[0001] Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich radial beschickbare Muldenbandreinigungsvorrichtung,
insbesondere Strahlanlage, bei welcher die zu reinigenden Gegenstände auf ein Band
abgelegt und nach erfolgter Reinigung von diesem wieder ausgetragen werden.
[0002] Herkömmliche Muldenband-Strahlanlagen können zwar kontinuierlich beschickt werden,
ihre Entleerung erfolgt aber auf jeden Fall diskontinuierlich durch Umkehr der Bewegungsrichtung
des Bandes. Bei kontinuierlicher Beschickung ergibt sich daher für die zu verschiedenen
Zeiten eingelegten Werkstücke verschiedene Bearbeitungszeiten, so daß sich in der
Praxis die chargenweise Beschickung durchgesetzt hat, da eine kontinuierliche Beschickung
bei den zuletzt einlaufenden Werkstücken zu einer ungenügenden Reinigung und Behandlung
führen muß.
[0003] Es sind zur Behebung dieser Nachteile bereits andere Strahlanlagen bekannt, bei denen
die Behandlung in axial beschickten Trommeln vorgenommen wird. Der Austrag erfolgt
dann auf der anderen Seite. Nachteilig ist bei diesen Anlagen aber, daß zum Durchtritt
der Werkstücke die Trommel in einem gewissen Maße gefüllt sein muß, damit sich ein
Böschungswinkel der aufgeschütteten Werkstücke einstellt. Diese Anlagen können also
nur bei bestimmten Mengen der zu reinigenden Gegenstände je Zeiteinheit sicher arbeiten
und auch dann kann nicht ausgeschlossen werden, daß für manche Werkstücke ein zu schneller
Durchlauf erfolgt. Eine Anpassung an verschiedene Betriebsbedingungen ist nicht oder
nur bedingt möglich.
[0004] Es sind weitere Strahlanlagen bekannt, die zur Vermeidung der vorgenannten Nachteile
als Bandanlagen arbeiten (CH-PS 596 955), bei denen die Werkstücke auf Bänder ohne
Mulden aufgelegt werden. Da aber auch die Unterseiten.der Werkstücke gestrahlt und
gereinigt werden müssen, werden die Bänder dann umgedreht. Die Gesamtkonstruktion
dieser Anlagen ist außerordentlich aufwendig und störanfällig, wobei es sich gezeigt
hat, daß die Reinigungwirkung doch mit der in Muldenbandanlagen erzielten nicht vergleichbar
ist.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Strahlmittelreinigungsanlage zu schaffen,
welcher die vorgenannten Nachteile nicht mehr anhaften und die es insbesondere erlaubt,
bei kontinuierlicher Eingabe der Werkstücke diese einer Reinigung während eines definierten,
auswählbaren Zeitraumes zu unterwerfen.
[0006] Die Vorrichtung soll weiterhin einfach aufgebaut und betriebssicher sein und die
Vorteile herkömmlicher Muldenband-Reinigungsanlagen mit den Vorteilen einer kontinuierlichen
Beschickung vereinigen können.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei der eingangs genannten Muldenbandreinigungsvorrichtung
dadurch gelöst, daß das Band in Durchlaufrichtung erst eine Sammelmulde und dahinter
eine Bearbeitungsmulde ausbildet, wobei die Bearbeitungsmulde von das Band während
des Bearbeitungsvorganges umlenkenden Führungen in Bandlaufrichtung davor und dahinter
begrenzt wird und die Führungen während des Bandlaufs heb- und senkbar sind.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird weiterhin vorteilhaft durch folgende, kontinuierlich
aneinander anschließende Arbeitstakte betrieben:
a) Sammeln der zulaufenden Werkstücke in der Sammelmulde bei gleichzeitiger Strahlung
von Werkstücken in der Bearbeitungsmulde,
b) Auslauf der gereinigten Werkstücke und
c) Einlauf der gesammelten Werkstücke aus der Sammelmulde in die Bearbeitungsmulde.
[0009] Um eine sichere Bandführung auch bei veränderter Lage der die Mulde begrenzenden
Führungen zu gewährleisten, ist vorteilhaft mindestens eine weitere, von oben auf
das rücklaufende Band wirkende heb- und senkbare Spannführung vorhanden, die gewichtsbelastet
sein kann und die vorteilhaft zwischen den Umlenkführungen für das Band und weiteren,
von unten auf das rücklaufende Band wirkende Führungen angeordnet ist. Zur Ausbildung
der Sammelmulde wird vorteilhaft vor der in Bandlaufrichtung ersten heb- und senkbaren
Führung eine Niederhalteführung angeordnet und eine solche Niederhalteführung kann
auch hinter der in Bandlaufrichtung zweiten heb- und senkbaren Führung vorhanden sein.
[0010] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 schematisch die erfindungsgemäße Strahlanlage während des Sammel- und Reinigungstaktes,
Figur 2 die Anlage während des Entnahmetaktes,
Figur 3 die Anlage während des Übergabetaktes der Werkstücke von der Sammel- in die
Bearbeitungsmulde,
Figur 4 schematisch die erfindungsgemäße Strahlanlage während des Sammel- und Reinigungstaktes
mit einer Bearbeitungs- und Nachbearbeitungsmulde,
Figur 5 die Anlage gemäß Figur 4 während des Entnahmetaktes und
Figur 6 die Anlage gemäß Figur 4 während des übergabetaktes der Werkstücke von der
Sammel- in die Bearbeitungsmulde sowie von der Bearbeitungsmulde in die Nachbearbeitungsmulde.
[0011] Gemäß den Figuren besteht eine erfindungsgemäße Strahlanlage aus einem umlaufenden,
endlosen Transportband aus perforiertem Gummi, zusammengesetzten Gliedern oder dergleichen,
die von quer durch das Band verlaufenden Stangen gehalten werden. Bei Verwendung solcher
Gliederbänder sind die Kanten des Bandes als Ketten ausgebildet, in die in bekannter
Weise Führungsscheiben oder Zahnräder (Führungen) zum Spannen, Führen und zum Antrieb
eingreifen.
[0012] In Bandlaufrichtung oben ist hinter der vorderen Umlenkrolle oder -führung 12 eine
Niederhalteführung 7 angeordnet, die feststehend ausgebildet ist und eine Sammelmulde
2 zum kontinuierlichen, radialen Werkstückeinlauf bildet. Die erfindungsgemäße Anlage
braucht also nicht mehr chargenweise beschickt zu werden, wodurch ein zusätzliches
Hebezeug mit einer entsprechenden Steuerung entfallen kann.
[0013] Hinter der Führung 7 ist eine heb- und senkbare Führung 4 angeordnet, die im angehobenen
Zustand zusammen mit Scheibenführungen 9 und dahinter angeordneten, ebenfalls heb-
und senkbaren Führungen 5 die Bearbeitungsmulde ausbilden.
[0014] In Bandlaufrichtung hinter der heb- und senkbaren Führung 5 ist eine weitere Führung
8 angeordnet, die feststehend ist und von der aus das Band zur hinteren Umlenkrolle
oder -führung 13 läuft.
[0015] An dem rücklaufenden Band befindet sich in Bandlaufrichtung hinter den Rollen bzw.
Führungen 13 eine Führung 6, die mittels eines Gewichtes 10 das Band spannend belastet
und hinter der sich eine wiederum feststehende Führung 11 befindet. Dahinter kann
sich ein weiteres Paar der Rollen 6 und 11 kurz vor der vorderen Umlenkrolle bzw.
-führung 12 befinden, wobei dann aber die Führung 11 vor der gewichtsbelasteten, heb-
und senkbaren Führung 6 angeordnet ist.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann vereinfacht werden, indem einige Führungen
weggelassen werden. Die Bandspannung kann dann z. B. durch das Bandgewicht selbst
des nicht unterstützten rücklaufenden Bandes erfolgen und das Band kann direkt von
den Führungen 5 zur hinteren Umlenkrolle bzw. -führung verlaufen. Unbedingt notwendig
sind aber die Führungen 7, 4, 5 und 9, da diese zwei hintereinander angeordnete, jeweils
radial beschickbare Mulden bilden, die radial entleerbar sind, ohne daß die Bandlaufrichtung
geändert werden müßte und damit der kontinuierliche Werkstoffzulauf unterbrochen werden
müßte.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet jetzt.wie folgt:
Gemäß Figur 1 laufen die Werkstücke kontinuierlich zu und sammeln sich in der Mulde
2, während gleichzeitig in der Mulde 3 die Bearbeitung von Werkstücken während eines
definierten, beliebig bestimmbaren Zeitraumes erfolgt. Danach senkt sich die Führung
5 und gemäß Figur 2 laufen die gereinigten Werkstücke aus der Bearbeitungsmulde 3
aus. Sie können chargenweise weiterverarbeitet oder -transportiert werden, sie können
aber auch in einen sich selbst entleerenden Vorratsbehälter ablaufen, aus dem sie,
z. B. mittels einer Wendelrutsche kontinuierlich und vereinzelt entnommen werden oder
selbsttätig unter Schwerkrafteinfluß auslaufen.
[0018] Gemäß Figur 3 wird dann die Führung 5 wieder angehoben und die Führung 4 abgesenkt,
so daß die Werkstücke aus der Mulde 2 in die Mulde 3 übertragen werden. Danach wird
die Führung 4 wieder angehoben und der Sammel- und Bearbeitungstakt beginnt von neuem.
[0019] Gemäß den Figuren 4 bis 6 kann die erfindungsgemäße Strahlanlage auch noch um eine
Nachbearbeitungsmulde erweitert werden, indem hinter die Bearbeitungsmulde eine weitere
Mulde durch seitliche Scheiben 14 und eine heb- und senkbare Führung 15 gesetzt wird.
Es ist dadurch möglich, das bereits gestrahlte Material noch einmal nachzureinigen
und so z. B. das Strahlmittel auch aus komplizierten Werkstücken mit Hohlräumen sicher
zu entfernen.
[0020] Während die eigentliche Bearbeitungsmulde 3 beschickt wirde, werden die bereits gestrahlten
Werkstücke in die Nachbearbeitungsmulde übergeben und nach dem Anheben der Führung
5 kann dann ein Arbeitstakt für beide Bearbeitungsmulden beginnen (Figur 4). Gemäß
Figur 5 werden beide Mulden gleichzeitig entleert und die Beschikkung erfolgt gemäß
Figur 6 ebenfalls gleichzeitig. Die Arbeit der Sammelmulde 2 und die übrigen Teile
der erfindungsgemäßen Vorrichtung bleiben praktisch unverändert.
1. Kontinuierlich radial beschickbare Muldenbandreinigungsvorrichtung, insbesondere
Strahlanlage, bei welcher die zu reinigenden Gegenstände auf ein Band abgelegt und
nach erfolgter Reinigung von diesem wieder ausgetragen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Band (1) in Durchlaufrichtung erst eine Sammelmulde (2) und dahinter eine
Bearbeitungsmulde (3) ausbildet, wobei die Bearbeitungsmulde (3) von das Band (1)
während des Bearbeitungsvorganges umlenkenden Führungen (4, 5) in Bandlaufrichtung
davor und dahinter begrenzt wird und die Führungen (4, 5) während des Bandlaufs heb-
und senkbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine weitere,
von oben auf das rücklaufende Band wirkende, heb- und senkbare Spannführung (6) vorhanden
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor der in Bandlaufrichtung
vorderen heb- und senkbaren Führung (4) eine Niederhalteführung (7) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Bandlaufrichtung
hinter der hinteren heb- und senkbaren Führung (5) eine weitere Niederhalteführung
(8) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannführung (6) oder
die Spannführungen (6) gewichtsbelastet ist oder sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannführung
(6) oder die Spannführungen (6) zwischen den Umlenkführungen oder -rollen (12, 13)
und weiteren, von unten auf das rücklaufende Band wirkende Führungen (11) angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in Bandlaufrichtung
hinter der Bearbeitungsmulde (3) eine weitere Nachbearbeitungsmulde geschaffen ist,
die in Arbeitsposition nach hinten durch eine weitere heb- und senkbare Führung (15)
begrenzt ist.
8. Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch
folgende Arbeitstakte:
a) Sammeln der zulaufenden Werkstücke in der Sammelmulde bei gleichzeitiger Strahlung
von Werkstücken in der Bearbeitungsmulde,
b) Auslauf der gereinigten Werkstücke und
c) Einlauf der gesammelten Werkstücke aus der Sammelmulde in die Bearbeitungsmulde.
9. Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch folgende
Arbeitstakte:
a) Sammeln der zulaufenden Werkstücke in der Sammelmulde bei gleichzeitiger Strahlung
von Werkstücken in der Bearbeitungsmulde und der Nachbearbeitungsmulde,
b) Auslauf der gereinigten Werkstücke aus der Bearbeitungsmulde in die Nachbearbeitungsmulde
sowie aus der Nachbearbeitungsmulde und
c) Einlauf der gesammelten Werkstücke aus der Sammelmulde in die Bearbeitungsmulde
und aus der Be-arbeitungsmulde in die Nachbearbeitungsmulde.