
[0013] Der Nachschaltzug 8 besteht aus taschenförmigen Kanälen 10 mit seitlichen Einprägungen.
Solche Teile lassen sich gut korrosionsfest beschichten, und sie besitzen infolge
der Wedelströmung eine sehr hohe Wirksamkeit.
[0014] Im vorderen, unteren Bereich der Wand 1 des Brennraumes 2 ist eine Hochprägung 11
als Kondensatstau vorhanden. Diese Hochprägung 11 verhindert das Vorströmen von Kondensat,
das sich bei einer bewußt-unter den Taupunkt der Heizgase eingestellten Kesselwassertemperatur
bilden kann, gegen die Fronttür 3. Schäden im Dichtungsbereich der Tür werden dadurch
ausgeschaltet.
1. Zentralheizungskessel aus Stahlblech mit einem Flammenumlenktopf im hinteren Bereich
eines liegenden zylindrischen Brennraumes, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Flammenumkehrtopf-(5) und der Wand (1) des Brennraumes (2) ein Heizgaszug (7) ohne
Einbauten gebildet ist und daß in axialer Fortsetzung des Brennraumes (2) eine Nachschaltheizfläche
(8) angeordnet ist.
2. Zentralheizungskessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachschaltheizfläche
(8) mehr als 50 % vorzugsweise etwa 65 % der gesamten Wärmeaustauschfläche des Heizkessels
bildet.
3. Zentralheizungskessel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nachschaltheizfläche (8) aus taschenförmigen Kanälen (10) mit seitlichen Einprägungen
besteht.
4. Zentralheizungskessel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine quer verlaufende
Hochprägung (11) des vorderen, unteren Bereiches der Wand (1) des Brennraumes (2).
5. Zentralheizungskessel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochprägung
einen in einer Geraden verlaufenden Scheitel besitzt.