[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues, verbessertes Verfahren zum optischen
Aufhellen von Polyesterfasern im Ausziehverfahren mit Hilfe von üblichen Polyesteraufhellern
unter Mitverwendung von Nuancierfarbstoffen.
[0002] Beim Bleichen und optischen Aufhellen ist es eine oft geübte Methode, zur Verbesserung
des Bleich- bzw. Aufhelleffektes Violett-oder Blaufarbstoffe mitzuverwenden. Wird
ein derartiger Farbstoff gemeinsam mit einem optischen Aufheller appliziert, kann
dies zwei verschiedenen Zwecken dienen: einerseits kann eine Weissgradsteigerung durch
Kompensation des Gelbanteiles der Faser angestrebt werden, wobei der durch den Aufheller
auf der Faser erzeugte Farbton weitgehend beibehalten wird. Andererseits kann mit
besagtem Farbstoff eine Aenderung der Nuance des durch den Aufheller auf der Faser
erzeugten Farbtons angestrebt werden, wobei auch hier versucht wird, zusätzlich noch
eine Weissgradsteigerung zu erreichen. Man kann damit die jeweils gewünschte Nuance
des Weisses einstellen.
[0003] Besonders interessante Weisseffekte sind so auf Fasermaterialien mit hohem Grundweiss
zu erreichen, bei denen die Erreichung eines geringen Zuwachses an Helligkeit (Weissgrad)
einen erheblichen Mehraufwand im Bleich- bzw. Aufhellprozess bedeutet. Man setzt zur
Nuancierung kleine Mengen an Farbstoff, in der Regel etwa 0,0025 - 2,5 i
o, vorzugsweise 0,025 - 1,25 %, bezogen auf die eingesetzte Menge an Aufheller, zu.
Verfahrenstechnisch bereitet die Nuancierung von kontinuierlich herstellbaren optischen
Aufhellungen (z.B. im Foulardthermverfahren) im allgemeinen keine Schwierigkeiten.
Die Nuancierung, z.B. mit Dispersionsfarbstoffen, von optischen Aufhellungen nach
dem Ausziehverfahren ist hingegen häufig mit erheblichen Egalitätsproblemen behaftet.
Als nahezu unmöglich erwies sich bisher die Nuancierung von optischen Aufhellungen
mit Hilfe des Ausziehverfahrens auf Polyesterfasern, wenn dem Echtheitsstandard des
Aufhellers angepasste Dispersionsfarbstoffe als Nuancierfarbstoffe verwendet wurden.
Die übliche Aufhellung, aber auch das Färben von Polyesterfasern nach dem Ausziehverfahren
wird üblicherweise aus schwach sauren bis neutralen Bädern vorgenommen. Auf diese
Weise erhält man, wenn neben dem Aufheller ein Nuancierfarbstoff mitverwendet wird,
stark unegale Aufhellungen, da der Farbstoff sich rasch auf der Faser ablagert und
so das Gewebe an bestimmten Stellen zu stark anfärbt. Es wurde auch schon versucht,
diesem Nachteil durch Zusatz von Egalisiermitteln zu begegnen. Dadurch konnte aber
einerseits keine vollständige Behebung des Problems erreicht werden, andererseits
wird das Verfahren durch die Notwendigkeit des Einsatzes von teuren Egalisiermitteln
unwirtschaftlicher.
[0004] Es wurde nun ein neues, verbessertes Verfahren gefunden, das die eben beschriebenen
Nachteile der bekannten Verfahren auf einfache Art vollständig beseitigt.
[0005] Das erfindungsgemässe Verfahren zum optischen Aufhellen von Polyesterfasern im Ausziehverfahren
durch Behandlung der Fasern in einer wässerigen, einen oder mehrere unter den Applikationsbedingungen
beständige und auf das Substrat aufziehende Polyesteraufheller und eine kleine Menge
eines blauen bis violetten Dispersionsfarbstoffes oder Mischungen solcher Farbstoffe
als Nuancierfarbstoff enthaltenden Dispersion ist dadurch gekennzeichnet, dass man
die Behandlung in besagter Dispersion bei einem pH-Wert von über 9 vornimmt.
[0006] Prinzipiell ist keine Beschränkung des pH-Wertes nach oben nötig. Auch . Alkalimengen,
die zu einem pH-Wert von über 14 in der Dispersion führen, beeinträchtigen die Egalität
der Aufhellung nicht. Eine obere Grenze ist allenfalls aus wirtschaftlichen Ueberlegungen
heraus gegeben. Eine obere Grenze der Alkalität wäre beispielsweise durch die Verfahrensbedingungen
des "Schälprozesses" des Polyestermaterials gegeben (beispielsweise bei einer Konzentration
von 10-20 g/1 NaOH).
[0007] Vorzugsweise weist die Dispersion einen pH-Wert zwischen 11 und 14, z.B. zwischen
11 und 13,5, insbesondere zwischen 11 und 12,5 auf.
[0008] Der pH-Wert wird durch eine geeignete alkalische Substanz, vorzusgweise durch Alkalihydroxide,
insbesondere durch KOH, vor allem aber NaOH eingestellt.
[0009] Die Behandlung erfolgt in der üblichen Weise bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur
und 140°C, insbesondere zwischen 50° und 130°C. Vorteilhaft wird mit dem Fasermaterial
bei tieferer Temperatur (z.B. 50°C) eingegangen, woraufhin die Temperatur gesteigert
wird (z.B. auf 120°C).
[0010] Um ein optimales Aufziehen des Aufhellers auf die Faser zu gewährleisten, wird in
der Praxis vorzugsweise unter Hochtemperatur (HTI-Bedingungen gearbeitet, das heisst
die Behandlung der Fasern erfolgt in einem üblichen HT-Färbeapparat oberhalb von 100°C,
beispielsweise zwischen 100 und 130°C, z.B. bei 120°C.
[0011] Eine weitere Möglichkeit, das Aufziehen des Aufhellers auf die Faser zu erleichtern,
ist der Zusatz eines in der Färbereipraxis üblichen Carriers zum Behandlungsbad. Bei
Carrierzusatz ist es auch möglich
/bei tieferen Temperaturen sehr gute Resultate zu erzielen, beispielsweise unter 100°C.
Aber auch mit Carrier-Zusatz kann unter HT-Bedingungen gearbeitet werden. Als Carrier
kommen die in der Färbereipraxis üblichen in Betracht, z.B. aromatische Kohlenwasserstoffe,
aromatische Halogenkohlenwasserstoffe sowie Ester und Aether von aromatischen Carbonsäuren.
Bevorzugte Carrier sind Dichlor-und Trichlorbenzole, gegebenenfalls auch Diphenyl
sowie Mischungen der genannten Substanzen.
[0012] Die Dauer der Behandlung der Textilien in der Aufhellerdispersion kann in weiten
Grenzen schwanken, jedoch ist eine Applikationsdauer von mindestens 20 bis 30° Minuten
vorteilhaft.
[0013] Die Menge an Aufheller (Reinsubstanz) in der Dispersion kann, je nach verwendetem
Aufheller, zwischen 0,002 und 0,5%, bezogen auf das aufzuhellende Material, schwanken.
[0014] . Die Menge an Nuancierfarbstoff (reiner Farbstoff) beträgt, je nach Farbstoff und
der gewünschten Nuance, etwa 0,0025 - 2,5% vorzugsweise 0,025 - 1,25 %, bezogen auf
die eingesetzte Menge an Aufheller (Reinsubstanz).
[0015] Als Aufheller werden die üblichen Polyesteraufheller verwendet, die in der Praxis
gemeinsam mit Nuancierfarbstoffen appliziert werden. Es sind dies meist Benzoxazol-,
Stilben- und Naphthalimid-Aufheller.
[0016] Von den Benzoxazol-Aufhellern sind z.B. bis-Benzoxazol-, Styryl- oder Stilbenyl-benzoxazoltypen
zu erwähnen, besonders Verbindungen der Formeln

bzw.

wobei die Ringe A, B und C noch einfache Reste, wie niedere Alkyl-oder Alkoxygruppen
oder Chloratome enthalten können, vor allem das 2,5-bis-Benzoxazol-2-yl-thiophen,
das 2,5-bis-(5-Methylbenzoxazol-2-yl)-äthylen und das 1,4-bis-Benzoxazol-2-yl-naphthalin;
oder der Formel

worin n 0 oder 1 bedeutet und die Ringe A und B weitersubstituiert sein können, z.B.
mit Alkyl, Alkoxy, Phenyl, Chlor, Cyano, Carboxy und dessen Derivaten, z.B. die Verbindungen:
4-Phenyl-4'-(5-t-butylbenzoxazol-2-yl) stilben, 4-Phenyl-4'-(5,8-dimethylbenzoxazol-2-yl)stilben,
5,6-Dimethyl-2-(4-methoxycarbonyl-styryl)benzoxazolund 5,6-Dimethyl-2-(4-cyanostyryl)
benzoxazol.
[0017] Von den Stilben-Aufhellern seien solche der Formeln

bzw.

worin die Ringe A, B und C verschiedene Substituenten tragen können, wie z.B. Alkyl,
Alkoxy, Chlor, Cyano, Carboxy und dessen Derivate usw., zu erwähnen, insbesondere
die Verbindungen 2-Cyano-4-(naphtho[1,2-d]v-triazol-2-yl-)-4'chlorstilben, 4-(Naphtho[1,2-d]v-triazol-2-yl)-4'-methoxycarbonylstilben,
sowie 1,4-bis-(2-Cyanostyryl)benzol.
[0018] Von den Naphthalimid-Aufhellern sind solche der Formel

worin R und R
2 Wasserstoff oder Alkoxy bedeuten, zu erwähnen, insbe- so
ndere solche, worin R
1 Wasserstoff und R
2 Methoxy bedeuten oder worin R und R
2 jeweils für Aethoxy stehen.
[0019] Als Nuancierfarbstoffe werden blaue bis violette Dispersionsfarbstoffe verwendet,
die natürlich für eine Behandlung in einer alkalischen Flotte geeignet sein müssen.
Bevorzugt werden Acylaminoanthrachinonfarbstoffe verwendet, insbesondere solche der
Formel

worin die Benzolringe A gegebenenfalls substituiert sein können, z.B. durch Alkyl,
Alkoxy, Halogen usw. Besonders gut eignen sich dabei solche Farbstoffe,deren Benzolringe
A unsubstituiert sind oder in para-Stellung mit Chlor oder Methoxy substituiert sind.
[0020] Die wässerige Dispersion enthält neben dem (den) optischen Aufheller(n) und dem (den)
Nuancierfarbstoff(en) vorteilhaft zusätzlich einen oder mehrere Dispergatoren und
gegebenenfalls noch Netz-, Stabilisier- und/oder weitere übliche Färbereihilfsmittel.
[0021] Als Dispergatoren kommen unter anderen in Betracht: Alkalimetallsalze, besonders
Natriumsalze von Alkyl- oder Alkylarylsulfonsäuren und -carbonsäuren, Alkalimetallsalze,
besonders Natriumsalze von Kondensationsprodukten aus Arylsulfonsäuren mit Formaldehyd,
makromolekulare Stoffe, welche sich zum Verflüssigen und Dispergieren eignen, Carboxylate
vom Typ der polymerisierten Maleinsäure oder polymerisierten Acrylsäure und Copolymerisate
aus Maleinsäure mit Allylacetat. Als Beispiele solcher Dispergatoren sind zu erwähnen:
Laurylsulfat Na-Salz, Oleylsulfat Na-Salz, Oleylsulfat Diäthanolaminsalz, Benzylnaphthalinsulfosaures
Na, Di-(2-sulfo-l-naphthyl)-methan Di-Na-Salz, m-Xylolsulfosaures Na, Dodecylbenzolsulfosaures-Na-Salz,
Dodecylbenzolsulfosaures Diäthanolamin, Diisopropylnaphthalinsulfosaures Na, Di-n-butylnaphthalinsulfosaures
Na, n-Propyl-n-hexyl-naphthalinsulfosaures Na, N-Oleylmethyltaurin Na-Salz, Na-Salz
des Kondensationsproduktes aus Naphthalinsulfosäure und Formaldehyd, Sulfanilsäure-Na-Salz,Banzolsulfosäure-Na-Salz,
Cumolsulfosäure-Na-Salz, Toluolsulfosäure-Na-Salz, oxäthylierte Harzkörper, N-Polyvinylpyrrolidon,
Sulfitcelluloseablauge (CaO-frei), Stärkeäther und Polysaccharide. Besonders bevorzugt
als Dispergatoren sind aber nichtionogene, wasserlösliche äthoxylierte bzw. propoxylierte
Fettalkohole und Alkylphenole sowie Fettalkoholpolyglykoläther, z.B. Alkanale, Alkenole
(C
8-C
22) mit verschiedenen Mengen an Aethylenoxy- bzw. Propylenoxygruppen, Alkyl- oder Arylpolyglykoläther
mit bis zu 50 Aethylenoxy- bzw. Propylen-
oxygruppen, etwa Octyl-, Nonyl- oder Dodecylphenolpolyglykoläther.
[0022] Die einzelnen Bestandteile können getrennt in das Behandlungsbad eingebracht werden,
welches bereits alkalisch ist oder erst anschliessend auf den gewünschten pH-Wert
eingestellt wird.
[0023] Vorzugsweise liegt jedoch eine konzentrierte, lagerstabile Stammdispersion des (der)
optischen Aufheller(s) und des (der) Nuancierfarbstoffe(s) vor. Derartige Dispersionen
enthalten Aufheller und Farbstoff im gewünschten Verhältnis. Sie werden durch Einbringen
von Aufheller und Farbstoff, vorzugsweise gemeinsam mit einem Dispergator, in eine
kleine Menge Wasser hergestellt. Vorteilhaft ist es, wenn man diese Dispersion noch
einer Mahlung unterwirft (z.B. in einer Kugelmühle), um Teilchengrössen von kleiner
als 10 µm, vorzugsweise kleiner als 2 µm zu erhalten.
[0024] Von dieser Stammdispersion kann dann ein Teil (berechnet auf die gewünschte Aufhellermenge
im Bad) in das Behandlungsbad eingebracht werden, das gegebenenfalls noch einen Dispergator
und/oder andere Hilfsmittel enthält. Nach Einstellung des gewünschten pH-Wertes können
Polyesterfasern in Form von Garn, Gewebe usw. in den entsprechenden dafür geeigneten
Färbeapparaturen mit der so erhaltenen Dispersion behandelt werden.
[0025] Sofern ein chloritbeständiger Nuancierfarbstoff verwendet wurde, kann im Aufhellungsbad
anschliessend direkt gebleicht werden. Vorzugsweise gibt man hierzu der Flotte Natriumchlorit
bei, säuert das alkalische Bad an und erhitzt anschliessend etwa auf Kochtemperatur.
[0026] Unter "Polyesterfasern" sind in der vorliegenden Anmeldung selbstverständlich auch
Polyesterfasern in Mischgeweben, z.B. in Mischgeweben Polyester/Baumwolle zu verstehen.
Die nuancierte Aufhellung von solchen Mischgeweben nach dem erfindungsgemässen Verfahren
kann auch vorteilhaft mit dem Aufhellen des Baumwollanteiles, mit dem Bleichen (z.B.
mit Peroxid) und/oder den verschiedenen üblichen Ausrüstungs- und Veredelungsprozessen
(z.B. Knitterfest-, wash and wear-, Weichgriff- und anderen Ausrüstungen) kombiniert
werden.
[0027] Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung des erfindungsgemässen Verfahrens,
ohne es jedoch darauf zu beschränken.
Beispiel 1:
a) Herstellung einer Aufheller-Stammdispersion
[0028] 20 g des optischen Aufhellers der Formel

werden mit 20 mg des violetten Pigmentfarbstoffes der Formel

versetzt, zusammen mit 20 g eines Anlagerungsproduktes von 35 Aethylenoxidgruppen
an 4-Nonylphenol in 40 ml Wasser gegeben, gemischt und mit 50 g Quarzkugeln von 1
mm Durchmesser in einer Kugelmühle während ca. 24 Stunden gemahlen. In der resultierenden
Dispersion haben die Teilchen einen Durchmesser von ≦ 2um . Die Dispersion wird von
den Quarzkugeln durch Filtration durch ein engmaschiges Sieb abgetrennt und mit einer
Lösung von 1 g Carboxymethylcellulose in 19 ml Wasser versetzt. Man erhält eine lagerstabile
Dispersion.
b) Aufhellung
[0029] 0,4 g der unter a) beschriebenen Stammdispersion und 0,2 g eines Dispergators (Anlagerunsprodukt
von 35 Aethylenoxidgruppen an Stearylalkohol) werden mit 400 ml Wasser zu einer Dispersion
verarbeitet und letztere mit 0,8 ml NaOH 30% alkalisch gemacht.
[0030] 40 g Polyester-Stapelgewebe (gewaschen und 20 Sekunden thermofixiert bei 180°C) werden
als Gewebeband von ca. 250 x 12 cm gleichmässig auf Spulenhülsen gewickelt und in
einem HT-Färbeapparat mit der eben beschriebenen Dispersion behandelt. Die Flotte
hatte dabei einen Anfangs-pH-Wert von 11,5. Zu Beginn der Behandlung beträgt die Temperatur
50°C, danach wird innerhalb von 30 Minuten auf 130°C erhitzt und anschliessend 30
Minuten bei dieser Temperatur belassen. Hierauf wird auf 70°C abgekühlt, die Flotte
abgelassen, das Gewebe zweimal warm gespült und in einem Trocken schrank bei 80° C
5 Minuten lang getrocknet.
[0031] Das aufgehellte Gewebe weist einen hohen Weissgrad von einwandfreier Egalität auf.
Vergleich:
[0032] Zu Vergleichszwecken wird der Versuch wiederholt, jedoch werden der Dispersion nicht
0,8 ml NaOH 30%, sondern 0,2 ml Essigsäure 80% beigegeben (pH-Wert der Flotte: 5,5).
Auf diese Weise wird die Aufhellung nach der herkömmlichen Methode durchgeführt. Man
erhält nach dem Trocknen ein Gewebe, das eine sehr starke Unegalität aufweist und
daher unbrauchbar ist. Der Nuancierfarbstoff ist weitgehend im Innenteil des Stoffbandes
abgelagert.
Beispiel 2: Analog Beispiel 1 a) wird aus 20 g des Aufhellers der Formel
[0033]

und 20 mg des Pigmentfarbstoffes der Formel

eine stabile Dispersion bereitet.
[0034] 0,4 g dieser Stammdispersion werden, wie in Beispiel 1 b) beschrieben, zu einer Flotte
verarbeitet (pH-Wert ca. 11,5) und damit in der dort angegebenen Weise 40 g Polyester-Stapelgewebe
aufgehellt.
[0035] Das behandelte Gewebe weist ebenfalls einen hohen Weissgrad von einwandfreier Egalität
auf.
Beispiel 3: Verfährt man völlig analog zu Beispiel 2, verwendet jedoch als Aufheller
eine Mischung der beiden Verbindungen der Formeln
[0036]

und

so kommt man ebenfalls zu einem stark aufgehellten Polyestergewebe von einwandfreier
Egalität.
Beispiel 4: Wiederholt man Beispiel 2, setzt jedoch als Polyesteraufheller jenen der
Formel
[0037]

ein, so erhält man ebenfalls ein stark aufgehelltes Polyestergewebe von ausgezeichneter
Egalität.
[0038] Beispiel 5: 0,4 g der in Beispiel 1 a) beschriebenen Stammdispersion und 0,2 g eines
Dispergators (Anlagerungsprodukt von 35 Aethylenoxidgruppen an Stearylalkohol) werden
mit 400 ml Wasser zu einer Dispersion verarbeitet und letztere mit 0,8 ml NaOH 30%
alkalisch gemacht.
[0039] 40 g Polyester-Stapelgewebe (gewaschen und 30 Sekunden thermofixiert bei 180°C) werden
als Gewebeband von ca. 250 x 12 cm gleichmässig auf Spulenhülsen gewickelt und in
einem HT-Färbeapparat mit der eben beschriebenen Dispersion behandelt. Die Flotte
hatte dabei einen Anfangs-pH-Wert von 11,5. Man gibt das Gewebe bei 50°C ein und erhitzt
die Flotte in 30 Minuten auf 120°C, behandelt 15 Minuten bei dieser Temperatur, kühlt
auf 70°C ab, setzt 0,8 g Natriumchlorit 80% zu und stellt die Flotte mit 1,4 ml Ameisensäure
85% auf einen pH-Wert von 3 - 4 ein. Man erhitzt in 20 Minuten auf ca. 100°C, behandelt
30 Minuten bei dieser Temperatur, lässt anschliessend die Flotte ab, spült und trocknet.
Das Gewebestück ist einwandfrei egal und weist _. einen hohen Weissgrad auf.
Beispiel 6: Ersetzt man in den Beispielen 1 bis 5 den jeweiligen Farbstoff durch die
gleiche Menge des Farbstoffes der Formel
[0040]

und verfährt ansonsten genau nach den dort angegebenen Vorschriften, so erhält man
ebenfalls jeweils Polyestergewebe von hohem Weissgrad und einwandfreier Egalität.
1. Verfahren zum optischen Aufhellen von Polyesterfasern im Ausziehverfahren durch
Behandlung der Fasern in einer wässerigen, einen oder mehrere unter den Applikationsbedingungen
beständige und auf das Substrat aufziehende Polyesteraufheller und eine kleine Menge
eines blauen bis violetten Dispersionsfarbstoffes oder Mischungen von solchen Farbstoffen
als Nuancierfarbstoff enthaltenden Dispersion, dadurch gekennzeichnet, dass man die
Behandlung in besagter Dispersion bei einem pH-Wert von über 9 vornimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion einen pH-Wert
zwischen 11 und 14, insbesondere zwischen 11 und 12,5 aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Nuancierfarbstoff in
einer Menge von 0,025 bis 1,259, bezogen auf den eingesetzten Polyesteraufheller,
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Aufheller einen
üblichen Benzoxazol-, z.B. einen bis-Benzoxazol-, Styryl- oder Stilbenyl-benzoxazol-,
einen Triazolyl- oder Styryl-. stilben- oder einen Naphthalimid - Polyesteraufheller
oder Mischungen dieser Aufheller verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Nuancierfarbstoff
einen blauen bis violetten Farbstoff aus der Klasse der Acylaminoanthrachinone verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion
neben dem Aufheller und dem Nuancierfarbstoff noch einen oder mehrere übliche Dispergatoren
und gegebenenfalls Netz-, Stabilisier- und weitere übliche Färbereihilfsmittel enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man von
einer konzentrierten Stammdispersion, die den optischen Aufheller, den Nuancierfarbstoff
und einen Dispergator enthält, wobei die Teilchengrösse kleiner als 2 µm ist, einen
Anteil in ein Bad einbringt, das einen Dispergator enthält und mit NaOH auf den gewünschten
pH-Wert eingestellt wurde, und mit dem erhaltenen Bad Polyestergewebe in der üblichen
Weise behandelt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe anschliessend
im selben Bad auch gebleicht wird, vorzugsweise mit Natriumchlorit.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung der Polyesterfasern
mit der alkalischen Aufhellerdispersion unter Hochtemperatur (HT)-Bedingungen erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennezeichnet, dass die alkalische Aufhellerdispersion
einen in der Färbereipraxis üblichen Carrier enthält.