[0001] Die Erfindung geht aus von einem Dünnschichtkontakttrockner mit einem Rotor, der
flächenförmige, sich in radialer Richtung erstrekkende Verteilerelemente aufweist.
Durch den Rotor wi-d das eingetragene Feuchtgut immer wieder an die beheizte Innenwand
des Trockners geschleudert, bis es schließlich am anderen Ende des Trockners in rieselförmiger
und trockener Form entnommen werden kann.
[0002] Bei Feuchtgütern, die als pumpbare Paste in einen Dünnschichtkontakttrockner eingespeist
werden, bilden sich sehr häufig größere Produktagglomerate (Knollen), die in Erbsen-
bis Haselnußgröße das sonst pulvrige Trockengut durchsetzen. Bei gegebener Granulationsneigung
ist die Knollenbildung auch bei rieselfähigen Feuchtgütern möglich.
[0003] Die im Inneren noch feuchten Knollen machen das Trockengut unbrauchbar, weil es.
den Forderungen für Restfeuchte, Mahlbarkeit und Handhabung nicht entspricht. Ein
Absieben und Rückführen des Knollenanteils ist sehr aufwendig. Daher konnte der horizontale
Dünnschichtkontakttrockner in den Fällen, in denen sich auch schon geringe Mengen
an Knollen bildeten, bisher nicht eingesetzt werden.
[0004] Zu diesem Zweck sind zurückgebogene Verteilelemente entwickelt worden, die die Knollen
dadurch verhindern sollten, daß das Produkt in den konischen Spalt zwischen Verteilelementen
(umlaufend) und der zylindrischen Heizfläche (ruhend) eingezogen und verstrichen wird.
Es zeigte sich jedoch, daß damit zwar eine merkliche, aber in keinem Falle ausreichende
Verringerung des Knollenanteils im Trockengut erzielt werden konnte.
[0005] Ein anderer Vorschlag beruht darauf, durch Schrägstellen des Trockners die Produktverweilzeit
so weit zu erhöhen, daß die Knollen vernichtet werden. Dabei ergeben sich jedoch infolge
der erhöhten Produktmenge im Trockner unzulässige mechanische Beanspruchungen am schnell
laufenden Rotor.
[0006] Ferner ist in der DE-A-2724281 ein Trockner für Schüttgüter beschrieben, dessen Rotor
mit radialen Schaufeln bestückt ist. Außerdem sind Segmentstege vorgesehen, die zusammen
mit den Schaufeln taschenförmige Zellen zum Ergreifen und zum Weitertransport des
Schüttgutes bilden. Die Schaufeln mit den dazugehörigen Segmentstegen sind bezüglich
der in der benachbarten Reihe befindlichen Schaufeln in Längsrichtung versetzt; d.
h., die einzelnen Stege liegen in verschiedenen Ebenen senkrecht zur Rotorachse. Aufgrund
dieser Anordnung würden größere Produktknollen insbesondere bei agglomerierenden Produkten
von den Zellen ergriffen und durch den Trockner transportiert, was zu den oben beschriebenen
Nachteilen führt. Mit den in DE-A-2 724 281 beschriebenen Rotoreinbauten wird lediglich
erreicht, daß der Wärmeaustausch und damit die Trocknerleistung verbessert wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dünnschichtkontakttrockner zu entwikkeln,
der in jedem Falle ein knollenfreies pulverförmiges Trockengut liefert.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im mittleren bis hinteren
Drittel des Rotors mindestens ein mit dem Rotor umlaufendes und Produktknollen zurückhaltendes
Ringwehr angebracht ist, das aus einer ringförmigen durchgehenden Scheibe besteht,
zur inneren Trocknerwand einen schmalen Ringspalt offen läßt und in Strömungsrichtung
gesehen unmittelbar hinter den als Zerkleinerungsorgane für die Produktknollen wirkenden
Verteilelementen angeordnet ist.
[0009] Vorteilhaft ist dabei die Weite d des Ringspaltes größer als der Abstand s der Verteilelemente
von der Trocknerwand.
[0010] Bei Substanzen, die besonders stark zum Klumpen und zur Knollenbildung neigen, hat
sich eine Ausführungsform bewährt, bei der mehrere Einheiten von Verteilelementen
und Ringwehr hintereinandergeschaltet sind.
[0011] Durch den Ringspalt wird die Förderung der schon pulvrig rieselfähigen Produktanteile,
die durch die hohen Fliehkräfte in dünner Schicht über den Trocknerumfang verteilt
werden, nicht behindert. Dagegen werden die Knollen vom Ringwehr so lange zurückgehalten,
bis sie von den Verteilelementen erfaßt werden und zu Pulver zerkleinert ebenfalls
den Ringspalt passieren können. Die Partikelgröße des Trockengutes entspricht dann
maximal der Weite des Ringspaltes. Ein besonderer Vorteil liegt darin, daß .keine
komplizierten Umbauten am Dünnschichttrockner erforderlich sind. Ringwehr und zugehörige
Verteilelemente können auch nachträglich leicht in bereits vorhandene Anlagen eingebaut
werden. Auf diese Weise können die zahlreichen Vorteile des Dünnschichtkontakttrockners
auch für solche Produkte genutzt werden, die wegen ihrer Neigung zum Agglomerieren
bzw. zur Knollenbildung bisher in anderer Weise getrocknet werden mußten.
[0012] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau eines Dünnschichttrockners,
Fig. 2 einen Ausschnitt des Dünnschichttrockners mit Verteilelementen und Ringwehr,
Fig. 3 einen Schnitt A/B gemäß Fig. 2.
[0013] Der Dünnschichtkontakttrockner gemäß Fig. 1 wird grundsätzlich horizontal aufgestellt.
Seine wesentlichen Bestandteile sind das zylindrische Gehäuse 1, der Rotor 2 mit Rotorelementen
3 und die Eintragsschnecke 4 am rechten Ende. Bei den Rotorelementen handelt es sich
in bekannter We um Förder-, Feder- und Umwälzelemente. Das Trocknergehäuse 1 ist mit
einem Heizmantel 5 versehen. An den Enden des Trockners befinden sich Abschlußflansche
6 und 7. Das zu trocknende pastenförmige Gut wird im Bereich der Eintragsschnecke
4 durch den Stutzen 8 eindosiert. Anschließend wird es von den Rotorflügeln 3 erfaßt
und an die Innenwand 9 des Trockenraumes geschleudert. Aufgrund der auftretenden Zentrifugalkräfte
bleibt die Produktförderung auf eine schmale ringförmige Zone an der Trocknerinnenwand
9 beschränkt. Das getrocknete Produkt wird am Produktaustrag 10 am linken Ende des
Trockners entnommen. Die entstehenden Brüden werden durch den Stutzen 11 abgesaugt.
[0014] Im mittleren Drittel des Trockners ist der Rotor mit einem Ringwehr 13 und den zugehörigen
Verteilelementen 12 bestückt (s. vergrößerter Ausschnitt gemäß Fig. 2 und 3). Das
Ringwehr 13 folgt in Strömungsrichtung gesehen, d. h. von rechts nach links, unmittelbar
auf die zugehörigen Verteilelemente 12. Die Form des Ringwehrs 13 und der zugehörigen
Verteilelemente 12 ist aus Fig. ersichtlich. Die Verteilelemente 12 bestehen aus zurückgebogenen
Blechen, die zentral am Rotor 2 befestigt sind und unmittelbar vor der Innenwand 9
des Trockners enden. Der Abstand s zwischen der Außenkante der Verteilbleche 12 und
der Innenwand 9 liegt z. B. in der Größenordnung von 1 mm. Das unmittelbar darauffolgende
Ringwehr 13 besteht aus einer ringförmigen Scheive, die in der Mitte durch Stege 14
am Rotor 2 befestigt ist. Der Radius der ringförmigen Scheibe ist so bemessen, das
zwischen ihrem äußeren Rand und der Innenwand 9 des Trockners ein schmaler Ringspalt
15 verbleibt. Seine Spaltweite d muß größer sein als der Spalt s zwischen den Verteilelementen
12 und der Trocknerwand 9. Er liegt in der Praxis zwischen 2 und 5 mm. Nach Möglichkeit
soll das Ringwehr 13 bündig an die Verteilelemente anschließen. Der Abstand Ringwehr-Verteilelemente
darf aber keinesfalls größer sein als die Weite d des Ringspaltes 15.
[0015] Das Feuchtgut 16, das teilweise zu Knollen 17 agglomeriert ist, wird aufgrund der
Zentrifugalkräfte an der Innenwand 9 des Trockners entlangtransportiert und dabei
durch die vom Heizmantel 5 zugeführte Wärme getrocknet. Sobald die Knollen 17 in den
Einzugsbereich der Verteilelemente 12 gelangen, werden sie durch Druck und Reibung
zerkleinert. Das Ringwehr 13 verhindert, daß die Knollen 17 zwischen den zugehörigen
Verteilelementen 12 hindurchrollen und von diesen überhaupt nicht erfaßt werden. Die
Wirkungsweise des Ringwehrs 13 besteht also darin, daß im Bereich der zugehörigen
Verteilelemente 12 ein Rückstau der Knollen 17 auftritt. Durch die großen halbkreisförmigen
Öffnungen 18 im Ringwehr 13 können die Brüden ungehindert abströmen. Den gleichen
Zweck wie das beschriebene Ringwehr 13 würde daher auch eine Stauscheibe mit Öffnungen
(zum Durchtritt der Brüden) erfüllen.
[0016] Bei besonders stark agglomerierenden Produkten kann die Wahrscheinlichkeit der Knollenbildung
noch weiter herabgesetzt werden, wenn mehrere Einheiten von Ringwehr 13 und Verteilelementen
12 im Trockner hintereinandergeschaltet werden.
[0017] Die Lage einer solchen Einheit im Trockner ist nicht sehr kritisch. Es empfiehlt
sich jedoch, das Ringwehr in Verbindung mit den zugehörigen Verteilelementen in einer
Entfernung vom Produkteintrag 8 anzubringen, die mindestens 1 Drittel und höchstens
2 Drittel der Rotorlänge L entspricht. Wird das Ringwehr 13 zu nahe am Eintrag 8 angeordnet,
so kann der Spalt 15 durch noch nicht in die Pulverphase überführtes Produkt verstopft
werden. Bei einer Anbringung zu nahe am Produktaustrag 10 ist andererseits nicht mehr
gewährleistet, daß die zerkleinerten Knollenbestandteile noch ausreichend getrocknet
werden.
[0018] Bei Versuchen mit dieser Vorrichtung ergab sich, daß auch bei stark agglomerierenden
Substanzen (starke Neigung zu Knollenbildung) im Trockengut am Produktaustrag 10 nur
noch Partikel mit einer Korngröße < vorhanden waren. Damit konnte der Anwendungsbereich
für Dünnschichtkontakttrockner auch auf knollenbildende Produkte erweitert werden.
Ein wichtiger wirtschaftlicher Aspekt der Erfindung liegt ferner darin, daß Ringwehr
13 und zugehörige Verteilelemente 12 jederzeit nachträglich in vorhandene Anlagen
eingebaut werden können.
1. Dünnschichtkontakttrockner mit einem Rotor (2), der flächenförmige, sich in radialer
Richtung erstreckende Verteilelemente (12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß im
mittleren bis hinteren Drittel des Rotors (2) mindestens ein mit dem Rotor umlaufendes
und Produktknollen zurückhaltendes Ringwehr (13) angebracht ist, das aus einer ringförmigen
durchgehenden Scheibe besteht, zur inneren Trocknerwand (9) einen schmalen Ringspalt
offen läßt und in Strömungsrichtung gesehen unmittelbar hinter den als Zerkleinerungsorgane
für die Produktknollen wirkenden Verteilelementen (12) angeordnet ist.
2. Dünnschichtkontakttrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weite
d des Ringspaltes (15) größer ist als der Abstand s der zugehörigen Verteilelemente
(12) von der Trocknerwand (9).
3. Dühnschichtkontakttrockner nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Einheiten von Ringwehr (13) und zugehörigen Verteilelementen (12) hintereinandergeschaltet
sind.
1. A thin film contact dryer with a rotor (2) having flat distributing elements (12)
extending in a radial direction, characterised in that, in the central to rear third
of the rotor (2) is arranged at least one annular weir (13) which revolves with the
rotor, retains lumps of product, consists of an annular continuous disc, leaves a
narrow annular gap open to the internal dryer wall (9) and is arranged immediately
downstream of the distributing elements (12) acting as comminution members for the
lumps of product, as viewed in the direction of flow.
2. A thin film contact dryer according to claim 1, characterised in that the width
d of the annular gap (15) is greater than the distance s between the associated distributing
elements (12) and the dryer wall (9).
3. A thin film contact dryer according to claims 1 and 2, characterised in that several
units of annular weir (13) and associated distributing elements (12) are arranged
in series.
1. Séchoir avec contact en couche mince comportant un rotor (2), lequel présente des
éléments distributeurs (12) s'étendant dans la direction radiale, caractérisé en ce
que dans le tiers central à arrière du rotor (2) est monté au moins un barrage annulaire
(13) tournant avec le rotor et retenant les nodules de produit, qui consiste en un
disque annulaire continu, qui laisse ouverte par rapport à la paroi intérieure du
séchoir (9) une fente annulaire étroite et qui, vu dans la direction de la circulation,
est monté directement en arrière des éléments distributeurs (12) agissant en tant
qu'organes de broyage pour les nodules de produit.
2. Séchoir avec contact en couche mince selon la revendication 1, caractérisé en ce
que la largeur d de la fente annulaire (15) est supérieure à l'écartement s des éléments
distributeurs apparentés (12) de la paroi de séchoir (9).
3. Séchoir avec contact en couche mince selon les revendications 1 et 2, caractérisé
en ce que plusieurs unités de barrage annulaire (13) et d'éléments distributeurs apparentés
(12) sont branchées les unes à la suite des autres.