[0001] Die Erfindung betrifft einen transportablen Steharbeitssitz mit einem im wesentlichen
kreisrunden, flach auslaufenden, wegrutschgesicherten Standfuss, einer Stützsäule
und einem am oberen Ende der Stützsäule angeordneten, schalenförmigen Sitz mit hochgezogener
Hinter- und nach vorn abfallender Vorderkante.
[0002] Steharbeitssitze sind insbesondere dort von grossem Nutzen, wo an einem Arbeitsplatz
die Verwendung eines üblichen Sitzmöbels mit im wesentlichen waagrecht liegenden Oberschenkeln
nicht möglich ist. Zum Beispiel, wenn bei einer zu bedienenden Maschine eine besondere
Arbeitshöhe, oder ein besonderer Greifbereich notwendig sind, oder wenn der freie
Raum für die Oberschenkel, die Knie oder die Füsse des Arbeitenden durch Maschinenteile
beengt sind.
[0003] An solchen Arbeitsplätzen eingesetzte Steharbeitssitze bewirken eine physische Entlastung
des Arbeitenden mit der Folge einer erhöhten Konzentration auf die durchzuführende
Arbeit und Vermeidung von muskulären Verkrampfungen und Ermüdungen. Derartige Steharbeitssitze
übernehmen einen wesentlichen Teil der Oberkörperlast des Benutzers und ermöglichen
eine weitgehende Streckung der Beine, so dass diese nur eine Stütz- und Stabilisierungsfunktion
auszuüben haben und die Beinmuskeln weitgehend entspannt werden können. Darüber hinaus
ermöglichen sie einen Wechsel zwischen stehender und sitzender Haltung.
[0004] Ein Steharbeitssitz der eingangs genannten Art ist bekannt zum Beispiel aus der DE-OS
2642 112. Nachteile des bekannten Steharbeitssitzes bestehen u.a. darin, dass die
Stützsäule gegenüber dem Standfuss Neigungen ausführen kann, und der Sitz starr mit
der Stützsäule verbunden ist. Die Neigbarkeit der Stützsäule erweitert zwar den Greifbereich
eines Benutzers, jedoch fördert der sich mitneigende Sitz ein Abrutschen des Benutzers,
und wird der Benutzer zu Auffangbewegungen seiner Beine gezwungen, um nicht umzukippen.
Dadurch wird eine optimale Entspannung des Benutzers hinsichtlich der Sitzsituation
verhindert und die ausschliessliche Konzentration auf die Arbeit gestört. Durch die
starre, nicht drehbare Befestigung des Sitzes an der Stützsäule wird des weiteren
das Besteigen und Verlassen desselben bei beschränktem Knieraum erschwert. Der Standfuss
besteht aus Aluminiumguss und macht damit den Steharbeitssitz nicht nur unhandlich
schwer, sondern auch materialaufwendig und damit teuer.
[0005] Aus der DE-PS 2618 292 und der DE-OS 2641 242 ist ein Steharbeitssitz bekannt, bei
dem ein zusammenklappbares Rohrgestell die Abstützung zum Boden übernimmt und am oberen
Ende eines Rohrbügels eine kleine Sitzfläche höhenverstellbar angeordnet ist. Nachteilig
an dieser Lösung ist insbesondere, dass der vordere Rohrbügel die Bewegungsmöglichkeit
der Beine und Füsse beeinträchtigt und eine Stolpergefahr darstellt. Der Greifbereich
ist beschränkt, da der Sitz nicht drehbar ist.
[0006] Beiden bekannten Steharbeitssitzen ist der Nachteil gemeinsam, dass die Sitzflächen
der Sitze den physiologischen Bedürfnissen des Gesässes und der Oberschenkel eines
Benutzers nicht geeignet Rechnung tragen, so dass sich beispielsweise an hochempfindlichen
Körperstellen übermässig grosse Flächenpressungsdrücke ergeben. Diese werden auch
nicht durch die vorgesehene Polsterung vermieden, da die Sitze aus Integralschaum
im rauhen Werkstattbetrieb widerstandsfähig und deshalb relativ hart ausgeführt werden
müssen.
[0007] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, -löst die Aufgabe, einen ergonomisch und physiologisch vorteilhaften
Steharbeitssitz zu schaffen, der unter geringem Materialaufwand relativ preisgünstig
herzustellen ist. Denn gerade bei Einrichtungen im Produktionsbereich entscheidet
oftmals der Preis über die Anschaffung eines Arbeitshilfsmittels, selbst wenn andere
Vorteile desselben evident sind.
[0008] Der erfindungsgemässe Steharbeitssitz weist insbesondere die Vorteile auf, dass er
eine für den rauhen Werkstattbetrieb geeignete Robustheit besitzt, handlich und leicht
transportabel ist, stolpersicher ist, eine grosse Fussfreiheit und einen grossen Greifbereich
ermöglicht, trotzdem aber auch vom Benutzer ausgeübte Tangentialkräfte aufzunehmen
vermag, die Druckverteilung am Gesäss und die Stützung des Beckens des Benutzers optimiert,
und ein Abrutschen des Benutzers und eine Kyphosierung von dessen Wirbelsäule vermeidet,
und dass er dennoch preisgünstig und materialsparend herstellbar ist.
[0009] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachstehend anhand
von Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispielen. Dabei zeigt:
Fig.l eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Steharbeitssitzes im Schnitt,
Fig.2 die Ansicht eines Teils des Sitzes aus Fig.l von hinten im Schnitt, und
Fig.3 die in Fig.l angedeutete Dreharretiervorrichtung der Stützsäule im einzelnen.
[0010] Der in Fig.l dargestellte Steharbeitssitz weist einen extrem flach auslaufenden,
leichten und dennoch stabilen, kreisrunden Standfuss 1 auf. Dieser besteht aus einem
schalenförmigen Oberblech 6 und einem ebenen Unterblech 7, die an ihrem Aussenrand
unmittelbar, und im Zentrum über den Stützring 8 fest miteinander verbunden sind.
Die Verbindung wird vorzugsweise durch Punktschweissen hergestellt. Wie ersichtlich,
ergibt sich damit im Querschnitt ein Dreiecksverband, in welchem die auftretenden
Biegemomente in Druck- und Zugkräfte umgesetzt werden. Dadurch kann kostengünstiges,
dünnes Stahlblech verwendet werden, das zwecks Korrosionsfestigkeit bereits mit einem
Oberflächenschutz versehen, z.B. verzinkt, sein kann, so dass eine nachträgliche Behandlung
entfällt. Die notwendige Beulsteifigkeit der Bleche wird durch Sicken 9 bzw. 10 erreicht.
[0011] Ein aussen umlaufender Profilring 21 aus vorzugsweise elastischem Material, z.B.
Gummi oder Weich-PVC, endlos verschweisst, ergibt einen wegrutschsicheren und schonenden
Bodenkontakt. Durch einen stufenförmigen Absatz des Oberbleches 6, bzw. durch eine
Ringsicke im Unterblech 7, in welche eine entsprechende Lippe des Profilringes 21
greift, wird erreicht, dass derselbe formschlüssig fixiert wird. Das ist wichtig,
damit der Stuhl verschoben werden kann, ohne dass sich der Ring löst.
[0012] Mit dem Standfuss 1 ist die rohrförmige Stützsäule 2 starr verbunden. Sie besteht
aus einem Unterrohr 26, einem Oberrohr 27, und einem Spindelrohr 37. Das Unterrohr
26 ist durch Form- oder Stoffschluss mit dem Stützring 8 verbunden. Es umfasst das
Oberrohr 27, das seinerseits das Spindelrohr 37 umgreift. Spindelrohr 37 und Oberrohr
27 sind am Tragring 28 drehbar gelagert und durch die Stuhlsäulenführung 33 geführt.
Das Spindelrohr 37 ist im Oberrohr 27 axial verschiebbar, wenn der Verriegelungtbolzen
38 gelöst wird, so dass die Höhe des Sitzes eingestellt werden kann. Diese Mechanik
ist bekannt und braucht deshalb nicht weiter beschrieben werden.
[0013] Am oberen Ende des Unterrohres 26 ist eine Dreharretiervorrichtung 11 vorgesehen.
Sie weist einen Betätigungsknopf 22 mit einem Zapfen 29 auf, der in ein Loch 30 (Fig.3)
des Oberrohres 27 einrasten kann. Der Zapfen 29 kann sowohl in herausgezogener als
auch in eingerasteter Stellung fixiert werden. Bei herausgezogenem Zapfen 29 ist die
Säule 2 demnach um ihre Längsachse frei drehbar, andernfalls in ihrer Drehbarkeit
arretiert.
[0014] Am oberen Ende des im Oberrohr 27 geführten Spindelrohres 37 ist starr eine Sitzträgerplatte
12 befestigt. Sie trägt den Sitz 3 mit der Sitzfläche 16. Der Sitz 3 ist im dargestellten
Beispiel vorn an zwei Gelenkpunkten 13 aufgehängt, von denen in Fig.l einer zu sehen
ist. In diesen Gelenkpunkten 13 können entweder übliche Scharniere, oder, wie gezeichnet,
handelsübliche Metall-Gummi-Elemente verwendet werden, deren Elastizität ausreicht,
um einen Gesamtneigungswinkel des Sitzes 3 von ca. 15° abzudecken. Hinten wird der
Sitz 3 über eine in der Symmetrieebene des Sitzes 3 gelegene Feder 14 abgestützt,
die an geeignet ausgebildeten Vorsprüngen der Sitzträgerplatte 12 und des Sitzes 3
in unverrückbarer Position festgehalten wird.
[0015] Die Neigung des Sitzes 3 kann stufenlos über die in Fig.2 näher dargestellte Neigungsverstellvorrichtung
15 eingestellt werden, die mittels Klemmschluss über den Betätigungsgriff 20 feststellbar
und lösbar ist.
[0016] Die Sitzfläche 16 des Sitzes 3 ist grundsätzlich schalenförmig gestaltet, jedoch
so modifiziert, dass sich eine optimale Druckverteilung an Gesäss und Oberschenkeln
des Benutzers, und eine minimale Abrutschgefahr ergeben: die Hinterkante 5 des Sitzes
3 ist bis etwa zum Beckenrand eines durchschnittlichen Benutzers hochgezogen, die
Vorderkante 4 ist mit einem Radius von 60 mm bis 100mm, vorzugsweise ca. 80 mm abgerundet,
die Seitenkanten sind im Gesässbereich leicht hochgezogen, in der Mitte, zwischen
den Oberschenkeln des Benutzers, ist ein Mittelwulst vorgesehen, und die Oberfläche
weist eine Riffelung 17 auf. Verbindungsbohrungen 18 bewirken eine Entlüftung des
Raumes zwischen Gesäss und Sitzfläche 16.
[0017] Hinten ist am Sitz 3 eine Griffmuschel 19 vorgesehen, mittels welcher in einfacher
Weise ein Ortswechsel des Steharbeitssitzes vorgenommen werden kann.
[0018] Der steife Standfuss 1 des dargestellten Steharbeitssitzes und die starr darin befestigte
Stützsäule 2 und der starr auf dieser befestigte Sitz 3 geben dem Benutzer einen stabilen
Halt. Wenn die Säule 3 drehbar eingestellt ist, hat der Benutzer beim seitlichen Materialzu-
und -abfluss die Möglichkeit einer entsprechenden Oberkörperbewegung. Wird die Säule
3 über die Vorrichtung 11 arretiert, so kann der Benutzer grössere tangentiale Kräfte
über den Sitz aufnehmen, ohne sie mit den Füssen abfangen zu müssen. Bei beschränktem
Knieraum kann der Sitz 3 zum Besteigen oder Verlassen aus der Arbeitsrichtung herausgedreht
werden.
[0019] Der Sitz 3 ist durch seine stufenlose Neigbarkeit in Längs- bzw. Sitzrichtung optimal
anpassbar an die jeweilige Arbeitssituation, die Konstitution und Körpergrösse des
Benutzers. Wird die Neigungsverstellvorrichtung 15 gelöst, so ist dynamisches Sitzen
mit wechselnder Sitzneigung möglich, wobei die Feder 14 das anteilige Oberkörpergewicht
des Benutzers ausgleicht. Andererseits wirkt die Feder 14 auch als Vorholfeder, d.h.
die gewünschte Sitzneigung wird gefunden, indem der Benutzer mit dem Gesäss den Sitz
3 in die gewünschte Stellung drückt und danach die Neigungsverstellvorrichtung 15
feststellt.
[0020] Die geschilderte besondere Gestaltung der Sitzfläche 16 des Sitzes 3 bewirkt im einzelnen,
dass der grösste Teil der von der Oberkörperlast erzeugten Kräfte im Bereich der Sitzbeinhöcker
in die Sitzfläche 16 eingeleitet wird, dennoch aber auch die sehr viel druckempfindlicheren
anderen Teile des Gesässes und der Oberschenkel geeignet abgestützt werden. Die Stützung
des Beckens des Benutzers verhindert eine nachteilige Kyphosierung der Wirbelsäule,
. insbesondere im Lendenwirbelbereich. Die Riffelung 17 und der Mittelwulst verhindern
ein Abrutschen des Benutzers selbst bei stark nach vorn geneigten Sitz, während die
Abrundung der Vorderkante 4 eine minimale Druckbelastung und allmähliche Druckeinleitung
an den Oberschenkeln bewirkt.
[0021] Der seitliche und hintere Rand der Sitzfläche 16 geht in eine sich im wesentlichen
vertikal nach unten erstrekkende, umlaufende Wandung über. Diese Wandung ergibt auf
Grund ihrer Steghöhe eine hohe Steifigkeit des Sitzes 3, und lässt darüber hinaus
den Sitz in sich geschlossen erscheinen. Sie wirkt ferner als Sicherheitsabdeckung
für den seitlich eingelassenen Betätigungsgriff 20 (Fig. 2) sowie der Neigungsverstellvorrichtung
15. Diese Abdeckung ist im rauhen Werkstattbetrieb wichtig. Hinten ermöglicht die
Wandung die integrale Einfügung der Griffmuschel 19.
[0022] In Fig.2 ist die Neigungsverstellvorrichtung 15 näher dargestellt. Sie besteht aus
zwei parallel laufenden, senkrecht zur Drehachse stehenden, in der Symmetrieachse
des Sitzes 3 gelegenen Metallzungenpaaren 23, 24. Das untere Metallzungenpaar 23 ist
fest mit der Sitzträgerplatte 12 verbunden und verläuft von unten nach oben, das andere
ist fest unterhalb der Sitzfläche 16 befestigt und verläuft von oben nach unten. Ein
Metallzungenpaar - im dargestellten Beispiel das untere - besitzt Langlochschlitze,
das andere ein rundes Durchgangsloch. Durch entsprechende Zwischenstücke und eine
drehbare Stange, die an ihrem Ende ein Gewinde besitzt, ist es möglich, die Zungen
gegeneinander zu verklemmen. Die Klemmkraft kann dabei relativ gering sein, da diese
Anordnung die Wirkungsweise einer Mehrscheiben-Kupplung besitzt. Ueber einen festverbundenen
Betätigungsgriff 20 in Form eines Handrades am Ende der Gewindestange wird das notwendige
Verklemmdrehmoment aufgebracht, bzw. die feste Verklemmung gelöst.
[0023] Das Handrad 20 ist seitlich im Sitz 3 eingelassen, also im günstigsten Griffbereich.
[0024] In Fig.3 ist die Dreharretiervorrichtung 11 näher dargestellt. Sie besteht aus einer
Hülse 31, die am Ende umgebördelt ist und damit als Widerlager für eine Eetätigungsfeder
32 dient. Die Hülse 31 ist mit einem Aussengewinde versehen und in das dazu gehörende
Innengewinde der Stuhlsäulenführung 33 eingeschraubt. Position und Festsitz der Hülse
31 sind durch eine formschlüssige Unterlegscheibe 34 und eine Kontermutter 35 gewährleistet.
In der Hülse 31 ist ein abgesetzter Zapfen 29 axial verschiebbar gelagert, dessen
freies Ende aus der Endöffnung der Hülse 31 herausragt, und der an diesem Ende einen
Betätigungsknopf 22 trägt. Der Absatz des Zapfens 29 dient als zweites Widerlager
für die Druckfeder 32. Ein quer verlaufender Schlitz am freien Ende der Hülse 31 nimmt
einen Anschlagstift 36 auf, der seinerseits mit dem freien Ende des Zapfens 29 fest
verbunden ist. Schlägt der Stift 36 auf dem Grund des Schlitzes an, dann bildet er
den Anschlag des Verriegelungszapfens 29 in verriegelter Stellung. Aus dem Schlitz
herausgezogen und um 90° gedreht ist der Verriegelungszapfen 29 dauernd entriegelt.
Wird der Verriegelungszapfen 29 nur gezogen, der Stift 36 jedoch im Schlitz belassen,
dann kann der Sitz 3 zur Seite gedreht werden. Wird er in die alte Position zurückgeschwenkt,
so rastet der Verriegelungszapfen 29 selbsttätig wieder ein.
[0025] Oberblech 6, Unterblech 7 und Stützring 8 des Standfusses 1 werden bevorzugt aus
Stahl- oder Aluminiumblech hergestellt. Alle drei Teile können aus kostengünstig herzustellenden
Ronden gefertigt werden. Ober- und Unterblech sind einfache Prägeteile. An den Verbindungsstellen
sind Punktflansche für kostengünstiges Punktschweissen vorgesehen.
[0026] Auch die Sitzträgerplatte 12 wird vorzugsweise aus Stahl-oder Aluminiumblech hergestellt,
wobei das untere Metallzungenpaar 23 einstückig angeformt ist.
[0027] Auch der Sitz 3, einschliesslich der Griffmuschel 19, ist so ausgelegt, dass er aus
einem einzigen Teil besteht und in einem einzigen Fertigungswerkzeug vorzugsweise
aus Kunststoff im Spritzgiessverfahren gefertigt werden kann. Um eine ausreichende
Eigensteifigkeit über entsprechend dimensionierte Wanddicken zu erhalten, kann in
vorteilhafter Weise Kunststoff mit einer Zellstruktur (TSG oder RSG) angewendet werden.
[0028] Der Sitz 3 kann auch aus zwei Teilen bestehen, einem tragenden Kern und einer ihn
umgebenden Polsterschicht. Diese Polsterschicht kann vorzugsweise aus sogenanntem
PUR-Integralschaum bestehen. In diesem Falle wird eine kompakte Aussenhaut und eine
zellartige Kernschicht erzeugt. Der tragende Teil kann mit eingeschäumt werden.
[0029] Der Standfuss 1 kann dadurch vereinfacht werden, dass der Stützring 8 in der Mitte
weggelassen und direkt durch das Standrohr 2 ersetzt wird. Nachteilig kann diese Lösung
dann sein, wenn man zwecks Vereinfachung der Lagerhaltung Füsse mit verschieden langen
Standrohren kombinieren will.
[0030] Schliesslich könnte noch die Sitzträgerplatte 12 drehbar auf dem Oberrohr 27 angeordnet
werden, wenn die Stützsäule 2 unverdrehbar ausgeführt werden soll.
[0031] Die Möglichkeit, den Sitz 3 um eine Achse in Sitzrichtung kippen zu können, ist ausdrücklich
nicht erwünscht, da hierdurch dem Benutzer wiederum das Gefühl einer instabilen Sitzsituation
vermittelt wird, das ihn zu unerwünschten Abfangbewegungen der Beine veranlasst.
Bezeichnungsliste
[0032]
1 Standfuss
2 Stützsäule
3 Sitz
4 Vorderkante
5 Hinterkante
6 Oberblech
7 Unterblech
8 Stützring
9 Sicke im Oberblech
10 Sicke im Unterblech
11 Dreharretiervorrichtung
12 Sitzträgerplatte
13 Gelenkpunkt
14 Feder
15 Neigungsverstellvorrichtung
16 Sitzfläche
17 Riffelung
18 Verbindungsbohrung
19 Griffmuschel
20 Betätigungsgriff
21 Profilring
22 Betätigungsknopf
23 unteres Metallzungenpaar
24 oberes Metallzungenpaar
25 Langloch
26 Unterrohr
27 Oberrohr
28 Tragring
29 Zapfen
30 Löcher
31 Hülse
32 Betätigungsfeder
33 Stuhlsäulenführung
34 Unterlegscheibe
35 Kontermutter
36 Anschlagstift
37 Spindelrohr
38 Verriegelungsbolzen
1. Transportabler Steharbeitssitz mit einem im wesentlichen kreisrunden, flach auslaufenden,
wegrutschgesicherten Standfuss, einer höhenverstellbaren Stützsäule und einem am oberen
Ende der Stützsäule angeordneten, schalenförmigen Sitz mit hochgezogener Hinter- und
nach vorn abfallender Vorderkante, dadurch gekennzeichnet, dass
- die Stützsäule (2) und der Standfuss (1) starr miteinander verbunden sind, und
- der Sitz (3) um die Längsachse der Stützsäule (2) ohne Beeinflussung seiner Höhe
drehbar und um eine Achse senkrecht zu dieser Längsachse und senkrecht zur Verbindungslinie
Vorderkante (4) / Hinterkante (5) (Sitzrichtung) neigbar ist, und
- die Hinterkante (5) des Sitzes (3) bis etwa zum Beckenrand eines durchschnittlichen
Benutzers hochgezogen ist, und
- die Vorderkante (4) des Sitzes (3) mit einem Radius von 60 bis 100 mm abgerundet
ist, und
- die Sitzfläche (16) des Sitzes (3) eine das Abrutschen eines Benutzers nach vorn
hemmende Gestaltung aufweist.
2. Steharbeitssitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Standfuss (1)
aus einem kreisringförmigen Oberblech (6) und einem kreisringförmigen Unterblech (7)
und einem in der Mitte angeordneten, den Standfuss (1) aufnehmenden Stützring (8)
besteht, und Ober- und Unterblech an ihrem Aussenrand unmittelbar und in der Mitte
über den Stützring (8) miteinander fest verbunden sind, derart, dass sich im Querschnitt
ein Dreiecksverband ergibt, und dass Ober- und Unterblech Beulsteifigkeit bewirkende
Sicken (9,10) aufweisen.
3. Steharbeitssitz nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz
(3) mit der Stützsäule (2) starr verbunden und diese senkrecht zum Standfuss (1) ausgerichtet
ist, und die Stützsäule (2) in sich um ihre Längsachse drehbar ist und eine Dreharretiervorrichtung
(11) aufweist.
4. Steharbeitssitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Ende der
Stützsäule (2) eine Sitzträgerplatte (12) befestigt ist, an welcher einerseits an
mindestens einem Gelenkpunkt (13) der Vorderteil des Sitzes (3) angelenkt ist, und
an welcher andererseits mindestens eine Feder (14) angeordnet ist, die den Hinterteil
des Sitzes (3) abstützt, und dass eine zwischen dem Hinterteil des Sitzes (3) und
der Sitzträgerplatte (12) wirkende Neigungsverstellvorrichtung (15) vorgesehen ist,
die durch Klemmschluss eine stufenlose Einstellung der Sitzneigung ermöglicht.
5. Steharbeitssitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (16)
des Sitzes (3) hochgezogene Seitenkanten und einen in Sitzrichtung verlaufenden Mittelwulst
hat.
6. Steharbeitssitz nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (16)
des Sitzes (3) eine quer zur Sitzrichtung verlaufende Riffelung (17), und Verbindungsbohrungen
(18) von der Sitzoberseite zur Sitzunterseite aufweist.
7. Steharbeitssitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (3) eine
sich vom Rand der Sitzfläche (16) im wesentlichen vertikal nach unten erstrekkende,
umlaufende Wandung aufweist, in welcher auf der Rückseite eine Griffmuschel (19),
und seitlich ein Betätigungsgriff (20) für die Neigungsverstellvorrichtung (15) des
Sitzes (3) eingelassen sind.
8. Steharbeitssitz nach Ansprüchen 2 und 7,dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (3)
ein integrales Kunststoff-Spritzgussteil ist, und die Teile des Standfusses (1) aus
korrosionsgeschütztem Stahlblech bestehen, und der Standfuss (1) an seinem Aussenrand
einen umlaufenden Profilring (21) aus elastischem Material aufweist, welcher im Ober-
und Unterblech formschlüssig fixiert ist.
9. Steharbeitssitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (3) aus
einem Kern und einem Mantel jeweils unterschiedlicher Kunststoffstrukturen besteht,
wobei der Kern zellenartig-tragend und der Mantel integralgeschäumt-polsternd ausgebildet
ist.
10. Steharbeitssitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Stützsäule
(2) ein Betätigungsknopf (22) für die Dreharretiervorrichtung (11) vorgesehen ist,
welcher in zwei Stellungen fixierbar ist, wobei in der einen Stellung die Stützsäule
(2) in ihrer Drehbarkeit arretiert, und in der anderen frei drehbar ist.