[0001] Die Erfindung betrifft einen tragbaren Löschmittelwerfer, insbesondere Wasserwerfer,
mit einem an einem Grundkörper um eine Vertikalachse und um eine Horizontalachse schwenkbar
gelagerten Wurfrohr. Es sind Löschmittelwerfer dieser Gattung bekannt, bei denen man
zur Erreichung einer guten Standsicherheit im einsatzbereiten Zustand als Abstützvorrichtung
verstellbare, weit ausladende Streben oder einen Stahlrahmen mit schwenkbaren Auslegern
vorgesehen hat. Es sind aber auch bereits Löschmittelwerfer auf dem Markt, bei denen
ein kastenförmiger, zwecks Erhöhung der Standsicherheit schwerer und zur Erhöhung
des Gewichts im Betrieb mit Löschflüssigkeit, im allgemeinen Wasser, gefüllter Grundkörper
verwendet ist.
[0002] Bei den zuerst genannten bekannten Löschmittelwerfern stören die sperrigen weit ausladenden
Abstützstreben den Löschbetrieb; sie bieten den Rückstoßkräften überdies große Hebelarme.
Für den Transport und das Aufstellen der schweren Löschmittelwerfer der zweiten genannten
Bauart sind mehrere Personen erforderlich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Löschmittelwerfer der eingangs genannten
Gattung so auszugestalten, daß er verhältnismäßig kleine Abmessungen und geringes
Gewicht besitzt, also leicht transportierbar, dabei aber besonders standsicher ist.
Die Lösung dieser Aufgabe liegt gemäß der Erfindung darin, daß der Grundkörper, an
welchem das Wurfrohr gelagert ist, ein hohl ausgebildeter, im Betrieb ganz mit Löschmittel
gefüllter, der Wasserzuführung zu dem Wurfrohr dienender Ringkörper ist, und daß die
Lagerung des Wurfrohres innerhalb des von diesem Ringkörper umschlossenen Raumes untergebracht
ist.
[0004] Eine Weiterbildung der Erfindung liegt darin, daß sich der als hohler Ringkörper
ausgebildete Grundkörper aus einem äußeren Ringkörper und einem'in diesem um eine
vertikale Achse drehbar gelagerten, ebenfalls ringförmigen Lagergehäuse zusammensetzt
und daß das Wurfrohr an dem Lagergehäuse um eine Horizontalachse schwenkbar gelagert
ist.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Bauart läßt sich bei bester Drehbarkeit um eine vertikale
und bester Verschwenkbarkeit um eine horizontale Achse ein sehr kleiner Höhenabstand
des Düsenaustrittes über der Aufstellfläche verwirklichen, so daß das durch die Rückstoßkräfte
des Löschmittelstrahls auf den Löschmittelwerfer ausgeübte Kippmoment entsprechend
klein ist.
[0006] Da.der Grundkörper im Betrieb mit Löschmittel vollständig gefüllt ist, ergibt sich
etwa eine Verdoppelung des Gewichts gegenüber dem Leerzustand, was die Standfestigkeit
weiter verbessert. Nach Beendigung der Benutzung wird der Grundkörper geleert, so
daß er dann leicht von einer Person getragen und verladen werden kann.
[0007] Ein besonders kleines Kippmoment durch die Rückstoßkräfte des Löschmittelstrahles
ergibt sich dann, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Achse des Wurfrohres
die durch den Schwerpunkt des Grundkörpers gehende Horizontalebene im Schwerpunkt
des Grundkörpers schneidet.
[0008] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das Wurfrohr in ein innerhalb des vom
ringförmigen Grundkörper umschlossenen freien Raumes gelagertes, T-förmiges Anschlußstück
eingesetzt, an dessen Schenkeln Buchsen angeflanscht sind, die in Gelenkstützen des
Lagergehäuses drehbar gelagert sind.
[0009] Sonstige Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
an Hand der Zeichnung und in Verbindung mit den Unteransprüchen.
[0010] In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen gemäß der Erfindung ausgebildeten Löschmittelwerfer in Draufsicht,
Fig. 2 einen Schnitt längs Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt längs Linie III-III in Fig. 2 (hälftig).
Fig. 4 eine andere Ausführungsform der in Fig. 3 umrandeten Einzelheit Z.
[0011] Der als Ganzes mit 1 bezeichnete kreisringförmige Grundkörper des gezeichneten,Löschmittelwerfers
ist innen hohl und dient zur Wasserzuführung zu einem Wurfrohr 5. An seiner Unterseite
trägt er mehrere, vorzugsweise angegossene Füße 7, in welche spitz zulaufende, gehärtete
Bolzen 8 eingesetzt sind.
[0012] Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, besteht der kreisringförmige Grundkörper
1 aus einem äußeren Ringkörper 17 und einem inneren, ebenfalls kreisringförmig ausgebildeten
Lagergehäuse 2, das in dem äußeren Ringkörper 17 um die vertikale Achse 18 dreh-
bar gelagert ist, und zwar unter Zwischenschaltung zweier nichtmetallischer Lagerringe
19 und 20. Zur Abdichtung der Lagerung dienen O-Ringe 21 und 22. Das Lagergehäuse
2 weist einen oberen Flansch 23 auf, mittels dessen es sich über einen weiteren Lagerring
24 auf dem äußeren Ringkörper 17 abstützt. Zur Sicherung des Lagergehäuses 2 gegen
Abheben nach oben ist in ihm ein den äußeren Ringkörper 17 untergreifender Sprengring
10 vorgesehen. Nach der Ringmitte hin ist das Lagergehäuse 2 in den Querschnitt des
Hohlraums im Grundkörper 1 vergrößernder Weise ausgewölbt, vgl. die Auswölsung 11
in Fig.2. Die Schenkel seines im ganzen etwa U-förmigen Querschnitts sind nach oben
und unten abgewinkelt und bilden zylindrische Außenflächen, 3ie in entsprechende zylindrische
Innenflächen des äußeren Ringkörpers 17 passen.
[0013] Das Lagergehäuse 2 weist an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen radial nach
innen gerichtete Gelenkstutzen 12 und 25 auf. In den Gelenkstutzen 12 und 25 ist je
eine Buchse 26 um jie horizontale Achse 27 drehbar gelagert und mittels eines O-Ringes
13 gegenüber dem Gelenkstutzen abgedichtet. An ihrem aus dem Gelenkstutzen 12 bzw.
25 nach innen herausragenden Ende weist die Buchse 26 einen Befestigungsflansch 3
auf. Durch die ;elenkstutzen 12 und 25 und die Buchsen 26.gelangt das den im Grundkörper
1 gebildeten Ringraum 28 durchströmende Löschmittel, z.B. Wasser in ein T-förmiges
Anschlußstück 4. Die Schenkel 29, 30 des T-Stückes bilden Flansche 31, an denen die
Flansche 3 der Buchsen 26 mittels Schrauben 14 befestigt sind. Die Flanschverbindungen
sind jeweils durch einen O-Ring 15 abgedichtet. In den Hals des T-förmigen Anschlußstückes
4 ist das Wurfrohr 5 eingesetzt. Das T-förmige Anschlußstück 4 ist so gestaltet, daß
die Umlenkung des Löschmittels aus dem Ringraum 28 in das Wurfrohr 5 möglichst reibungsarm
erfolgt. Über das Anschlußstück 4 ist das Wurfrohr 5 um die Horizontalachse 27 schwenkbar.
Diese Schwenkbarkeit überlagert sich der durch die Drehbeweglichkeit des Lagergehäuses
2 gegebenen Schwenkbarkeit um die Vertikalachse 18.
[0014] Das Einstellen des Wurfrohres 5 um die beiden genannten Achsen kann von Hand erfolgen.
Die Drehung des Lagergehäuses 2 ist durch zwei auf den Gelenkstutzen 12 und 25 angebrachte
Handgriffe 16 und 32 erleichtert, die auch als Traggriffe benutzt werden können, wenn
das entleerte Gerät z.B. umgesetzt oder verladen werden soll. Die Griffe 16 und 32
können auch umklappbar ausgebildet sein....
[0015] Die Anordnung ist so getroffen, daß die Achse 33 des Wurf- . rohres 5 die horizontale
Schwenkachse 27 schneidet. Die beim Ausstoßen von Löschmitteln auftretenden Rückstoßkräfte,
die in Fig. 2 durch einen Pfeil P angedeutet sind, können somit kein unerwünschtes
um die Achse 27 drehendes Moment ausüben. Ein selbsttätiges Verschwenken des Wurfrohres
5 während des Betriebes ist somit nicht zu befürchten. Der Schnittpunkt der Achsen
33 und 27 liegt überdies im Schwerpunkt 5 des Systems, wenn der Ringraum 28 mit Löschmittelflüssigkeit
gefüllt ist. Die horizontale Schwenkebene ist in Fig. 2 und 3 durch je eine strichpunktierte
Linie 34 angedeutet.
[0016] Für die Standfestigkeit des Löschmittelwerfers sind nicht nur Richtung und Angriffspunkt
der Rückstoßkraft P maßgebend; vielmehr ist hierbei auch das Eigengewicht G (Pfeil
G in Fig.2) zu berücksichtigen, welches im Betriebszustand infolge des im Ringraum
28 befindlichen Löschmittels wesentlich größer ist als im Leerzustand. Als ungünstigster
Fall ist aber angenommen, daß P ein Vielfaches von G beträgt. Die Resultierende aus
P und G ist in Fig. 2 durch einen Pfeil P
R veranschaulicht. Die im Schwerpunkt S angreifende resultierende Kraft P
R liegt, wie Fig. 2 zeigt, innerhalb der durch die Füße 7 umrissenen tandfläche des
Löschmittelwerfers. Hierdurch ist eine besonders gute Standfestigkeit gesichert.
[0017] Der äußere Ringkörper 17 weist an seinem Außenmantel, der nicht zylindrisch zu sein
braucht, einen oder mehrere Stutzen wie 6 und 35 (Fig.l) auf, die für das Anschließen
von Schlauchleitungen für die Löschmittelzuführung und gegebenenfalls Weiterleitung
mittels Schnellkupplungen oder für das Anschließen von Verschraubungen und/ oder die
Anbringung von Absperrorganen eingerichtet sind und gegebenenfalls Gewinde aufweisen.
Zwecks Erhöhung der Leistung kann Löschmittel auch über beide Stutzen 6 und 35 gleichzeitig
zugeführt werden. Wenn mehrere Löschmittelwerfer hintereinander geschaltet sind,kann
der zweite Anschluß dazu dienen, Löschmittel an den nächstenLöschmittelwerfer weiterzuleiten.
In jedem Fall ist es zweckmäßig, das Wurfrohr 5 so auszurichten, daß es in der durch
die Zuführungs-Schlauchleitung gelegten Vertikalebene verläuft, oder, wenn beide Stutzen
zur Zuführung benutzt sind, symmetrisch zu den Stutzen liegt.
[0018] Die Standsicherheit wird dadurch noch verbessert.
[0019] Im Bedarfsfall lassen sich Feststellvorrichtungen zum Festlegen des Lagergehäuses
2 gegenüber dem äußeren Ringkörper 17 und / oder zum Festlegen des Wurfrohres 5 in
seiner Schwenkstellung um die horizontale Achse 27, z.B. in Gestalt von Klemmschrauben,
leicht anbringen.
[0020] Für Anwendungsfälle mit hohen Betriebsdrücken, bei denen große Querkräfte auftreten,
ist bei der Ausführungsform nach Fig. 4 das Lagergehäuse 2 oben mit einem in Kugeln
36 an ihm gelagerten Ring 37 versehen, der in einer Eindrehung des äußeren Ringkörpers
17 feststehend zentriert ist und sich auf einer Schulter 38 des äußeren Ringkörpers
17 abstützt.
1. Tragbarer Löschmittelwerfer, insbesondere Wasserwerfer, mit einem an einem Grundkörper
um eine Vertikalachse und um eine Horizontalchse schwenkbar gelagerten Wurfrohr, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1), an welchem das Wurfrohr (5) gelagert ist,
ein hohl ausgebildeter, im Betrieb ganz mit Löschmittel gefüllter, der Wasserzuführung
zu dem Wurfrohr (5) dienender Ringkörper ist, und daß die Lagerung des Wurfrohres
(5) innerhalb des von diesem Ringkörper umschlossenen Raumes untergebracht ist.
2. Löschmittelwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der als hohler
Ringkörper ausgebildete Grundkörper (1) aus einem äußeren Ringkörper (17) und einem
in diesem um eine vertikale Achse (18) drehbar gelagerten, ebenfalls ringförmigen
Lagergehäuse (2) zusammensetzt und daß das Wurfrohr (5) an dem Lagergehäuse (2) um
eine Horizontalachse (27) schwenkbar gelagert ist.
3. Löschmittelwerfer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale
Schwenkachse (27) des Wurfrohres (5) mindestens annähernd in der durch den Schwerpunkt
(S) des Grundkörpers (l) gehenden Horizontalebene (34) liegt.
4. Löschmittelwerfer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
(33) des Wurfrohres (5) die durch den Schwerpunkt (S) des Grundkörpers (1) gehende
Horizontalebene (34) im Schwerpunkt (S) des Grundkörpers schneidet.
5. Löschmittelwerfer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wurfrohr (5) in ein innerhalb des vom ringförmigen Grundkörper (1) umschlossenen
freien Raumes gelagertes, T-förmiges Anschlußstück (4) eingesetzt ist, an dessen Schenkeln
Buchsen (26).angeflanscht sind, die in Gelenkstutzen (12, 25) des Lagergehäuses (2)
drehbar gelagert sind (Fig. 3) .
6. Löschmittelwerfer nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lagergehäuse (2) sowohl radial als auch axial über nichtmetallische Lagerringe
(19, 20 bzw. 24) an dem äußeren Ringkörper (17) abgestützt ist.
7. Löschmittelwerfer nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lagergehäuse (2) in den Hohlraum im Grundkörper (1) vergrößernder Weise ausgewölbt
ist, wobei die Schenkel seines etwa U-förmigen Querschnitts nach oben und unten abgewinkelt
sind und zylindrische Außenflächen bilden, die in entsprechende zylindrische Innenflächen
des äußeren Ringkörpers (17) passen (Fig. 2), und wobei zwischen die zylindrischen
Flächen jeweils ein nichtmetallischer Lagerring (19 bzw. 20) und eine O-Ring-Dichtung
(21,22) zwischengeschaltet sind.
8. Löschmittelwerfer nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lagergehäuse (2) einen oberen Flansch (23) aufweist, mit dem es den äußeren Ringkörper
(17) radial übergreift und sich axial auf ihm unter Zwischenschaltung eines nichtmetallischen
Lagerringes (24) abstützt.
9. Löschmittelwerfer nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch am
Lagergehäuse (2) angeordnete Griffe (16, 32).
10. Löschmittelwerfer nach einem der vorstehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet,
daß der äußere Ringkörper (17) an seinem äußeren Umfang mindestens einen Anschlußstutzen
(6,35) aufweist.
11. Löschmittelwerfer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Unterseite des äußeren Ringkörpers (17) Füße (7) angeordnet sind, in welche
spitz zulaufende, gehärtete Bolzen (8) eingesetzt sind.
12. Löschmittelwerfer'nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Feststellvorrichtung
zum Festlegen des Lagergehäuses (2) gegenüber dem äußeren Ringkörper (17).
13. Löschmittelwerfer nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Feststellvorrichtung zum Festlegen des Wurfrohres (5) in seiner Schwenkstellung
um die Horizontalachse (27)..
14. Löschmittelwerfer nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
an der.nach oben abgewinkelten zylindrischen Außenfläche des Lagergehäuses (2) ein
Ring (37) in Kugeln (36) gelagert ist, der sich auf einer Schulter (38) des äußeren
Ringkörpers (17) abstützt(Fig.4).