[0001] Die Erfindung betrifft ein Schnittwerkzeug zum Ausschneiden eines Blechzuschnittes
für das nachfolgende Pressen eines zylindrischen Werkstückes, bestehend aus einem
Gesenk und einem Stempel.
[0002] Zum Ausschneiden von Blechzuschnitten, die als Rohling zum anschließenden Pressen
eines Werkstückes dienen, werden Stanzwerkzeuge eingesetzt, die aus einem Schneidgesenk
mit einer runden öffnung und einem zylindrischen Stempel bestehen. Das Blech wird
in Form eines Bogens, eines Bands oder eines Streifens dem Stanzwerkzeug zugeführt.
Mit diesem werden die Zuschnitte in runder Form erzeugt, während der verbleibende
Werkstoff Abfall ist.
[0003] Aus den polnischen Patentschriften Nr. 93 188 und 63 723 sind Stanzwerkzeuge bekannt,
mit denen quadratische Zuschnitte erzeugt werden können und die ein Schneidgesenk
und eine Ziehhülse umfassen, deren Außenprofil den Schneidstempel bildet und deren
Innenöffnung zusammen mit einem Ziehstempel den Pressenteil darstellt.
[0004] Die mittels dieser bekannten Stanzwerkzeuge hergestellten zylindrischen Werkstücke
weisen insbesondere bei größeren Durchmessern eine ungenügende Qualität sowie nicht
akzeptable unterschiedliche Wandstärken, Anrisse und Falten auf. Stanzwerkzeuge, mit
welchen runde Blechzuschnitte und entsprechende Werkstücke hergestellt werden, erfordern
einen großen Werkstoffeinsatz, weil relativ viel Verschnitt anfällt. Stanzwerkzeuge,
welche quadratische Blechzuschnitte und Werkstücke aus diesen erzeugen, bedingen einen
weiteren Arbeitsgang, der darin besteht, die Ecken der Zuschnitte zu beschneiden,
da derartige Ecken den weiteren Preßvorgang erschweren.
[0005] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein Schnittwerkzeug der vorausgesetzten
Art zu schaffen, das einen einfachen Aufbau besitzt und mit dem mit möglichst wenig
Verschnitt Zuschnitte mit einer Form erzeugt werden können, die für die weitere Bearbeitungsfolge
günstig ist.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Schnittwerkzeug der vorausgesetzten Art dadurch gelöst,
daß der Durchmesser der öffnung des Schneidgesenks'größer ist als die Breite des zu
beschneidenden Blechstreifens, das Schneidgesenk mit einer in Zuführrichtung des Blechstreifens
ausgerichteten Einlage mit einer Schnittkante versehen ist, deren Länge der Länge
der durch die Längskante des Blechstreifens und der öffnung des Schneidgesenks gebildeten
Sekante entspricht, der Zuführhub des Blechstreifens dessen Breite entspricht, und
der zylindrische Stempel eine der Einlage des Schneidgesenks zugeordnete Abflachung
aufweist.
[0007] Mit dem erfindungsgemäßen Schnittwerkzeug können Zuschnitte hergestellt werden, die
eine optimale Form aufweisen, nämlich einem Quadrat mit längs einer Bogenlinie abgeschnittenen
Ecken entsprechen. Die erzeugten Zuschnitte gewährleisten einen verfahrenstechnisch
einfachen und günstigen Preßvorgang, ermöglichen ein besseres Fließen des Werkstoffes
beim Pressen, wodurch Preßteile mit größerer Höhe, gleichmäßiger Wanddicke und guter
Qualität erzeugt werden, erlauben die Anwendung eines kleineren einheitlichen Flanschdrucks
und erfordern nicht ein Vorbeschneiden des Flansches wie bei quadratischen Blechzuschnitten.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführrungsbeispiels näher erläutert.
In der zugehörigen Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Achsschnitt des Schnittwerkzeugs,
Fig. 2 den Schnitt II-II durch das Schnittwerkzeug gemäß Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt I-I durch das Schnittwerkzeug nach Fig. 1, und
Fig. 4 die Draufsicht auf einen Blechzuschnitt.
[0009] Das Schnittwerkzeug besteht aus einem ringförmigen Schneidgesenk mit einer öffnung,
deren Durchmesser größer ist als die Breite des zu beschneidenden Streifens 2. Das
Gesenk 1 ist mit einer aus einer flachen Platte bestehenden Einlage 3 ausgestattet,
deren zur Zuführrichtung des Streifens 2 senkrechte Schnittkante die öffnung des Gesenks
1 sekantenartig begrenzt. Die Länge a der Schnittkante der Einlage 3 entspricht der
Länge der zwischen der Längskante des im Schnittwerkzeug liegenden Streifens und der
öffnung des Gesenks 1 gebildeten Sekante b.
[0010] Darüber hinaus weist das Schnittwerkzeug einen zylindrischen Stempel 4 auf, dessen
Mantel auf einer Seite eine Abflachung besitzt, die beim Einfahren des Stempels 4
in die öffnung des Gesenks 1 mit der Einlage 3 des Gesenks 1 zusammenwirkt. Die Breite
der Abflachung des Stempels 4 entspricht im wesentlichen der Länge a der Schnittkante
der Einlage 3 des Gesenks 1.
[0011] Schließlich ist ein Zuführzylinder 5 mit einem Gegenzylinder vorgesehen. Der Förderhub
des Zuführzylinders 5 entspricht der Breite des verarbeiteten Streifens 2.
[0012] Der Werkstoff-Streifen 2 wird mittels des Zuführzylinders 5 dem Schnittwerkzeug zugeführt.
Mittels des Außenprofils des Stempels 4 wird in dem Gesenk 1 von dem Streifen 2 der
in Fig. 4 dargestellte Zuschnitt c abgeschnitten. Die Außenkontur des Zuschnittes
c weist eine der Innenöffnung des Gesenks 1 mit der Einlage 3 entsprechende einem
Quadrat angenäherte Form auf.
[0013] Das geschilderte Schnittwerkzeug findet Verwendung zur Erzeugung von optimal geformten
Zuschnitten aus Metall- oder Kunststoffblechen, welche zum nachfolgenden Pressen von
Werkstücken auf einfach wirkenden und/oder mehrstufigen Pressen bestimmt sind.
Schnittwerkzeug zum Ausschneiden eines Blechzuschnittes für das nachfolgende Pressen
eines zylindrischen Werkstückes, bestehend aus einem Gesenk und einem Stempel, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser der öffnung des Schneidgesenks (1) größer ist
als die Breite des zu beschneidenden Blechstreifens (2), das Schneidgesenk (1) mit
einer in Zuführrichtung des Blechstreifens (2) ausgerichteten Einlage (3) mit einer
Schnittkante versehen ist, deren Länge der Länge der durch die Längskante des Blechstreifens
und der Öffnung des Schneidgesenks (1) gebildeten Sekante entspricht, der Zuführhub
des Blechstreifens (2) dessen Breite entspricht, und der zylindrische Stempel (4)
eine der Einlage (3) des Schneidgesenks (1) zugeordnete Abflachung aufweist.