[0001] Die Erfindung betrifft ein Gehäuse aus spritzbarem Kunststoff mit einer Öffnung für
die Anzeigefläche eines Anzeigegerätes, insbesondere die Skala eines Zeitmeßgerätes,
die von einem drehbar am Gehäuse angelenkten Deckel schützbar ist, der von einer Schließstellung
bis zu einem festen Anschlag schwenkbar am Gehäuse gelagert und als Ständer des Gerätes
verwendbar ist.
[0002] Es werden bereits Uhren angeboten, deren Gehäuse mit einem Deckel verschließbar ist,
der um etwa 270° schwenkbar am Gehäuse gelagert und als Ständer verwendbar ist. Dabei
ist eine sehr aufwendige Lagerung des Deckels vorgesehen, die zur Vergrößerung des
Bauvolumens des Gehäuses beiträgt. Die Lagerung muß nämlich an einer Stelle angebracht
werden, die der Herstellung einer kompakten Bauform widerspricht.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Gehäuse mit besonders kompakter
Bauform zu schaffen, dessen Deckel als Ständer verwendbar ist. Dabei sollen möglichst
wenig Teile erforderlich sein, die möglichst ohne Werkzeug montierbar sind.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Gehäuse der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
der Deckel mit angespritzten Lagerzapfen und Lagerbohrungen am Gehäuse gelagert ist
und daß am Gehäuse und/oder am Deckel außerdem in Richtung mindestens einer Lagerbohrung
ausgerichtete Führungen angespritzt sind. Das Gehäuse besteht also nur aus einem Grundteil
und dem Deckel, die in Schnappmontage miteinander verbindbar sind. Der Deckel ist
mit Hilfe der Führungen besonders einfach und zuverlässig montierbar.
[0005] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist für jeden Lagerzapfen
mindestens eine Montageführung mitangespritzt, entlang der die Zapfen gleichzeitig
und leicht auf die Lagerstelle hin verschiebbar sind.
[0006] In vorteilhafter Ausgestaltung wirkt mindestens eine Montageführung mit angespritzten
Rastzapfen zum Festlegen mindestens einer Raststellung des schwenkbaren Deckels zusammen.
Als vorteilhaft hinsichtlich der Montage hat es sich erwiesen, mehrere parallel zueinander
verlaufende Führungen für Lager-und Rastzapfen vorzusehen. Entlang dieser Führungen
wird der Deckel noch genauer auf die Lagerstelle hin verschiebbar geleitet.
[0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Führungen als
geradlinige Rillen ausgebildet sind, die leicht beim Spritzen des Gehäuses mit einformbar
sind. Vorteilhaft setzen dabei die Führungen an einer Kante des Gehäuserandes an und
reichen bis in die Nähe einer Lagerbohrung, damit der Deckel zur Montage am Rand angesetzt
und bis zur Lagerbohrung geführt verschiebbar ist.
[0008] Um Führungen auch als Rastungen benutzen zu können, werden vorteilhaft Lagerzapfen
und Rastzapfen in Richtung einer Führung auf einem Bauteil hintereinander angeordnet.
[0009] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht in der Ausbildung
eines Schlitzes zwischen zwei Rillen, der in die Oberfläche eines Gehäuses eingelassen
ist, weil die für die Spritzgußtechnik erforderliche Form dabei besonders einfach
ausgestaltbar ist und das Teil leicht entformt werden kann.
[0010] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden die Lager- und Rastzapfen an
Wangen eines etwa 100 schwenkbaren Deckels und die Führungen und die Lagerbohrung
am Gehäuse angespritzt, weil die Drehachse bei solchen Deckeln durch das Gehäuse verläuft.
Es hat sich herausgestellt, daß es ausreicht, daß Zapfen genügend Lagereigenschaften
in einer Drehachse ergeben, wenndLe Lagerbohrung in einer Vertiefung des Gehäuses
angeordnet ist. Vorteilhaft werden dabei die Führungen und die Lagerbohrung in einer
Ausnehmung am Rand des Gehäuses angeordnet, um das im Gehäuse angeordnete Gerät nicht
zu behindern. Dabei kann mindestens ein Rand der Vertiefung oder der Ausnehmung, in
der die Wangen des Deckels drehbar geführt werden, Anschlag für den Bewegungsbereich
des Deckels sein. Im Anschlagbereich ist vorteilhaft außerdem eine Raststellung vorgesehen.
[0011] Die Wangen des Deckels werden vorteilhaft in einer schmaler als die Wange ausgebildeten
Vertiefung des Gehäuses angeordnet, um den Lagerzapfen zu entlasten.
[0012] Ein besonderer Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, daß zwischen der Schließstellung
und dem Anschlag des Deckels ein Schwenkbereich von ca. 100° vorgesehen ist, damit
das Gerät mit einer leichten Neigung auf einer geraden Fläche aufgestellt werden kann.
Außerdem ist in jeder Seitenfläche des Gehäuses in der Nähe der Vertiefung zur Führung
der Wange vorteilhaft mindestens ein Ausschnitt vorgesehen. Hierdurch wird die Elastizität
der die Vertiefungen begrenzenden Teileerhöht, was sich vorteilhaft unter anderem
bei der Montage des Deckels auswirkt.
[0013] Als Kunststoff hat sich vorteilhaft ein Styrolpolymerisat bewährt, das mit der Handelsbezeichnung
ABS (Acryl-Butadien-Styrol) bekannt ist.
[0014] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der schematisch dargestellten
Beispiele der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 in dreidimensionaler Ansicht eine Uhr mit aufgeklapptem Deckel als Ständer,
Figur 2 in dreidimensionaler Ansicht den Deckel der Uhr von Figur 1,
Figur 3 in dreidimensionaler Ansicht eine andere Version eines Gehäuses mit Deckel
als Ständer,
Figur 4 in Draufsicht einen Schnitt durch das Gehäuse von Figur 3 und
Figur 5 in Draufsicht einen Schnitt durch den Deckel von Figur 3.
[0015] Die in Figur 1 dargestellte Uhr 1 ist in einem Gehäuse 2 mit Deckel 3 untergebracht.
Der Deckel ist etwa 100° von der Öffnung geschwenkt, in der sich eine Sichtscheibe
befindet, hinter der das Zifferblatt und das Uhrwerk angeordnet sind, und die-durch
Schließen des Deckels 2 geschützt werden können.
[0016] Der Deckel 3 ist mit Wangen 4 am Gehäuse 2 gelagert, so daß der Schwerpunkt über
der Grundfläche des abgeschwenkten Deckels 3 zu liegen kommt.
[0017] Auf der Außenseite einer Wange ist ein Rastzapfen 5 erkennbar, der unter anderem
zusammen mit einem in Figur 2 erkennbaren Lagerzapfen 8 zur Montage des Deckels 3
dient, indem beide Zapfen entlang einer Führung 6 eingeschoben werden. Die Führung
6 reicht nicht bis zu einer Lagerbohrung 7, sondern hört auf dem Weg vor der Lagerbohrung
7 mit einem stetigen Übergang auf. Daher muß der Deckel 3 in die Lagerstelle 7 durch
Überwindung einer Klemmkraft montiert werden. Die Lagerzapfen 8, von denen einer in
Figur 2 erkennbar ist, können besonders klein ausgebildet sein, weil zwischen den
Wangen 4 und den Vertiefungen 9 aufgrund deren Dimensionierung eine erhöhte Reibung
auftritt.
[0018] Damit die Vertiefungen sich zur Montage und zur Bewegung des Deckels 3 geringfügig
öffnen lassen, ist am Gehäuse ein Ausschnitt 10 vorgesehen, der bis nahe an den Ansatz
der Vertiefung 9 reicht.
[0019] Figur 1 ist des weiteren zu entnehmen, daß in der Vertiefung 9 weitere Führungen
11 und 12 vorgesehen sind, entlang der weitere an den Wangen 4 des Deckels 3 angespritzte
Rastzapfen 13 bei Montage einführbar und in einer Endstellung einrastbar sind.
[0020] Die vorgesehenen Raststellungen liegen in der Nähe der Deckelanschläge, die einerseits
in Schließstellung bei Auflage des Deckels 3 auf dem Gehäuse 2 und andererseits in
geöffneter Stellung bei Anschlag der Wangen 4 an einer Schmalwand der Vertiefung 9
gegeben sind.
[0021] Der Rastzapfen 13, der bei Montage des Deckels 3 parallel zu den Zapfen 5 und 8,
die in die Führung 6 eingeschoben werden, in die Führung 11 eingeschoben wird, rastet
in geöffneter Stellung in der Führung 12 ein. Da diese Führung 12 zum Montieren des
Deckels 3 nicht erforderlich ist, reicht es aus, daß sie nur im inneren Teil der Vertiefung
9 liegt. Zur Vereinfachung von Formen, mit denen das Gehäuse gespritzt wird, kann
die Führung 12 selbstverständlich auch bis an den Rand, wie gezeigt, herausgeführt
sein, um die Entformung des Spritzteiles zu erleichtern. Um im geschlossenen Zustand
eine besonders kompakte Bauform erreichen zu können, ist der Rand des Deckels im Bereich
14 in der Nähe der Wangen 4 etwas höher herausgeformt, während der gegenüberstehende
Gehäuseteil 15 etwas abgerundet ist. Der Deckel 3 kann entlang dieser Abrundung 15
berührungslos am Gehäuse 2 vorbei in die SchlieBstellung geführt werden.
[0022] Da nur sehr kleine Rast- und Lagerzapfen 5, 8 und 13 erforderlich sind, wird ein
relativ bruchsicheres Gehäuse geschaffen, dessen Lagerung bei übermäßiger Beanspruchung
nicht ohne weiteres zerstörbar ist.
[0023] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung wird in Figur 3 mit Hilfe von Schnittdarstellungen
der Figur 4 in Pfeilrichtung gezeigt. Anstelle von Wangen 4 ist an den Deckel 3 eine
Wand 16 angeformt, in der sich der Vertiefung 9 entsprechende Vertiefungen 17 befinden.
Lagerzapfen 18 und Rastzapfen 19 sind in dieser Version am Deckel angebracht, während
die Führung 20 an einer Schiene 21 des Gehäuses 2 verbleibt. Der Deckel 3 kann in
gleicher Weise montiert werden, indem Lagerzapfen 18 und Rastzapfen 19 in der gemeinsamen
Führung 20 auf das Gehäuse 2 eingeschoben werden, bis die Lagerzapfen 18 in nicht
erkennbare Lagerbohrungen in den Führungsschienen 21 einrasten. Die Endstellungen
des Deckels 3 sind außerdem von Gehäuseausformungen 22 festlegbar, die den Aufstellwinkel
des Gehäuses 2 bestimmen. Die Rastung kann beispielsweise so angeordnet sein, daß
das Gerät mit etwa 10° Neigung zur Senkrechten auf einer Fläche aufstellbar ist.
[0024] Den Ausführungsbeispielen der Erfindung ist also gemeinsam, daß die Lagerung und
Rastung eines Deckels an einem Gehäuse in Einschnappmontage befestigbar ist.
1. Gehäuse aus spritzbarem Kunststoff mit einer Öffnung für die Anzeigefläche eines
Anzeigegerätes, insbesondere die Skala eines Zeitmeßgerätes, die von einem drehbar
. am Gehäuse angelenkten Deckel schützbar ist, der von einer SchliEßstellung bis zu
einem festen Anschlag schwenkbar am Gehäuse gelagert und als Ständer des Gerätes verwendbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3) mit angespritzten Lagerzapfen (8)
und Lagerbohrungen (7) am Gehäuse (2) gelagert ist und daß am Gehäuse (2) und/oder
am Deckel (3) außerdem in Richtung mindestens einer Lagerbohrung (7) ausgerichtete
Führungen (6, 11, 12, 20) angespritzt sind.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je Lagerzapfen (8) mindestens
eine Montageführung (6) mitangespritzt ist.
3. Gehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Montageführung
(6) mit angespritzten Rastzapfen (5, 13) zum Festlegen mindestens einer Raststellung
des Deckels (3) zusammenwirkt.
4. Gehäuse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zueinander
mehrere Führungen (6, 11, 12) für mindestens je einen Lager- und einen Rastzapfen
vorgesehen sind.
5. Gehäuse nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (6, 11,
12, 20) als geradlinige Rillen ausgebildet sind.
6. Gehäuse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (6, 11, 20)
an einer Kante des Gehäuserandes ansetzen und bis in die Nähe einer Lagerbohrung (7)
reichen.
7. Gehäuse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Lagerzapfen (8) und
Rastzapfen (5, 13) in Richtung der Führung (6) auf einem Bauteil (4) hintereinander
angeordnet sind.
8. Gehäuse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen der Führung
(6, 11, 12, 20) einen Schlitz einschließen, der in die Oberfläche des Gehäuses (2)
oder des Deckels (3) eingelassen ist.
9. Gehäuse nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager- und Rastzapfen
(8; 5, 13) an Wangen (4) eines etwa 100° schwenkbaren Deckels (3) und daß die Führungen
(6, 11, 12, 20) und die Lagerbohrung (7) am Gehäuse (2) angespritzt sind.
0. Gehäuse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (6, 11, 12)
und die Lagerbohrung (7) in einer Vertiefung (9) des Gehäuses (2) angeordnet sind.
11. Gehäuse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (20) und die
Lagerbohrung in einer Ausnehmung (22) am Rand des Gehäuses (2) angeordnet sind.
12. Gehäuse nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Rand
der Uertiefung (9) oder der Ausnehmung (22), in der die Wangen (4) des Deckels (3,16)
geführt werden, Anschlag für den Bewegungsbereich des Deckels (3) ist.
13. Gehäuse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschlagbereich des Deckels
(3) eine Raststellung vorgesehen ist.
14. Gehäuse nach Anspruch 9, 10, 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung
(9) des Gehäuses (2) schmaler als die Breite der Wange (4) des Deckels (3) ist.
15. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Seitenfläche des Gehäuses (2) in der Nähe der Vertiefung (9) mindestens ein Ausschnitt
(10) vorgesehen ist.
16. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (2) und der Deckel (3) aus einem mit der Kurzbezeichnung ABS bekannten Styrolpolymerisat
gespritzt sind.