[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gleichzeitigen galvanischen Beschichten
und mechanischen Honen von Oberflächen eines Leichtmetallwerkstilckes nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1, wie es beispielsweise aus einem Aufsatz in der Zeitschrift "Products
Finishing", 1974, S. 48 - 57 als bekannt hervorgeht.
[0002] Das gleichzeitige galvanische Beschichten und mechanische Honen von meist hohlzylindrischen
Oberflächen wird in der Fachwellt allgemein als Honformen bezeichnet. Die Vorteile
dieses Verfahrens liegen in einem geschichteten Aufbau der aufzutragenden Schicht
sowie in einem schnelleren Aufbau dieser Schicht gegenüber einem rein galvanischen
Beschichten, weil durch das ständige Überschleifen der Oberfläche mit Honsteinen diese
elektrisch aktiviert und eingeebnet wird. Insoweit wird zum Stand der Technik auf
die DE-PS 2o 29 646 und die DE-OS 22 37 834 hingewiesen. Bei Anwendung des bekannten
Verfahrens auf Leichtmetallwerkstücke insbesondere aus Aluminium muß jedoch in einem
unabhängigen vorgeschalteten Verfahrensschritt vor dem gleichzeitigen galvanischen
Beschichten und mechanischen Honen zunächst eine dünne Grundschicht aufgebracht werden,
auf die dann erst die eigentliche Schicht durch Honformen aufgebracht werden kann.
In der oben genannten Literaturstelle wird hierfür eine Zinkat-Vorbeschichtung vorgeschlagen,
um für die eigentliche im Honformverfahren aufzubringende Schicht eine gute Haftung
zu erreichen.
[0003] Eigene Versuche haben das Erfordernis einer Zwischenschicht bestätigt. Es hat sich
gezeigt, daß eine Reinigung der zu beschichtenden Oberfläche, z. B. bei Aluminium
als Grundmaterial, nicht ausreicht. Wird eine gereinigte Oberfläche eines Aluminiumwerkstückes
zugleich gehont und galvanisch beschichtet, so wird in der Anfangsphase die relativ
weiche Aluminiumoberfläche von den Honsteinen beschädigt und es erfolgt keine einwandfreie
Haftung der aufzubringenden Schicht, z. B. Chrom auf dem Aluminiumgrundmaterial. Die
hierfür bishe.r-vorgesehene Zwischenschicht - eine Zinkatschicht - mußte in einer
gesonderten Einrichtung und mit einer anderen Flüssigkeit als derjenigen, die beim
Honformen verwendet wird, aufgebracht werden. Dadurch gestaltete sich das Beschichten
von Leichtmetallwerkstükken nach dem Honformverfahren besonders umständlich.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, das es ermöglicht, die erforderliche
Grundschicht unter möglichst geringem Aufwand zu erzeugen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst. Danach wird das Aufbringen der erforderlichen Grundschicht mit dem Verfahrensschritt
des gleichzeitigen galvanischen Beschichtens und mechanischen Honens derart kombiniert,
daß die Grundschicht in der Honformmaschine selber und mit der gleichen Elektrolytflüssigkeit
aufgebracht wird, so daß ein Vorbeschichten in einer von der Honformmaschine gesonderten
zusätzlichen Einrichtung entbehrlich ist.
[0006] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergaben sich aus den Unteransprüchen
bzw. aus der nachfolgenden Beschreibung eines zeichnerisch schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles; dabei zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Verfahrensaufbau zur Durchführung des Beschichtungsverfahrens
gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Teilausschnitt aus der den Arbeitsspalt bildenden Elektrode bzw. Werkstückoberfläche
als Gegenelektrode u n d
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine fertige nach der Erfindung aufgebrachte Beschichtung
in stark vergrößerter Darstellung.
[0007] In dem in Fig. 1 schematisch dargestellten Verfahrensaufbau ist eine Honformmaschine
5 angedeutet mit einer Anordnung zur definierten Aufnahme eines Leichtmetallwerkstückes
1 und einem Spindelkopf, der einen drehbaren und af und ab beweglichen Honknüppel
18 tragt, an dessen unteren Ende eine zylindrische Elektrode 6 mit mehreren cntlang
von Mantellinien des Elektrodenzylinders verlaufenden Honsteinen 3 angeordnet ist.
Die Honsteine sind in Radialrichtung verstellbar, wozu im Innern des Honknüppels und
der Elektrode eine Zugstange 17 axialbeweglich angeordnet ist. In der hier vereinfachten
Darstellung ist zum Spreizen bzw. Andrücken der Honsteine am unteren Ende der Zugstange
ein Anpreßkegel 16 angebracht, der mit einer Schrägfläche an der Unterseite der Honsteine
zusammenwirkt. Die an der oberen Seite ebenfalls abgeschrägten Honsteine wirken mit
einem feststehend im Innern der Elektrode angebrachten Konus in spreizendem Sinne
zusammen. Bei Entlastung der Zugstange 17 können die Honsteine beispielsweise durch
die Kraft einer nicht dargestellten Feder nach innen zusammengezogen werden. Die Elektrode
und die Honsteine können zum Ausgleich von kleinen Lageungenauigkeiten in gewissen
Grenzen pendeln, wozu in dem Honknüppel wenigstens ein Gelenkan gebracht ist, was
hier jedoch nicht dargestellt ist. Diese ganze Anordnung ist an sich bekannt, weshalb
das hier nur schematisch vereinfacht dargestellt ist.
[0008] Konzentrisch um die Elektrode mit den Honsteinen herum ist das Leichtmetallwerkstück
1 angebracht, deren zu beschichtende Oberfläche im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Hohlzylinder ist. Das Leichtmetallwerkstück ist nicht nur definiert in Relation
zu der Elektrode innerhalb der Honformmas hine gehaltert, sondern es ist auch flüssigkeitsdicht
in einen geschlossenen Kreislauf 4 für Elektrolyt- flüssigkeit 19 einbezogen. Deswegen
ist unterhalb und oberhalb des Werkstückes ein nach außen hin dichtend abgeschlossener
Flüssigkeitsraum gebildet, in den hinein bzw. durch den hindurch der und die Elektrode
axial hindurchbewegt werden können. Der zwischen Elektrode 6 und zu beschichtender
Oberfläche 2 gebildete ringförmige Arbeitsspalt 14 ist vertikalstehend in der Honformmaschine
angeordnet. Der Flüssigkeitskreislauf 4 ist - wie durch Strömungspfeile angedeutet
- derart durchflossen, daß der Arbeitsspalt 14 auf seiner ganzen Länge fallend durchströmt
wird (Strömungspfeil 15). Die unten am Arheitsspalt austretende Elektrolytflüssigkeit
wird in einem flüssigkeitsraum gesammelt und über eine Leitung zu einem Sammelbehälter
zurückgeführt, in dem mechanisch durch die Honsteine abgerissene Partikelchen sich
absetzen können. Der Zwangsumlauf der Flüssigkeit in der angegebenen Umlaufrichtung
wird durch eine Umwälzpumpe 13 sichergestellt. Die Pumpe ist in ihrer Förderleistung
regelbar, um die Durchlaufgeschwindigkeit der Elektrolytflüssigkeit durch den Arbeitsspalt
auf optimale Geschwindigkeitswerte einstellen zu können. Zur Einstellung und Überwachung
einer optimalen Elektrolyttemperatur ist in dem die Elektrolytflüssigkeit aufnehmenden
Sammelbehälter ein Thermometer 11 angeordnet, welcher über eine Temperaturüberwachungseinrichtung
2o auf eine durch elektrischen Strom gespeiste Heizquelle 12 einwirkt. Bei Temperaturabfall
der Elektrolytflüssigkeit unter einen an der Temperaturüberwachungseinrichtung 2o
einstellbaren Sollwert wird über die Heizquelle 12 die Elektrolytflüssigkeit wieder
bis auf den erforderlichen Sollwert aufgeheizt und dann selbsttätig wieder abgeschaltet.
In der Gesamtanordnung ist noch eine Gleichspannungsquelle 7 angeordnet, deren Pluspol
an die Elcktrode 6 und deren Minuspol an das Leichtmotallwerkstück 1 angeschlossen
ist. Es ist deswegen erforderlich, daß zumindest die Elektrode 6 elektrisch isoliert
innerhalb der Honformmaschine angeordnet ist. Zur Überwachung der Stromdichte innerhalh
des Arbeitsspaltes 14 ist in dem Stromkreislauf ein Amperemeter 1
0 eingeschaltet.
[0009] In einem Ausführungsbeispiel des Beschichtungsverfahrens gemäß der Erfindung wurde
die Bohrung eines Werkstückes aus Aluminium mit einer Chromschicht versehen. Der Aluminiumwerkstoff
hatte die Bezeichnung AL si 12 Cu Mg Ni; das Chrom wurde aus einer Elektrolytflüssigkeit
üblicher Zusammensetzung abgeschieden. Vor dem Einsetzen des Leichtmetallwerkstückes
in die Honformmaschine wurde die zu beschichtende Oberfläche in Waschmittel, Lauge
und Säure thermisch vorbehandelt, um Fett und Oxidschichten zu entfernen. Das solcherart
vorbehandelte Leichtmetallwerkstück wurde sodann in eine an sich bekannte und in Fig.
1 schematisch dargestellte Honformmaschine eingesetzt. Während des zunächst erfolgenden
Vorbeschichtungsschrittes sind die Honsteine 3 von der zu beschichtenden Oberfläche
abgehoben, wobei jedoch die llonspindel und die Elektrode 6 sich drehen und auf und
ab bewegt werden, um keine Schattenbilder der Honsteine auf der zu beschichtenden
Oberfläche zu erhalten. Der Vorbeschichtungsschritt wird naturgemäß mit der gleichen
Elektrolytflüssigkeit 19 durchgeführt wie die daran anschließende Hauptbcschichtung
beim Honformen. Auch die übrigen Parameter der Verfahrensgestaltung sind während des
Vorbeschichtungsschrittes weitgehend gleich im Vergleich zu dem anschließenden Honformen.
Dies trifft zunächst für die Spaltweite a des Arheitsspaltes 14 zwischen der Elektrode
6 und der zu beschichtenden Oberflä- che 2 zu, die optimalerweise im Bereich von et
wa/2,5 mm liegt. Dieses Maß trägt dem Bestreben nach einem möglichst engen Spalt Rechnung.
Bei einem vorgegebenen Strom nimmt bei gewölbten zu beschichtenden Flächen die Stromdichte
mit geringer werdender Spaltweite zu, was sich günstig auf die Abscheidegeschwindigkeit
auswirkt. Andererseits nimmt mit geringer werdender Spaltweite auch die Knospigkeit
der galvanisch abgeschiedenen Schicht zu, was uner- wünscht ist. Der angegebene Wert
von 1 bis 2,5 mm stellt einen brauchbaren Kompromißwert zwischen den beiden gegenläufigen
Forderungen nach möglichst hoher Stromdichte und möglichst geringer Knospigkeit dar.
Ebenso wie die Spaltweite ist auch die Strömungsgeometrie des zwangsweise durch den
Arbeitsspalt hindurchgeförderten Elektrolyten beim Vorbeschichtungsschritt gleich
wie bei dem anschließenden Honformen. Anstelle eines auf der ganzen Länge fallenden
Durchströmens wäre auch eine aufsteigende Durchströmung oder eine gleichzeitig fallende
und aufsteigende Durchströmung bei Zu- bzw. Abfuhr der Elektrolytflüssigkeit auf mittlerer
Höhe des Arbeitsspaltes denkbar. Es zeigt sich aber, daß bei einer auf der ganzen
Länge des Arbeitsspaltes fallenden Durchströmung die geringsten Rundheits- und Zylindrizitätsfchler
erreichbar sind.
[0010] Unter Berücksichtigung des Querschnittes des Arbeitsspaltes ist die Förderleistung
der Umwälzpumpe 13 innerhalb des Flüssigkeitskreislaufes 4 derart eingestellt, daß
sich zumindest während des Vorbeschichtungsschrittes, vorzugsweise aber auch während
des Honformens eine Durchflußgeschwindigkeit von Elektrolytflüssigkeit durch den Arbeitsspalt
in Höhe von etwa 2,5 bis 3 m/sec. ergibt. Bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten ist
ein gleichmäßigeres Schichtwachstum bei hohen Stromdichten erreichbar, insbesondere
wenn die Elektrolyttemperaturen relativ niedrig liegen, worauf noch weiter unten eingegangen
wird. Eine Steigerung der Durchflußgeschwindigkeit über 2,5 bis 3 m/sec. bringt zwar
keine Steigerung der Abscheidegeschwindigkeit mehr mit sich, jedoch ist die Ausbildung
der Schichtoberfläche bei höheren Geschwindigkeiten gleichmäßiger.
[0011] Mit Rücksicht darauf, daß sowohl für den Vorbeschichtungsschritt als auch für das
eigentliche Honformen die gleiche Elektrolytflüssigkeit verwendet wird, ist es naheliegend,
für beide Verfahrensschritte ein und denselben Flüssigkeitskreislauf zu verwenden
und somit beide Verfahrensschritte bei der gleichen Elektrolyttemperatur durchzuführen.
Üblich sind Elektrolyttemperaturen im Bereich von etwa 55 °C. Es zeigt sich, daß bei
Temperaturen im Bereich von etwa 3o bis 4o °C, insbesondere von etwa 35 °C, eine geringere
Rauhigkeit der aufgebrachten Schicht, eine bessere Stromausbeute und ein schnelleres
Schichtwachstum erzielt werden können. Bei dem in Fig. 1 dargestellten schematischen
Aufbau ist aus diesem Grunde eine Temperatursteuerung für die Elektrolyt- flüssigkeit
vorgesehen. Sollte durch den Funktionsablauf des Verfahrens ein so großer Wärmeeintrag
in die Elektrolytflüssigkeit hinein erfolgen, daß diese sich selbständig über den
optimalen Temperaturbereich hinaus erwärmt, so muß die Elektrolytflüssigkeit mittels
einer Kühlschlange 21, die im Sammelbehälter strichpunktiert angedeutet ist, künstlich
und selbsttätig durch die Temperatursteuerung heruntergekühlt werden. Für den Fall,
daß der Vorbeschichtungsschritt bei einer anderen Elektrolyttemperatur als das eigentliche
Honformen durchgeführt werden soll, wären zwei separate Sammelbehälter für Elektrolytflüssigkeit
mit gesonderten Temperatursteuerungen vorzusehen. Die Rücklaufleitung aus der Honformmaschine
sowie der Saugstutzen der Umwälzpumpe müßten jeweils mit einem Umschaltventil sowie
mit einer Verzweigungsleitung in je einen der Sammelbehälter hinein ausgerüstet sein.
[0012] Dank des ständigen mechanischen Bearbeitens der Oberfläche der galvanisch abgeschiedenen
Schicht beim Honformen wird - wie gesagt - deren Oberfläche ständig elektrisch aktiviert
und geglättet. Aufgrund dessen können ohne die Gefahr eines wilden Knospenwachstums
hohe Stromdichten zugelassen werden, die ein schnelles Schichtwachstum bewirken. Mit
Rücksicht darauf, daß im Anschluß an den Vorbeschichtungsschritt die mechanische Glättung
der ersten Schicht einsetzt, können auch während des Vorbeschichtungsschrittes in
gleicher Weise hohe Stromdichten im Bereich von etwa 25o bis 75o
A/dm
2 zugelassen werden. Auf diese Weise können bei optimaler Abstimmung des Verfahrensablaufes
2o µm/min. an Chrom abgeschieden werden.
[0013] Die Stärke b der während des Vorheschichtungsschrittes aufgebrachten - ersten - Schicht
8 sollte so stark bemessen sein, daß nach einem Absetzen der Honsteine auf diese erste
Schicht diese das darunterliegende Grundmaterial mit Sicherheit nicht erreichen können.
Es hat sich nämlich beim Honformen von Oberflächen an Leichtmetallwerkstücken gezeigt,
daß die Honsteine die zunächst noch unbeschichtete Oberfläche sehr stark aufrauhen,
was einem geordneten und glatten Schichtaufbau hinderlich ist. Durch die erste Schicht
soll eine solche Aufrauhung des Grundmaterials durch die Honsteine vermieden werden.
Eine Schichtdicke von etwa 4o µm für die erste Schicht 8 wird hierfür sicher ausreichend
sein. Diese Schicht ist damit auch wesentlich geringer als die zweite Schicht 9 mit
dem Maß a, die während des Honformens aufgebracht wird. Beim Fehlen des mechanischen
Honens während des Vorbeschichtungsschrittes bilden sich auf der Oberfläche 2 des
Werkstückes 1 Knospen, die im wesentlichen senkrecht von der zu beschichtenden Oberfläche
weg in den Raum hineinwachsen. Die Knospen wachsen auch in Breitcnrichtung und es
bilden sich immer mehr Knospen, bis die ganze Oberfläche lückenlos voll mit Knospen
zugewachsen ist. Beim Fehlen eines ständigen mechanischen Abschleifens der gebildeten
Oberfläche weist die Schicht im Wesentlichen eine Säulenstruktur auf, was in Fig.
3 mit einer senkrecht zur Oberfläche 2 gerichteten Schraffur angedeutet sein soll.
Die in Fig. 3 dargestellte gleichmäßige Schichtdicke der ersten Schicht ergibt sich
erst durch das anschließende Honen dieser Schicht. In Wirklichkeit ist die erste Schicht
vor dem Beginn des Honens relativ ungleichmäßig. Das angegebene Schichtdickenmaß von
etwa 4o µm ist auch mit Rücksicht darauf gewählt, daß auch an den dünnsten Stellen
eine mit Sicherheit tragende Schiclatstärke vorhanden ist. Mit Rücksicht auf die bei
optimaler Verfahrenseinstellung erzielbaren Schichtdicken-Wachstumsgeschwindigkeiten
von etwa 20 µm/min. kann eine Vorbeschichtungszeit von etwa 2 min. schon genügen.
[0014] Im Anschluß an den Vorbeschichtungsschritt werden mittels der Zugstange 17 die Honsteine
3 angestellt. Der Honknüppel 18 vollführt während der Drehung einen Axialhub H, der
einstellbar ist. Es hat sich gezeigt, daß die Makrofehler an der zu beschichtenden
Oberfläche nach der Beschichtung am geringsten sind, wenn der Honsteinhub H möglichst
groß ist. Auch der Anpreßdruck für die Honsteine sollte optimal eingestellt werden.
Zwar ist das Schichtdickenwachstum bei geringen Anpreßdrücken der Honsteine höher;
auch ist die erzielbare Oberfläche glatter. Bei höheren Anpreßdrücken sind jedoch
kleinere Makrofehler sowie eine bessere Haftfähigkeit der Schicht erzielbar. Empirisch
ermittelbare Werte können einen guten Kmpromiß zwischen den gegenläufigen Forderungen
darstellen.
[0015] Es versteht sich, daß anstelle einer Chromschicht auch eine Nickelschicht aufgetragen
werden könnte, was natürlich die Verwendung einer anderen Elektrolytflüssigkeit voraussetzt.
Mit Rücksicht auf eine andere Stellung des Metalles Nickel innerhalb der Spannungsreihe
als Chrom kann es jedoch erforderlich sein, daß vor dem Auftragen einer Nickelschicht
in einem Vorbeschichtungsschritt zur Erzielung einer ausreichend guten Haftung eine
Zinkatschicht in einem gesonderten Verfahrensschritt aufgehracht werden muß. Es ist
jedoch auch nach dem Aufbringen einer solchen Pufferschicht die Vorbeschichtung in
der Honformmaschine ohne angelegte Honsteine sinnvoll, weil auch die Zinkatschicht
bei sofort angelegten Honsteinen relativ schnell abgetragen werden kann.
1. Verfahren zum gleichzeitigen galvanischen Beschichten und mechanischen Honen von
Oberflächen eines Leichtmetallwerkstückes in einer Honform-Maschine mit Elektrolytkreislaufführung,
wobei vor dem gleichzeitigen galvanischen Beschichten und mechanischen Honen eine
erste Schicht galvanisch aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet , daß der Vorbeschichtungsschritt
ebenfalls in der Honform-Maschine, jedoch ohne Eingriff der Honsteine durchgeführt
und für die Abscheidung beider Schichten derselbe Elektrolyt verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Dicke (b) der ersten
Schicht geringer oder etwa gleich der Dicke (c) der zweiten Schicht eingestellt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdichte
während des Vorbeschichtungsschrittes etwa gleich groß wie bei dem gleichzeitigen
galvanischen Beschichten und mechanischen Honen eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Temperatur
der Elektrolytflüssigkeit auf 30 bis 40oC, vorzugsweise etwa 35°C, eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der zwischen
Elektrode und zu beschichtender Oberfläche des Leichtmetallwerkstückes gebildete Elektrolyt-durchflossenc
Spalt auf 1 bis 2,5 mm eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Elektrolytgeschwindigkeit
im Spalt wenigstens während des Vorbeschichtungsschrittes, vorzugsweise aber auch
während des gleichzeitigen galvanischen Beschichtens und mechanischen Honens, auf
wenigstens 2,5 bis 3 m/s, vorzugsweise 5 bis 6 m/s,eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Stromdichte
wenigstens während des Vorbeschichtungsschrittes, vorzugsweise aber auch während des
gleichzeitigen galvanischen Beschichtens und mechanischen Honens, auf 250 bis 750
A/dm2 eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Schicht in einer Stärke von 20 bis 50, vorzugsweise etwa 40 µm, aufgebracht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8. dadurch gekennzeichnet , daß die Vorbeschichtung
etwa 2 Minuten lang vorgenommen wird.