[0001] Die Erfindung betrifft einen Gleichstrom-Plasmabrenner mit einer stabförmigen Kathode
und einer konzentrisch dazu angeordneten, rotationssymmetrischen Anode und einem Ringspalt
zwischen Kathode und Anode zur Zuführung des zu erwärmenden Gases, wobei die Kathode
an ihrem freien Ende eine ringförmige Kante aufweist und wobei sich das freie Ende
der Kathode in-einem achsparallelen, zeitlich konstanten Magnetfeld befindet, während
im stromabwärts des freien Endes der Kathode gelegenen Bereich ein in
Strö- mungsrichtung divergierendes, zeitlich konstantes Magnetfeld existiert.
[0002] In verschiedenen Bereichen der Verfahrenstechnik, bei Plasmawindkanal-Untersuchungen,
in der Plasmachemie sowie zum Betrieb fluiddynamischer Laser benötigt man hocherhitzte
Gasströme, deren Temperatur und Druck je nach Zweck des Einsatzes bestimmte Werte
im Bereich zwischen einigen 1oo und ca. 2o.ooo K und Drücken bis zu 2o bar betragen
müssen.
[0003] Zur Erzielung solcher Werte von Temperatur und Druck kann die Aufheizung von Gasen
in einer Gleich- oder Wechselstromlichtbogenentladung vorgenommen werden. Die wesentlichen
technologischen Probleme liegen hierbei in der Beherrschung bzw. Reduzierung der Elektrodenerosion
durch die Bogenansätze, damit direkt zusammenhängend in der Gewähr einer hinreichenden
Standzeit der Elektroden und der Sauberkeit des Lichtbogenplasmas sowie in der Realisierung
der entsprechend des Einsatzes geforderten Eigenschaften des hocherhitzten Mediums.
So kann beispielsweise bei bestimmten Anwendungen eine räumliche Homogenität und zeitliche
Konstanz der Temperatur gefordert werden.
[0004] Um einen hohen thermischen Wirkungsgrad, d.h. ein großes Verhältnis von im heißen
Gas enthaltener Energie zu aufgewandter elektrischer Energie, zu erzielen, wird weiterhin
angestrebt, die Entladung bei möglichst hoher Spannung zu betreiben. Da die elektrophysikalisch
begründeten Elektrodenverluste proportional zur Stromstärke sind, ist bei konstanter
Stromstärke die Verlustleistung an den Elektroden prozentual um so geringer, je höher
die Bogenspannung ist.
[0005] Eine Herabsetzung der Elektrodenerosion läßt sich durch eine Verkürzung der Verweilzeit
des Bogenansatzes auf einem bestimmten Flächenelement der Elektrode erzielen. Es'sind
Einrichtungen bekannt, die zum Zwecke einer Bewegung der Bogenansätze das zu erhitzende
Medium in seiner-Gesamtheit oder auch nur teilweise tangential in den Raum zwischen
den Elektroden einbringen (deutsche Patentschriften 15 64 333 und 22 36 487). Bei
einem auf diese Weise wirbelstabilisierten Lichtbogen wird der Bogenansatz zwar in
Umfangsrichtung angetrieben, doch wird ihm infolge der axialen Geschwindigkeitskomponente
des Gases, die durch die Durchströmung der hohlzylindrischen Elektroden hervorgerufen
wird, auch eine Längsbewegung aufgezwungen. Der.Lichtbogen oszilliert zwischen verschiedenen
Fußpunkten,wodurch seine Säulenlänge und damit Spannung zeitlich veränderliche Werte
annimmt. Naturgemäß läßt sich auf diese Weise ein zeitlich konstantes und räumlich
homogenes Heißgas oder Plasma nicht erzielen.
[0006] Andere Einrichtungen machen sich die physikalische Tatsache zunutze, daß ein Lichtbogen
durch elektromagnetische Kräfte bewegt werden kann. Es sind technische Ausgestaltungen
bekannt, bei denen das hierzu erforderliche Magnetfeld mittels in der Nähe einer oder
beider Elektroden angeordneter Spulen erzeugt wird (deutsche Patentschriften 15 64
333 und 19 33 306). Diese Ausführungen sind indessen vom Prinzip her so beschaffen,
daß ein wesentlicher Teil der Bogensäule und zumindest ein Bogenansatz sich in einen
Bereich mit anwachsendem Magnetfeld erstrecken muß. Aus der Impulsgleichung läßt sich
theoretisch ableiten und die praktische Erfahrung zeigt, daß dieser Effekt nicht nur
zu einer Verkürzung der Bogensäule und damit Reduzierung der Spannung führt, sondern
auch Anlaß zur Instabilität gibt, was sich nachteilig auf die Erzielung stationäre
Plasmazustände auswirkt.
[0007] Während die meisten Hochdruckplasmaerzeuger Elektroden aus Kupfer verwenden, läßt
sich bei mit Gleichstrom betriebenen Apparaturen die Kathode auch aus Wolfram oder
thoriertem Wolfram herstellen (DE-OS 20 27 626, DE-PS 20 33 072). Jedoch erweist sich
in der Praxis, da-ß bei Drücken höher als etwa 2 bar und Stromstärken über etwa 25o-bis
3oo A die thermische Belastung an der Spitze einer kegelförmigen Kathode, wie sie
entsprechend der DE-OS 20 27 626 ausgeführt wird, so hoch wird, daß das Material im
Bogenansatz schmilzt und als Verunreinigung in das Plasma gelangt. Dieser Effekt wird
zwar in der technischen Ausführung nach der DE-PS 20 33 072 vermieden, indem eine
bestimmte Menge des Bogengases in eine hohlförmige Kathode strömt und dort zum Bogenansatz
führt. Da der Bogen jedoch keinen bevorzugten Ansatzpunkt findet, vollführt er erfahrungsgemäß
eine erratische Bewegung, welche ihrerseits
Spannungsfluktuationen und letztlich Temperaturschwankungen nach sich zieht.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gleichstrom-Plasmabrenner derart
zu verbessern, daß mit ihm Gase und Gasgemische bei Drücken bis zu 20 bar auf Temperaturen
im Bereich von einigen 100 Grad bis ca. 20.000 K aufgeheizt werden können, wobei hohe
Standzeiten der Elektroden, Sauberkeit des Plasmas, hoher Wirkungsgrad sowie Stationarität
und räumlich gleichförmige Verteilung der Gaseigenschaften erreicht werden sollen.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einem Plasmabrenner der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Kathode eine durchgehende Innenbohrung aufweist, durch die
ein Teil des zu erwärmenden Gases in den Plasmabrenner einführbar ist.
[0010] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß durch die Ausgestaltung
der Kathode mit einer ringförmigen Kante der Kathodenansatz und infolge der axialen
Gasströmung auch der Anodenansatz des Lichtbogens jeweils in einer bestimmten axialen
Position fixiert sind, wodurch sich eine zeitlich gleichbleibende Bogenlänge und Bogenspannung
und schließlich Temperatur ergibt. Andererseits wird der Lichtbogen aber als solcher
durch elektromagnetische Kräfte in Rotation versetzt, wodurch sich seine Elektrodenansätze
in Umfangsrichtung rasch bewegen, was zu einer extrem kurzen Verweilzeit an einem
bestimmten Flächenelement führt. Dadurch unterbleibt ein Abschmelzen des Elektrodenmaterials,
und es können hohe Standzeiten und saubere Plasmen erzielt werden.
[0011] Es ist dabei wichtig, daß ein Teil des zugeführten, zu erwärmenden Gases durch die
Innenbohrung der Kathode zugeführt wird, da diese Strömung auf der Innenseite der
Kathode den Ansatzpunkt des Plasmabogens von der Innenfläche der Kathode weg auf die
ringförmige Kante verlagert. Nur beim Ansatz des Plasmabogens an der ringförmigen
Kante verläuft der Bogenansatz parallel zum Magnetfeld, und nur dann ist gewährleistet,
daß die Bogenlänge und damit die Bogenspannung im Betrieb des Plasmabrenners gleich
bleibt.
[0012] Günstig ist es, wenn die Kathode aus Thoriumwolfram besteht.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die ringförmige
Kante Schneidenform hat.
[0014] Die Anode kannKreiszylinderform haben und eine lichte Weite aufweisen, die mindestens
so groß ist wie der Außendurchmesser der Kathode. Vorzugsweise ist der Außendurchmesser
der Kathode erheblich kleiner als die lichte Weite der Anode, so daß sich ein relativ
breiter Ringspalt zwischen beiden ergibt. Dadurch strömt das zugeführte Gas mit relativ
geringer Geschwindigkeit in den Plasmabrenner ein, so daß sich im Bereich der Unterkante
der Kathode an deren Innenseite kein starker Unterdruck ausbildet. Die Ausbildung
eines Unterdruckes wäre ungünstig, da der Plasmabogen die Tendenz hat, in das Gebiet
niedrigeren Druckes zu wandern, so daß bei sehr rascher Strömung des zufließenden
Gases und starker Unterdruckbildung auf der Innenseite der Kathode der Ansatzpunkt
des Plasmabogens
- an die Innenfläche der Kathode wandern würde. Eine solche Wanderung wäre nachteilig,
da dann der Plasma- bo
genansatz nicht mehr parallel zu den Magnetfeldlinien verläuft. Dieser nichtparallele
Verlauf führt zu einer Rotationsbewegung des Plasmabogenansatzes, und zwar in entgegengesetzter
Richtung wie bei der Anode, so daß insgesamt eine Verzwirbelung des Plasmabogens eintritt,
der dadurch nicht mehr die geforderte Gleichmässigkeit aufweisen kann. Durch die Erweiterung
des Einlaßspaltes für das zuströmende Gas wird die Ausbildung eines Unterdrucks an
der Innenseite der Kathode vermieden, so daß auch der Plasmabogen keine Tendenz hat,
von der Kante weg in das Innere der Kathode zu - wandern. Zusätzlich wird im übrigen
der Ausbildung eines Unterdruckes auf der Innenseite der Kathode noch durch das durch
die Innenbohrung zuströmende Gas entgegengewirkt.
[0015] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß zur Erzeugung des - Magnetfeldes konzentrisch zur Kathodenachse eine Magnetspule
oder ein Permanentmagnet derart angeordnet sind, daß deren Symmetrieebene in einem
Bereich zwischen der ringförmigen Kante der Kathode und einer um maximal fünf Durchmesser
der ringförmigen Kante in Gegenstromrichtung verschobenen Ebene liegt.
[0016] Vorzugsweise sind die Kathode und/oder das Magnetfeld erzeugende Element in axialer
Richtung verstellbar. Durch diese Anordnung befindet sich der Lichtbogenansatz in
einem im wesentlichen achsparallelen Magnetfeld. Durch die axiale Verstellung der
Kathode-und/oder des magnetfelderzeugenden Elementes lassen sich die effektive Länge
des Lichtbogens und damit seine Spannung einstellen, wodurch wiederum die Temperatur
veränderbar ist.
[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
sich an den Brennraum eine Ausgleichskammer mit einem äußeren Gehäuse und einem darin
angeordneten Mantel anschließt und daß zwischen Gehäuse und Mantel ein sich im wesentlichen
über die gesamte Höhe der Ausgleichskammer erstreckender Ringraum angeordnet ist,
der einerseits mit einer Gaszufuhrleitung und andererseits über Bohrungen im Mantel
mit dem Innenraum der Ausgleichskammer in-Ver-bindung steht. Der Mantel besteht vorzugsweise
aus einem refraktären Material. Günstig ist es auch,-wenn das Gehäuse auf der dem
Ringraum zugewandten Seite spiegelnd bearbeitet ist.
[0018] Diese Ausgestaltung ermöglicht es, daß durch eine Gaszuführung in den Raum zwischen
dem Mantel unddem Gehäuse ein Gas eingeleitet werden kann, welches dem Mantel Wärme
entzieht, ehe es durch Einlaßöffnungen im Mantel in die Ausgleichskammer eintritt.
Gleichzeitig wird der Energiefluß vom Mantel zur gekühlten Wand des Gehäuses auf 30
% des Wertes reduziert, der in bekannten Einrichtungen auftritt, in denen der Energiefluß
vom heißen Gas an die gekühlte Wand durch konvektiven Wärmeübergang vonstatten geht,
da der Energiefluß vom Mantel zur gekühlten Wand bei der erfindungsgemäßen Ausgleichskammer
nur durch Strahlungstransport erfolgen kann.
[0019] Es wird also durch die Kombination von Strahlungskühlung und konvektiver Kühlung
in der an den Entladungsraum anschließenden Ausgleichskammer der Wärmeverlust auf
ein Mindestmaß reduziert. Dies führt zu hohen Werten des Gesamtwirkungsgrades der
Einrichtung. Schließlich gestattet die Einblasung von Gasen durch die Öffnungen im
Mantel zusätzlich, beliebige Temperaturen bei optimalen Betriebszuständen des Brenners
auch in solchen Gasgemischen zu erzielen, bei denen eine Komponente schädliche Wirkungen
auf die Kathode bei einer direkten Aufheizung in der Lichtbogenentladung hätte.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0021] Nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im
Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Die Zeichnung zeigt ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel eines Plasmabrenners im Längsschnitt.
[0022] Ein zylinderförmiges Gehäuse 1 weist eine zentrale Längsbohrung 2 auf, die in ihrem
oberen Bereich mittels einer Isolierhülse 3 und in ihrem unteren Bereich mittels einer
kreiszylinderförmigen Anode 4 ausgekleidet ist. In die Längsbohrung 2 ragt von der
offenen Oberseite her eine stabförmige Kathode 5 mit einer zentralen Längsbohrung
6. Die Kathode 5 ist im Bereich ihres freien Endes konisch zugespitzt, so daß sich
am Auslaß der Längsbohrung 6 eine schneidenförmige Ringkante 7 ergibt. Der Außendurchmesser
der stabförmigen Kathode 5 ist kleiner als die lichte Weite der Isolierhülse 3 und
der Anode 4, so daß zwischen diesen und der Kathode 5 ein Ringspalt 8 ausgebildet
wird.
[0023] Das zylinderförmige Gehäuse 1 ist von einer Magnetspule 9 umgeben, die durch eine
in der Zeichnung nicht dargestellte Stromquelle erregt werden kann. Die Magnetspule
9 ist in Richtung der Gehäuselängsachse verschieblich. Ebenso kann die stabförmige
Kathode 5 in Richtung der Gehäuselängsachse verschieblich sein.
[0024] An das Gehäuse 1 schließt sich stromabwärts eine Ausgleichskammer 1o mit einem ebenfalls
zylinderförmigen Gehäuse 11 und einem mit der Längsbohrung 2 in Verbindung stehenden
Hohlraum 12 an. In den Hohlraum 12 ist ein kreiszylinderischer Mantel 13 derart eingesetzt,
daß er in seinen Endbereichen 14 und 15 an Ringstegen 16 und 17 am oberen und am unteren
Ende des Gehäuses 11 dicht anliegt, während im übrigen Bereich zwischen Mantel 13
und Gehäuse 11 ein Ringraum 18 gebildet wird. Dieser Ringraum 18 steht über eine kanalförmige
Leitung 19 mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Gasquelle und über Öffnungen
2o im Mantel 13 mit dem Innenraum 21 der Ausgleichskammer 1o in Verbindung-Die gehäuseseitigen
Seitenwände 22 des Ringraumes 18 sind spiegelnd bearbeitet. Der Mantel 13 besteht
vorzugsweise aus einem refraktären Material.
[0025] Im Betrieb des beschriebenen Plasmabrenners strömt das Arbeitsgas einerseits durch
den Ringspalt 8 und andererseits durch die Längsbohrung 6 in das Innere des Gehäuses
1 ein und fließt dabei im wesentlichen achsparallel durch diesen. Zwischen der Anode
4 und der Kathode 5 brennt ein Lichtbogen, wobei der kathodenseitige Lichtbegenansstz
an der schneidenförmigen Ringkante 7 lokalisiert ist, Die Magnetspule 9 wird erregt
und erzeugt dabei ein Magnetfeld, das im Bereich der Ringkante 7 im wesentlichen achsparallel
verläuft, während es in einem stromabwärts gelegenen Bereich divergiert. Durch dieses
Magnetfeld wird der Lichtbogen um die Gehäuselängsachse herum in Drehung versetzt,
so daß der kathodenseitige Ansatzpunkt des Lichtbogens an der schneidenförmigen Rangkante
7 entlangwandert. Dabei verläuft der Ansatzpunkt in einer radialen Ebene, so daß sich
die Länge des Lichtbogens nicht verändert, es bleiben also auch Spannung und Temperatur
des Lichtbogens bei dieser Wanderung konstant. Wesentlich ist dabei, daß das Magnetfield
im Bereich der Ringkante im wesentlichen achsparallel verläuft. Zu diesem Zweck wird
die Magnetspule 9 in eine entsprechende Axialposition verschoben, erfindungsgemäß
wird sie derart angeordnet,
'daß ihre symmetrieebene in einem Bereich zwischen der ringförmigen Kante 7 der Kathode
5 und einer um maximal fünf Durchmesser der ringförmigen Kante 7 in Gegenstromrichtung
verschobenen Ebene liegt ., Durch Veränderung der Axialposition der Magnetspule 9
und/oder der stabförmigen Kathode läßt sich die Länge des Lichtbogens und damit seine
Temperatur beeinflussen. Es ist also in einfacher Weise möglich, eine gewünschte Temperatur
einzustellen, die wegen der konstanten Länge des Lichtbogens auch zeitlich konstant
bleibt. Dadurch, daß der kathodenseitige Lichtbogenansatz längs der Ringkante 7 wandert,
ist die Verweilzeit des Ansatzes in einem bestimmten Flächenelement extrem kurz und
es tritt praktisch keine Elektrodenerosion ein. Auch der anodenseitige Ansatzpunkt
ist durch das divergierende Magnetfeld im Bereich der Anode in axialer Richtung definiert,
während in Umfangsrichtung eine Wanderung des Ansatzpunktes gewährleistet ist.
[0026] Aufgrund der Wanderung des kathodenseitigen Ansatz- - punktes können auch bei hohen
Leistungen Kathoden aus üblichen Materialien verwendet werden, günstig ist es jedoch,
die Kathode zusätzlich aus hochwärmefestem Material herzustellen, beispielsweise aus
Thoriumwolfram.
[0027] Günstige Leistungsdaten ergeben sich insbesondere dann, wenn die Anode Kreiszylinderform
hat und eine lichte Weite aufweist, die mindestens so groß ist wie der äußere Durchmesser
der Kathode 5.
[0028] Selbstverständlich kann die Magnetspule 7 durch einen entsprechend magnetisierten
Permanentmagneten ersetzt werden.
[0029] Die durch den Lichtbogen erhitzten Gase treten nach dem Durchlaufen des Lichtbogens
in die Ausgleichskammer 1o ein. Hier sorgt der vorzugsweise aus einem refraktären
Material bestehende Mantel 14 zusammen mit dem Ringraum 18 für eine gute thermische
Isolierung der Gase. Da der Mantel 14 nur in einem kleinen Bereich in direktem Wärmeleitungskontakt
mit dem gekühlten Gehäuse 11 steht, kann Wärme vom Mantel 14 auf das Gehäuse 11 im
wesentlichen nur durch Strahlung übertragen werden. Durch die spiegelnde Bearbeitung
der gehäuseseitigen Seitenwände 22 des Ringraumes 18 werden Strahlungsverluste zusätzlich
herabgesetzt. Insgesamt wirkt damit der Mantel 14 als Hitzeschild.
[0030] Über die Leitung 19, den Ringraum 18 und die öffnungen 2o kann dem erhitzten Gas
im Innenraum 21 der
Ausgleichskammer ein weiteres Gas oder eine Gasmischung zugemischt werden. Dieses durch
den Ringraum 18 eintretende Gas wird in diesem vorgewärmt. so daß ein Teil der Wärmeverluste
auf diese Weise wieder ausgeglichen werden kann. Durch die Zumischung weiterer Gase
kann die gewünschte Endtemperatur des aus der Ausgleichskammer austretenden Gasgemisches
eingestellt werden. Günstig ist es auch, daß dem hocherhitzten Gas Gasbestandteile
zugemischt werden können, die nicht selbst im Plasmabrenner auf die dort herrschenden
hohen Temperaturen erhitzt werden können, sei es,daß sie bei diesen Temperaturen zersetzt
werden, sei es, daß sie bei diesen Temperaturen schädliche Reaktionen mit den Bauteilen
des Plasmabrenners eingehen.
[0031] Mit der Kombination des beschriebenen Plasmabrenners und der Ausgleichskammer gelingt
es also, Gase auch bei hohen Drücken (bis 20 bar) auf extrem hohe Temperaturen (bis
20.000 K) zu erhitzen und gleichzeitig die Endtemperatur des Gases exakt, reproduzierbar
und konstant einzustellen, wobei die Abnützung des Plasmabrenners im Betrieb auf ein
Mindestmaß herabgesetzt wird. Die Temperaturregelung kann in zweifacher Weise erfolgen,
nämlich durch Verschiebung der Magnetspule 9 und/oder der Kathode 5 und durch Zumischung
eines Gases in der Ausgleichskammer. Man erhält damit eine äußerst variable und im
Aufbau einfache Kombination.
1. Gleichstrom-Plasmabrenner mit einer stabförmigen Kathode und einer konzentrisch
dazu angeordneten, rotationssymmetrischen Anode und einem Ringspalt zwischen Kathode
und Anode zur Zuführung des zu erwärmenden Gases, wobei die Kathode an ihrem freien
Ende eine ringförmige Kante aufweist und wobei sich das freie Ende der Kathode in
einem achsparallelen, zeitlich konstanten Magnetfeld befindet, während im stromabwärts
des freien Endesder Kathode gelegenen Bereich ein in Strömungsrichtung divergierendes,
zeitlich konstantes Magnetfeld existiert., dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode
(5) eine durchgehende Innenbohrung (6) aufweist, durch die ein Teil des zu erwärmenden
Gases in den Plasmabrenner einführbar ist.
2. Plasmabrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsstärke
des Gases in der Innenbohrung (6) derart einstellbar ist, daß der Ansatzpunkt des
Plasmabogens von der Innenseite der Kathode (5) auf die ringförmige Kante (7) getrieben
wird.
3. Plasmabrenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (5)
aus Thoriumwolfram besteht.
4. Plasmabrenner nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die ringförmige Kante (7) Schneidenform hat.
5. Plasmabrenner nach einem der voranstehenden'Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (4) Kreiszylinderform hat und eine
lichte Weite aufweist, die mindestens so groß ist wie der Außendurchmesser der Kathode
(5).
6. Plasmabrenner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser
der Kathode '(5) erheblich kleiner ist als die lichte Weite der Anode (4).
7. Plasmabrenner nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung des Magnetfeldes konzentrisch zur Kathodenachse eine Magnetspule
(9) oder ein Permanentmagnet derart angeordnet sind, daß deren Symmetrieebene in einem
Bereich zwischen der ringförmigen Kante (7) der Kathode (5) und einer um maximal fünf
Durchmesser der ringförmigen Kante (7) in Gegenstromrichtung verschobenen Ebene liegt.
8. Plasmabrenner nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kathode und/oder das Magnetfeld erzeugende Element (9) in axialer Richtung
verstellbar sind.
9. Plasmabrenner nach einem der voranstehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas achsparallel zugeführt wird.
10. Plasmabrenner nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an den Brennraum eine Ausgleichskammer (10) mit einem äußeren Gehäuse (11)
und einem darin angeordneten Mantel (14) anschließt und daß zwischen Gehäuse (11)
und Mantel '(14) ein sich im wesentlichen über die gesamte Höhe der Ausgleichskammer
(10) erstreckender Ringraum (18) angeordnet ist, der einerseits mit einer Gaszufuhrleitung
(19) und andererseits über Bohrungen (2o) im Mantel (14) mit dem Innenraum (21) der
Ausgleichskammer (10) in Verbindung steht.
11. Plasmabrenner nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (14) aus einem refraktären Material besteht.
12. Plasmabrenner nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (11) auf der dem Ringraum (18) zugewandten
Seite spiegelnd bearbeitet ist.
13. Plasmabrenner nach einem der Ansprüche 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichskammer (10) von zylindrischer,
halbzylindrischer, prismatischer oder sphärischer Form ist.
14. Plasmabrenner nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hauptsache der Ausgleichskammer (10).parallel oder senkrecht zu der des Plasmabrenners
angeordnet ist.