[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für das Ankuppeln einer Schlagstange an ein
Gegenschlagwerk zum Abstechen eines Hochofens.
[0002] Beim Betrieb eines Hochofens ist es üblich, jeweils nach ungefähr 1,5 Stunden an
einer anderen oder der gleichen Stelle ein Stichloch herzustellen und zu öffnen. Hierbei
kann die betreffende Stichlochöffnung bis auf eine verbleibende Wandstärke von etwa
50 cm mit einer Bohrstange vorgebohrt werden. Sodann wird diese durch eine Schlagstange
ersetzt und mit derselben durch Schlagen eine durchgehende Stichlochöffnung hergestellt.
Danach wird die Schlagstange aus der Stichlochöffnung herausgezogen. Durch diese fließt
zuerst Roheisen und dann Schlacke aus dem Hochofen, worauf derselbe zu blasen beginnt.
Hierauf wird die Stichlochöffnung mittels einer Stichlochkanone mit Stichlochmasse
verschlossen.
[0003] Ein neueres, wirtschaftlicheres Verfahren zum Abstechen eines Hochofens wird mit
einem Gegenschlaghammer folgendermaßen durchgeführt: 15 bis 30 min. nach dem Verschließen
der jeweiligen Stichlochöffnung wird ein neues Stichloch bis zur Hälfte gebohrt und
das restliche Wegstück mit einer Schlagstange durchstoßen. Diese bleibt im Hochofen
und die Bohreinrichtung wird von der Stichlochrinne entfernt. Dann wird die Stichlocheinrichtung
neu eingeschwenkt, mit der Schlagstange gekuppelt und diese mit dem Gegenschlagwerk
herausgezogen. Die Durchführung des in Rede stehenden Verfahrens war bisher mit einer
sehr großen Unfallsgefahr für den betreffenden Bedienungsmann verbunden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend angeführten Nachteile zu
vermeiden und eine einfache Vorrichtung zum gefahrlosen und automatischen Ankuppeln
einer Schlagstange an ein Gegenschlagwerk zum Abstechen eines Hochofens zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß für das Ankuppeln der Schlagstange ein im Innenraum eines Zylindergehäuses
angeordneter, mit einem Druckmittel, vorzugsweise mit Luft beaufschlagbarer Kolben
vorgesehen ist.
[0005] Gegenüber den bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Abstechen eines Hochofens
bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung vor allem den Vorteil, daß es diese gestattet,
das An- und Abkoppeln der betreffenden Schlagstange gefahrlos und automatisch von
einem Bedienungsstand, z.B. mit Druckluft durchzuführen.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich dadurch besonders einfach gestalten, da6
das Zylindergehäuse mit dem Gegenschlagwerk verbunden ist.
[0007] Um das Ankuppeln der Schlagstange in besonders verläßlicher Weise durchführen zu
können, ist es zweckmäßig, daß die Schlagstange mit einer Ausnehmung versehen ist,
in die, zum Ankuppeln der Schlagstange, vom Kolben ein Teil hineindrückbar ist.
[0008] Hierbei ist die erfindungsgemäße Vorrichtung im Aufbau besonders einfach, wenn der
in die Ausnehmung der Schlagstange hineindrückbare Teil ein quer zur geometrischen
Längsachse des Kolbens verschiebbares Keilstück ist, an das der Kolben mit einer schräg
zu dieser Längsachse verlaufenden Fläche andrückbar ist.
[0009] Weiters ist es zur einfachen und zweckmäßigen Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorteilhaft, wenn in dem der schräg verlaufenden Fläche des Kolbens zugekehrten Endbereich
des Innenraumes des Zylindergehäuses eine gegen den Kolben drückende Feder vorgesehen
ist und in den anderen Endbereich dieses Innenraumes ein Druckmittelkanal führt.
[0010] Schließlich ergibt sich eine besonders einfache und zweckmäßige Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch, daß im Zylindergehäuse eine annähernd parallel
zur geometrischen Längsachse des Kolbens verlaufende Bohrung vorgesehen ist, wobei,
nach dem Einbringen der Schlagstange in diese Bohrung, das Keilstück von dem Kolben
in die Ausnehmung der Schlagstange hineindrückbar ist.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert, das durch
die Zeichnung in schematischer Darstellung veranschaulicht ist. Fig. 1 zeigt eine
Vorrichtung für das Ankuppeln einer Schlagstange an ein Gegenschlagwerk zum Abstechen
eines Hochofens in Ansicht im Längsschnitt, Fig. 2 in Draufsicht, Fig. 3 in Seitenansicht
im Schnitt gemäß der Linie a-b der Fig. 1
[0012] In den einen Endbereich des Innenraumes 2 eines mit dem Gegenschlagwerk verbundenen
Zylindergehäuses 1 führt ein Druckmittelkanal 3. Ein in diesem Innenraum 2 befindlicher
Kolben 4 weist eine schräg zu dessen geometrischer Längsachse verlaufende Fläche 5
in dessen dem Druckmittelkanal 3 abgewandten Endbereich auf. Im letzteren ist eine
gegen den Kolben 4 drückende Schraubenfeder 8 sowie ein quer zu dessen geometrischer
Längsachse verschiebbares, mit zwei Schraubenfedern 10 in Richtung auf diese Fläche
5 gedrücktes Keilstück 9 vorgesehen. Dasselbe ist von dem Kolben 4 in eine Ausnehmung
13 der in eine parallel zu dessen geometrischer Längsachse verlaufende Bohrung 11
des Zylindergehäuses 1 eingebrachte Schlagstange 12 hineindrückbar.
[0013] Seitlich wird das Keilstück 9 vom Zylindergehäuse 2 und auf der dem Kolben 4 abgewandten
Seite von einem Deckel 14 geführt. Dieser ist am Zylindergehäuse 1 durch zwei mit
je einer Hutmutter 16 und je einem Federring 17 versehenen Sechskantschrauben 15 befestigt.
Zwei teils im Zylindergehäuse 1, teils im Deckel 14 befindliche Paßstifte 18 gewährleisten,
daß sich dieser in der richtigen Lage gegenüber dem Zylindergehäuse 1 befindet. Der
Kolben 4 ist mittels eines zwischen zwei Stützringen 6 befindlichen 0-Ringes 7 abgedichtet.
Das Zylindergehäuse 1 weist einen zylindrischen Ansatz 19 auf, der in ein Zwischenstück
20 hineingesteckt und an diesem mittels eines Querkeiles 21 befestigt ist. Das Zwischenstück
20 ist an dem nicht dargestellten Gegenschlage werk befestigt. Am Ende des zylindrischen
Ansatzes 19 ist ein Rohrstück 22 vorgesehen, das im Zwischenstück 20 mittels eine
0-Ringes 23 abgedichtet ist. Das Einkuppeln der Schlagstange 12 wird gefahrlos vom
Bedienungsstand automatisch mit Druckluft durchgeführt, die hierbei durch das Rohrstück
22 und den im Zylindergehäuse 1 vorgesehene Druckmittelkanal 3 in den einen Endbereich
des Innenraumes 2 des Zylindergehäuses 1 strömt und den Kolben 4 verschiebt. Dieser
drückt infolgedessen das Keilstück 9 in die Ausnehmung 13 der in die Bohrung 11 hineingesteckten
Schlagstange 12 hinein, wodurch diese über-Zylindergehäuse 1 und Zwischenstück 20
an das Gegenschlagwerk angekuppelt wird.
[0014] Das Ankuppeln desselben erfolgt durch Entlüftung des Innenraumes 2 des Zylindergehäuses
1 über den Druckmittelkanal 3.
1. Vorrichtung für das Ankuppeln einer Schlagstange an ein Gegenschlagwerk zum Abstechen
eines Hochofens, dadurch gekennzeichnet, daß für das Ankuppeln der Schlagstange (12)
ein im Innenraum (2) eines Zylindergehäuses (1) angeordneter, mit einem Druckmittel,
vorzugsweise mit Luft beaufschlagbarer Kolben (4) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylindergehäuse (1)
mit dem Gegenschlagwerk verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn. zeichnet, daß die Schlagstange
(12) mit einer Ausnehmung (13) versehen ist, in die, zum Ankuppeln der Schlagstange.(12),
vom Kolben (4) ein Teil hineindrückbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Ausnehmung
(13) der Schlagstange (12) hineindrückbare Teil ein quer zur geometrischen Längsachse
des Kolbens (4) verschiebbares Keilstück (9) ist, an das der Kolben (4) mit einer
schräg zu dieser Längsachse verlaufenden Fläche (5) andrückbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem der schräg verlaufenden
Fläche (5) des Kolbens (4) zugekehrten Endbereich des Innenraumes (2) des Zylindergehäuses
(1) eine gegen den Kolben (5) drückende Feder (8) vorgesehen ist und daß in den anderen
Endbereich dieses Innenraumes (2) ein Druckmittelkanal (3) führt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Zylindergehäuse
(1) eine annähernd parallel zur geometrischen Längsachse des Kolbens (4) verlaufende
Bohrung (11) vorgesehen ist, wobei, nach dem Einbringen der Schlagstange (12) in diese
Bohrung (11), das Keilstück (9) von dem Kolben (4) in die Ausnehmung (13) der Schlagstange
(12) hineindrückbar ist.